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Warum gehen Meinungen so auseinander?
#1
Hallo!

Ich habe jetzt seit Anfang 2006 das Problem, dass ich immer mal wieder äußerst heftig auf Lebensmittel reagiere. Beim ersten Mal war es wohl auf den Fisch (Wels), den ich im Urlaub gegessen hatte und gleich mit dem letzten Bissen Symptome bekam, wie Übelkeit, Kribbeln auf der Zunge, Zittern, Juckreiz an Händen und Füßen, Kreislaufprobleme bekam. Von einer hinzugerufenen Ärztin bekam ich denn auch Cortison gespritzt und danach ging es mir gleich wieder gut. Ich habe dann eine ganze Zeitlang keine Beschwerden gehabt, da ich einfach keinen Fisch mehr gegessen habe. Anfang diesen Jahres traten dann diese Reaktionen teilweise bis zum Anschwellen (dezent) der Zunge immer häufiger auf und ich konnte auch überhaupt nicht zuordnen, was ich jetzt meiden muss, um diese Reaktionen zu vermeiden. Allergietests blieben erfolglos und waren immer ohne Ergebnis. Die Bitte an meinen mittlerweile ehemaligen Hausarzt mich an einen Lungenfacharzt und Allergologen (auch wegen des Asthmas) zu überweisen wurden nicht gehört bzw. als unnötig abgetan.
Irgendwann bin ich dann ohne Überweisung hin, habe beim zweiten Besuch im Juli ein Notfallset (bestehend aus Fenistil, Celestamine Liquidum und Anapen 150) verschrieben bekommen und beim Allergietest stellte sich heraus, dass ich positiv auf Wels, Ziegenkäse und Haselnüsse reagiere. Weitere Testungen sollen folgen... und der Rat vom Facharzt lautete, dass Nahrungsmittelallergien zwar selten, aber immerhin schonmal auch tödlich verlaufen können und ich sollte auf jeden Fall das Notfallset stets bei mir tragen und ggf. auch benutzen.
Mein (ehemaliger) Hausarzt meinte zu dem Notfallset, dass es zwar ok sei, das ich es jetzt habe, aber eigentlich gar nicht nötig, denn schließlich könnten die anaphylaxieähnlichen Reaktionen auch funktionelle Ursachen oder Überanstrengung haben.
Daraufhin habe ich den Arzt gewechselt! Irgendwie passiert mir das aber stets und ständig, dass ich mehr oder weniger offen als Simulantin hingestellt werde.

Muss man erst in einen richtigen anaphylaktischen Schock geraten, um adäquate Hilfe zu bekommen oder das einem als Patient geglaubt wird?

Sicher viele Dinge werden durch die Psyche negativ oder positiv beeinflusst.... Aber was war zuerst da? Die Allergie oder die psychischen Beschwerden? Ist das wie die Frage nach der Henne und dem Ei?

Irgendwie musste ich das mal loswerden....

Danke fürs lesen... und vielleicht hat der eine oder andere ja mal nen Tipp für mich, wie ich künftig vermeiden kann an die falschen Weißkittel zu geraten.

Jumanji
Gestern stand ich noch am Abgrund, heute bin ich schon einen Schritt weiter!
Antworten
#2
Hallo Jumanji – willkommen!

Zitat:Danke fürs lesen... und vielleicht hat der eine oder andere ja mal nen Tipp für mich, wie ich künftig vermeiden kann an die falschen Weißkittel zu geraten.

Rolleyes mhhh – ich will ja jetzt nicht übertreiben: aber ein 6er im Lotto dürfte ähnlich rar sein.......*duckundweg* Big Grin Big Grin Big Grin
Nein – im Ernst jetzt: Es ist wirklich nicht leicht, einen verständigen, verständnisvollen und "wissenden" Arzt zu finden, Nahrungsmittelallergien und vor allem –Unverträglichkeiten werden noch viel zu sehr "stiefmütterlich" be-/gehandelt und es herrschen die merkwürdigsten Meinungen darüber.
Aus diesem Grunde( mit) gibt es ja Foren wie dieses, die versuchen wollen, dem Betroffenen selbst so viel Wissen an die Hand zu geben, dass er selbst eine Ahnung davon bekommt, wie zu verfahren ist. Und wenn es Dir Deine Zeit erlaubt und Du die Threads anderer Betroffener verfolgst, so wirst Du merken, dass Du ( leider!!! ) keine Ausnahme bist!

Lt. Deiner Anamnese ( Danke schön!!) mit positiven Ergebnissen
Zitat: Wels, Haselnuss, Ziegenkäse, Rohrzucker, Kuhmilch
Denke ich, dass Du grundsätzlich Kummer mit Milch ( egal, von welchem Viech! ) hast – und zwar als "Fremdprotein"! Dann auch mit Fischprotein – der Wels mag vielleicht der Stellvertreter der Wasserbewohner sein. Und Haselnuss und Rohrzucker könnte auf eine Pollenkreuzallergie hindeuten : Wurden die Pollen / Hausstaubmilben und Schimmelpilze auch per Prick getestet?
Nachdem Deine Mutter Heuschnupfen hat, läge es nahe, dass auch Du mit Pollen so Deinen Kummer hast.......
Und: Gesamt IgE sagt nicht unbedingt über bestehende Allergien aus.....
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1127&sid=

Vererbung
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1511&sid=

Deine Beschwerden im Verdauungstrakt:
Zitat:Sodbrennen, Blähungen, Verstopfung, Bauchkrämpfe, extrem selten Durchfall
...würden schon für eine NMU sprechen – hier bitte vor allem auch Kohlenhydratmalabsorptionen ( Laktose, Fruktose, Sorbit) abklären lassen.
Obstipation z.B.
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=782&sid=

…könnte evtl. auch ein Hinweis auf die "spinnerte" Schilddrüse sein!
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=798&sid=
Auch hier bitte "richtig" abklären lassen:
Und zwar nicht nur TSH, ft3 und ft4, sondern auch die entsprechenden
AntikörperTPO-AK (MAK), Tg-AK (TAK) und die TSH-Rezeptor-Antikörper
Außerdem sollte ein Szintigramm und eine Ultraschalluntersuchung der SD gemacht werden, um Aktivität und Größe der SD zu bestimmen ( das dürfte bereits geschehen sein, oder? )

Auch wenn Du der Meinung bist, dass "Milchprodukte" für Dich verträglich seien : wenn Du auf Milchbestandteile "allergisch/ pseudoallergisch" reagierst, so muss das nicht gleich - sofort - und auf der Stelle sein-> sie können allerdings Deine Reaktionsbereitschaft für allergische Geschehen schüren oder unterhalten. Ich würde mal für mindestens 4 Wochen auf jegliches Milchbestandteil ( auch in Süßigkeiten!) verzichten und dann gucken, wie es Dir geht.
Pollenallergien abklären lassen ( so nicht schon geschehen) – dann an mögliche Kreuzreaktionen denken. Kein Vollkorn, keine Rohkost vorerst `mal. KH- Malabsorptionen klären lassen -> vielleicht kommst Du dann hinter die Ursachen Deiner Beschwerden.
LG
Uli
Antworten
#3
Hallo Ulli,

vielen Dank für deine Antwort. Ich habe mich jetzt auch durch die vielen links durchgearbeitet. Einiges kannte ich schon, andere Sachen sind mir wiederum neu.

Das mit der Schilddrüse verfolge ich im Moment akribisch. 2004 hat man bei mir anhand der Antikörperbestimmung eine Autoimmunthyreopathie ausgeschlossen. Zumindest ist mir das von meinem Dok so gesagt worden. Er hat allerdings immer auf den Rechnungen als Diagnose Autoimmunthyreopathie geschrieben. Ultraschall der Schilddrüse ist gelaufen, Szintigraphie noch nie. Was mich im Nachhinein schon ziemlich wundert. Nachdem ich dann eine ganze Zeitlang die Pillen geschluckt habe (L-Thyroxin 50), es mir dabei auch ziemlich gut ging, die Werte in Ordnung waren, hat mein Dok nen Auslassversuch gemacht. Nach ca. 3 Monaten ging es mir eigentlich schon wieder so schlecht, dass ich die Werte habe kontrollieren lassen. Da aber seitdem immer alles im grünen Bereich lag, lagen meine Beschwerden selbstverständlich nicht an der Schilddrüse. Mittlerweile ist denn aus der Anfang des Jahres entdecken möglichen Veränderung doch ein 5 mm großer Knoten geworden. Die Werte sind in Ordnung aber an der Grenze zur Unterfunktion und ich habe von meinem neuen Dok sofort wieder das L-Thyroxin verordnet bekommen. Das nehme ich jetzt seit ungefähr einem Monat und bin längst nicht mehr so müde, kann viel besser zur Toilette, fange an mich wieder richtig wohl zu fühlen. Vielleicht sollte ich doch nochmal abklären lassen, ob es nun eine autoimmuninduzierte Unterfunktion ist oder nicht.

Auch wenn es schwer fällt, werde ich wohl oder übel mal den Versuch starten und für 4 Wochen die Milch weglassen. Das wird für mich dann nur eine Riesenumstellung, weil Milch für mich ein absolutes Grundnahrungsmittel ist. Sollte es allerdings denn doch ein Übeltäter meiner Beschwerden sein, möchte ich das ganz gerne wissen und anschließend meiden.

Eine Pollenallergie ist bei mir in diesem Jahr sowohl im Pricktest als auch im Blut nicht nachzuweisen gwesen. Allerdings finden Nase, Augen und Bronchien die Baumblüte jeden Frühjahr total klasse. Vergangenen Frühjahr sogar so extrem, dass ich mit den üblichen Antihistaminika, meinem Berodual, dem Oxis und dem Alvesco überhaupt nicht mehr zurechtkam und Cortisontabletten für eine kurze Zeit nehmen musste. Von daher hab ich das mit den Kreuzallergien schon vermutet. (Ironie an) Aber wer weiß... möglicherweise steigere ich mich da ja auch nur rein und nehme Cortison aus Spaß... auf das ich Kugelrund werde.... (Ironie aus).

Kohlenhydratmalabsorption hab ich jetzt mittlerweile schon häufig gehört, kann damit aber irgendwie wenig anfangen. Werde mich damit wohl mal näher beschäftigen, denn wenn der Milchweglassversuch fehlschlägt, wird das wohl der nächste Gedanke sein, den ich aufnehme. Muss mich da aber doch noch ein wenig einlesen. Anscheinend muss man bei den Koniferen von Doktoren eh alles selber machen. Dabei dachte ich immer es gäb unter den Weißkitteln einen Haufen Koriphäen.

Jumanji
Gestern stand ich noch am Abgrund, heute bin ich schon einen Schritt weiter!
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