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Hemmung der Magensäureproduktion kann Nahrungsmittelallergien auslösen
#1
Hemmung der Magensäureproduktion kann Nahrungsmittelallergien auslösen!

Mit ihrem Forschungsergebniss, dass die Einnahme von Medikamenten zur Hemmung der Magensäure, den Ausbruch von Nahrungsmittelallergien auslöst, hat am vergangenen Wochenende ein Forscherteam um Frau Prof. Erika Jensen-Jarolim aus der Medizinischen Universität Wien den „ADF/ECARF Award for European Allergy Research“ gewonnen:

Während einer dreimonatigen klinischen Studie an rund 200 Patienten, konnte die internationale Forschergruppe aus Deutschland, Österreich und Ungarn den Anstieg von Nahrungsmittelallergie auslösende IgE-Antikörper im Blut, nach Einnahme von sogenannten Magensäureblockern nachweisen. Mehr als jeder 10. Patient entwickelte während dieser Zeit eine komplett neue Allergie gegen Nahrungsmittel.
***
Ist ein wohl äußerst „fataler“ Kreislauf ( und vielleicht gar ein "Denkfehler"?????): Viele Patienten mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit haben „Sodbrennen“ als ein „Kardinalssymptom“ überhaupt
-> dann gibt`s Säureblocker , die in der Regel nicht nur „hilfreiche“ Inhaltsstoffe haben
-> und dann gibt`s wohl „richtige“ IgE-vermittelte Allergien auf Nahrungsmittel.....na klasse!Aber immerhin werden die IgE-vermittelten Allergien ernst genommen und einem geglaubt, während "Unverträglichkeiten", IgG-vermittelte - äußerst stiefmütterlich behandelt - oder gar nicht ernst genommen werden........
****

Der experimentelle Preis ging an die Forschergruppe um Priv.-Doz. Dr. med. Thilo Jakob aus der Klinischen Kooperationsgruppe Umweltdermatologie und Allergologie GSF/TUM, GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit und ZAUM - Zentrum Allergie und Umwelt, Technische Universität München, die sich mit der Weiterentwicklung einer möglichen Form der Allergieimpfung mit dendritischen Zellen beschäftigten.

Die Preisauswahl fand während der Tagung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF) vom 03. bis 05. März 2005 in Innsbruck statt (http://www.adf-online.de).
http://www.ecarf.org/index.php?id=415&L=1&tx_ttnews


Uli
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#2
Hallo Ihr!
Wo ich gerade hier diesen Eintrag sehe... Ich geriet mal an eine Orthomolekularmedizinerin, der ich von meinen vielen Unverträglichkeiten erzählte (Milcheiweiß und -zucker, Eiweiße grundsätzlich, Weizen und Gerste, Fructose und Sorbit) und die fragte spontan, ob vielleicht eine zu geringe Magensäureproduktion vorliegen könnte und die Nahrung einfach nicht genügend aufgeschlossen wird, so daß Bauchspeicheldrüse und Darm überfordert sind.
Ich nehme keine Blocker, weil ich so gut wie nie Sodbrennen habe (vielleicht einmal im Jahr, wenn ich mich vollfresse).
Was ist da dran und was kann man machen?
Grüße!
Sabine
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#3
Zitat:Was ist da dran und was kann man machen?

Was ist >>wo<< dran - an der obigen Meldung?
Oder an der Tatsache, dass wir durch falsche Ernährung über einen langen Zeitraum die pH-Werte im Verdauungstrakt ruinieren? Und somit auch die Funktionen in den einzelnen Abschnitten des GE-Traktes gehörig durcheinanderbringen.

Nur: was man da machen kann????????
Die Frage kann ich Dir leider nicht beantworten - ob die Säureproduktion wieder angekurbelt werden kann.
Auch nicht, ob man da medikamentös "nachhelfen" kann......( mit verträglichen Medis - selbstredend!.......)

LG
Uli
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#4
Hallo Uli!
Nun - ich dachte, daß ich evtl. meine Verdauung nicht in den Griff kriege, weil ich (ob angeboren oder provoziert) zuwenig Magensäure produziere. Vielleicht haben ja auch andere das Problem. Kann aber wohl nur ein Arzt "direkt vor Ort klären". Ich habe schon gehört, daß manche ihr Gemüse besser leicht gesäuert (Essig) verdauen können...
Grüße!
Sabine
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#5
Zitat:(ob angeboren oder provoziert) zuwenig Magensäure

Hi Sabine,
da fürchte ich fast, dass das "selbst gezüchtet" ist....

Zitat:Ich habe schon gehört, daß manche ihr Gemüse besser leicht gesäuert (Essig) verdauen können...

...so wird`s erzählt/geschrieben! Ist aber ziemlich bedenklich, wenn man ( aufgrund seiner lange unerkannten Unverträglichkeiten/Allergien) eine Histaminose hat: da sind enzymatisch veränderte - als z.B. milchsaure Produkte gerade kontraindiziert, da sie die Histaminfreisetzung forcieren und selbst viel Histamin beinhalten....
....und Essig ist für viele ebenfalls "ein Allergen" - das muss jeder ausprobieren, ob er`s verträgt! ( ich z.B. nicht: ich kann mir nach ein bissl Essig die Haut am Gaumen - ähnlich einer Riesenbrandblase- in großen Fetzen abziehen!)

LG
Uli
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#6
Hallo Uli!
Autsch!!!
Ja, ich meide Essig tatsächlich weitgehend, eben wegen der wohl ohnehin vollen Histaminspeicher, die unsereins mehr oder minder mit sich rumschleppt. Aber so eindeutig reagiere ich bei weitem nicht. Sauerkraut und so bewirkt natürlich eine Katastrophe, aber ein Teelöffel Apfelessig im Salat geht absolut. Ich hatte lediglich wochenlang ein hartnäckiges Bläschen am Gaumen, aber dieser "Indikator" ist nun weg dank Diät.
Das Komische ist: mein Bruder hat auch Bauchprobleme, aber bei ihm ist es eher zuviel Magensäure, wohl wegen der chronischen Helicobakter-Infektion. So unterschiedlich können sich Dispositionen in der Familie ausprägen!
Man muß wohl einfach auf die natürliche Selbstregulation hoffen und warten...
Grüße,
Sabine
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#7
Hier noch ein weiterer Nebeneffekt : Nahrungsmittelallergiker reagieren um so massiver auf bekannte Allergene, je höher der Säuregehalt des Magens ist.
Soll heißen: die Magensäure ist hauptverantwortlich für die "Entschärfung" von Nahrungsproteinen.

Fazit ( Allergo Journal 2008/ 17, Seite 17 )
Zitat:Ist der Magen-pH-Wert erhöht, werden Fischproteine ( um die ging es in diesem Beitrag) deutlich weniger abgebaut. Damit sinkt die zur Auslösung der allergischen Reaktion notwenidige Allergenmenge.
Nahrungsmittelallergiker sollten daher bei der Einnahme von Medikamenten zur Erhöhung des Magen-pH- Wertes vorsichtig sein.



Zitat:The effect of gastric digestion on food allergy.
PURPOSE

OF REVIEW:
The role of the stomach as the primary location of protein digestion is very well recognized, leading to classification of proteins as digestion-resistant or digestion-labile. This review analyses the role of gastric digestion in food allergy.

RECENT FINDINGS:
Hindrance of gastric digestion by elevation of the gastric pH, the therapeutic goal of anti-ulcer medication, was recently shown to trigger food allergy via oral sensitization in a murine food allergy model. The relevance in humans was assessed in an observational study of 152 gastroenterological patients who were medicated with anti-ulcer drugs due to dyspeptic disorders. Twenty-five percent of all patients developed a boost or de-novo IgE formation towards regular constituents of the daily diet. The clinical relevance of the induced antibodies was confirmed by positive skin and oral-provocation tests. Moreover, the importance of gastric digestion was also proven for food-allergic patients, as the allergenicity of allergens were reduced up to a 10,000-fold by gastric digestion.

SUMMARY:
These recent studies indicate for the first time the important gate-keeping function of gastric digestion, both in the sensitization and the effector phases of food allergy.

http://www.find-health-articles.com/rec_...llergy.htm


Uli
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#8
Nachlese zu Säureblockern


Zitat:10. 1. 2017     
Ärzte verordnen viel zu oft Magensäureblocker - und verkennen, wie sehr die Pillen Patienten schaden können. Und wie schwierig es ist, die Mittel wieder abzusetzen.


Zitat:Dabei drohen bei langfristiger Einnahme gefährliche Nebenwirkungen, Knochenbrüche durch Osteoporose zum Beispiel oder ein schwerer Magnesiummangel, der unter anderem zu Herzrhythmusstörungen und Krampfanfällen führen kann.

https://www.spiegel.de/plus/aerzte-veror...99f47222b2


Zitat: 
4. 6. 2019  Riskanter Magenschutz: Ärzte warnen vor Säureblockern
Zitat:Protonenpumpenhemmer werden zu häufig, zu lange und zu unkritisch eingesetzt", stellt Dr. Veit Wambach fest.

Zitat:Wer aber die Mittel über mehrere Wochen einnimmt, steigert erwiesenermaßen sein Risiko für Osteoporose sowie für Darminfektionen. Denn das Fehlen des Magensafts behindert die Aufnahme von Spurenelementen und lässt unerwünschte Bakterien leichter in den Körper wandern. Zu Nebenwirkungen wie Übelkeit gesellen sich teils riskante Wechselwirkungen, etwa mit Antidepressiva.

https://www.nordbayern.de/region/nuernbe...-1.8967787



Zitat:31. 7. 2019    Allergien durch Magensäureblocker

Zitat:Die Wahrscheinlichkeit, ein Allergiemedikament zu benötigen, war bei Patienten, die schon einen Magensäureblocker verordnet bekommen hatten, zweimal so hoch wie bei anderen Patienten. Besonders stark waren demnach Frauen von der erhöhten Allergiegefahr betroffen, zudem auch ältere Menschen, berichtet das Team im Fachmagazin


Zitat:Da Magensäureblocker auf ganz unterschiedliche Weise wirken, vermuten die Forscher, dass ihr Effekt - der veränderte Säurewert (pH) im Magen - für die Allergien verantwortlich sein könnte. Proteine, die über die Nahrung aufgenommen werden, könnten demnach im Magen nicht mehr so gut zerlegt werden und dann Allergien hervorrufen. Es könnte auch sein, so die Forscher, dass die Medikamente Signalwege aktivieren, über die Allergien ausgelöst werden. *
https://www.spiegel.de/gesundheit/diagno...79797.html

* ….und das dürfte besonders fatal bei Patienten sein, deren Magenbeschwerden durch Allergien hervorgerufen werden ! Das ist dann >> den Teufel mit dem Beelzebub austreiben <<


Uli
Antworten


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