Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Benzoesäure
#1
H. J. Klupsch - Benzoesäure in fruchthaltigen Milcherzeugnissen
Zitiert aus: > Saure Milcherzeugnisse, Milchmischgetränke und Desserts <
ISBN 3- 7862- 0094-7, Seite 234-236

Benzoesäure und deren Salze sind auch ohne Konservierungsstoff-Zusatz in Milcherzeugnissen enthalten. Bereits Ende der 60er Jahre wurde die Bildung von Benzoesäure in Milch aus Hippursäure durch Milchsäurebakterien belegt. DRAWERT und LEUPOLD stellten fest, dass Benzoesäure offenbar ein regelmäßiger Bestandteil in Milch und Milcherzeugnissen ist und schon in handermolkener Rohmilch bestimmbar ist. Der Gehalt an Benzoesäure steigt während des Fermentationsprozesses kontinuierlich an und läuft mit der logarithmischen Wachstumsphase parallel. CHANDAM et al. stellten in der unbehandelten Milch 3-5 ppm , in den daraus hergestellten Sauren Milchprodukten jedoch bis zu 50 ppm Benzoesäure fest ( ppm = parts per million).
Daneben enthalten Früchte wie Heidelbeeren, Himbeeren , Johannisbeeren, Pflaumen und bestimmte Gewürze (z.B. Zimt) bis zu 0,06%, Preiselbeeren sogar bis zu 0,24% Benzoesäure.
Beim Einsatz Benzoat-haltiger Fruchtzubereitungen addieren sich im Endprodukt die milcheigenen und die zugesetzten Anteile. Das hat zu der Feststellung geführt, dass die vom > Committee of the Code of Principles ( Codex Report of the 18th session (1976) Appendix 3, paragraph 4, item 4) vorgeschlagene Höchstmenge von 50 mg/kg für die Summe der Konservierungsmittel im Fruchtjoghurt nicht realistisch ist. Dieses Limit wird fast immer von dem natürlichen Benzoesäuregehalt des Joghurts plus der Sorbinsäure im Fruchtanteil überschritten.
Zitat-Ende

.
.
Benzoesäure ( E 210 – E 219 ) - Benzoathaltige Lebensmittel

Benzoesäure ist in Spuren natürlicher Bestandteil vieler Lebensmittel wie Preisel- und Heidelbeeren, Reneclaude, Zimt, Gewürznelke, Erdbeere und Traube, aber auch in Honig-
( ohne dass der Mensch Benzoesäure beigefügt hätte)
Weiter ist Benzoesäure ein regelmäßiger Bestandteil in Milch und Milcherzeugnissen.
Der Gesetzgeber verbietet Benzoesäure und ihre Salze in Hunde- und Katzenfutter :
5 Promille können für eine Katze tödlich sein. Aus diesem Grunde sollten auch Nahrungsmittel mit Benzoesäure nicht an Haustiere verfüttert werden.

Nahrungsmittel, die mit Benzoesäure, Benzoaten und auch Ester der Para – Hydroxibenzoesäure konserviert werden dürfen:
- Marinaden aus Fischen oder Muscheln, einschl. ihrer Aufgüsse und Soßen.
- Brat- und Kochfischkonserven, mariniert, einschl .der Soßen
- Fischpasten, Fischkonserven, Salzheringe
- In Fisch- und Wurstsalaten
- In saurem Gemüse
- In Limonaden – z.B. Fanta, Uludag

Benzoesäure /....benzoate werden aber auch in Medikamenten als Konservierungsmittel eingesetzt: z.B. in Antihistaminica in Tropfenform, Säften oder aber in Lokalanaesthetica
( z.B. Zahnarzt!). Vielleicht kann dieser Umstand so manche „paradoxe“ Reaktion auf Medikamente erklären helfen?


Benzoesäure ist aber auch Inhaltsstoff von Perubalsam:
Zitat:
Balsamum peruvianum - Perubalsam
Stammpflanze: Myroxylon balsamum (L.) HARMS var. pereirae (ROYLE) HARMS [bis 26 m hohe Bäume mit ausladender, rundlicher Krone (Verzweigung der Äste erst in 13-19 m Höhe!) und glatter, gelblich-grau bis brauner, von zahlreichen hellen Lentizellen bedeckter Rinde und unpaarig gefiederten Blättern]
Verbreitung: Guatemala, Venezuela, Equador, Kolumbien
Droge: der aus geschwelten Stämmen mindestens 10 Jahre alter Bäume gewonnene zähflüssige, dunkelbraune, schwach bitter, dann kratzend schmeckende und entfernt nach Vanille und Benzoe riechende Balsam, der weder klebrig noch fadenziehend ist und an der Luft nicht eintrocknet (Bildung des Balsams nur nach Verletzung der Pflanze)
Herkunft der Droge: San Salvador; neuerdings Kulturen auch auf Jamaika und Sri Lanka
Inhaltsstoffe: 50-70 % eines Gemisches von Benzoesäureestern (ca. 2/3 Benzylbenzoat und 1/3 Benzylcinnamat), 20-30 % eines aus Benzoesäure- und Zimtsäureestern zusammengesetzten Harzes sowie eine Reihe weiterer, in geringer Menge vorkommender Substanzen.
Zitatende
( Perubalsam ist vielen Allergikern ein Begriff:
- es findet sich in zahlreichen Medikamenten zur äußerlichen Anwendung, z.B. zur Behandlung von Unterschenkelgeschwüren, Hämorrhoiden, Frostbeulen, Verbrennungen und Krätze.
- als Duftstoff in Kosmetikartikeln; z.B. Seifen, Parfum, Lippenstift, Zahnpasta, Haarlotionen u.s.w.
- in der Zahnheilkunde ; z.B. als Aromastoff für Zahnzement und Zahnzementfüllungen
- in Ölfarben
- in Tabak(Zigaretten)
Es gehört zu Gruppenallergien wie: Kolophonium, Benzoesäure, Propolis, Zimtsäure, Benzoin, Duftstoffe, Tolubalsam, Holzteere, Terpentin, Styrax , alpha-Pimen und Dipenten(= dt-Limonen)

Die künstlich hergestellte Benzoesäure ( durch Oxidation von Toluol) kann zu einer geschmacklichen Beeinträchtigung des Fertiggerichtes führen.

Benzoesäure, Benzoate und ihre Salze ( E 211 Natriumbenzoat; E 212 Kaliumbenzoat, E213 Kalziumbenzoat ) und die sogenannten PHB-Ester ,z.B. Ethyl-parahydroxibenzoat E 214 – E 219 sollten von Allergikern gemieden werden, denn sie können zu erheblichen pseudoallergischen Reaktionen führen.


Uli
Antworten
#2
Hinweise auf eine mögliche Bildung von Benzol aus Benzoesäure in Lebensmitteln
Stellungnahme Nr. 013/2006 des BfR vom 1. Dezember 2005
Benzol ist ein Umweltschadstoff, den Verbraucher vor allem über die Atemluft aufnehmen. Er
kann aber auch als Verunreinigung in Trinkwasser und Lebensmitteln vorkommen. Hauptsächlich
wird Benzol aus dem Benzin durch Autoabgase emittiert. Der Stoff wirkt krebserzeugend
und keimzellschädigend. Nach dem gegenwärtigen Stand der Kenntnis kann keine
Menge angegeben werden, die als unbedenklich gilt. Wie für alle kanzerogenen Stoffe, für
die kein toxikologischer Schwellenwert genannt werden kann, sollte auch die Benzolaufnahme
im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes nach Möglichkeit minimiert bzw. vermieden
werden.
Es besteht der Verdacht, dass sich Benzol in nichtalkoholischen Erfrischungsgetränken in
Gegenwart von Ascorbinsäure aus Benzoesäure in geringer Menge bilden könnte. Benzoesäure
und Ascorbinsäure sind Lebensmittelzusatzstoffe, die auf dem Lebensmittel deklariert
sein müssen. Benzoesäure oder E 210 ist ein Konservierungsstoff, der auch natürlicherweise,
z.B. in Preiselbeeren, vorkommt. Nichtalkoholischen, aromatisierten Getränken (mit Ausnahme
von Milchgetränken) darf Benzoesäure bis zu einer Höchstmenge von 150 mg/L zugesetzt
werden. Für Ascorbinsäure (E 300) ist keine Höchstmenge festgelegt, sie darf jedoch
nach der guten Herstellungspraxis nur in der Menge verwendet werden, die erforderlich ist,
um die gewünschte Wirkung zu erzielen („quantum satis“). Ascorbinsäure kommt als natürlicher
Stoff (Vitamin C) z.B. in vielen Beeren und Früchten vor.

Weiterlesen.......??


http://www.bfr.bund.de/cm/208/hinweise_a...itteln.pdf


Uli
Antworten
#3
http://www.n-tv.de/644700.html

Zitat:Benzoesäure kommt natürlicherweise etwa auch in Preiselbeeren vor, Vitamin C in vielen Früchten.

....ich denke mir allerdings, dass nicht die natürlichen Inhaltsstoffe des Obstes das „Ungesunde“ sind, sondern das, was der Mensch aus dem Chemielabor dazu kippt.......


Uli
Antworten


Gehe zu: