16.08.2004, 06:17
Antibiotika- assoziierte Diarrhoe
In einem Fachjournal der Dermatologen ( derm10/2004)
gibt es eine Seite: Leser( = Ärzte) fragen - Fachärzte antworten...
...und da fragt eben ein Arzt nach, wie das bei Patienten zu handhaben ist, die in der Vergangenheit mal mit Durchfällen auf ein Antibiotikum reagiert hatten- ob das grundsätzlich so sei....
Und der Facharzt antwortet ( verkürzt wiedergegeben)
Ursächlich kommen verschiedene Mechanismen in Frage. Neben der direkten Schädigung der Darmschleimhaut durch die Antibiotika oder die beigefügten Hilfsstoffe kommt es durch Abtötung der sensiblen Darmbakterien gegebenenfalls zur Freisetzung von Bakterien Toxinen und damit zur indirekten Schädigung der Darmwand oder zu Störungen der Darmflora. Folge kann eine bakterielle Dysbalance sein, aber auch das Überwuchern der bakteriellen Flora mit Pilzen, z.B. Candida spezies oder Geotrichum candidum.
Das Problem ist vielschichtig:
- Gibt es Hilfsstoffe, auf die der Patient reagiert ( Laktose, Gelatine, Talkum, Farbstoffe Hüllmaterialien, Konservierungsstoffe, Aromen u.s.w.)?
- Gibt es Kombinationen mit anderen Medikamenten, die dazu führt, dass die einzeln verträglichen Präparate in der Kombination Reaktionen auslösen?
- Ist die vorhandene Flora besonders empfindlich auf das bestimmte Antibiotikum oder liegen multiresistente Keime vor?
- War die Zusammensetzung der Darmflora physiologisch oder lag schon eine Dysbiose vor?
- Ist eine Allergie auf das Antibiotikum oder eines der Bestandteile bekannt, wenn ja welchen Typs?
- Die Flora kann sich ändern , die Zusammensetzung der Tablette oder Kapsel variiert je nach Hersteller und Applikationsform....Stichproben in der Roten Liste zeigen je nach Zubereitung neben dem Wirkstoff 3 bis 10 Hilfsstoffe pro Medikament. Das bedeutet über 1000 Kombinationsmöglichkeiten, von denen einige möglicherweise die Effekte auslösen können. ....Es sollten Präparate mit möglichst wenig Beimengungen (Füllstoffe) verordnet werden.
***********
Ich schreibe das nur um aufzuzeigen, dass Reaktionen auf Füllstoffe ( neben Laktose) sehr wohl bekannt sind und dass nicht immer der pharmakologische Wirkstoff ( in diesem Falle das Antibiotikum) der Auslöser von Reaktionen sein muss.
Uli
In einem Fachjournal der Dermatologen ( derm10/2004)
gibt es eine Seite: Leser( = Ärzte) fragen - Fachärzte antworten...
...und da fragt eben ein Arzt nach, wie das bei Patienten zu handhaben ist, die in der Vergangenheit mal mit Durchfällen auf ein Antibiotikum reagiert hatten- ob das grundsätzlich so sei....
Und der Facharzt antwortet ( verkürzt wiedergegeben)
Ursächlich kommen verschiedene Mechanismen in Frage. Neben der direkten Schädigung der Darmschleimhaut durch die Antibiotika oder die beigefügten Hilfsstoffe kommt es durch Abtötung der sensiblen Darmbakterien gegebenenfalls zur Freisetzung von Bakterien Toxinen und damit zur indirekten Schädigung der Darmwand oder zu Störungen der Darmflora. Folge kann eine bakterielle Dysbalance sein, aber auch das Überwuchern der bakteriellen Flora mit Pilzen, z.B. Candida spezies oder Geotrichum candidum.
Das Problem ist vielschichtig:
- Gibt es Hilfsstoffe, auf die der Patient reagiert ( Laktose, Gelatine, Talkum, Farbstoffe Hüllmaterialien, Konservierungsstoffe, Aromen u.s.w.)?
- Gibt es Kombinationen mit anderen Medikamenten, die dazu führt, dass die einzeln verträglichen Präparate in der Kombination Reaktionen auslösen?
- Ist die vorhandene Flora besonders empfindlich auf das bestimmte Antibiotikum oder liegen multiresistente Keime vor?
- War die Zusammensetzung der Darmflora physiologisch oder lag schon eine Dysbiose vor?
- Ist eine Allergie auf das Antibiotikum oder eines der Bestandteile bekannt, wenn ja welchen Typs?
- Die Flora kann sich ändern , die Zusammensetzung der Tablette oder Kapsel variiert je nach Hersteller und Applikationsform....Stichproben in der Roten Liste zeigen je nach Zubereitung neben dem Wirkstoff 3 bis 10 Hilfsstoffe pro Medikament. Das bedeutet über 1000 Kombinationsmöglichkeiten, von denen einige möglicherweise die Effekte auslösen können. ....Es sollten Präparate mit möglichst wenig Beimengungen (Füllstoffe) verordnet werden.
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Ich schreibe das nur um aufzuzeigen, dass Reaktionen auf Füllstoffe ( neben Laktose) sehr wohl bekannt sind und dass nicht immer der pharmakologische Wirkstoff ( in diesem Falle das Antibiotikum) der Auslöser von Reaktionen sein muss.
Uli