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Backe...Backe Kuchen
#1
Was hat/ist der Bäcker?

"Au backe", bin ich da animiert mich auszudrücken....

Also, allgemein habe ich es ja nicht so mit den "modernen" Erzeugnissen jener inzwischen volksvergiftenden Kaste von neoindustriellen "food"-Erzeugern....

Aber bei mir um die Ecke gibt es eine kleine familiäre Filiale eines leicht größeren, äh, nennen wir es mal "Backbetriebes".

Und da Weizen das einzige Getreide ist, welches ich mit relativ wenig Kummer zu mir nehmen kann, bin ich da immer hingepilgert....
Warum? Nun, die hatten da ein Baquette, welches mein innerer Gift-Indikator als "genußfähig" einordnete, gemacht wie bei Opa Backmann, wohlschmeckend, und frei von Dingen, die nicht reingehören.
Liegt auch eine Zutatenliste aus, sah gut aus, war auch von "langer Teigführung" die Rede.
Kurz und gut, das Zeug konnte ich verspeisen, ohne Reue, und die nur allzu bekannten Folgen auf Haut und Schleimhaut.

Letzte Woche blickte das hehre Erzeugnis der Backkunst aber irgendwie leicht different aus dem Regal heraus in meine Richtung, sah irgendwie so bräunlich bröselig aufgeblasen unkeusch aus der Wäsche.
Auf meine stirnrunzelnde Frage erklärte mir der dienstbare Geist, das dies nun "das neue" sei, das "andere" würde man nicht mehr herstellen.

Mit Stirnrunzeln habe ich also "das neue" nach Hause getragen, und unter Hinterlassung einer Horde von vermeintlichen Chemiebröselbrüdern auch zu mir genommen.
Geschmack und Konsistenz ließen gegenüber früher arg zu wünschen übrig, einen Anruf bei den Floriansjüngern wg. Staubbindung ersparte ich mir.
Was solls, ich würde ja eingeweichten Pappkarton futtern, wenn der....

Wie erwartet, ließen die Folgen meines Wagemutes auch nur etwa 12 Stunden auf sich warten...Fleckenbildung mit Schmerz, und die Gesinnung rutschte wieder in den roten Bereich. (arme Kollegen....)

Grund: die haben schlicht und einfach von der altvorderen, guten Methode auf die industrielle umgestellt, unter Verwendung von fertigen Backmischungen aus der chemischen Industrie, mit E300 (lecker, Aspergillus läßt grüßen), und anderen "schmackhaften" Zutaten, wie Enzymen...
Das die neue Wohltat für den Körper nun auch 10 Cent teurer ist, erwähne ich nur am Rande....Pilze sind nun mal nicht billiges!
Tja, nun bin ich gezwungen, diesen Laden zu meiden, wie der Deibel das Weihwasser....bloß wo jetzt Weißbrot herkriegen?
Zutatenlisten im Supermarkt und Fragen bei anderen Backwahn-Jüngern brachten nur meine Ekelgefühle zum Anschwellen...
Ich erinnerte ich an einen Urlaubsaufenthalt vor über 20 Jahren im Lande der Osmanen....das sind die Herren mit dem schwarzen Schnauzer...die inzwischen ja auch im täglichen Almanya - Leben eine gewisse Rolle spielen.
Den nächsten kleinen Laden im anderen Stadtteil aufgesucht ("Ekmek" heißt das Zauberwort, nachgefragt...("nicht falsches drin, schon wegen Islam") und mit Weiß- und Fladenbrot nach Hause marschiert.

Was soll ich sagen, schmeckt ganz nett, und macht mir nix.
Herr Üllegü hat einen neuen Dauergast, der sicher auch anderes erwerben wird, und die industrielle Volksvergiftungsmafia kann mich kreuzweise und rautenförmig (Ort der Redaktion bekannt)

Insgesamt bekomme ich es aber mit der Angst zu tun.
Wie lange dauert es denn, bis fast alle Einwohner unserer geliebten Landes den Kasper mit diesem Krempel kriegen? Wo soll das denn hinführen?
Ich wiederhole mich, aber ich sehe nur in den allerstrengsten gesetzlichen Regelungen eine Lösung, mit ultimativen Strafen für Verstöße....(lebenslänglich bei Chlor-Wasser und Industriebrot).

Einen Hinweis auf die sog. "Bio-Bäcker" möchte ich nicht entgegennehmen, das sind die allerschlimmsten.
Den Lieferwagen mit den Schimmelpilzsporen habe ich da schon in aller Frühe vor dem Laden gesehen....

Selber backen wäre eine Alternative, aber da müßte vorher mein Antrag auf Erweiterung der 24 Stunden-Grenze durchgehen...

In diesem Sinne!

diese beinahe-Glosse entspricht lediglich meiner tiefempfundenen schmerzinduzierten Abneigung gegen alles widernatürliche....

Bernd
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#2
mei- ich kann Dir Deinen "Grant" nur allzu gut nachfühlen....
mir wird schon immer schlecht, wenn ich an diesen >Backbuden< vorbei marschiere, die nur die tiefgefrorenen Teiglinge ( Herkunftsland und Zutaten unbekannt) aufbacken.... da stinken die "Enzyme und sonstigen "leckeren Zutaten" bis auf die Straße.........
Noch haben wir das Glück, dass auch wir so einen "alten" Bäckermeister haben- aber der dürfte in 2 Jahren in Rente gehen X(

"Ekmek" ist eine Lösung für diejenigen, die Weizen vertragen: das Brot wird auch binnen 3-4 Tagen schimmelig , was nur heißt, dass da kein ( oder nur ein Hauch von) Gift drinne ist!!!

Sollte es Dich mal überkommen; zeit- und lustmäßig meine ich Wink hier ein Rezept für ein Weißbrot.

750 g Weizenmehl (Type 405, hat auch am wenigsten Gluten!!!)
1 Hefe ( entweder frosche oder ein Päckle Trockenhefe....)
1 TL Salz
ca 1/4 - 1/2 l handwarmes Wasser _> zu einem glatten Teig verrühren, eine Stunde "gehen" lassen ( zugedeckt, an einem ruhigen Platz...)
Dann nochmals kneten, einen Laib formen und ca 40-40 Min. bei 200Grad, mittlere Schiene backen....
Fertiges Brot klingt "hohl", wenn man draufklopft.

Man darf nur gespannt sein, mit welchen "Innovationen" bald der Flut von Nahrungsmittelallergikern begegnet wird Big Grin Big Grin Big Grin

Lieber Gruß
Uli
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#3
um allzuviel Redundanz zu vermeiden Wink

weitere Teigrezepte in diesem Board:

Teig-Grundrezept
weitere: Kochen.Rezepte.Backen

liebe Grüße
Sascha
Womit wir es oft zu tun haben?
Mit "Leidenden, die es sich selbst nicht eingestehen wollen, was sie sind, mit Betäubten und Besinnungslosen, die nur eins fürchten: zum Bewußtsein zu kommen." (Nietzsche 1887)
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#4
Hallo,

ich war gerade einkaufen.
In unserem Supermarkt gibt es frisch gebackene aber abgepakte Brötchen.
Die sind leckerer als alles was es hier im Umkreis bei den Bäckereien gibt und auch billiger (aber das nur so nebenbei).
Auf den Tüten stehen auch die Zutaten drauf:
Weizenmehl
Malzmehl
Hefe
Salz
und Backmittel

meine Frage nun, was meinen die mit Backmittel?
LG
Sternchen
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#5
- aber leider keine "erschöpfende" Antwort ;(
guck`mal da...da kannst Du Dir`s dann raussuchen.... ?( ?( ?(

http://www.baecker.org/seiten/rohstoffe/backmittel.htm

Bleibt nur zu hoffen, dass Ende 2005 auch da alles einzeln aufgeführt werden muss.

Lieber Gruß
Uli
Antworten
#6
Hallo Uli,

der Link wird nicht angezeigt, aber meinst du das:

http://www.baecker.org/index2.htm


Also Backmittel kann eigentlich alles sein was dem Bäcker beim Backen erleichtert ein gutes Resultat zu haben...ööö habe ich jetzt ein bischen doof ausgedrückt...aber ihr wisst schon.... ?(
LG
Sternchen
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#7
Son´ Sch.... , wieso geht denn das nicht ?(

Aber du meinst den Text: "Backmittel steigern die Qualität"......
LG
Sternchen
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#8
gestern war ich noch auf dieser Seite ?( ?( ?(
...und nu isse wech ;(

Aber: Du hast es genau erkannt! Alles, was dem Bäcker ( und seinen Maschinen!) die Arbeit irgendwie erleichtert, was evtl. auch mehr Luft und Wasser im Teig bindet oder teure Ausgangsmaterialien einsparen hilft, läuft unter dem Namen >>Backmittel<<........

Und -Du hast Dich nicht doof ausgedrückt Wink - die Sache "an sich" ist doof Big Grin Big Grin

LG
Uli
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#9
wenn`s anders nicht geht Wink

Backmittel steigern die Qualität:
Der Begriff ,,Backmittel" ist relativ jungen Datums. Man verwendet ihn erst seit 1958, als sich die beiden Wirtschaftsverbände der Backmittel-Industrie und der Backhilfsmittel-Hersteller zum Verband der Backmittel-Hersteller zusammenschlossen - heute als Bundesverband der deutschen Backmittel-Industrie e.V. firrnierend. Die seit vielen Jahren gebräuchliche Bezeichnung Backhilfsmittel ist heute noch in Österreich üblich. Das Wort ,,Backhilfsmittel" befindet sich bereits 1914 in einem damals sehr verbreiteten Werk ,,Chemie der Nahrungs- und Genußmittel" als Sammelbezeichnung für gärungs- und quellungsfördernde industriell hergestellte und für Backwaren bestimmte Stoffe wie Malzmehle, Malzextrakte oder aufgeschlossene Mehle zur Abgrenzung von den seit langem bekannten sogenannten Backhilfen wie Milch, Sauermilch, gekochte Kartoffeln, Zuckersirupe und ähnliches. Als Backmittel bezeichnet man heute traditionsgemäß Lebensmittelzubereitungen, die dazu bestimmt sind (unerwünschte) Rohstoffeigenschaften auszugleichen, die technischen Abläufe der GebäckherstelLung zu fördern und zu erleichtern und die Gesamtqualität der Backwaren zu verbessernBackmittel, wie wir sie heute kennen, gibt es erst seit knapp 100 Jahren. - In diesem diesem Zeitraum haben sich die Lebens- und verzehrgewohnheiten ininsgesamt, besonders aber die Herstellung, Vermarktung, Zubereitung und Qualität der Lebensmittel in ungeahnter Weise gewandelt. Die auf dem Land und in den kleinen Städten übliche Selbstversorgung mit den meisten Nahrungsmitteln wurde nun zunehmend auf handwerkliche und industrielle Hersteller verlagert. Konservierungsmethoden (Konservendose, Weckglas, Dampfsteriliation etc.) und neue Verpackungseinrichtungen ermöglichen die Verteilung von Lebensmitteln über weite Landstriche. Die Ernährung der wachsenden Bevölkerung in den industriellen Ballungsräumen erforderte daher auch die Schaffung neuer Methoden bei der Herstellung und Vermarktung von Brot,, denn die entstandenen Arbeitermassen in Fabriken und auf Baustellen hatten tagsüber kaum Gelegenheit, eine warme Mahlzeit einzunehmen, und waren auf Brot angewiesen. So ist also die Geschichte der Backmittel untrennbar mit der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Backgewerbes im Rahmen der allgemeinen Nahrungsmittelherstellung verbunden, insbesondere mit der Erfindung des Preßhefeverfahrens im Jahre 1847.
Die Umstellung der langwierigen Vorteigführung auf die direkte Führung bei der Verwendung von Preßhefe erforderte sehr gärfreudige Teige, also auch zucker- bzw. enzymreiche Mehle, die häufig nicht zur Verfügung standen. Da erinnerte man sich an die zuckerbildende Wirkung von Malz. Erst mit den Fortschritten im technischen Maschinenbau in den folgenden Jahrzehnten konnten haltbare diastatische Malzextrakte hergestellt werden. Der Wiener Malzfabrik Hauser & Sobottka (jetzt Stadlauer Malzfabrik) gelang mit dem diastatischen
Malzextrakt ,,Diamalt" die Schaffung eines weltweit für die Weißbrotherstellung verwendeten Backmittels. Bald darauf wurden Fabriken zur Herstellung dieses Backmittelextrakts in München, london und Cincinnati/USA, Mailand und Paris gebaut. Auch in Deutschland kamen neben ,,Diamalt" ebenfalls andere Malzextrakte für Backbetriebe auf den Markt.
Das erste, für Backbetriebe bestimmte, mehiförmige Backmittel auf Malzmehlbasis wurde 1899 in Deutschland unter den Namen ,,Milliose" (Ireks AG.) angeboten; ihm folgten zahlreiche ähnliche Produkte (Dialose, Albiose, Maximaltin, Solamalt, Andamalt, Stradamalt, lockerin, Manitrose usw.). Diesen Malzmehlbackmitteln, vorwiegend für weizenkleingebäck bestimmt, wurden im Laufe der Zeit meist noch weitere Bestandteile, wie Dextrose, Zucker, Milchprodukte, Sojamehl und Mineralstoffe (Calciumphosphat, -sulfat, -carbonat) als Hefenahrung und zuweilen auch Kaliumbromat zur Klebeverbesserung zugesetzt. Eine Beeinflussung der Gebäckstruktur, vor allem von Weißbrot, ist auch mit enzymaktiven Sojamehlen möglich, wurde aber in Deutschland früher wenig genutzt. Dagegen gewann der Zusatz von Lecithin, vor allem in Brötchenbackmitteln, bald eine große, bis heute anhaltende Bedeutung, nachdem 1932/33 die Hansa-Mühle unter dem Namen ,,Lezifarin" und 1934/35 die Firmen Boehringer mit ,,Boeson 8" - später ,,tezym" - und Jung mit ,Jung Spezial" Backmittel mit diesem Emulgator eingeführt hatten. Die Verwendung weiterer Emulgatoren zu Backmitteln erfolgte in Deutschland erst Anfang der 50 er Jahre in Backkrems und ähnlichen Produkten auf Fettbasis.
Dem ersten, um 1960 auf den Markt gebrachten pastenförmigen Brötchenbackmittel auf Fett/DAWE -Basis (T 500 S von Puratos/Ratjen) folgten 1967 weitere, mit diesem Emulgator hergestellte, pulverförmige Backmittel (Semmix, Format, VX 2%, Supral, Dialose plus, Bonaforte). Während DAWE -Produkte in den meisten Staaten für alle Weizenbackwaren verwendet werden, ist in Deutschland dieser Emulgator nur zur Herstellung von weizenkleingebäck und Feinen Backwaren zugelassen. Die Entwicklungsgeschichte der anderen großen Backmittelgruppe, die der Teigsäuerungsmittel, war eine weitgehend deutsche Angelegenheit, denn roggenmehlhaltige Brote sind (oder waren) traditionell nur in Mitteleuropa mit einer so großen Zahl von Brotsorten verbreitet.
Eine weitere Entwicklung der letzten Jahre sind schonend getrocknete Sauerteige und Vorteige, die zur Teigsäuerung und Geschmacksverbesserung verwendet werden. Das weite Interesse der Verbraucher nach neuen Brotsorten mit veränderten Nährwert- und Geschmackseigenschaften hat vor wenigen Jahren zu den sogenannten Brotmixen geführt. Diese enthalten solche, im normalen Backbetrieb unübliche und nicht leicht zu beschaffende Rohstoffe Wie Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Sojaschrot, Getreide- und Leguminosenschalen, Milch- und Eiweißprodukte, jeweils in Verbindung mit den geeigneten Backmitteln. Durch Zusatz von Weizen- oder Roggenmehl, Hefe und Wasser lassen sich auf sehr sichere und einfache Weise die entsprechenden Spezialbrote herstellen, wobei der Verarbeiter trotzdem durch Teigführung, Backverfahren und Gebäckform seine individuellen Vorstellungen realisieren kann. Seit den 20 er Jahren begannen sich, vor allem in den Ballungsräumen, die Herstellungs- und Verteilungsformen von Brot und Backwaren zu verändern, eine Entwicklung, die bis heute fortdauert.
Der Ersatz mancher Zusatzstoffe wird durch neue modifizierte lebensrnittelrohstoffe möglich sein, ebenso wie sich durch die Entwicklung spezieller Enzymsysteme oder durch Verfahren der Biotechnologie hergestellte Rohstoffe unerwartete technische Möglichkeiten zur Verbesserung der Teig- und Gebäckeigenschaften ergeben. Ein sinnvoller, gezielter Einsatz von Backmitteln wird stets eine wertvolle Hilfe in der Hand des fachkundigen Bäckers sein. Die Verwendung von Backhilfsmitteln hat sich allgemein in der Bäckerei eingeführt. Nach sorgfältiger Ausrichtung der Führung und nach geeigneter Mischung der verschiedenen Mehlqualitäten lassen sich durch den Zusatz von Backmitteln häufig weitere Steigerungen der Brot- und Gebäckqualitäten erzielen; der Herstellungsprozeß kann ferner sicherer und wirtschaftlicher gestaltet werden.
Quelle: Auszug aus der Broschüre "Die Geschichte der Backmittel" von Dr. Benedickt
Aus: Backbedarfshandel im Wandel der Zeit
Friedhelm Eickelbaum
http://www.backring.com ( ist im Moment "Baustelle")
*****
Und nun kann sich wirklich jeder raussuchen, welches Teil ihm nicht "freundlich" gesinnt ist......... Sad

LG
Uli
Antworten
#10
So, Uli, da hänge ich mich doch gleich mal ran. Hab mir aber noch ein neues Teil rausgesucht, das mir nicht freundlich gesonnen ist.

-- Backferment

In der umfangreichen "Backmittelgeschichte" wurde der anthroposophische Zweig der Bäckerei nicht berücksichtigt. Der Demeter-Bäcker nutzt häufig Backferment. Ich zitiere aus dem Demeter-Journal, Heft 4, Winter 2009:

Zitat:Backferment geht auf Hugo Erbe, einen Ulmer Bäcker, zurück, der in den 30er Jahren die positive, lockernde Wirkung eines Ansatzes von Honig, Salz, Mais- und Erbsmehl als Triebmittel zum Backen entdeckte. Es wurde von Ada Pokorny weiterentwickelt und zwischen 1965 und 1976 im Getreidelabor des Forschungsrings für Biologisch-dynamische Wirtschaftsweise in Darmstadt hergestellt. Dann übernahm die Firma Sekowa (Seibolds Konsequente Waren) die Herstellung des Backferments. Im Gegensatz zum kräftigen Sauerteig mit seiner Essig- und Milchsäure wirkt beim Backferment überwiegend die milde Milchsäure. Demeter-Bäcker machen aus dem Granulat ihren eigenen Grundansatz, den sie über mehrere Stufen entwickeln und als Basis für die tägliche Brotherstellung nutzen.

Nichts gegen Salz! Aber die anderen Zutaten?
Honig - Maismehl - Erbsmehl ?:o :o :o Sad Sad Sad

Im obigen Text kommt das Wort "Hefe" nicht vor. Aber man vergleiche den lesenswerten Artikel "Backferment" in der Wikipedia sowie das folgende Zitat von
www.naturgabe.de/brotbackferment.htm

Zitat:Bei unseren Backfermentbroten verwenden wir eine besondere Art der Weizen- bzw. Dinkelsauerteigführung. Wasser und Mehl/Schrot werden mit Sekowa-Spezial-Backferment, einem Granulat bestehend aus Wildhefen in aktiver Form, Säurebakterien und Enzymen des Bienenhonigs (gewonnen aus Bienenhonig, Körnerfrüchten und Leguminosen-/Kichererbsemnehl) zu einem reifen Sauerteig geführt.

"Naturgabe" behauptet, diese Brote seien für Menschen, die Probleme mit Hefe haben, gut bekömmlich, obwohl doch "aktive Hefen" erwähnt werden. Das verstehe wer will. ???? Wikipedia weist hingegen darauf hin, dass diese Hefen bei Hefeunverträglichkeit nicht nur nicht geeignet sind, sondern gerade höchst problematisch, weil es "wilde", gewissermaßen "ungezähmte" Hefen sind.

Mein Problem sind aber nicht die Hefen, sondern die Hülsenfrüchte. Deretwegen lag ich nach "Genuss" ?;D eines als "leichtverdaulich" deklarierten Mischbrotes "für Magenempfindliche" halbtot darnieder.
Ironie der Geschichte: Ich bin noch nicht mal "magenempfindlich". Das "härteste" vollkörnigste reine Roggenbrot vertrage ich wunderbar. Nur esse ich auch gern mal ein helleres Brot. Als "gelernter Allergiker" habe ich mich natürlich vor dem Verzehr kundig gemacht. Hab mir im Bioladen das "Infoblättle" des regionalen Demeter-Bäckers besorgt und dasselbe genauestens studiert. Darin schöne Sprüche fürs Poesiealbum:

Zitat:Unsere Lebensmittel sollen Heilmittel und Eure Heilmittel Lebensmittel sein.
(von Paracelsus)
und
Zitat:Den Menschen als Ganzes sehen, für Gesundheit sorgen, bevor man Krankheiten behandeln muss, dafür stehen wir.
(Das soll vom Bäckermeister sein. Aber mich hat er irgendwie übersehen.)

(Schade, dass für einen Spruch von Hildegard von Bingen kein Platz mehr war. :Smile )

Bei dem Mischbrot sind als Inhaltsstoffe nur angegeben:
"50% Roggenvollkorn + 50% Weizen 812, frisch ausgesiebt"

Der Roggen wird in einer "Elsässer Kegelmühle" gemahlen, der Weizen in einer "Tiroler Steinmühle". (Was immer das für Mühlen sein mögen ??? )

Roggen ist okay, Weizen ebenso. Das Elsass finde ich gut, und in Tirol war ich sogar schon mal ?8) ) Also, beherzt reingebissen in dieses Wunderbrot. Geschmeckt hat es, aaaaaber .......
...... ich habe mich später so diffus schlecht gefühlt, mir war schwindlich .... Apathie .... Müdigkeit ....

Das konnte ich erst gar nicht zuordnen. Etwa das Brot ??? Aber da war doch nichts drin ??? ???

Dann sah ich mir im Supermarkt die hellen ("milden") abgepackten Brote an. ---- Guarkernmehl ------- Das musste es sein, das passte zu meinen Symptomen. Guarkernmehl, das einen in der heutigen Lebensmittel- und Kosmetikwelt auf Schritt und Tritt verfolgt. Jetzt verseucht es auch noch das Brot. ?Sad Sad Sad Sad
Zu Hause guck ich ins Demeter-Journal und entdecke das Backferment. Na prima!!! Du denkst, du isst nur Brot und futterst dabei unverträgliches Erbsmehl und Maismehl in dich hinein. Oder vielleicht auch Guarmehl, denn das ist bei Demeter ja auch beliebt, und jeder Bäcker kann das Backferment irgendwie abwandeln.

In ähnlicher Weise bin ich auch beim konventionellen Bäcker schon mit hellem Mischbrot reingefallen. Dabei bin ich ja nicht doof, hab meine Prüfliste im Kopf: Der Bäckerladen gehört nicht zu einer Kette, zu keinem Backshop oder so, sondern zu einem alteingesessenen lokalen Handwerksbetrieb. Ich frage die "Fachverkäuferin" (?) ganz genau nach den Zutaten. Alles okay. Beim Selbstversuch nicht. Ich frage beim zweiten Besuch im Laden nach schriftlichen Zutatenlisten. Mir wird eine Art "Speisekarte" in die Hand gedrückt. Sehr unübersichtlich. Beim Überfliegen der Zutaten für Kekse und Kuchen vergeht mir der Appetit. Welches ist nun mein Brot gewesen? Die Angaben, die vermutlich dazu gehören, sind ganz harmlos: Roggen, Weizen, Salz ...
.....sicherlich wurden irgendwelche Hülsenfrüchte unterschlagen, denn nach dem zweiten Testverzehr war mir auch wieder so seltsam schlecht. (Wie nach dem "Genuss" von Sojadrink.)

Diesen Bäckerladen habe ich dann nie wieder betreten.

Mit anderen frischen Broten von Biobäckern habe ich offenbar auch Probleme gehabt, aber nicht so deutliche, wie bei den Backfermentbroten, sodass ich es lange Zeit nicht bemerkt habe. Mir war dann nur aufgefallen, dass ich in meinem Vorbiobrotleben viel munterer gewesen war. Seit einigen Wochen esse ich nur noch abgepacktes Bio-Roggenvollkornbrot (reines Roggenbrot mit Hefe) - das bekommt mir wunderbar - und konventionelle abgepackte Roggenvollkornbrote aus dem Supermarktregal (die neben Hefe unter anderem auch Weizen enthalten). Seitdem fühle ich mich wieder viel besser. Ich vertrage also Roggen, Weizen, Vollkorn, Hefe, aber frische Biobrote, die angeblich nichts anderes enthalten, eher nicht. Neben Backferment, das ja in einem Schrotbrot mit Sauerteig nicht enthalten ist, muss mir noch etwas anderes Probleme bereiten.

Außerdem treibt mich noch eine zweite Frage um:

Warum heißt es "BäckerHANDWERK" ???? ??? ???

Chemie gilt doch auch nicht als Handwerk. ?:Smile

Bolek
Antworten


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