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Normale Version: VitaminPillen-Kritik
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http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1512&sid=

Uli

Nachtrag:
Europäische Obergrenzen für Vitamine und Mineralstoffe ( für Erwachsene)
http://www.efsa.eu.int/science/nda/catindex_de.html

Zusammenfassung :

Vitamine
Vitamin A 3 mg
Vitamin D 0,05 mg
Vitamin E 300 mg
Niacin : Nicotinsäure …….10 mg; Nicotinamid 900 mg*
Vitamin B6 25 mg
Folsäure 1 mg
· Einige Niacin-Werte: z.B. in 250 ml Energy-Drink : 20 mg;
· In manchem Nahrungsergänzungsmittel bis zu 500 mg Niacin pro Verzehrseinheit
· Niacin-Dosen, die man in den USA in einigen Nahrungsmitteln gefunden hat: z.B. in angereichertem reis -> pro Teller Reissuppe -> 160 mg; in 1 kg Maismehl 4 g, in einem Pumpernickel-Bagel -> 160 mg Niacin
Flush-Symptom ist bei einer Dosis von 30 – 50 mg bekannt : kein Wunder, wenn 10 mg als „Obergrenze“ angegeben ist.........

Mineralstoffe
Fluor 7 mg
Jod 0,6 mg
Kupfer 5 mg
Molybdän 0,6 mg
Selen 0,3 mg
Zink 25 mg
Bor 10 mg
Kalzium 2500 mg
Magnesium 250 mg

Nachteilige Wirkungen wurden ermittelt, allerdings fehlen Studien mit Dosis <-> Wirkungsbeziehung
Mangan, Beta-Carotin, Vitamin C ( Ascorbinsäure = E 300 – 304)*; Silizium*, Eisen, Phosphor*, Natrium, Chlorid, Kalium, Nickel*
* -> pseudoallergische, bzw. allergische Reaktionen bekannt!
Hallo Uli!

Vielen Dank für die Links! Ist ja echt interessant alles...

Werde mal wieder einen Termin bei einem hoffentlich "guten" Internisten machen müssen. Da komm ich wohl nicht drum rum.
Präeklampsie: Warnung vor antioxidativen Vitaminen
Donnerstag, 30. März 2006
London - Die “Vitamines in Pre-Eclampsia” oder VIP-Studie sollte belegen, dass die Gabe der Vitamine C und E eine Schwangerschaftsgestose verhindern kann. Stattdessen kam es zu einem Anstieg der Kinder mit einem niedrigen Geburtsgewicht, sodass derzeit die Fortsetzung anderer Studien mit gleicher Zielsetzung geprüft wird. Die Präeklampsie (syn. Gestose, proteinurische Gestationshypertonie) ist eine rätselhafte Erkrankung geblieben. Auch wenn eine Reihe von Risikofaktoren beschrieben ist, ist die Ursache dieser häufigen Schwangerschaftskomplikation weiterhin unklar, und es gibt keine sichere Möglichkeit, der Krankheit sicher vorzubeugen. Dabei hat es nicht an Versuchen gefehlt.

Marshall Lindheimer von der Universität Chicago erinnert sich an drei Wellen, in denen jeweils auf der Basis einer plausibel erscheinenden Hypothese neue Therapien in größeren Studien evaluiert wurden. Die erste Welle untersuchte in rund 30 Studien mehr als 30.000 Frauen, ob Acetylsalicylsäure die Gestose verhindern kann. Die Antwort lautete: nein. In einer zweiten Welle wurden Kalziumsupplemente in 12 Studien an mehr als 15.000 Schwangeren untersucht. Ebenfalls mit negativem Ergebnis. Die dritte Welle setzte nach einer viel versprechenden Studie ein, die vor einigen Jahren im Lancet (1999; 354: 810-16) publiziert wurde. Unter der täglichen Einnahme von 1000mg Vitamin C plus 400 IU Vitamin E kam es damals zu einer Besserung eines biochemischen Surrogats (PAI 1: PAI 2) der Gestose, weshalb die Studie sogar vorzeitig abgebrochen wurde. Ohne triftigen Grund, denn die Ergebnisse ließen sich in einer weiteren Studie nicht reproduzieren.

Dies war Anlass für die VIP-Studie, an der an 25 Kliniken in Großbritannien mehr als 2.400 Frauen mit einer Risikoschwangerschaft teilnahmen. Die Frauen hatten in einer früheren Schwangerschaft bereits einmal eine Gestose entwickelt, die zur frühzeitigen Entbindung führte, oder sie hatten eine Eklampsie erlitten, oder Hypertonie, Diabetes oder Nierenkrankheiten prädisponierten sie zur Hypertonie und Proteinurie, den Leitsymptomen der Gestose. Bei anderen bestand eine Mehrlingsschwangerschaft oder ein abnormer Befund in der Doppleruntersuchung. Schließlich wurden auch Primipara mit einem Body-Mass-Index über 30 eingeschlossen. Bei diesen Frauen besteht ein hohes Präeklampsierisiko, was sich denn auch in einer Inzidenz dieser Störung im Placebo-Arm von 16 Prozent zeigte.

Die erhoffte Vermeidung unter der Gabe von 1.000 mg Vitamin C plus 400 IU Vitamin E blieb jedoch aus. Die Rate wurde nur unwesentlich auf 15 Prozent gesenkt. Stattdessen kam es zu einem signifikanten Anstieg der Kinder mit niedrigem Geburtsgewicht um relativ 15 Prozent (von 24 auf 28 Prozent), weswegen Lucilla Poston vom King's College in London und Mitarbeiter im Lancet (2006; doi:10.1016/S0140-6736(06)68434-19) von der Therapie vorerst abraten.

Genaueres wird man nach der Publikation von zwei laufenden Studien erfahren, von denen eine in Brasilien durchgeführt wird. Bei der anderen Studie handelt es sich um eine Mega-Studie, die bereits 5.000 der geplanten 10.000 Frauen eingeschlossen hat. Wie Lindheimer berichtet, wurden die Leiter beider Studien bereits von den Ergebnissen der britischen Studie informiert. Die Ergebnisse einer Zwischenauswertung werden schon bald zeigen, ob die Einnahme von Vitaminen während der Schwangerschaft bedenklich ist oder ob vielleicht doch eine Untergruppe definiert werden kann, in denen die Einnahme nützlich ist. /rme
http://www.deutschesaerzteblatt.de/v4/ne...p?id=23668
aerzteblatt.de 19. Mai 2006


Medizin
US-Experten: Sicherheit von Multivitaminen nicht ausreichend geklärt
Bethesda - Dem unerschütterlichen Glauben vieler Verbraucher an die gesundheitsfördernden Wirkungen von Vitaminen und Spurenelementen steht ein erstaunlicher Mangel an wissenschaftlichen Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit der Präparate gegenüber. Eine Expertenkommission der US-National Institutes of Health (NIH) rät der Regierung nach einer dreitägigen Konsensus-Konferenz zu einer stärkeren Regulierung der Präparate. Nahrungsergänzungsmittel sollten von der Arzneibehörde FDA beaufsichtigt werden.
Weiterlesen? Hier:
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=24258
Im Allergo Journal 2006; 15: 344 –6
wird vom Autor Dr. Tobias Plaza, Klinik für Dermatologie und Allergologie am Klinikum Stuttgart ein Fall beschrieben, in dem eine Pat. mehrmals auf Präparate mit Folsäure mit generalisierter Urticaria, Quincke-Ödem sowie Atemnot reagiert hatte.
Zitat: Bei allergischen Reaktionen nach Verzehr von Vitaminpräparaten oder vitaminangereicherten Nutritiva sollte an eine Typ-I-Allergie auf Folsäure gedacht werden.

Leider ist der Artikel (noch ?) nicht über Internet verfügbar.

Uli
© ZEIT Wissen 01/2007
Natur? Oder Pur?
Antioxidantien in Gemüse und Rotwein gelten als Rundumschutz gegen Krebs und das Altern. Wer jedoch mit Pillen nachhelfen will, tut sich nichts Gutes. Von Golo Willand

...ein paar kurze Zitate:

Zitat:Doch allmählich erhärtet sich der Verdacht, dass die vermeintlichen Allheilmittel im besten Falle nichts bewirken, im schlimmsten Falle gar gesundheitsschädlich sind. Und: Sind die freien Radikale, gegen die die Antioxidantien wirken sollen, vielleicht sogar zu Unrecht in Verruf geraten? Expertenmeinungen prallen aufeinander, eine Branche fürchtet um Umsätze in Millionenhöhe: Allein die Deutschen geben pro Jahr 500 Millionen Euro für A-, C- und E-Vitamin-Pillen aus .
...........

Zitat:Im Jahr 2004 traf es den Liebling der Antioxidantien-Anhänger, das Vitamin C. Nach einer Analyse der Daten aus der Iowa Woman’s Health Study stellte sich heraus, dass ältere Diabetikerinnen mit der Einnahme von Vitamin-C-Tabletten sogar ihr Risiko erhöhten, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfall zu sterben.
Das Jahr 2005 erklärten Forscher in der Fachzeitschrift Annals of Internal Medicine sogar zum annus horribilis für Vitamin E, das täglich schätzungsweise 23 Millionen Amerikaner schlucken

Und Betacarotin, das der menschliche Körper in Vitamin A umwandelt, müsste eigentlich bereits seit der finnischen ATBC-Studie aus dem Jahr 1994 als Schadstoff für Raucher gelten. Mit einer gewissen Dosis Betacarotin im Blut nahm unter Rauchern die Zahl der Lungenkrebsfälle zu, und auch die Sterblichkeit stieg deutlich an. Dabei war es oft als »Rauchervitamin« beworben worden. Trotzdem ordnete das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erst im Januar 2006 an, »dass Arzneimittel mit hohen Dosen von Betacarotin nicht mehr von starken Rauchern eingenommen werden dürfen«.
Für den Bremer Gesundheitsexperten Gerd Glaeske ist diese späte Reaktion »nicht akzeptabel, ja sogar skandalös. Die Vitaminindustrie hat sich von der Studie offensichtlich nicht beeindrucken lassen«, sagt er. »Das Bundesamt hätte umso mehr die Aufgabe gehabt, Verbraucherschutz zu betreiben und solchen Angeboten die Verkehrsfähigkeit auf dem Markt zu versagen


Gesamter Artikel :
Hier: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2007/01/A...n?page=all

Uli
gerade gelesen:
Manche Vitamine können das Leben verkürzen

Zitat:In einer so genannten Meta-Analyse haben Wissenschaftler von der Universitätsklinik Kopenhagen die Ergebnisse von 47 anderen Studien mit insgesamt 180.938 untersuchten Fällen verglichen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Einnahme der Vitamine E, von Betakarotin und des Vitamins A die Sterblichkeit um jeweils vier, sieben und 16 Prozent erhöhten. Für die Einnahme von Vitamin C konnten nach Angaben der Forscher weder negative noch positive Effekte nachgewiesen werden. Nur bei der Einnahme von Selenium konnte demnach ein verringertes Sterblichkeitsrisiko nachgewiesen werden.

Zitat:Für die schädlichen Effekte könnte es nach Ansicht der Forscher unterschiedliche Erklärungen geben. So könne sich die Verminderung freier Radikale im Körper durch die Einnahme der Ergänzungsmittel unter Umständen negativ auf die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers auswirken. Auch würden die synthetisch hergestellten Vitamine nicht wie andere Medikamente streng auf mögliche Nebenwirkungen getestet.


Viele Grüße,
und hier die gleiche Studie im Ärzteblatt:

Zitat:Meta-Analyse: Antioxidative Vitamin-Supplemente könnten Leben verkürzen
Mittwoch, 28. Februar 2007
Kopenhagen - Eine Meta-Analyse dänischer Epidemiologen dürfte jene 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung irritieren, die regelmäßig Vitaminsupplemente einnimmt, in der Hoffnung auf anhaltende Gesundheit und ein langes Leben. Nach der Publikation im amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2007; 297: 842-857) könnte das Gegenteil eintreten. Vor allem Vitamin A, Betacaroten und Vitamin E erhöhten in randomisierten Studien die Sterblichkeit. Selbst für Vitamin C lasse sich eine nachteilige Wirkung nicht ausschließen, heißt es in der Studie, die kontrovers diskutiert werden dürfte.

Zitat:Gerade in diesen hoch qualifizierten Studien deuten die Ergebnisse auf eine schädigende Wirkung der antioxidativen Vitamine hin. Dazu zählten die Forscher Vitamin A, C und E sowie Betacaroten und das Spurenelement Selen. Wenn die Vitamine, wie in Supplementen häufig, in größerer, meist weit über den natürlichen Bedarf hinausgehenden Menge zugeführt werden, erhöhten sie das Sterberisiko. Für die Gesamtgruppe errechnen die Meta-Analytiker ein relatives Risiko von 1,05 (95-Prozent-Konfidenzintervall 1,02-1,08), also einen Anstieg um 5 Prozent. Das ist für den einzelnen Menschen nicht viel. Wenn man aber bedenkt, dass in Nordamerika und Europa 80 bis 160 Millionen Menschen regelmäßig Vitamine einnehmen, könnte die schädliche Wirkung doch beträchtlich sein, meinen die Autoren.
Gesamter Beitrag : hier
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=27672

Uli

...und die >>Ärztezeitung << äußerst sich nun auch dazu:
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/03...s&bPrint=1
Ihr widmet SZ-Wissen, Heft 15/ 2007 (5,-€) ein paar Seiten.
Zitat:>> Warum Pillen und Pulver nichts bringen und sogar krank machen <<

Es werden ( die oben zitierten )Studienergebnisse vorgestellt , die aber bei Herstellern, industrienahen Forschern und Anhängern des vermeintlich gesünderen Lebensstils ziemliche Empörung auslösen.
Und wer mag ihnen diese Empörung verdenken, geht es dabei doch um viel Geld . Big Grin
Umsatz Vitaminpräparate in 2006 : 465 Millionen € ( ohne all` die Pillen aus Supermärkten/ Discountern)
Alleine für Vitamin C : 127 Millionen Euro

Eine Aussage finde ich sehr gut
Zitat:>>Wir haben einen Ernährungs-Analphabetismus, daher wird jedes Werbeversprechen geglaubt <<

In dem Artikel findet sich auch eine Tabelle, in der die wichtigsten Vitamine beschrieben sind – nebst Symptomen bei Mangel – und die bei Überdosierung.
Vit. B6 z.B.
Mangel => Hautentzündungen, Nervenstörungen, Anämie
Überdosierung => Nervenstörungen in Armen und Beinen
( Ja - was denn nun ?( )

Uli
Url: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/...56447.html
Zitat:16.05.07, 08:55

Prostatakrebs
Warnung vor zu vielen Vitaminen
Männer, die große Mengen an Multivitaminen schlucken, haben ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs.

Industrielle Vitamine können schaden
Zuviel des Guten kann schädlich sein. Das gilt offenbar auch für Vitamine. Im Rahmen einer großen US-amerikanischen Studie mit mehr als 300 000 Teilnehmern stellte sich heraus, dass Männer, die mehr als einmal täglich Multivitaminpräparate einnahmen, ein um 32 Prozent höheres Risiko für Prostatakrebs trugen als ihre Geschlechtsgenossen, die überhaupt keine Vitamine einnahmen. Die Wahrscheinlichkeit, an dem Krebs zu sterben, war für Multivitaminfans sogar doppelt so hoch.

Gefährdete Vielschlucker

Besonders gefährdet waren Männer, die neben Vitaminen auch noch Betakarotin oder Zinkpräparate schluckten, fanden Studienleiterin Karla Lawson und ihre Kollegen vom US National Cancer Institut heraus.

Welche der vielen Bestandteile von Multivitaminen für das erhöhte Krebsrisiko verantwortlich sind, ist indes unklar. Vorangegangene Studien hatten jedoch gezeigt, dass hohe Dosen an Vitamin A und E die Lebenserwartung eher verkürzen als verlängern.

Die Ergebnisse geben allerdings keinen Anlass, weniger Gemüse und andere natürliche Vitaminlieferanten zu verzehren. Im Gegensatz zu industriell produzierten Vitamintabletten erhöhen sie das Krebsrisiko nicht – im Gegenteil: Früheren Untersuchungen zufolge können sie es sogar senken.


Journal of the National Cancer Institute
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