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Durch Zusatzstoffe wird Essen gesünder...
#1
Von Stefanie Bilen

Functional Food, so genannte funktionelle Lebensmittel, sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Vor allem die großen Getränke- und Nahrungsmittelhersteller entwickeln Produkte, die neben dem vermeintlich guten Geschmack einen Zusatznutzen bieten.

DÜSSELDORF. Es klingt paradox: Hersteller produzieren Kartoffel-Chips, die dem Körper nicht schaden, sondern ihm etwas Gutes tun. Die Forscher des Holzmindener Duft- und Geschmackstoff-Herstellers Symrise sind diesem Ziel schon sehr nahe gekommen. Sie haben Aromen entwickelt, die den würzig-salzigen Geschmack verstärken, gleichzeitig aber die Reduzierung des Salzgehaltes von bis zu 50 Prozent ermöglichen. „Die Aromen suggerieren der Zunge einen Salzgeschmack, so dass das Endprodukt mit weniger Salz auskommt“, formuliert es eine Firmensprecherin. Damit werde die gesundheitsschädigende Wirkung zumindest minimiert.

Die Vorteile eines leckeren Apfels oder einer frischen Kartoffel werden Chips wohl niemals bieten. Dennoch ist Functional Food, so genannte funktionelle Lebensmittel, aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Vor allem die großen Getränke- und Nahrungsmittelhersteller entwickeln Produkte, die neben dem vermeintlich guten Geschmack einen Zusatznutzen bieten. Die Anuga, die größte Lebensmittel- und Getränkemesse, die am morgigen Samstag in Köln beginnt, widmet dem Thema eine eigene Kongress-Messe.

„Functional Food ist einer der wichtigen Trends in der Ernährungsindustrie, auf den alle großen Unternehmen aufspringen“, sagt Sabine Eichner Lisboa, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie. Drei große Wachstumsfelder machen Fachleute in der Branche aus: Bio, Convenience – also Fertigprodukte – und funktionelles Essen.

„Functional Food hat das stärkste Wachstumspotenzial“, sagt Jens Lönneker, Geschäftsführer des Rheingold Instituts in Köln. Verbraucher nehmen Lebensmittel, die einen gesundheitlichen Nutzen versprechen, immer besser an: „Durch den Mehrwert wird dem Essen ein neuer Sinn gegeben“, bestätigt der Psychologe.

Für Symrise ist das Geschäft mit der Technik im Essen eine wichtige Einnahmequelle: Das börsennotierte Unternehmen arbeitet als Dienstleister für die Duft- und Nahrungsmittelbranche und entwickelt Innovationen, die Hersteller wie Coca-Cola, Danone, Nestle oder Unilever für ihre Produkte übernehmen. Voriges Jahr entfielen 47 Prozent ihres 1,2 Mrd. Euro-Umsatzes auf Aromen und Geschmacksstoffe. So wie Symrise Knabbereien salzig schmecken lassen kann, ohne dass viel Salz im Produkt enthalten ist, so werden auch Marmeladen ohne viel Zucker süß.

Für die Getränkeindustrie – eine der innovativsten des Marktes in Deutschland – haben sie zudem eine Vielzahl von Konzepten entwickelt. Die oberste Maxime lautet auch hier: Das Endprodukt muss möglichst natürlich schmecken. Für belebende Drinks nutzen sie beispielsweise Aromen von Mateblättern und Guarana, für Schlummertrunks kommen Milch-, Honig- und Baldrian-Inhaltsstoffe zum Einsatz.

Ein Blick in die Supermarkt-Regale zeigt, dass im Getränkebereich besonders viele funktionelle Produkte zu finden sind. Die Firma Rudolf Wild bietet der Branche beispielsweise Rezepte für Bio-Drinks, Smoothies oder Vitamin-Getränke an. Zur Anuga präsentiert der – nach eigenen Worten – weltweit führende private Produzent von natürlichen Inhaltsstoffen ein Konzept zur Senkung des Blutzuckerspiegels. Aus einer Auswahl von Früchten haben die Heidelberger eine natürliche Fruchtsüße entwickelt, die einen glykämischen Index von weniger als 35 aufweist. Der Index ist ein Maß zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Bei natürlichen Fruchtsäften liegt dieser meist höher, betont eine Sprecherin von Wild: Apfelsaft hat einen Index von 40, Orangensaft von 50.

Begonnen hat der Siegeszug von Functional Food in den 90-er Jahren: Vorreiter in Deutschland waren Danone mit Actimel, Nestle mit LC 1 Joghurt und Unilever mit der Margarine Becel. Seitdem warnen Verbraucherschützer vor der Chemie im Essen, weil für viele Stoffe die Dosis-Wirkung-Beziehung noch nicht geklärt sei: Wie viel muss ich essen, um die versprochene Wirkung zu erzielen, wie viel darf ich konsumieren, ohne dass es schädlich ist?

Unabhängig davon wächst der Markt kontinuierlich: Optimistische Schätzungen gehen davon aus, dass Functional Food 2010 schon ein Viertel des gesamten Lebensmittelmarktes ausmachen soll. Die Konsumgütermultis bereiten sich entsprechend intensiv auf das margenträchtige Geschäft vor. Nestle hat beispielsweise seine strategische Ausrichtung dahingehend geändert, und Gesundheit und Wohlbefinden in den Mittelpunkt gestellt. So bietet der Konzern Eis mit bis zu 40 Prozent weniger Fett an, Sportlernahrung für eine gleichmäßige Energiezufuhr oder Maggi-Suppen mit Vitaminen.

Marktbeobachter erwarten, dass es vorerst die großen Herstellern bleiben werden, die das Geschäft bestimmen. Wegen der hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung – und wegen des hohen Werbedrucks, der notwendig ist, um Verbraucher auf die vermeintlichen Vorzüge hinzuweisen, wie Lönneker betont. Einzige Ausnahme: „Pfiffige Mittelständler werden erfolgreiche Konzepte immer schneller kopieren“, sagt er. Ein Blick in die Kühltheke der großen Discount-Ketten bestätigt seine Vermutung.

Quelle: Handelsblatt - Forschung und Innovation

Wer das Ergebnis einer echten "Giftküche" sehen will, sollte vermutlich wirklich die ANUGA aufsuchen... Rolleyes Ansonsten verkneife ich mir lieber jeglichen Kommentar hierzu...

Gruß
Verena
Antworten
#2
Danke Verena ...
.....für "grauslichen" ??? Beitrag!
"Functional Food " ist ja auch Forum ein "Thema – wenn auch nicht gerade ein sehr "positiv" belegtes....... Big Grin

http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1876&sid=

http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1049&sid=


Vor ein paar Jahren habe ich mir zu diesem Thema auch ein Buch zugelegt .......aus einem "Ramschkorb" einer Buchhandlung.
Und zwar dieses hier:

Zitat:Christina Zacker, Jutta Lamy
Voller Power durch den Tag mit Functional Food
Zusatzstoffe und ihre gesundheitsfördernde Wirkung
Brötchen mit Fit - Faktor, Joghurt mit LC1 - Zusatz, ACE - Fruchtsaft und viele andere angereicherte Lebensmittel versprechen dem verbraucher ein besonderes Plus für seine Gesundheit. Das Buch hilft Ihnen herauszufinden, welche Inhaltsstoffe sich hinter all den neuen Bezeichnungen verbergen und wie sie wirken.
127 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, 17 x 22 cm, kartoniert, 2001.
Mosaik Verlag

....mh – es war eine etwas mehr als "komische" Bettlektüre gewesen, da ich immer nur dachte:
>> Meinen die das wirklich ernst, was die da so schreiben??? <<
>> Von wem werden die 2 bezahlt? Denn jemand, der sich einigermaßen mit der Materie befasst, schreibt nicht einen solchen .....sinn<<

Ich kam mir wirklich absolut "verarscht" vor.....und mir blieb damals nur die Hoffnung, dass die Idee "functional food" genauso inflationär be-/gehandelt werden würde wie das Buch selbst! ( Unverbindliche Preisempfehlung: 12,45€, ich hab`s für 4,99 € erstanden.......)
...aber ich fürchte, dass sich meine Hoffnung nicht erfüllt! ;(

Ich hab`s damals gar nicht zu Ende gelesen, weil es mir einfach nur zuuu blöde war – und ich wollte es eigentlich der Altpapiersammlung übergeben....... Big Grin Wink

Mehr zu diesem "leidigen" Thema:

http://www.br-online.de/umwelt-gesundhei...0219.shtml

http://www.lebensmittelallergie.info/thr...postid=281

LG
Uli
Antworten
#3
Noch so was "Gesünderes" 8o

Zitat:Die Wurst kriegt ihr Fett weg



Bei den Wissenschaftlern der Fraunhofer Gesellschaft in München geht's um die Wurst und das im ganz wörtlichen Sinne. Sie haben jetzt eine \"Fitnesswurst\" entwickelt, die nicht nur gut schmecken, sondern auch so gut wie fettfrei sein soll - dank Proteingel.

Leberkäse, Salami oder Bierschinken - leckere Wurst hat häufig einen hohen Fettanteil. Er garantiert die gewünschte Konsistenz und den intensiven Geschmack. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Verfahrens- und Verpackungstechnik haben jetzt ein neues Verfahren entwickelt, wie sich Wurstsorten mit zwei bis drei Prozent Fettanteil herstellen lassen. Die \"Fitnesswurst\" ermögliche eine gesundheitsbewusste und abwechslungsreiche Ernährung und sei dennoch schmackhaft, teilt die Fraunhofer Gesellschaft in München mit.

Proteingel statt Fett
Die Kunst bei dem Verfahren sei es, das Fett in der Wurst mehr und mehr durch ein Proteingel zu ersetzen. Proteine binden Wasser, wodurch der Fettanteil reduziert werden kann. Um den Proteinanteil zu erhöhen, müssen sich die Proteine des Fleisches stärker vernetzen, also ihre Struktur so auffalten, dass möglichst viel Wasser gebunden wird.

Im Kutter, einer Schüssel, die um scharfe, rotierende Messer kreist, kommen die Zutaten zusammen: Mageres Fleisch, Gewürze und Eis. Bei herkömmlichen Kuttern entstehen an den Messern Temperaturspitzen von bis zu 75 Grad Celsius. Das führt zu einer Denaturierung der Proteine. Sie bilden unerwünschte kleine Klümpchen im Brät und verlieren teilweise die Fähigkeit, Wasser zu binden.

Auf die Temperatur kommt es an
In der institutseigenen Wurstküche unternahmen die Forscher eine Reihe von Versuchen, um den idealen Fettgehalt und die richtige Textur beziehungsweise Konsistenz der Wurst zu erreichen. Der Trick war den Angaben zufolge, die Temperatur permanent zu kontrollieren und Kuttermesser sowie Brät immer wieder zu kühlen. So blieben die Proteine erhalten und die Wurst weitgehend fettfrei.


....Schaaaade – sie erklären nicht, um welches "Protein"gel es sich hier handelt . ?( Milcheiweiß???? Hühnereiweiß??? Sojaeiweiß ????? Oder welch` "gesundes" Eiweiß denn dann????? ?(
Die hohen Herren Wissenschaftler aber scheinen nicht zu wissen, dass "Fett an sich" nicht allergen ist – ( aber Aromaträger! ) während Fremdproteine das sehr wohl sind / sein können! Nun dürfen wir uns auf eine angeblich "gesunde" Wurst freuen, die aber die Allergiebereitschaft fördert ( so diese noch nicht vorhanden sein sollte.....) Sad
Unterhält man sich mit seinem Metzger vor Ort über "Herstellungsverfahren", so erfährt man, dass "Wurstmachen" ein etwas sehr "diffiziler" Hergang ist – da darf kein Handy / Telefon stören – eben weil man genau die Temperaturen beachten muss. Und wenn`s im Sommer draußen gar zu heiß ist, dann gelingt eine ( giftfreie..... Big Grin ) Wurst sowieso kaum.......
Aber wir haben ja unsre "Institute und Gesellschaften" – die wissen Rat und haben nette Alternativen als Zugabe parat Big Grin :evil: Big Grin :evil: !
Hauptsache "xund" – womit ist wurscht – im wahrsten Sinne des Wortes! Wink
Uli
Antworten


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