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Internationale Datenbank zu Zöliakie / Sprue
#1
Nachdem man auf Deutschen Seiten vergeblich nach Internationalen Publikationen und Zöliakie/ Sprue -assoziierten Erkrankungen sucht ( oder ich habe einfach nicht lange genug danach gesucht.... Rolleyes ), möchte ich hier diese Seiten vorstellen. Sie sind auf Englisch – können vielleicht interessierten Laien ein wenig weiterhelfen; vor allem aber vielleicht auch interessierten Medizinern, die die "exotischen" Erscheinungsbilder der Glutenunverträglichkeit (noch) nicht recht einzuordnen wissen, da Informationen hierzu mühsam zusammen getragen werden müssen – und in Lehrbüchern ( bisher) zumeist nur die "klassischen" Formen beschrieben sind.

Ich hoffe sehr, dass sich diese "Datenbank" in Zukunft noch erweitern lässt – und dass sie manchem weiterhelfen kann – Betroffenen wie Interessierten und Verantwortlichen !

LG
Uli


http://www.celiac.com/index.html

Zitat:Symptoms of celiac disease can range from the classic features, such as diarrhea, weight loss, and malnutrition, to latent symptoms such as isolated nutrient deficiencies but no gastrointestinal sympto ms.

Because of the broad range of symptoms celiac disease presents, it can be difficult to diagnose. The symptoms can range from \"mild weakness, bone pain, and aphthous stomatitis to chronic diarrhea, abdominal bloating, and progressive weight loss.3\" If a person with the disorder continues to eat gluten, studies have shown that he or she will increase their chances of gastrointestinal cancer by a factor of 40 to 100 times that of the normal population4. Further, \"gastrointestinal carcinoma or lymphoma develops in up to 15 percent of patients with untreated or refractory celiac disease3.\" It is therefore imperative that the disease is quickly and properly diagnosed so it can be treated as soon as possible
Hier sind die assoziierten Erkrankungen aufgeführt:
http://www.celiac.com/st_main.html?p_catid=7



Neurologische Probleme:
http://www.bmj.com/cgi/content/full/318/7200/1710


Autoimmunerkrankungen ( hier sogar Ärztezeitung!)
http://www.aerztezeitung.de/docs/2001/03...2a1301.asp

http://adc.bmj.com/cgi/content/abstract/91/12/969

Hämatologische Manifestation der Zöliakie/ Sprue
http://www.bloodjournal.org/cgi/content/...7-031104v1
...und daraus resultierende Mangelerscheinungen, z.B. Eisen, Folsäure u.s.w !
Antworten
#2
Eine Dissertation aus Deutschland – vom letzten Jahr!
Zwar 130 Seiten lang, aber sehr aufschlussreich – vielleicht mag ja der eine oder andere darin ein wenig "stöbern" und sie in homöopathischen Dosen lesen ? Wink

http://miami.uni-muenster.de/servlets/De...essing.pdf


ein paar wenige Zitate:
Zitat:Im Rahmen unserer Studie haben wir eine Patientin entdeckt, bei der die Zöliakie übersehen wurde. Bei einer weiteren liegt entweder eine Zöliakie oder eine Glutenallergie vor, was in diesem Fall differentialdiagnostisch nicht geklärt werden konnte.

Zitat:Der Schweregrad der Symptome korreliert nicht immer mit dem Schweregrad der Mukosaläsion. Auch bei atypischer, oligosymptomatischer und silenter Manifestation kann ein schwergradiger Mukosaschaden vorliegen.


Zitat:Trotz der genauen und langen Beobachtung der 20 Patienten mit fraglicher Zöliakie konnte in vielen Fällen keine endgültige Klärung erfolgen. Damit wird deutlich, dass der letztendliche Nachweis bzw. Ausschluß einer Zöliakie oftmals ein langwieriger Prozeß ist und in einigen Fällen nicht möglich ist.


...oder eben durch den Versuch, Gluten aus der Ernährung zu streichen und die Symptome(-besserung) zu beobachten!
Seite 18
Zitat:Cave: Es werden allerdings auch Patienten beschrieben, die histologische
Veränderungen und / oder einen klinischen Rückfall erst nach fünf bis sieben Jahren
zeigen (139).

Seite 26
Zitat:Die Behandlung der Zöliakie besteht, wie oben bereits erwähnt, aus einer lebenslangen strikt glutenfreien Diät. Die meisten Patienten zeigen darunter eine rasche Besserung der Symptome – meist innerhalb weniger Wochen. Die komplette histologische Regeneration der Dünndarmschleimhaut hingegen dauert bei einem hohen Prozentsatz der Patienten zwölf Monate und länger (35, 26).

Seite 29
Zitat:Folgende Krankheiten sind häufig mit der Zöliakie assoziiert: Insulin – pflichtiger Diabetes mellitus (2 – 4 %) (20, 56, 82, 147), Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (2 – 4 %) (20, 56, 82), selektiver IgA-Mangel (10%) (18, 82, 147), Sjögren`s Syndrom (3%) (20, 82, 147), rheumatische Erkrankungen (137), Alopecia areata (82), pulmonale Erkrankungen (20, 56), Lebererkrankungen (20, 56), entzündliche Darmerkrankungen (20, 56), Ullrich – Turner – Syndrom (8%) (147), Down – Syndrom (7%) (147).
Ebenfalls konnte eine große Anzahl an neurologischen Manifestationen, die nicht selten mit Zöliakie assoziiert sind, festgestellt werden, so zum Beispiel die Epilepsie (45, 56), cerebelläre Ataxie (8, 49), periphere Neuropathie (49), Myelopathie (49), Myopathie (49) und Demenz (49), aber auch psychiatrische Sörungen wie Depressionen und Angstzustände (56).


Zitat:Seite 30

Kurzfristige Folgen einer Zöliakie sind ein schweres globales Malabsorptionssyndrom (121) mit dadurch entstehenden weiteren Komplikationen wie Anämie (Eisen -, Folsäure - und Vitamin B –12 – Malabsorption) (56), Störungen der Blutgerinnung
(121), verminderte Knochendichte mit Osteopenie und Rachitis (Vitamin – D – und Calcium – Malabsorption) (56, 94, 97, 114, 134), allgemeine Muskelschwäche und – atrophie (Malnutrition und Elektrolytstörungen), periphere Neuropathie (Thiamin – und Vitamin – B – 12 – Mangel), sekundärer Hyperparathyreoidismus (Calcium – und Vitamin – D – Malabsorption) und Ödeme (Hypoproteinämie) (121).
Eine glutenfreie Diät kann die Situation signifikant verbessern (114) und zum Beispiel eine komplette Zerstörung der Knochenstruktur verhindern (94).
....was ich aber bisher (noch ) nicht fand: Den Hinweis auf eine Gluten - / Mehlunverträglichkeit bei Gräser- und Getreidepollenallergie!

Was die Dame allerdings dazu veranlasste, auf S. 116 diese Behauptung aufzustellen, das mag wohl ihr Geheimnis bleiben!

Zitat:\"Interessant ist, dass die Prävalenz der Zöliakie weder
durch langes Stillen noch durch frühe Einführung von Gluten in die Nahrung beeinflusst wird

Es stellt sich einem die Frage, ob sie dazu überhaupt recherchiert hatte – oder sich auch nur schlicht "fortbildete"......
Siehe hier: http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1285&sid=

Oder aber auch hier: es wird zwar nicht explizit Stillen erwähnt, aber doch darauf hingewiesen, dass eine frühe Glutenexposition z.B. zu Diabetes I führen könnte.......

Zitat:Modulation der Getreideproteine in der frühkindlichen Ernährung – Primärpräventionsstudie BABYDIÄT
Auf den oben dargestellten Ergebnissen der BABYDIAB-Studie aufbauend – frühzeitige Glutengabe erhöht das Risiko für den Entstehung von Insel-Antikörper – wird seit 2001 in Deutschland die BABYDIÄT-Studie durchgeführt. Mit der BABYDIÄT-Studie wird versucht, durch verzögerte Glutenexposition, das heißt Elimination von Gluten bis zum Ende des ersten Lebensjahres, die Entwicklung von Inselzellautoimmunität und Typ-1-Diabetes zu verzögern oder sogar zu verhindern. Dazu werden Kinder, die nicht älter als drei Lebensmonate sind und Verwandte ersten Grades mit Typ-1-Diabetes haben, rekrutiert. Kinder der Interventionsgruppe werden bis zum ersten Geburtstag glutenfrei ernährt, Kinder der Kontrollgruppe erhalten gemäß der in Deutschland gültigen Empfehlungen zu Ernährung von Säuglingen (Nationale Stillkommission) glutenhaltige Beikost nach dem sechsten Lebensmonat.* Erste Ergebnisse erwartet die Arbeitsgruppe für das Jahr 2008.

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/arti...p?id=54687




Uli
Antworten


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