Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Antihistaminika als Dauermedikation ratsam???
#1
Hallo Ihr Lieben,

nachdem ich mich jahrelang auch trotz Ernährungsumstellung (keine Laktose und streng histaminarm) sowie trotz aller weiteren diagnostischen (echte Nahrungsmittelallergien wurden ausgeschlossen) und therapeutischen Versuche jede Nacht mit demselben Problem herumgeschlagen habe -
?Sad frühmorgendliches / nächtliches Erwachen mit starkem Bauchweh, so daß ich erst nach 1-2 h Bauchmassage mit Wärmflasche & Co. wieder einschlafen konnte ?>Sad -, habe ich jetzt ein Antihistaminikum entdeckt, womit ich blendend schlafe und ohne Bauchschmerzen erwache!!! Jupi-dupi!!!!!!!!!!!!!!!!! ?;D ?;D

Es handelt sich um Xusal akut Tropfen. Da die Tropfen nicht lange reichen und ich im Internet gelesen habe, daß Ebastin noch besser bei HIT helfen soll, habe ich mir heute Ebastin vom Arzt verschreiben lassen. Der wollte aber erst gar nicht und hat mir dann auf mein Betteln hin wenigstens eine 20er-Packung Ebastin lindopharm verschrieben. Er meint, als Dauermedikation sei das überhaupt nicht ratsam und er könne in Teufelsküche kommen. 99% der anderen Ärzte würden mir das auch nicht dauerhaft verschreiben. Im Internet haben aber Leute berichtet, daß sie das Zeugs schon 2 Jahre, jemand anders sogar 3 Jahre nehmen.

Was sind Eure Erfahrungen mit dem Thema???
Bin sehr gespannt auf Eure Beiträge!!!

Sonnige Grüße von Michi ?8)
Antworten
#2


Hallo Michi,

Vielleicht kannst Du mir erst ein bissl „ auf die Sprüng“ helfen?
Welche Allergien sind bekannt -> o.k. : Duftstoffe, Pflaster.... LI...
Sonst nix? Keine Pollen und /oder Hausstaubmilben?
Nicht, dass Dir Duftstoffe des Waschpulvers zu schaffen machen.....

Zum Antihistaminicum .....mhhh:?
Das mit dem Verschreiben – das ist ein leidiges Thema!
Nicht aus den Gründen, die da der Doc angegeben hat – sondern wohl eher aus „finanziellen“ Gründen.( Das wird er wohl mit „Teufelsküche“ gemeint haben)? Ärzte haben (meines Wissens) ein bestimmtes Budget –auch für Medikamente. Wird das überschritten, werden sie „zur Kasse gebeten“.
Betroffene mit einer chronischen Urticaria? z.B. sollten die 4-fache Dosis als üblich nehmen, um einigermaßen beschwerdefrei zu sein...und zwar als Dauermedikation.
Wie das nun genau gehandhabt werden soll – das kann ich leider erst Mitte September erfragen – auch, ob das in den versch. Bundesländern verschieden ist.? Tut mir Leid....
Ich weiß nur, dass man die meisten AH`s selbst zahlen muss – die rezeptfreien!
Ich werde mich wieder melden, wenn ich Genaueres weiß.

LG
Uli?
Antworten
#3
Hallo Michi,

ich selbst habe keine Erfahrungen mit Antihistaminika (AH), aber da Mutti früher in der Apotheke gearbeitet hat, hab ich sie mal gefragt. Sie teilt die Bedenken deines Arztes. AH sind nicht für die Dauermedikation vorgesehen. Sie können unter anderem zu Müdigkeit führen, dämpfend wirken. Sie sind eigentlich für die Anwendung bei einem akuten Schub gedacht.

Du kannst ja auch mal in deiner Apotheke fragen, da werden sie dir vermutlich auch vom Dauergebrauch abraten. Allerdings, wenn ein Arzt es so verschreibt, dann gilt für die Apothekenleute immer das Wort des Arztes. Der Arzt hat hier auch eine medizinische Verantwortung und nicht nur sein Budget im Blick.

Lies dir die Beipackzettel von Xusal und Ebastin genau durch! Was steht da zu Dauergebrauch, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen? Diese Texte sind so formuliert, dass sie den Hersteller rechtlich absichern, also sehr vorsichtig; aber einfach in den Wind schlagen sollte man Infos über mögliche negative Folgen von Medikamenten nicht.

Prinzipiell bin ich der Meinung, dass man den Medikamenteneinsatz möglichst gering halten sollte. Kannst du deine Ernährung nicht noch verbessern? Hast du wirklich schon alle Allergien im Griff? Vielleicht kannst du nochmal Ursachenforschung betreiben und durch Veränderungen in deinen Lebensumständen die Lage so weit verbessern, dass du nicht dauerhaft auf AH angewiesen bist.

Ich will aber nicht völlig ausschließen, dass in deinem Fall ein AH-Dauereinsatz sinnvoll sein könnte.

Das war jetzt eine typische "Apothekerantwort" - Bedenken tragen, aber nichts ausschließen. Uli mit ihrer allergologischen Praxis hat da offenbar eine etwas andere Sicht.

Der Name "Xusal akut" und die geringe Packungsgröße sagt ja eigentlich schon, dass das Zeug nicht für den Dauergebrauch gedacht ist.

Haben wir in unserer Runde kein Versuchskaninchen, das AH-Dauereinsatz längere Zeit überlebt hat? Wenn nicht, sollte dir das auch zu denken geben. Du kannst hier im Forum auch nochmal suchen, was andere schon früher über ihren AH-Gebrauch geschrieben haben.

Bolek
Antworten
#4
Hallo Michi!

Eigentlich kann ich Bolek (fast!) nur zustimmen: bei mir heißt das ein wenig „anders“ : Wink
>> Jedes Medikament, das ich nicht nehmen muss, das ist ein „gutes“ Medikament!<<? Wink Wink

Nur ist es „dummerweise“? höchst schwierig, eine „ordentliche“ Diagnostik zu bekommen! ( das zieht sich wie ein „roter Faden“ seit Jahren durch unser und auch div. andre Foren! Sad :o Sad)
NMU`s / NMA`s sind zwar in den Medien und den div. Medizinischen Journalen omnipräsent – deren Diagnostik, Zusammenhänge und mehr noch nicht in den Praxen der (allermeisten) Ärzte angekommen! >Sad

Sollten alle / sämtliche mögliche Ursachen ausgeschlossen sein, so kann ich mir? bei chronisch Erkrankten eine Dauermedikation mit AH`s vorstellen – einfach nur, um dem Pat.
ein? einigermaßen „ normales Leben“ zu ermöglichen!

Deine Angaben – Michi –? sie sind etwas „spärlich“...und ich weiß nicht, was von allergolog. / internistischer Seite sonst noch? ausgeschlossen / bestätigt wurde!
Du kannst unsre „ Einwände“ ignorieren – Du kannst Dich aber auch weiter auf? weitere „Spurensuche“ machen – Hintergrund-Infos dürften hier genügend zur Verfügung stehen! Wink

LG
Uli

Antworten
#5
Hallo Michi!

Heute konnte ich „ nachfragen“ : für Bayern gilt -> alle Antihistaminica ( bis auf Telfast 120 / 180)? sind grundsätzlich selbst zu bezahlen!
Wie das andre KVB`s in andren Bundesländern regeln, das entzieht sich leider völlig unserer Kenntnis! ( ein Hoch auf all` die Bundesländergewalten..... :Smile)

Ich weiß nur, dass es seit Inkrafttreten dieses „ Gesetzes in Bayern“ für HA`s, Hautärzte & Co ziemlich eng ist: Patienten sind auf Kur oder in einer Uniklinik und werden auf diverse
Medikamente eingestellt, die das Budget eines jeden „ Niedergelassenen“ übersteigen und ihn bei Weiterverordnung zu Regresszahlungen in ziemlich hohen Summen „ verdonnern“ ! :o

Es tut mir arg Leid, dass ich Dir in diesem Punkte nicht viel weiterhelfen kann......ich reg` mich ja schon seit Jahren darüber auf, dass Allergiker ( in jeder Hinsicht!) benachteiligt werden – und das, obwohl ihre Zahl extrem zunimmt....( aber das hatten wir ja schon!? Wink)

Auch meine „ leidliche Frage“ nach Deinen weiteren Diagnosen....sorry.......... Smile Smile Smile

Tut mir wirklich Leid, wenn ich Dir nun keine „ultimative Antwort“ geben konnte!

Lieber Gruß
Uli

Antworten
#6
Hallo Michi,

in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel" wird vor Antihistaminika der ersten Generation gewarnt. In deinem Fall und bei den Sachen, die Uli empfiehlt, handelt es sich wohl um neuere Präparate, die diese Probleme nicht mehr machen. Die alten AHs wirken zum Teil wie Alkohol - betäubend. Sie werden wie Alkohol für Verkehrsunfälle, Flugunfälle u. Ä. verantwortlich gemacht.

Bei solchen Medikamenten besteht in ähnlicher Weise wie bei den Seditativa die Gefahr des Missbrauchs und der Abhängigkeit.

Davor möchte ich nochmals warnen. Ursachenbekämpfung ist für einen Allergiker immer der bessere Weg.

Bolek
Antworten
#7


...das war der Artikel:

Falsches Vertrauen
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,716436,00.html

Wobei ich immer noch der Meinung bin : bei bestimmten Erkrankungen müssen bestimmte
Ausnahmen mit den „verträglichsten“ Medikamenten erlaubt ( ....und auch bezahlt!) sein/werden,
um den Betroffenen ein einigermaßen erträgliches Leben zu ermöglichen!

Ebastin ist z.B. in Bayern als verordnungsfähiges AH v e r b o t e n , da zu teuer!( dafür aber wirksam..... :Smile )

LG
Uli
Antworten


Gehe zu: