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Diagnostik und Therapie der Zöliakie
#1
Diagnostik und Therapie der Zöliakie

http://www.aerzteblatt.de/archiv/150736/...-Zoeliakie

Lesen lohnt sich!!!
Mir haben es einige Passagen besonders „angetan“…….

Zitat:Ein Großteil der Erkrankungen verläuft oligosymptomatisch. Es gibt zahlreiche Differenzialdiagnosen, unter anderem Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Entzündungen des Darms, oder das Reizdarmsyndrom.

und:

Zitat:…einer effektiven Diagnostik, der leichten Behandlungsmöglichkeit und damit der Vermeidbarkeit akuter und langfristiger Komplikationen sollte die Zöliakie im klinischen Alltag aller Fachdisziplinen berücksichtigt werden .

Gerade die letzte Aussage ist in meinen Augen sehr wichtig:? a l l e? Fachdisziplinen! Man bekommt manchmal von Betroffenen höchst „abenteuerliche“ Statements zu ihren Beschwerden, leider selbst von Gastroenterologie, die es eigentlich besser wissen sollten / müssten!
Und fast bin ich versucht Euch zu raten: Den Artikel ausdrucken und zum Doc mitnehmen …eben auch zu „Fach-fremden“. Selbst auf die Gefahr hin, dass Ihr Euch dann einen „neuen Doc“ suchen müsst - denn leider haben es so manche Ärzte nicht wirklich „gerne“, wenn Patienten ihnen sagen (wollen), was Sache ist - bzw. sein könnte. Siehe auch >> Morbus Google<<.

Nun weitere Zitate -> „Schmankerl“ / Filet-Stückle ?

Zitat:Trotz der Möglichkeit einer differenzierten und rationalen Diagnostik ist die Zöliakie aufgrund ihres breiten klinischen Spektrums und bei fehlender Anwendung serologischer Screening-Methoden weit unterdiagnostiziert (2, 3).

Zitat:Die Zöliakie kann sich in jedem Alter manifestieren. Heute wird sie etwa zu gleichen Teilen bei Erwachsenen und Kindern diagnostiziert, bei Kindern inzwischen häufiger im Schulalter als im Kleinkindalter (11, e6–e7).

.....dies` finde ich wichtig, denn in so manchen Köpfen der Ärzte findet sich immer noch das Bild eines unterernährten Kleinkindes mit aufgetriebenem Leib - d a s? hat sich geändert!

Zitat:Symptomatik

Nur noch selten manifestiert sich die Zöliakie des Erwachsenen, aber auch des Kindes mit den klassischen Symptomen der profusen Diarrhö und den Folgen der schweren intestinalen Malabsorption in Form einer Gedeihstörung beziehungsweise eines Gewichtsverlustes (e9) (eTabelle). Mehr als die Hälfte der diagnostizierten Fälle sind oligosymptomatische oder atypische Formen, die zum Beispiel mit einer Anämie, Osteoporose, Störungen des muskuloskelettalen und neuralen Systems, mit Endokrinopathien oder Hauterscheinungen einhergehen

Zitat:Von besonderer Bedeutung sind die extraintestinalen Manifestationen der Zöliakie, die gegenüber intestinalen Symptomen im Vordergrund stehen können und bei früher Diagnosestellung häufig auf eine glutenfreie Diät (GFD) reagieren. Hierzu gehören zum Beispiel Hepatopathien, die Dermatitis herpetiformis Duhring, IgA-Nephropathie, Temporallappen-Epilepsie, zerebelläre Ataxie, periphere Neuropathie, Lungenhämosiderose oder „unspezifische“ Symptome wie Gelenkbeschwerden, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen (Depression) und Obstipation

Zitat:Assoziierte Autoimmunität

In einer größeren italienischen Studie fanden sich bei 30 % der erwachsenen Zöliakiepatienten Autoimmunerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1, Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis und M. Basedow) oder Autoimmunhepatitis. Somit kann eine Zöliakie geradezu als Indikator für eine erweiterte Autoimmundiagnostik dienen (17). Grund ist die gemeinsame primäre genetische Prädisposition für Zöliakie und diese Autoimmunerkrankungen (HLA-DQ2 oder HLA-DQ8, welche mit HLA-DR3 und HLA-DR4 vergesellschaftet sind)

Und nun stellt sich einem unwillkürlich die Frage, ob es sinnvoll - und auch verantwortungsvoll ! - ist, Betroffenen bei V.a. Zöliakie ohne entsprechende Diagnostik zu einer Gluten-freien Ernährung zu raten oder gar die „angebliche Weizenunverträglichkeit“ löschen/ heilen zu wollen - so verlockend dieses einem auch erscheinen mag.

Uli
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