29.03.2009, 02:55
Tschuldigung, Uli, wenn ich deinen Halbsatz hier aufspieße:
Naja, wir sind doch eigentlich nicht das Problem, sondern die Leidtragenden.
Öko-Test hat mit Öko nicht viel zu tun, obwohl sich die konventionellen Kosmetikhersteller über die Bevorzugung der Naturkosmetik durch Öko-Test ärgern.
Wer mit Ergebnissen von Öko-Test werben darf und wie lange, ist genau geregelt. Ich glaube, ein Test gilt 5 Jahre lang.
Öko-Test scheint ziemlich selbstherrlich zu agieren. Deine Fragen kann ich nicht beantworten. Ich will aber zwei Beispiele bringen.
Die Andechser Molkerei hat sich kürzlich gegen eine schlechte Bewertung ihrer Bio-Alpenbutter gerichtlich zur Wehr gesetzt und Recht bekommen. Die Kriterien von Öko-Test waren nicht nachvollziehbar. Es ging um irgendwelche Fettsäuren oder so was, was angeblich in bestimmten Mengen in guter Butter enthalten sein soll und bei Andechser Butter zu wenig enthalten war (ein Hokuspokus, der irgendwie an Actimel erinnert). Außerdem wurde den Andechsern mangelnde Hygiene vorgeworfen. Beide Kritikpunkte waren absurd und konnten von Öko-Test vor Gericht nicht erhärtet werden. Das rufschädigende Testurteil darf nicht veröffentlicht werden.
Bei Zahncreme macht Öko-Test einen Popanz um die Verpackung. Ajona oder Weleda bekommen da Punktabzug, weil sie in einem Umkarton verkauft werden. Dass der Karton bei Aluminiumtuben (die wiederum die Konservierung erleichtern) unbedingt notwendig ist, die Gebrauchseigenschaften nicht beeinträchtigt und problemlos entsorgt werden kann, ignoriert Öko-Test. Der Verbraucher sieht nur das Ranking und denkt, die Creme an sich wäre schlechter.
Die Zahncreme "lavera basis sensitiv mint" (so heißt sie glaub ich) hat "sehr gut" erhalten, weil sie NK ist und Fluorid enthält. Was Öko-Test verschweigt, ist der hohe Abrasionswert dieser Zahncreme (ungefähr 80), der sie für nicht wenige Nutzer (unabhängig von Allergien) ungeeignet macht. Ajona hat dagegen einen sehr niedrigen Abrasionswert (etwa 30) und ist deshalb für Menschen mit empfindlichen Zähnen besonders geeignet. Auf solche Unterschiede zwischen Zahncremes weist Öko-Test nicht hin.
Ein weiteres Problem bei Öko-Test ist die intransparente Auswahl der Produkte. Sehr gute Produkte erhalten kein gutes Testurteil, mit dem sie werben könnten, einfach weil sie (zufällig?) nicht getestet wurden.
Öko-Test erweckt aber bei den Verbrauchern den Eindruck der Objektivität und Unbestechlichkeit und führt sie damit in die Irre.
Das pseudoobjektive Gehabe ist das Hauptproblem bei Öko-Test. Eine kritische, systematisierende und beschreibende Warenkunde bringt dem Verbraucher wesentlich mehr.
Bolek
Zitat:Nachdem Allergiker ein wirkliches Problem unsrer Zeit darstellen
Naja, wir sind doch eigentlich nicht das Problem, sondern die Leidtragenden.
Öko-Test hat mit Öko nicht viel zu tun, obwohl sich die konventionellen Kosmetikhersteller über die Bevorzugung der Naturkosmetik durch Öko-Test ärgern.
Wer mit Ergebnissen von Öko-Test werben darf und wie lange, ist genau geregelt. Ich glaube, ein Test gilt 5 Jahre lang.
Öko-Test scheint ziemlich selbstherrlich zu agieren. Deine Fragen kann ich nicht beantworten. Ich will aber zwei Beispiele bringen.
Die Andechser Molkerei hat sich kürzlich gegen eine schlechte Bewertung ihrer Bio-Alpenbutter gerichtlich zur Wehr gesetzt und Recht bekommen. Die Kriterien von Öko-Test waren nicht nachvollziehbar. Es ging um irgendwelche Fettsäuren oder so was, was angeblich in bestimmten Mengen in guter Butter enthalten sein soll und bei Andechser Butter zu wenig enthalten war (ein Hokuspokus, der irgendwie an Actimel erinnert). Außerdem wurde den Andechsern mangelnde Hygiene vorgeworfen. Beide Kritikpunkte waren absurd und konnten von Öko-Test vor Gericht nicht erhärtet werden. Das rufschädigende Testurteil darf nicht veröffentlicht werden.
Bei Zahncreme macht Öko-Test einen Popanz um die Verpackung. Ajona oder Weleda bekommen da Punktabzug, weil sie in einem Umkarton verkauft werden. Dass der Karton bei Aluminiumtuben (die wiederum die Konservierung erleichtern) unbedingt notwendig ist, die Gebrauchseigenschaften nicht beeinträchtigt und problemlos entsorgt werden kann, ignoriert Öko-Test. Der Verbraucher sieht nur das Ranking und denkt, die Creme an sich wäre schlechter.
Die Zahncreme "lavera basis sensitiv mint" (so heißt sie glaub ich) hat "sehr gut" erhalten, weil sie NK ist und Fluorid enthält. Was Öko-Test verschweigt, ist der hohe Abrasionswert dieser Zahncreme (ungefähr 80), der sie für nicht wenige Nutzer (unabhängig von Allergien) ungeeignet macht. Ajona hat dagegen einen sehr niedrigen Abrasionswert (etwa 30) und ist deshalb für Menschen mit empfindlichen Zähnen besonders geeignet. Auf solche Unterschiede zwischen Zahncremes weist Öko-Test nicht hin.
Ein weiteres Problem bei Öko-Test ist die intransparente Auswahl der Produkte. Sehr gute Produkte erhalten kein gutes Testurteil, mit dem sie werben könnten, einfach weil sie (zufällig?) nicht getestet wurden.
Öko-Test erweckt aber bei den Verbrauchern den Eindruck der Objektivität und Unbestechlichkeit und führt sie damit in die Irre.
Das pseudoobjektive Gehabe ist das Hauptproblem bei Öko-Test. Eine kritische, systematisierende und beschreibende Warenkunde bringt dem Verbraucher wesentlich mehr.
Bolek