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Normale Version: VitaminPillen-Kritik
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M E D I Z I N
Multivitamine schützen ältere Menschen nicht vor Infektionen
http://www.deutschesaerzteblatt.de/v4/ne...p?id=21031

LONDON. Multivitamine und Multimineralpräparate bieten älteren Personen offenbar keinen effektiven Schutz vor Infektionen. So lautet das Ergebnis einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie im British Medical Journal (2005; 331: 324-7). Mindestens zehn Prozent der älteren Menschen haben einen Vitamin- oder Mineralmangel, erklären Alison Avenell von der Aberdeen Universität, Schottland, und Kollegen. Diese Defizite könnten zu einer Schwächung der Immunabwehr und einem erhöhten Risiko für Infektionen führen.

Zwar nimmt circa ein Viertel der älteren Personen in Großbritannien Nahrungsergänzungsmittel zu sich, so die Autoren, bisher ist jedoch nicht eindeutig geklärt, ob die Supplementation von Vitaminen und Mineralstoffen das Infektionsrisiko beeinflussen. Die Wissenschaftler gingen dieser Frage in ihrer Studie nach und untersuchten 910 Männer und Frauen im Alter über 65 Jahren, die keine Nahrungsergänzungsmittel einnahmen. Für ein Jahr bekamen die Probanden randomisiert täglich entweder eine Multivitamin- und Multimineralsupplementation oder ein Placebo.

Während dieser Studienphase waren die Teilnehmer angehalten, über die Zahl der Arztbesuche wegen Infektionen, die Infektionsdauer und ihre Lebensqualität zu berichten. Die Antibiotikaverordnungen wurden ebenso mitberücksichtigt wie Krankenhauseinweisungen. Die Forscher fanden, dass die Supplementation keinen Einfluss auf die Zahl der Arztkontakte, die Infektionsdauer und die Lebensqualität der Probanden hatte. Diese Resultate stimmten auch mit den Ergebnissen anderer Studien zu diesem Thema überein.

Bei älteren Personen, die zu Hause leben, meinen Avenell et al., verringere demnach die regelmäßige Einnahme häufig verwendeter Multivitamin- und Multimineralpräparate nicht die Infektionshäufigkeit. Es bleibe zu prüfen, so die Autoren, ob Personen mit einem höheren Risiko für Infektionen, wie ältere pflegebedürftige Menschen, von einer Supplementation profitieren würden. /Se
Links zum Thema
Abstract der Studie im BMJ
http://bmj.bmjjournals.com/cgi/content/a...urcetype=1

Uli
hm... ich frage mich gerade, was wohl in so einem "placebo" drinne is... 100% Laktose? 8o
Placebos sind Medikamente ohne Wirkstoff, die trotzdem eine Heilung hervorrufen können. Sie enthalten nur Füllstoffe wie Milchzucker und Stärke . Der erzielte Effekt wird Placebo-Effekt genannt (nach dem lateinischen Ausdruck placebo, wörtlich: Es wird mir gefallen)was zu beweisen wäre....ob das wirklich so "gefällt") .
http://www.netdoktor.de/medikamente/fakta/placebo.htm

Uli Big Grin Big Grin Big Grin
na super und solche Studien sollen nun etwas aussagen - denn wenn unter Umständen die "Placebos" mehr Wirkung zeigen als die eigentlichen Medikamente... ... und auch noch Wirkungen, die eben NICHT gefallen - dann schneiden die Medis (die evt. zufällig mal keine Laktose enthalten) womöglich aufgrund ihrer Laktosefreiheit und nicht aufgrund ihres Wirkstoffes besser ab als die Placebos... ?(
Ich kann mir die "volltönenden" Studienergebnisse nämlich auch net so recht vorstellen- vor allem dann, wenn ich die Inhaltsstoffe der Medis kenne...und dazu die Klagen von Betroffenen....
als kleines Beispiel Sortis : das Medi gegen erhöhte Blutfettwerte: es enthält Laktose und Sorbit -> das kann im Leben nicht helfen -> und ich kenne keinen NMU`ler, der das verträgt.....

Passend zum Thema: http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1060&sid=

LG
Uli
Ärzte Zeitung, 01.09.2005

HINTERGRUND
Vitamin- und Mineralienpräparate sind sehr beliebt, über ihren Nutzen sind sich Experten jedoch uneins
Von Swanett Koops

Der Markt mit Nahrungsergänzungsmitteln boomt: Drinks werden mit den Vitaminen A, C und E angereichert, Schokoriegel mit Kalzium aufgepeppt, und Cornflakes enthalten die Extraportion Folsäure. Doch dem Run auf die Nahrungsergänzungsmittel folgen jede Menge Fragen: Was nutzen diese Präparate wirklich? Welche Reaktionen rufen sie im Körper hervor? Und ist die Unbedenklichkeit der Produkte belegt?
Noch gibt es erst wenige aussagekräftige Studiendaten
Es ist nicht leicht, diese Fragen alle eindeutig zu beantworten. Zu dürftig ist die Menge an aussagekräftigen Studiendaten, zu stark das wirtschaftliche Interesse der Hersteller , zu groß die vorbehaltlose Begeisterung vieler Verbraucher. Und auch unter den Experten sind die Meinungen geteilt.
So sieht Privatdozent Oliver Schnell vom Institut für Diabetesforschung an der LMU München durchaus ein Potential für Nahrungsergänzungsmittel. Zum Beispiel bei Diabetes: So gebe es Substanzen in Zimt, die den Glukosestoffwechsel beeinflußen. Darauf deute eine kleine Studie mit 60 Patienten, sagte Schnell bei einem Seminar in München.
Doch ein Problem ist die meist dürftige Datenlage, wie Professor Hubert Kolb vom evalomed Institut für Gesundheitsforschung in Düsseldorf einräumte: "Häufig werden in Studien keine Wirkungen geprüft, sondern Assoziationen." Statt Kausalitäten zu belegen, würden meist falsche Zusammenhänge suggeriert. Doch die Situation habe sich schon gebessert, so Kolb. Dank großer prospektiver Studien mit zum Teil 200 000 Teilnehmern lassen sich nun Effekte einzelner Nährstoffe sehr genau prüfen - und häufig sind dabei die positiven Effekte geringer als bisher angenommen.
So enttäuschte Vitamin E in der Women's Health Study bei der Prävention kardiovaskulärer Ereignisse. Und in einer Meta-Analyse von 29 Studien mit über 11000 Teilnehmern hatte Vitamin C bei prophylaktischer Einnahme nur einen geringen Einfluß auf die Dauer eines Schnupfens und keinen signifikanten Einfluß auf die Häufigkeit von Erkältungen (wir berichteten).
Außer der fehlenden Wirksamkeit bringen die Kritiker von Nahrungsergänzungsmitteln aber einen weiteren Faktor ins Spiel: mögliche Schäden durch solche Mittel. So hatte in der HOPE-TOO-Studie prophylaktisch eingenommenes Vitamin E ebenfalls keinen Einfluß auf die Krebsrate oder die Rate kardiovaskulärer Erkrankungen.

Seine grundsätzliche Kritik lautet: Es werde wild gemischt, es gebe keine Definitionen, welche Zusammensetzungen sinnvoll sind, in der Regel fehle der Nachweis der Bioaktivität. Und: "Durch die Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel entsteht das falsche Gefühl, man tut etwas für die Gesundheit, mit der Folge, daß eine gesunde Ernährung vernachlässigt wird."
Doch Hauner will Nahrungsergänzungsmittel nicht generell verbannen - für manche Menschen könnten sie durchaus geeignet sein. Als Beispiel nannte er etwa die Substitution von Folsäure bei Schwangeren oder Vitamin B12 bei strengen Vegetariern.
Positivliste legt fest, was als Nahrungsergänzungsmittel gilt
Was den Konsumenten als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden darf, damit mußte sich auch der Europäische Gerichtshof (EuGH) beschäftigen. Streitfall war eine EU-Richtlinie über Nahrungsergänzungsmittel, nach der seit dem 1. August nur Stoffe in den Handel dürfen, die auf einer Positivliste stehen. Die Bestätigung dieser Richtlinie durch den EuGH hatte bei den Klägern zunächst für Empörung gesorgt.
Inzwischen räumen Kritiker wie die Alliance for Natural Health (ANH) ein, daß der Rechtsspruch doch nicht, wie zunächst angenommen, Auswirkung auf den Vertrieb der meisten Vitamine und Spurenelemente hat, da sich diese auf der Positivliste befinden. Außerdem sei die Aufnahme in die Positivliste durch den neuen Rechtsspruch vereinfacht worden, heißt es in einer Pressemitteilung der ANH.
Diese Art von Annäherung der beteiligten Parteien wünscht sich auch Hauner: "Das Gegeneinander von Wissenschaftlern, Industrie und dem Staat ist der falsche Ansatz.

STICHWORT
Nahrungsergänzungsmittel
Lange war der Begriff Nahrungsergänzungsmittel nicht eindeutig definiert. Seit Mai 2004 gibt es aber eine Verordnung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz. Demnach sind Nahrungsergänzungsmittel "spezielle Lebensmittel, die dazu bestimmt sind, die allgemeine Ernährung zu ergänzen, die ein Konzentrat an Nährstoffen oder sonstigen Stoffen mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung enthalten und in dosierter Form etwa als Kapseln, Pulver oder in Flaschen erhältlich sind". Zugelassen als Nahrungsergänzungsmittel sind dabei nur Stoffe, die auf einer Positivliste in dieser Verordnung aufgeführt sind. Diese Liste enthält aber nur Vitamine und Mineralstoffe einschließlich Spurenelementen. Pflanzliche Stoffe, Ballaststoffe oder Aminosäuren fehlen auf der Positivliste.Solche Stoffe dürfen nach der neuen Verordnung seit dem 1. August zumindest nicht mehr als Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden. (sko)

http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/09...?cat=/news


Uli
Schlimm finde ich ja, das einem aus allen Kanälen eingetrichtert wird, wenn man jung bleiben, erfolgreich werden, sympathisch und natürlich dynamisch wirken und außerdem noch einen Mann finden will, unbedingt zahllose Vitamine und Mineralien in allen möglichen Formen und Farben zu sich nehmen soll. X(

Wenn man sich einigermaßen vernünftig ernährt, kann man sich das Geld wirklich sparen. Für die Kohle, die einige Leute für diverse Mittlelchen ausgeben, könnte man ja wirklich quaitativ hochwertige Nahrungsmittel kaufen!

Was ich ok finde ist, dass jemand Mangelerscheinungen kurzfristig über Vitamintabletten o.ä. ausgleicht.

Und klar, die praktischen Tabletten haben natürlich immer nicht nur den Wirkstoff (den man hoffentlich abkann), sondern auch für uns Schwachmägen meist auch unverträglichen Trägerstoffe.
Zitat: dass jemand Mangelerscheinungen kurzfristig über Vitamintabletten o.ä. ausgleicht.
dagegen ist üüüüüüberhaupt nix einzuwenden!!!!!!!!!! Bei einem erwiesenen Mangel muss "ausgeglichen" werden.......punktum!
nur: die meisten haben ja keine erwiesenen Mängel - da wird mit Hochglanzbroschüren geworben, dass sich die Balken biegen-> allerdings z.T. ohne Angabe der Inhaltsstoffe(Füllstoffe!)
Und es lautet die Devise: viel hilft viel! Alles, was es an Vitaminen und Minelastoffen gibt, wird da mit hineigepackt...und noch ein paar Enzyme, Aminosäuren u.s.w.
Und da bekomme ich "Bauchweh" : ich weiß von einigen NMU`lern, dass sie erhöhte Serum-Kupferwerte haben -> aber in solch "tollen/wichtigen Nahrungsergänzungsmitteln" ist z.B. auch bei manchen Kupfer........... ?( ?( ?( ?( was kann ich damit anstellen???????
( Erhöhte Kupferwerte:
http://flexicon.doccheck.com/Kupfer

oder z.B. Nebenwirkungen der „Pille“
http://www.aknetherapie.de/BPvalette.htm
kurzes Zitat:
Einfluss auf klinisch-chemische Werte
Einige klinisch-chemische Werte können durch die Einnahme hormonaler Empfängnisverhütungsmittel verändert werden. So kann sich die Blutsenkungsgeschwindigkeit erhöhen, ohne dass eine Krankheit vorliegt Anstiege von Serumkupfer und –eisenwerten und der alkalischen Leukozytenphosphatase wurden neben Veränderungen anderer Laborwerte beschrieben.)

Oder auch ne "tolle Tour" :evil: :evil: :evil: :evil:
Krebspatienten werden von Firmen angeschrieben ( wo haben die die Adressen herr????????????) und es wird mit Angst gearbeitet: wenn Sie dies`oder jenes einnehmen, dann können Sie Ihren Gesundheitszustand erheblich bessern.......unausgesprochen bleibt die "Drohung" was passiert, wenn ich dies`oder jenes Wundermittel nicht einnehme!

Oder auch von Arztpraxen werden Nahrungsergänzungsmittel "verordnet" - privat zu bezahlen natürlich - sind z.T. 20 Tabletten pro Tag ( verschiedene Präparate, jedes für was andres-> aber mit fast den gleichen Inhaltsstoffen : z.B. Vit. C satt !!!!!!) D a s finde ich schon nahezu kriminell!!!!

LG
Uli
Beta-Carotin

Gefährliche Vitaminsäfte

© Jens Schlueter/DDP
ACE-Säfte enthalten oft mehr Beta-Carotin als unbedenklich

Raucher und Herz-Kreislauf-Patienten sollten ACE-Drinks meiden: Die meisten Säfte enthalten nach wie vor isoliert zugefügtes Beta-Carotin - obwohl bekannt ist, dass der Stoff für Risikogruppen gesundheitsschädlich sein kann.

Die meisten ACE-Getränke und Multivitaminsäfte sind starke Raucher und Herz-Kreislauf-Patienten gefährlich: Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen stellte beim Etikettencheck von 61 ACE-Getränken fest, dass 55 Produkte isoliert zugefügtes Beta-Carotin enthielten. Studien zufolge erhöht dieser Stoff die Gefahr, dass bei starke Raucher an Lungenkrebs erkranken. Außerdem steigert er die Wahrscheinlichkeit von Todesfällen bei bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Beta-Carotin, auch Provitamin A genannt, wird in Lebensmitteln als orangefarbener Farbstoff verwendet. Der Stoff wird im Körper in Vitamin A umgewandelt. Liefert etwa Karottenmark das Provitamin, bestehen nach bisherigen Erkenntnissen keine Bedenken. Zur Gefahr für die Risikogruppen wird Beta-Carotin danach nur, wenn es Lebensmitteln isoliert zugefügt wird.

Schon ein Glas kann schädlich sein
In der Werbung werde häufig der Eindruck erweckt, ACE-Getränke seien gesund und unbedenklich, kritisierten die Verbraucherschützer. Jedoch genüge bei den meisten Produkten bereits ein 0,25-Liter-Glas, um den empfohlenen Höchstwert von zwei Milligramm Beta-Carotin pro Tag zu überschreiten. Häufig würden ACE-Getränke und Multivitaminsäfte sogar in größeren Mengen als Durstlöscher getrunken.

Mehr zum Thema
Ernährung: Wie viel Vitamine sind gesund?
Wer eine Ein-Liter-Flasche pro Tag leere, komme bei extrem angereicherten Getränken auf 24 Milligramm Beta-Carotin. Dies sei die zwölffache Menge von dem, was Gesundheitsexperten bei Risikopatienten für akzeptabel hielten. Risikopatienten sollten deshalb darauf achten, dass in der Zutatenliste eines ACE-Getränks weder "Beta-Carotin" noch "Provitamin A" aufgeführt ist. Nur sechs der getesteten Drinks enthielten ausschließlich Provitamin A aus natürlichen Quellen.

Die schädlichen Wirkungen von Beta-Carotin sind schon seit Jahren bekannt, jedoch fehlen nach wie vor gesetzliche Regelungen, die die Zusatzmenge in Lebensmitteln beschränken. Die Verbraucherzentrale appellierte deshalb an die Hersteller, freiwillig auf isoliert zugeführtes Beta-Carotin zu verzichten.

AP/aun
http://www.stern.de/wissenschaft/gesund_...45748.html


Uli
Der Kommerz hat auch gegen wissenschaftlich fundierte Kritik an überkommenen Empfehlungen unglaublich überzeugungsstarke Argumente auf Lager - da bekomme ich doch heute eine Werbe- nein! Hilfsangebots-Mail zugesandt von einem VitaminShop:

"in den letzten Wochen wurde immer wieder in den Medien pauschal und fälschlicherweise verbreitet, Vitamine seien nutzlos bei einer Erkältung. Sie sind sicher erstaunt, wenn Sie von mir hören: Ich stimme zu - wenn von niedrig dosierten (!) Vitaminen die Rede ist. Doch bei hochdosiertem Vitamin C sieht es anders aus. So berichtet die renommierte Ärzte-Zeitung in ihrer Online-Ausgabe über die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Metaanalyse:

Wer intensiv Sport treibt oder häufig in der Kälte ist, kann mit hochdosiertem Vitamin C das Risiko einer Erkältung um bis zu 50% reduzieren (nachgewiesen an Marathonläufern und Soldaten). Mit vier bis acht Gramm Vitamin C konnte man in einer weiteren placebokontrollierten Studie die Dauer einer wintertypischen Erkältung reduzieren.

Wenn Sie spüren, dass eine Erkältung im Anflug ist: Nehmen Sie über den Tag verteilt bis zu 8 Gramm Vitamin C zu sich und Sie haben die Chance, den Ausbruch der Erkältung noch einmal abzuwenden!"

Wir hatten eine Chance!
Grüße!
Sabine
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