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Die XXL- Seite......
#61
Südafrika hat schon ein Schulmilchprogramm....
dann wäre es aber mal an der Zeit, das "Märchen, dass das Calcium der Milch zu einer Gewichtsabnahme führen würde" ganz gewaltig zu hinterfragen!

http://www.fao.org/documents/show_cdr.as...893e10.htm

http://www.weforum.org/site/homepublic.n...evelopment

....tja- und wie ist das mit LI???????

Am J Clin Nutr. 1977 Jul;30(7):1018-22.

Lactose malabsorption in preschool black children.

Paige DM, Bayless TM, Mellitis ED, Davis L.

One hundred sixteen healthy black children ages 13 to 59 months, representing high and low socioeconomic deciles, were studied for lactose malabsorption. A fasting lactose tolerance test using 2 g of lactose/kg of body weight was carried out. Glucose was determined at 0, 15, 30, and 60 min. Of the 116 preschoolers 34 (29%) evidenced lactose malabsorption as determined by a blood glucose rise of less than 26 mg/100 ml. Clinical signs of diarrhea, gas, and cramps were noted singly or in combination in 18% of the 34 lactose-malabsorbing children. Of the 82 lactose absorbers, 12% demonstrated similar signs. The nature and length of the initial infant milk feeding failed to show any relationship to the onset of malabsorption. Current milk drinking patterns were reported as being similar. Eight-seven percent of the malabsorbers and 92% of the absorbers report drinking 240 ml or more of milk/day. Socioeconomic status, education, marital status, and medical assistance of the parent is similarly distributed between lactose absorbers and malabsorbers.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query...query_hl=1

oder hier:

·Internationally: Of the world's population, 75% is estimated to be lactose-deficient. Lactose intolerance is very common among Asian, South American, and African persons. http://www.emedicine.com/med/topic3429.htm


da braucht`s keiner großen Worte mehr.....
Uli
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#62
SPIEGEL ONLINE - 26. Juli 2005, 13:08
URL: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium...58,00.html
Fett statt fit

Die dicken Kinder von London
Von Anja Burkel
Der Weg zur nächsten Fritteuse war für englische Schüler stets kurz. Überall in den Schulkantinen gab es lustige Würstchen, Fish'n'Chips satt. Dann kam Jamie Oliver: In einer TV-Serie ersetzte der Starkoch Burger durch Brokkoli und entfesselte einen kleinen Aufstand gegen fettgetränkte Schulkost.
Ernährungsexperten hatten die Fastfoodkost der Schulen schon lange angeprangert - erfolglos. Erst die Reality-Show "Jamie's School Dinners" auf Channel 4 servierte den Eltern ins Wohnzimmer, was das Mittagessen ihrer Kinder so enthielt: keine Vitamine, dafür viel Salz, viel Zucker und viel zuviel Fett. Die bislang als kindgerecht erachteten "Turkey Twizzlers", zu Spiralen geformte Truthahnbratwürste, wurden zum Symbol schlechter Ernährung.

In seiner Show stellte Jamie Oliver sich selbst hinter die Schultresen und kochte Gesundes auf. Dabei ging er nicht so weit, die gewohnte Pampe durch Naturkost à la Dinkel-Tofu-Bratling zu ersetzen. Stattdessen propagierte er Rezepte wie Balsamico-Rinderstew an Salat oder Spaghetti mit Tomatensoße.

Doch nicht die Rezepte des 30-Jährigen mit dem Dackelblick lösten eine Kantinenrevolution aus. Er zeigte auch, dass viele Schulen weniger als 40 Pence (60 Cent) pro Essen ausgeben, dass manche Kinder nicht wissen, wie man Besteck benutzt, und dass 13-Jährige kein Gemüse kennen (ein Mädchen hielt Rhabarber für eine Zwiebel).

"Fette, kränkelnde Bastarde"

In einer Schulküche in Greenwich fand Oliver weder Messer noch Schneidebretter vor - wozu auch, schließlich musste das Personal die vorgefertigten Mahlzeiten nur noch aufwärmen. Junge Fernsehzuschauer dagegen schockte er, indem er die unappetitlichen Zutaten ihres Leibgerichts "Chicken Nuggets" vorführte.

Einer Studie des Gesundheitsministeriums zufolge hat jedes vierte englische Kind Übergewicht, jedes siebte ist krankhaft fettleibig. Dabei spiegeln die Schulspeisekarten nur das gesamtenglische Essverhalten wider: Pizzen werden gern mit Döner Kebab oder indischem Chicken Curry belegt, Restaurants servieren Kartoffelchips als Beilage, das Nationalgericht Fish'n'Chips schwimmt auf Fett und Essig daher.

"Mit dieser Ernährung", sagte Jamie Oliver der Zeitung "Guardian", "unterstützen wir die Entwicklung der Kinder zu fetten, kränkelnden Bastarden." Also sammelte der pausbäckige Starkoch 270.000 Stimmen für seine Petition mit dem Titel "Feed me better!" und klopfte damit an Nummer 10 Downing Street. Tony Blair empfing ihn, kurz vor der Wahl, "sehr freundlich", wie Oliver danach auf der Pressekonferenz erklärte. Und der Premier sagte: "Was Jamie Oliver getan hat, ist von unschätzbarem Wert."

Nun hat die Regierung eine Vitaminspritze von satten 280 Millionen Pfund (417 Millionen Euro) für die Schulspeisung versprochen. Unter anderem sollen davon Küchen umgebaut und die "Dinner Ladies", die Kantinenhelferinnen, kulinarisch geschult werden.

Pausenflucht zur mobilen Frittenbude

Die neue Bildungsministerin Jacqui Smith hat ein Gremium gebildet, das - nach schottischem Beispiel - verbindliche Mindestnährwerte für die Schulen in England und Wales vorgeben soll. Schon jetzt haben viele Schulen Brause- gegen Wasserautomaten ausgetauscht, Salatbars eingerichtet und lustig geformtes Frittiergut wie "Potato Smiles" oder "Turkey Dinosaurs" vom Speiseplan gekippt.
Doch die Revolution stößt auch auf Widerstand: Seit nicht mehr alles aus der Friteuse kommt, flüchten viele Kinder in der Pause zu mobilen Frittenbuden, die sich gern in der Nähe der Bildungsanstalten postieren. Ein anderes Problem sind Langzeitverträge der Schulen mit Cateringfirmen, die nicht oder nur schwer aufzuheben sind.

Hinzu kommt: Vom Rummel um das Schulessen verunsichert, geben viele Eltern ihren Kindern nun lieber Lunchpakete mit, die aber oft Schokolade und Chipstüten enthalten. Viel eher rät Jamie Oliver Eltern, sich in der Schulküche umzusehen und Fragen zu stellen. Bislang, vermutet er, fänden sie solches Verhalten wohl eher unschicklich. "Viele fürchten vielleicht, typisch englisch, dabei wie Klugscheißer auszusehen", sagte er der "Times".

Schulen im Visier der Fastfood-Firmen

Wie aber konnte Fastfood auf die Teller von Schulkindern gelangen? Schulverpflegung war zum ersten Mal 1906 nationales Gesprächsthema, als die Regierung sie in die Hände lokaler Schulbehörden legte. An deren Speisekarte gab es, bis auf gelegentliche Fantasielosigkeit, wenig zu mäkeln. Doch in den achtziger Jahren ließ die Regierung Nährwertvorgaben fallen und zwang die Behörden, das Catering an private Firmen abzugeben. Billige Burger und pappige Brausegetränke hielten Einzug in die Schulkantinen.

Die Werbestrategie einiger Junk-Food-Hersteller hat die ungesunde Ernährung noch befördert: Letztes Jahr wurde von einigen Schulen bekannt, dass sie regelmäßige Anwesenheit mit McDonald's-Gutscheinen belohnten. "Cadbury" druckte derweil Sammelgutscheine für Schulsportgeräte auf seine Schokoladenpapierchen.

Aber nicht erst im Schulalter werden englische Kinder bislang auf Fastfood geeicht. Auf Jamie Olivers Internetseite http://www.feedmebetter.com gibt es bereits eine eigene Rubrik "Nurseries". Eine von vielen Müttern schreibt: "Meine Tochter lernte Junk Food schon in der Kindertagesstätte kennen." Dort bekam sie Fischstäbchen, Chicken Nuggets und Bratwurst - als Einjährige.
*****

Man darf "gespannt" sein, wie das mit dem G8 in Bayern und dem nächsten PISA-Ergebnis werden wird: Die meisten Schulen haben keinerlei Küchen - Speiseräume oder ähnliches: auch hier werden "Catering-Firmen" oder benachbarte Kneipen beauftragt, für das "Wohl der Kinder" zu sorgen.... wenn nicht in Eltern-Eigeninitiative Würstchen warm gemacht werden........ ?( ?( ?( ?(

Uli
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#63
SPIEGEL ONLINE - 29. Juli 2005, 19:01
URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...06,00.html
Dick und durstig

Fruchtzucker fördert Fettpolster

Getränke mit Fruchtzucker, also Säfte oder Schorlen, machen dicker als Getränke mit herkömmlichem Zucker. Das fanden amerikanische Forscher nun in Experimenten mit Mäusen heraus. Die Fruktose scheint die Hormone zu beeinflussen, die die Nahrungsaufnahme steuern.
"Unsere Studie weist nach, wie der Aufbau von Körperfett im direkten Zusammenhang mit dem Konsum von Fruchtsaftgetränken steht", erklärte Matthias Tschöp von der University of Cincinnati.

In Fütterungsversuchen wurde den Mäusen einfaches Wasser, mit Fruchtzucker gesüßtes Wasser und mit Kristallzucker (Saccharose) gesüßtes Wasser angeboten. Mäuse, die Getränke mit Fruchtzucker zu sich nahmen, reduzierten zwar ihre Kalorienzufuhr. Doch sie nahmen trotzdem mehr zu, als die anderen Mäuse. "Wir waren zunächst überrascht, dass die Mäuse, die die Fruktose-Getränke bevorzugten weniger aßen", berichtete Tschöp, "Trotzdem legten sie innerhalb weniger Wochen deutlich an Körperfett zu."

Die Versuchsmäuse wogen zu Beginn der Experimente im Durchschnitt 39 Gramm. Nach einigen Wochen brachten die, die das Fructosewasser bevorzugten, schon 48 Gramm auf die Waage. Die Mäuse, die sich mit Wasser begnügten oder das mit Kristallzucker gesüßte Wasser bevorzugten, waren durchschnittlich nur 44 Gramm schwer, schreibt Tschöp im Fachmagazin "Obesity Research".

Die Ursache für den Effekt liegt vermutlich im Hormonhaushalt: Die Hormone Leptin, Insulin und Ghrelin kontrollieren im Körper die Nahrungsaufnahme. Auf Fruktose reagieren sie jedoch anders, als auf die Kohlenhydrate des üblichen Kristallzuckers. Das zeigten vorangegangene Versuche. Möglicherweise verarbeitet auch die Leber Fruktose anders als andere Kohlenhydrate.

Ob die Studie, an der auch deutsche Institute beteiligt waren, direkt auf den Menschen übertragen werden kann, muss nun untersucht werden. Schon lange wird vermutet, dass der übermäßige Konsum von Fruchtsäften oder mit Fruktose gesüßten Lebensmitteln ein Hauptgrund für Übergewicht ist.
Antworten
#64
SPIEGEL ONLINE - 01. August 2005, 08:02
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,367704,00.html
Magere Zeiten

Diätfirma Atkins ist pleite

Jahrelang war die Atkins-Diät die beliebteste Schlankheitskur der USA. Inzwischen schmähen immer mehr Amerikaner das umstrittene Fleisch-und-Fett-Regime, die angeschlagene Firma Atkins Nutritionals musste Insolvenz beantragen.
New York - Kohlenhydrate sind verantwortlich für Übergewicht, so das Mantra des 2003 verstorbenen US-Diätgurus Robert Atkins. Wer abnehmen wolle, müsse Pasta und Brot meiden und solle stattdessen lieber Steaks und Eier essen, so der Ernährungsexperte.

Millionen Menschen folgten Atkins' Ratschlägen, vor allem in den USA. Konsumenten ließen sich im Fastfood-Restaurant ihren Hamburger in ein Salatblatt einwickeln. Aktien von Eierproduzenten gingen durch die Decke, während Hersteller zuckrigen Orangensafts aus Florida herbe Absatzrückgänge beklagten.

Inzwischen ist die Welle abgeebbt und die Firma Atkins Nutritionals steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Wie ein Sprecher des Unternehmens am Sonntag bekannt gab, hat das Unternehmen aus Ronkomkoma (Staat New York) Gläubigerschutz beantragt. Unter dem so genannten Chapter 11 muss Atkins zunächst seine Forderungen nicht bedienen, der Geschäftsbetrieb läuft weiter.

Das nicht börsennotierte, 1989 von Robert Atkins gegründete Unternehmen hat nach eigenen Angaben bereits eine Einigung mit der Mehrheit seiner Gläubiger erzielt. Zu den Eigentümern gehören unter anderem die Kapitalgesellschaften Parthenon und Goldman Sachs Capital Partners.

Big Grin Big Grin Big Grin
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#65
Ernährung
Fruchtzucker in Getränken führt zu Verfettung

http://www.faz.net/s/Rub8E1390D3396F422B...ntent.html

02. August 2005 Die Gewichtszunahme vieler Menschen, nicht zuletzt vieler Kinder und Jugendlicher, dürfte auch auf das Konto des Fruchtzuckers gehen - eines Kohlenhydrats, das lange als ein gesünderer Ersatz für Rohrzucker angesehen wurde und vielen Süßgetränken und Säften etwa in Form von Mais-Sirup zugesetzt wird.


Eine deutsch-amerikanische Forschergruppe um Hella Jürgens vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke und Matthias Tschöp von der University of Cincinnati hat jetzt mit Experimenten an Mäusen gezeigt, wie nachhaltig Fruktose den Fettstoffwechsel beeinflußt („Obesity Research”, Bd.13, S.1146). Beteiligt waren auch Wissenschaftler der Universitäten Magdeburg und München sowie der Berliner Charité. Um die Wirkung des Fruchtzuckers zu prüfen, gab man den Mäusen unterschiedlich gesüßte Wasser- oder Softdrinkrationen.
Obwohl die Tiere annähernd alle die gleiche Kalorienmenge zu sich nahmen, legten die mit Fruchtzucker ernährten Mäuse beinahe doppelt soviel an Gewicht zu wie ihre Rohrzucker konsumierenden Artgenossen. Ihr Körperfettanteil lag sogar an die 90 Prozent darüber. Daß insbesondere das in der Leber gespeicherte Fett zugenommen hat, zeigt nach Ansicht der Wissenschaftler, daß der Fruchtzucker in der Leber vermutlich anders verarbeitet wird. Was im Detail anders abläuft, ist noch unklar. Ausschlagend aber könnte die Wirkung des Zuckers auf die stoffwechselregulierenden Hormone sein. Bereits früher hat man herausgefunden, daß einige Botenstoffe wie Leptin, Insulin oder Ghrelin, die an der Regulierung des Zucker- und Fettstoffwechsels beteiligt sind, auf Fruktose nicht reagieren.

Uli
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#66
SPIEGEL ONLINE - 10. August 2005, 17:12
URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...63,00.html
Zukunft der Medizin

Experten warnen vor Diabetes und Seuchen

Die Schattenseiten der Zivilisation werden die Medizin nach Meinung führender deutscher Forscher vor neue Herausforderungen stellen. Diabetes könnte zur Todesursache Nummer eins werden, verheerende Seuchen immer häufiger auftreten.
Berlin - Die Berliner Charité hat 100 führende deutsche Experten aus Industrie, Hochschulen und Forschungsinstituten nach der künftigen Entwicklung der Volksgesundheit befragt. Das Ergebnis: Wohlstand, Mobilität und immer höhere Lebenserwartung werden nach Meinung der Mediziner dazu führen, dass immer mehr Menschen unter alters- und ernährungsbedingten Krankheiten wie Diabetes, Übergewicht und Demenz leiden. Die Experten erwarten ferner eine Zunahme von Infektionskrankheiten sowie den Ausbruch einer schweren Grippeepidemie in den nächsten fünf Jahren, ergab die Studie "Krankheitsspektrum der Zukunft".

Diabetes bereitet den Experten die größten Sorgen, heißt es in der Studie, die das Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité im Auftrag des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) erstellte. Über zwei Drittel der Befragten erwarten, dass die Zuckerkrankheit trotz derzeit guter Behandlungsmethoden in den nächsten zehn Jahren zu den häufigsten Todesursachen zählen wird.

Zuckerkrankheit bald Todesursache Nummer eins?

Altersdiabetes wird sich nach Meinung von 69 Prozent der Experten in den kommenden zehn Jahren sogar zur häufigsten Todesursache entwickeln, gefolgt von Herzmuskelschwäche (49 Prozent) und Schlaganfall (48 Prozent). Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen derzeit für rund die Hälfte aller Sterbefälle in Deutschland verantwortlich und damit Todesursache Nummer eins, gefolgt von Krebsleiden.

Die Zuckerkrankheit wird nach Einschätzung der Forscher mit ihren Folgen wie Nierenschäden, Augenproblemen und Amputationen einen erheblichen Kostenfaktor darstellen. Sieben bis acht Prozent aller Erwachsenen, das entspreche sechs Millionen Menschen, seien gegenwärtig betroffen - 20 Mal so viele wie noch vor 50 Jahren. Bis 2010 wird die Zahl der Neuerkrankungen voraussichtlich um 50 Prozent auf 350.000 Fälle pro Jahr steigen, sagte Dieter Götter, medizinischer Direktor beim Pharmakonzern Sanofi-Aventis Deutschland. Dennoch wisse nur etwa die Hälfte der Betroffenen über 55 Jahre von ihrer Erkrankung.

Optimismus über medizinischen Fortschritt

Unwissenheit und mangelnde Vorsorge sowie ein verstärktes Reiseaufkommen machen die Experten auch für den Vormarsch der Infektionskrankheiten in Deutschland verantwortlich. 62 Prozent der Befragten rechnen in den nächsten zehn Jahren mit einem Anstieg der Tuberkulose-Fälle. Jeweils rund 40 Prozent erwarten mehr HIV- und Hepatitis-Infektionen, Hepatitis A nicht eingerechnet. Dies sei ein besorgniserregender Trend, sagte Götte. Zudem bewertet mehr als jeder Zweite die Gefahr einer deutschlandweiten schweren Grippeepidemie als hoch.

VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer unterstrich die Bedeutung der Erhebung. Im Durchschnitt vergingen zwölf Jahre, bis die Entwicklung eines Arznei-Wirkstoffes zur Zulassung führe. Daher müssten die erwarteten Verschiebungen im Krankheitsspektrum bereits heute in die Forschung einfließen.

Zur Qualität der medizinischen Forschung befragt, zeigen sich die Experten größtenteils optimistisch. So rechnen 53 Prozent mit einer HIV-Schutzimpfung in den nächsten zwölf Jahren. Zwei Drittel erwarten während dieses Zeitraums bei der Behandlung von Alzheimer einen Durchbruch. Gerade im offenbar so wichtigen Bereich der Diabetes-Forschung erhält der Standort Deutschland gute Noten: 45 Prozent der Befragten bescheinigen der Bundesrepublik hier eine international große Rolle.


SPIEGEL ONLINE 2005


Uli
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#67
Ärzte Zeitung, 25.08.2005

Jedes neunte Kind ist bei der Einschulung zu dick
Alarmierende Befunde im Saarländischen Gesundheitsbericht / Viele Kinder leiden auch unter Haltungsschäden
SAARBRÜCKEN (kin). Das saarländische Gesundheitsministerium hat beunruhigende Zahlen über den Gesundheits-Zustand von Einschulkindern veröffentlicht: Jedes zehnte Kind im Saarland hat bei der Einschulung Haltungsschwächen, jedes neunte ist zu dick und jedes sechste kann für sein Alter nicht gut genug sprechen.
"Die Befunde sind zum Teil alarmierend", sagte der saarländische Gesundheitsminister Josef Hecken (CDU) bei der Vorstellung des ersten "Berichts zur Gesundheit von Einschulkindern im Saarland". Basis des Berichts sind die Einschul-Untersuchungen bei allen rund 10 000 saarländischen Jungen und Mädchen im vergangenen Jahr.
Besonders erschreckend ist nach Heckens Darstellung die steigende Zahl von zu dicken Kindern. Bei der Einschulung seien inzwischen 6,1 Prozent übergewichtig, 5,5 Prozent adipös. "Im weiteren Schulverlauf wird das eher noch schlimmer", berichtete der Gesundheitsminister. Im vierten Schuljahr liege der Anteil der Übergewichtigen schon bei 19 Prozent, in der achten Klasse seien es sogar 22 Prozent.
Eine der Folgen sind Haltungsschwächen. Jedes zehnte Einschul-Kind leidet darunter. Auch hier ist die Tendenz nach Angaben des Gesundheitsministeriums steigend. "Rund 50 Prozent der Kinder sind im Sportverein", erläuterte Hecken. Doch ein großer Teil des Nachwuchs verbringe seine Zeit nicht mehr im Freien, sondern lieber vor TV, Playstation oder Gameboy.
Das Gesundheitsministerium hat deshalb bereits erste Konsequenzen gezogen. Hecken kündigte für den Oktober das Projekt "Kids Check" an, bei dem flächendeckend im Saarland bei allen Kindergarten-Kindern Wirbelsäule und Haltung überprüft werden sollen.
Noch dramatischer sind die Steigerungsraten bei Kindern mit behandlungsbedürftigen Sprachentwicklungs-Verzögerungen. Konnten 1996 über acht Prozent für ihr Alter noch nicht gut sprechen, so liegt dieser Anteil inzwischen bei fast 17 Prozent.
An die Kinderärzte appellierte Hecken, bei den Eltern mit mehr Nachdruck auf Verhaltens- und Ernährungsänderungen zu drängen. "Mir sind viele Fälle bekannt, wo sehr wohl die richtige Diagnose gestellt wurde", so Hecken, "aber eben nicht gesagt wurde, ihr müßt jetzt etwas ändern".
Der Gesundheitsbericht kommt auch zu dem Schluß, daß Kinderärzte und Geburtskliniken für Migrantenfamilien mehr Informationen in deren Muttersprache bereitstellen sollen. Denn das Problem Übergewicht betreffe immer öfter Kinder aus ausländischen Familien.
An den Kindervorsorge-Untersuchungen U1 bis U9 hatten 74,2 Prozent der Kinder teilgenommen. Regelmäßig Medikamente nahmen 2,8 Prozent - meist gegen Allergien. Fast jedes zehnte Einschulkind im Saarland leidet unter Allergien. Mehr als elf Prozent haben Attacken von Pseudo-Krupp durchgemacht.
"Darüber hinaus hat sich der Impfschutz in den letzten Jahren signifikant verbessert", sagte Hecken. Inzwischen seien 65 Prozent der Schulkinder mit Impfbuch gegen alle neun von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Infektionskrankheiten geimpft. Positiv zudem: Der Anteil der Einschulkinder mit Neurodermitis ist auf 3,7 Prozent, der Anteil der Kinder mit Heuschnupfen auf 1,7 Prozent gesunken.
Das Saarland ist nach Brandenburg und Schleswig-Holstein das dritte Bundesland, das einen Bericht zur Gesundheitslage von Einschulkindern vorgelegt hat. Der Bericht soll alle zwei Jahre erscheinen.
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/08...s&bPrint=1

Für Erwachsene gibt es immerhin ein „Programm“
http://www.mobilis-project.de/

und für Kinder?????
Da sollten erst mal weniger die Sportstunden aus dem Lehrplan gestrichen werden, sondern die in den letzten Jahren dem >Rotstift-zum-Opfer-gefallenen< wieder eingesetzt werden!!!!! ( Neben einer richtigen Umstellung der Ernährung-........)

Uli
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#68
Ausland
Kein EU-Werbeverbot für Fastfood in Sicht
BRUESSEL. Zumindest in naher Zukunft ist von Seiten der Europäischen Union (EU) kein Werbeverbot für Fast-Food-Produkte und andere Dickmacher zu erwarten. Stattdessen setzt der Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, Markos Kyprianou, auf eine freiwillige Selbstbeschränkung von Lebensmittelherstellern und der Werbewirtschaft. Gleichzeitig plant die EU, die verschiedenen Kennzeichnungsvorschriften in den 25 Mitgliedsländern zu vereinheitlichen. In diesem Jahr wurde daher auch die „Europäische Aktionsplattform für Ernährung und körperliche Bewegung“ gegründet. Sie führt wichtige Vertreter der Lebensmittelindustrie, des Einzelhandels, des Gaststättengewerbes, der Werbebranche, der Verbraucherverbände und nichtstaatlicher Gesundheitsorganisationen auf EU-Ebene zusammen. Hier sollen freiwillige Maßnahmen zur Verbraucherinformation und -aufklärung, Werbung, Produktzusammensetzung und -größen beschlossen werden. Kyprianou geht davon aus, dass 2006 die ersten Initiativen umgesetzt werden. Dennoch hält sich der Gesundheitskommissar ein Hintertürchen zur Gesetzgebung offen, sollte die Industrie ihrer freiwilligen Verpflichtung im Kampf gegen die Fettleibigkeit vor allem von Kindern und Jugendlichen nicht in dem von der EU gewünschten Maße nachkommen. /ps
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=21175

Uli
Antworten
#69
Aber Halloooo?????????
Und was ist bitte mit den Diabetikern???????
Denen wird >>Fruktose<< doch seit Jahrzehnten als die Alternative empfohlen und Reformhäuser und Apotheken veranstalten von Zeit zu Zeit Kampagnen, bei denen es Diabetiker-Sachen zu günstigeren Preisen gibt....*kopfschüttel*
Diabetiker kämpfen um ihr Gewicht....sie müssen sich von denen schräg anreden lassen, die ihnen Fruktose(- Haltiges) als Diät verordnet haben ( und auch noch tun: 5 x Obst und Gemüse am Tag bei einem FM`ler!!!!) aber auch Gewicht kontrollieren........ ?( ?(

Das kann`s ja wohl nicht sein – oder?????????????


30.07.05
Pressemitteilung 11/2005
Sperrfrist:
29. Juli 2005, 18:00 Uhr CEST (Central European Summer Time)
Neuer Zusammenhang zwischen Fructose-Konsum und Gewichtszunahme entdeckt

Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke haben in einer neuen Studie (Jürgens et al., Obesity Research, 13:1146-1156, 2005) herausgefunden, dass die Aufnahme von Fructose (Fruchtzucker) die Körperfett- und Gewichtszunahme bei Mäusen deutlich steigert. Damit liefern die Forscher neue Daten, die einen Zusammenhang zwischen dem weltweit angestiegenen Fructosekonsum und der stetig steigenden Zahl übergewichtiger Menschen möglich machen.
In der vorliegenden Studie boten die Forscher Mäusen entweder eine 15%ige Fructoselösung, ein Saccharose- (Rohrzucker-)haltiges Erfrischungsgetränk (10% Saccharose), ein Süßstoff-haltiges Diät-Getränk ohne Kalorien, oder Wasser an.
Die Mäuse, die die Fructoselösung tranken, nahmen im Vergleich zu den anderen Mäusen stärker an Gewicht und Körperfett zu und zeigten zudem einen Anstieg der Leberfette. Das Saccharose-haltige Getränk hatte nach den vorliegenden Daten keinen Einfluss auf die Gewichtsentwicklung der Mäuse.
Überaschenderweise aßen die Mäuse, die mit der angebotenen Flüssigkeit zusätzliche Kalorien aufnahmen, weniger feste Nahrung als die Tiere, die nur Wasser oder das Diät-Getränk erhielten, so dass die Gesamtenergieaufnahme bei allen Gruppen annähernd gleich war.
„Da die Gewichts- und Fettzunahme der Tiere, die die Fructoselösung tranken, nicht auf eine gesteigerte Kalorienaufnahme zurückzuführen ist, ist anzunehmen, dass Fructose die Stoffwechseltätigkeit beeinflusst und auf diese Weise die Anreicherung von Körperfett begünstigt.“ so die Erstautorin der Studie, Hella Jürgens.
In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten hat der Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke, die einen hohen Fructose-Anteil (7-15%) aufweisen, weltweit stark zugenommen. Allein in den USA stieg der Verzehr von Fructose-haltigem Mais-Sirup, der häufig zum Süßen von Erfrischungsgetränken eingesetzt wird, in einem Zeitraum von 20 Jahren um mehr als 1000%, wie vor kurzem eine amerikanische Studie berichtete. Parallel dazu nahm die Anzahl übergewichtiger Menschen dramatisch zu, so dass Wissenschaftler seit einiger Zeit einen Zusammenhang zwischen gestiegenem Fructose-Konsum und zunehmender Fettleibigkeit vermuten. Die vorliegende Studie liefert nun erste physiologische Daten, die einen Einfluss des Fructosekonsums auf die Zunahme des Körpergewichts und des Körperfetts zumindest am Mausmodell bestätigen. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Daten am Menschen zu verifizieren, so die Experten.
2487 Zeichen inklusive Leerzeichen, Abdruck gestattet, Belegexemplar erbeten
Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) Potsdam-Rehbrücke ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 84 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten interdisziplinär und verbinden Grundlagenforschung mit Anwendungsnähe. Sie sind der wissenschaftlichen Exzellenz verpflichtet und pflegen intensive Kooperationen mit Hochschulen, Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Das externe Begutachtungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt Maßstäbe. Jedes Leibniz-Institut hat eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 12.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und haben einen Gesamtetat von 950 Millionen Euro. Näheres unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de.
http://www.dife.de/de/index.php?request=...7_2005.php


Uli ?(
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#70
Mittwoch, 19. Oktober 2005
"Dramatische Entwicklung"
Deutsche Rekruten zu dick

Viele Bewerber sind für die Bundeswehr zu dick. Das geht aus einer Studie des Sanitätsdienstes der Streitkräfte mit mehr als 50.000 Personen hervor, aus der die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" zitiert. "Die Entwicklungen sind dramatisch", sagte der verantwortliche Oberstarzt Dieter Leyk dem Blatt. "Die Testergebnisse zeigen, dass es innerhalb von nur fünf Jahren zu einem deutlichen Absinken der physischen Leistungsfähigkeit gekommen ist", heißt es in der Studie.

Dabei wurden die Ergebnisse von Fitness-Tests der Jahre 2000 bis 2004 analysiert, denen sich Bewerber bei der Bundeswehr während ihres Annahmeverfahrens unterziehen müssen. Dazu gehören fünf einfache körperliche Übungen wie Liegestütze und ein zwölfminütiger Dauerlauf.

Gemessen an den Mindestanforderungen der Truppe sei insbesondere bei den Abiturienten die Durchfallquote um mehr als 35 Prozent gestiegen, heißt es. Der Vorsitzende des Bundeswehr-Verbandes, Oberst Bernhard Gertz, sagte der Zeitung: "Es kommen immer mehr fette Knaben." Der Untersuchung zufolge steigt bei gleich bleibender Körpergröße das Gewicht der Bewerber signifikant an. "Das ist nicht Muskelmasse, das ist Schwabbelmasse", sagte Oberstarzt Leyk.

Adresse:
http://www.n-tv.de/592380.html


Unsren südlichen Nachbarn ergeht`s nicht anders......
http://www.kleine.at/nachrichten/chronik.../index.jsp


Schade , dass die Verantwortlichen nicht auch ihr Augenmerk auf Allergien ( den Pollenallergiker möchte ich sehen, der während seiner „Hochsaison“ einen Dauerlauf durchs Grüne machen soll....) gelenkt haben ...
Von Nahrungsmittelallergien mal ganz zu schweigen ......
( da würde mich ein Test vor und einer nach dem „Besuch“ der Bundeswehr mit der Verpflegung interessieren.....)

Uli
Antworten


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