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das neue Gesetz
#1
leider noch etwas "löchrig" X(

Deutsches Ärzteblatt vom 16. 11. 2004

Ausland
Allergie auslösende Stoffe in Lebensmitteln künftig gekennzeichnet

BRÜSSEL/BERLIN. Für Allergiker wird das Einkaufen deutlich einfacher: Alle Lebensmittel-Zusatzstoffe, die allergische Reaktionen auslösen können, müssen ab sofort klar auf der Verpackung gekennzeichnet werden. Eine entsprechende EU-Vorschrift trat jetzt in Deutschland in Kraft, wie das Bundesministerium für Verbraucherschutz in Berlin mitteilte. Zutaten wie Milch, Eier, Fisch, Soja, Sesamkörner und Erdnüsse sollen damit auf den ersten Blick erkennbar sein. Bisher waren Allergie auslösende Stoffe häufig nur versteckt oder gar nicht auf Lebensmittelverpackungen gekennzeichnet.

Bislang mussten nur solche Zutaten ausgewiesen werden, die 25 Prozent oder mehr am Endprodukt ausmachen. Diese Regel entfällt: Bei einer Soße beispielsweise müssen ab sofort alle Zutaten wie Eier, Milch oder Senf klar gekennzeichnet werden, da eine allergische Reaktion auch durch kleine Mengen solcher Zutaten ausgelöst werden kann. Zudem dürfen Allergie auslösende Stoffe nicht mehr unter einem Oberbegriff versteckt sein. War bisher etwa auf einer Verpackung „Pflanzliches Öl“ ausgewiesen, konnte sich dahinter auch Erdnussöl verbergen. Künftig muss dagegen „Erdnußöl“ auf der Verpackung stehen. Dies gilt auch für Aromastoffe: Die oberflächliche Bezeichnung „natürlicher Aromastoff“ ohne genaue Angabe der Quelle ist künftig untersagt.

Auch sämtliche Inhaltsstoffe in alkoholischen Getränken, für die bisher eine Ausnahme galt, sind künftig kennzeichnungspflichtig. Damit müssen erstmals auch Sulfite in Getränken angegeben werden. Der unter anderem in Wein und Bier als Konservierungsmittel eingesetzte Stoff ruft bei vielen Menschen Unverträglichkeit hervor. Dies kann im schlimmsten Fall zu schweren Asthmaanfällen führen. /afp
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Das wäre die „gute“ Nachricht.....die allerdings noch einen Schönheitsfehler hat:
>> Lebensmittel, die den Vorschriften dieser Verordnung in der ab dem 13. November 2004 an geltenden Fassung nicht entsprechen, dürfen noch bis zum 24. November 2005 nach den bis zum 12. November 2004 geltenden Vorschriften gekennzeichnet und auch nach dem 24. November 2005 noch bis zum Aufbrauchen der Bestände in den Verkehr gebracht werden. <<

Es heißt also immer noch: aufpassen, bis die alten Chargen aufgebraucht sind........
Aber in der letzten Zeit kann man sowieso schon eine genauere Deklaration beobachten - vor allem kann man ziemlich geschockt sein, wenn sich bisher vermeintlich "cleane" Lebensmittel plötzlich als ziemliche "Allergenschleudern" herausstellen.....und man für bisherige unerklärliche Reaktion plötzlich eine Erklärung hat 8o 8o Big Grin Big Grin

Hoffnung nicht aufgeben- es kann nur besser werden- in dieser Beziehung!
Uli


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#2
Geheimnisse der Mousse au chocolat
Von Jürgen Krüll
Der kritische Verbraucher hat es schon immer geahnt: Warenetiketten sprechen nicht die Wahrheit – zumindest nicht die ganze. In der Tat gibt die Zutatenliste nur in Ansätzen wieder, was sich wirklich im Lebensmittel befindet. Wie aber setzt sich die ominöse Liste zusammen, und wie wird sie „passend gemacht”? Zeit für eine bittersüße Lektion.


Stellen Sie sich vor, Sie erwarten Gäste und wollen zur Feier des Tages eine selbstgemachte Mousse au chocolat anbieten. Sie nehmen 250 Gramm Butter-schmalz, ein Kilogramm Zartbitterschokolade, schmelzen beides, geben 20 Eigelb, 100 Gramm geriebene Haselnusskerne und 20 Zentiliter Orangenlikör dazu. Zum Schluss heben Sie noch die 20 geschlagenen Eiweiße unter. Das dürfte für etwa 20 Personen reichen.
Sollten Sie ängstliche Zeitgenossen erwarten, die genau wissen wollen, was sie essen, könnten Sie – statt einer Menükarte oder eines Rezepts – spaßeshalber eine Zutatenliste zum Gedeck legen. Nehmen wir an, dass die Eier jeweils gut 50 Gramm auf die Waage gebracht haben (ohne Schale) und dass der Likör mit 200 Gramm zu Buche schlägt. Dann lautet die Reihen-folge: „Eier, Zartbitterschokolade, Butterschmalz, Orangenlikör, Haselnüsse”. Erwarten Sie „cholesterinbewusste” Gäste, bietet es sich an, die Eier so zu deklarieren, wie Sie sie getrennt haben. So sieht die vorläufige Liste schon sympathischer aus: „Zartbitterschokolade, Eiweiß, Eigelb, Butterschmalz, Orangenlikör, Haselnüsse”.

weiterlesen? ->
http://www.das-eule.de/eulenspiegel604_deklaration.html

Lasst Euch die Festtage wohl bekomen Wink
Uli
Antworten


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