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IgeL : Arztpraxis als Basar
#1
Zitat:stern.de - 5.10.2007 - 15:07
URL: http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/599533.html

IGeL

Wenn die Arztpraxis zum Basar wird


Von Brigitte Zander

Die Deutschen sind gesünder, als es vielen Ärzten lieb ist, denn Gesunde bringen kein Geld. Es sei denn, man schürt die Angst vor Krankheiten. In raffinierten Verkaufsschulungen lernen Mediziner, wie sie gesunden Patienten lukrative \"Individuelle Gesundheits-Leistungen\" (IGeL) aufdrängen.

Wenn eine 50jährige Patientin demnächst ihren Hausarzt wegen einer Erkältung aufsucht, kann es passieren, dass er sie vor einer drohenden Osteoporose (Knochenschwund) warnt: \"In Ihrem Alter sollte man einen Schnell-Check durchführen\". Das zahlt zwar die Kasse nicht, aber...\". Die verschreckte Patientin geht nicht nur mit einem Grippe-Rezept, sondern auch mit einer zweistelligen Laborrechnung nachhause.

Männliche Patienten ab Mitte Dreißig müssen damit rechnen, dass ihr Arzt plötzlich mit besorgtem Blick von einem möglichen späteren Herzinfarkt spricht und vorbeugend einen PROCAM-Check empfiehlt. Mit einem solchen Labortest lässt sich angeblich ermitteln, wie hoch das Risiko ist, in den nächsten zehn Jahren einen Herzinfarkt zu erleiden. Für den Blick in die Zukunft stellt der Mann in Weiß 70 Euro Laborkosten plus Beratungshonorar in Rechnung. Geschäftstüchtige Mediziner verkaufen auch gleich eine Nierenprüfung per Urin-Teststreifen zu 23 Euro dazu.


Fortsetzung unter o.g. Link


Da mag man jetzt drüber denken was man will – ich denke mir, wenn sich jemand seine Falten unterspritzen lassen möchte, dann soll er das tun und dafür auch zahlen – wenn man die kosmetische Seite betrachtet!

Das mit der Osteoporose – das ist ein anderes Problem: denn trotz eines immensen Milch(produkte)konsums steigt die Rate derjenigen, die schon als 40-Jährige eine fortgeschrittene Osteoporose haben...( irgendwie unlogisch – findet Ihr nicht auch???? )Und soll man da auf die ersten spontanen Wirbeleinbrüche warten, bis man tätig wird? Mhhh – da ist "Kritik" schon ein wenig schwieriger!

Wo ich allerdings absolut mit der Autorin übereinstimme, das ist die "Unsitte" , teure Nahrungsergänzungsmittel verkaufen zu wollen! Deren Nutzen ist äußerst fraglich, Nebenwirkungen häufig!

Nur bei einer Aussage überkommt mich Wut:

Zitat:Zwar zahlen die gesetzlichen Kassen alles, was medizinisch notwendig, sinnvoll und wirtschaftlich ist
.
wie bitte?????
Zitat:Zitat:
Für allergologisch nicht ausgebildete Kollegen ist dieser Test ein Instrument, sich ( und besorgten Eltern oder Patienten) innerhalb kurzer Zeit Klarheit zu verschaffen, ob mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Allergie vorliegt. Er eröffnet z.B. Haus- oder Kinderärzten , die ihn als IgeL anbieten ( d.h., der Pat. muss selbst zahlen ) , die Möglichkeit eines Screenings bei Verdacht, wenn es etwa herauszufinden gilt , ob beispielsweise unklare Atembeschwerden eines Patienten allergisch bedingt sind.


http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1129&sid=
Tja – und dass Ärzte auf "Nebeneinkünfte" zurückgreifen müssen, um ihre Praxen überhaupt halten zu können, das ist ein andres Problem!
Uli
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