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HIT/Allergien und psychische Symptome
#1
Hallo ihr Lieben!

Ich habe in den letzten Tagen viel bei euch mitgelesen und habe schon viele nützliche Antworten gefunden. Danke erstmal dafür. Smile

Als Neuling habe ich schon mal eine knifflige Frage betreffend psychische Facetten einer HIT oder von Allergien: Inwiefern ist es realistisch, dass Allergien oder eine HIT auch zu Stimmungsschwankungen führen? Confused

Ich habe nächste Woche einen einern ersten Termin bei einer Allergologin, die auf ihrer Website auch von HIT schreibt. Das hat mich schon mal überzeugt, da es ja auch Allergologen gibt, die davon nicht viel wissen. Weil ich in den letzten 12 Monaten von insgesamt 8 Ärzten gehört habe, meine Beschwerden seien wohl halt psychisch, will ich bei meinem Auftakt mit der Allergologin meine psychischen Symptome nicht mehr erwähnen. Mir wird es langsam zu blöd, dass Fachleute kaum etwas untersuchen, nur weil sie von Anfang an denken, meine Beschwerden kämen von der Psyche. Daher halte ich es raus.

Trotzdem würde mich natürlich interessieren, welche Zusammenhänge es mit der Psyche gibt. Im Internet habe ich nur einen Link gefunden, bei dem beschrieben wird, dass Allergien und Intoleranzen Depressionen auslösen können. Allerdings steht auch dort nicht warum. Auch unklar ist mir, dass Histamin ja im Zusammenhang mit Serotonin eher dafür sorgt, dass Serotonin gebildet wird, wenn ich das richtig verstanden habe. Mehr Histamin = mehr Serotonin. Daher gibt es ja viele, die Angst haben, dass ihr Serotoninhaushalt durcheinander kommt, wenn sie H1-Blocker nehmen. Wie also kann es kommen, dass ein Überschuss an Histamin zu Stimmungsschwankungen führt?

Zu mir selber: Ich bin überhaupt nicht depressiv. Am Morgen und Vormittag geht es mir immer sehr gut. Meine psychischen Symptome fangen frühestens ab Mittag oder Nachmittag an, oft sogar erst Abends. Ich fühle mich dann äusserst traurig, so als ob jemand gestorben wäre. Aber das seltsame ist, dass ich das gleichzeitig auch nicht wirklich fühle. Es ist so, als ob mir jemand dieses Gefühl übergestülpt hätte. Das mag vielleicht daran liegen, dass diese Gefühle nie mit einem Gedanken an etwas oder jemanden verknüpft sind. Ich denke dann nicht, dass etwas in meinem Leben schlecht oder unvollständig oder gar im Chaos ist. Ich habe keinen einzigen pessimistischen Gedanken oder die Ansicht, dass mit mir was nicht ok sei. Dieses Trauergefühl überkommt mich einfach, unabhängig davon, was ich gerade mache oder mit wem ich zusammen bin. Und spätestens am Morgen ist es immer weg.

Die anderen Symptome sind eher klassisch: Hautquaddeln, Asthma, leichte Schwellungen, verstopfte Nase, Kratzen im Hals, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, gerötete Augen. (nicht immer alles gleichzeitig und gleich stark – in den Wintermonaten Oktober bis Januar sind alle Symptome, inklusive dem Psychischen nahezu verschwunden). Von Februar bis September ist alles viel schlimmer mit einigen ganz schlimmen Phasen.

Was auch noch eigenartig ist: Manchmal gipfeln diese Symptome in einem ziemlich heftigen Anfall von „Schrägheit“. Auch immer nur Abends und sehr selten. Dann stehe ich regelrecht neben mir. Mein Puls rast wie verrückt, die Pupillen sind extrem verengt, und ich fühle meine Füsse und Hände kaum mehr. Ich kann dann auch nur noch schlecht ausatmen und sehe verschwommen. Es ist, als würden mir jeden Moment die Sicherungen durchbrennen. Das alles hält sich dann über Stunden. Die ersten 3 Male hatte ich dabei noch Panik und dachte, ich werde vollends irre. Aber dann wusste ich, dass es irgendwann aufhören wird, und die letzten Male habe ich einfach ausgeharrt, wobei dieses Ausharren natürlich auch extrem anstrengend ist. Ein einziges Mal bin ich dabei auch zwei Mal nacheinander ohnmächtig geworden.

Kann so etwas wirklich auch von Histamin kommen? Ist das eine Vorstufe zum anaphylaktischen Schock? Oder war das schon ein solcher?
Antworten
#2
Hallo,

bei mir gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Unverträglichkeiten (Süßes, Zucker, Fruchtzucker) und Darmproblemen und deren Entzug. Ja, ich habe dann einen richtigen körperlichen Entzug, wenn ich nichts mehr zu essen bekomme, was mit Zucker zu tun hat. Wie gesagt, das kann auch Obst sein. Fruchtsaft trinke ich nicht aufgrund der Suchtproblematik.
Das hat natürlich psychische Auswirkungen, nennen wir es mal eine Art "Gereiztheit", extrem schlechte Laune. Das geht aber dann wieder vorbei. Ich bekomme bei Zuckerentzug auch immer Migräne.

Zum Histamin kann ich hierauf verlinken: http://www.histaminintoleranz.ch/symptome.html

und unter "Nervensystem" findest du die Zusammenhänge. Histamin ist tatsächlich ein äußerst vielseitiger Neurotransmitter. Und hat man davon zuviel im Körper aufgrund einer Abbaustörung, oder einem Zuviel-zusichgenommenen, hat das vielfältige Auswirkungen. Allerdings sind die genau gegensätzlich, Histamin macht wach. BEi einem akuten Anfall kann ich nicht schlafen, obwohl ich hundemüde bin. Histamin senkt das Melotonin und damit auch das Serotonin.

Wenn du einen Arzt gefunden hast, der die Histaminproblematik ernst nimmt, dann Gratulation. Beachte es gibt zwei Abbauwege; das DAO und das Hnmt. Über beides findest du was auf der o.g. Seite. Die meisten Ärzte kennen nur das DAO. Das kann aber völlig in Ordnung sein (wie bei mir), und man hat trotzdem eine Histaminose.

gruß Lieselotte
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#3
Liebe Sommerfreude,

herzlich Willkommen im Forum!
Wie Du vielleicht gelesen hast, ist Uli derzeit im Urlaub und wird deshalb noch ca. 1 Woche nicht antworten können.
Aber es lohnt sich darauf zu warten Smile

Übrigens, Histamin wird bei allergischen Reaktionen ausgeschüttet (HIT hin oder her)! Insofern lohnt es, sich mit den Zusammenhängen auseinanderzusetzen und sich nicht nur auf eine mögliche HIT zu versteifen. Das wird dann Uli aber sicher genauer erklären Wink

LG Benita
Irgendwann wird am Horizont ein riesiger Kuh-Arsch erscheinen und die ganze Welt zuscheißen. <br />Kurzanamnese Benita
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#4
Natürlich wird Histamin auch bei allergischen Reaktionen ausgeschüttet. Das ist aber auch der einzige Zusammenhang zwischen Allergien und Histaminintoleranz.

Histamin wird auch bei anderen Tätigkeiten und Gegebenheiten ausgeschüttet, ist also keines falls auf die Allergieproblematik zu reduzieren, wie das Uli so gerne tut. Ich frage mich wirklich, warum die Schweizer Seite über Histaminintoleranz dieses Forum hier verlinkt hat, wo ihr doch hier allen Menschen, die den Vedracht haben, sie hätten ein ernsthaftes Histaminproblem, dieses versucht, auszureden.

Gruß, Lieselotte
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#5
Hallo Sommerfreude,

an dieser Stelle noch einmal meine Bitte, auf unsere Expertin "Uli" zu warten, die nach ihrem Urlaub auf Deine Frage sicher umfangreich eingehen wird!

LG Benita

@ Lieselotte: siehe hier
Irgendwann wird am Horizont ein riesiger Kuh-Arsch erscheinen und die ganze Welt zuscheißen. <br />Kurzanamnese Benita
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#6
Hallo Sommerfreude - willkommen!

Zitat:Als Neuling habe ich schon mal eine knifflige Frage betreffend psychische Facetten einer HIT oder von Allergien: Inwiefern ist es realistisch, dass Allergien oder eine HIT auch zu Stimmungsschwankungen führen? Confused
... sooo „knifflig“ ist die Frage gar nicht und sie lässt sich zudem mit einem klarten JA beantworten.Smile
Wobei : es müssen nicht mal „nur“ Allergien und / oder HIT sein, auch eine FM ( Fruktosemalabsorption) /SI ( Sorbitintoleranz) und LI ( Laktoseintoleranz) können das auslösen.
Für FM beschreibt das Ledochowski sehr anschaulich:
http://www.fructose.at/pdf/K17_fructose.pdf

Zudem weiß man, dass allergische Reaktionen die kognitiven und emotionalen Fähigkeiten und Reaktionen beeinflussen können. Emotional : damit meine ich auch Stimmungsschwankungen.
Z.B. nach dem Verzehr von „Verkehrtem“ entweder „aufgedreht/ aggressiv oder zu Tode betrübt / heulendes Elend. Denn zusammen mit Histamin ( bei allergisch-pseudoallergischen Reaktionen) wird nicht nur Histamin freigesetzt….
http://www.lebensmittelallergie.info/sho...lem+schuld


Zitat:Ich habe nächste Woche einen einern ersten Termin bei einer Allergologin, die auf ihrer Website auch von HIT schreibt. Das hat mich schon mal überzeugt, da es ja auch Allergologen gibt, die davon nicht viel wissen. Weil ich in den letzten 12 Monaten von insgesamt 8 Ärzten gehört habe, meine Beschwerden seien wohl halt psychisch, will ich bei meinem Auftakt mit der Allergologin meine psychischen Symptome nicht mehr erwähnen. Mir wird es langsam zu blöd, dass Fachleute kaum etwas untersuchen, nur weil sie von Anfang an denken, meine Beschwerden kämen von der Psyche. Daher halte ich es raus.

Nun weiß ich ja nicht, welche Fachärzte Du inzwischen alle aufgesucht hast ….waren es „nur“ Allergologen ? Wenn ja ….mhhh: da sind Kohlenhydratmalabsorptionen eher nicht das Thema; umgekehrt bei den Internisten / Gastroenterologen, die eher nicht an „Allergien & Co)“ denken….Undecided
Aber BEIDES gehörte abgeklärt.
Denn was Du so erzählst ( von Deinen Symptomen her meine ich….), das könnte gut zu Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten passen.
Wenn Du erst mittags / nachmittags mit der Stimmung kippst : bitte notiere mal minutiös, was Du isst / trinkst / naschst/ Medikamente-NEM`s nimmst…….und: wo Du Dich aufhältst.
Wenn Du diese Beschwerden Februar bis September hast , einschl. „klassischer Allergiesymptome „ - dann wäre an Pollenallergien zu denken ……einschl etwaiger Kreuzallergien.
Nun weiß ich auch nicht, welche Untersuchung Du bereits hast - und welche „Diagnosen“:
Könntest Du bitte dies` hier ausfüllen ? ( dann würde ich mir ein bissl leichter tun……..)
http://www.lebensmittelallergie.info/for...hp?fid=109

Ob das nun wirklich eine „HIT“ ist, das weiß ich nicht ……und ich habe so ganz leichte Zweifel, ob eine „HIT-Diagnostik“, die es leider auch nicht wirklich gibt , bzw. (noch) keine eindeutigen Ergebnisse, Dich wirklich so viel weiterbringen wird. Eigentlich wäre Dir ( wenn nicht schon geschehen) mit einer „ordentlichen Allergologie-Diagnostik“ ( Ges. IgE, Hauttest auf Pollen + Nahrungsmittel) eher geholfen …..und dann noch eine internistische Abklärung von KH- Malabsorptionen. Denn leider haben viele Betroffene beide „Fachrichtungen belegt“……Blush
Lieber Gruß und viel Glück
Uli
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