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Schizophrenie und Lebensmittelunverträglichkeit
#28
Guten Morgen, Neo,

also ich verstehe die Argumentation Deiner Hausärztin nicht und halte die damit begründeten Auflagen auch nicht
für "legitim". Seit wann spielt es für die "Genehmigung" der Durchführung von Allergietests und Tests bzgl. sonstiger
Intoleranzen eine Rolle, in welchen Bereichen sich allergische und sonstige Unverträglichkeitsreaktionen bemerkbar
machen? - Das entbehrt jeder Logik! - Wenn allergologische (Allergietests) und / oder gastroenterologische
(bspw. ÖGD, H2-Atemtests) Untersuchungen nötig sind, muß ein entsprechender Überweisungsschein unter Angabe
der jeweiligen Fachrichtung (in diesem Fall Allergologie bzw. Gastroenterologie) ausgestellt werden, und nicht
Überweisungen an die verschiedenen Fachrichtungen, die sich vielleicht in sonstiger medizinischer Hinsicht um die
verschiedenen körperlichen Bereiche kümmern, in denen sich allergische Reaktionen zeigen können. - Nur
AllergologInnen und GastroenterologInnen können die betreffenden Tests und Untersuchungen durchführen, und nur
sie sind in der Lage, vermutete Allergien und Unverträglichkeiten (bspw. Kohlenhydrat-intoleranzen)
abzuklären. Ärztinnen anderer Fachrichtungen können allenfalls über die Ursachen der Symptome mutmaßen.

Bzgl. möglicher Kreuzallergien durch Baum- und Gräserpollenallergien: auch hierdurch kann bspw. eine Unverträglichkeit
von Lebensmitteln wie z.B. glutenhaltiger Getreide bedingt sein, d.h. es muß nicht unbedingt eine Allergie gegenüber
den betreffenden Lebensmitteln (wie bspw. glutenhaltige Getreidesorten) selbst bestehen, um auch intestinale und
sonstige Symptome hervorzurufen. Dies ist auch in Bezug auf die Möglichkeit einer atypischen Zöliakie von
Bedeutung: denn bspw. bei Unverträglichkeit von Gluten kann es durch den Genuß glutenhaltiger Produkte u.a.
sehr wohl auch zu neurologischen und hirnorganischen Beeinträchtigungen kommen. Das ist in der Literatur inzwischen
gut belegt. Eigentlich sollte es also längst zur Routine geworden sein, bei entsprechenden gesundheitlichen
Problemen die hierfür bekannten Ursachen abzuklären, statt Menschen als "Psychofälle" zu stigmatisieren und
letztlich "abzuschreiben", indem eben gerade die weiterführende Diagnostik behindert oder sogar unterlassen wird.

Daß solches Schubladendenken und ensprechende Zuschreibungen allgemein häufig vorkommen, ist zwar kein Trost,
das Wissen darum kann aber helfen, die Gründe für solche stigmatisierenden und diskriminierenden Einschätzungen
nicht auch noch in der eigenen Person zu suchen. - Es scheint machmal leider so, als hätte sich in dieser Hinsicht
seit dem 19. Jahrhundert noch nicht allzu viel weiterbewegt...

Zur Klärung durch sinnvolle und ratsame Untersuchungen und deren Einleitung per Überweisung an entsprechende
ärztliche Fachrichtungen ist kein "Tricksen" erforderlich. - Es ist wirklich schlimm, daß Dir offenbar eingeredet
wird, das Problem liege in Deiner Psyche bzw. es bestehe gewissermaßen ein "fachfremdes" Problem, mit dem
Du Dich "zu Unrecht" an die Allergologie bzw. Gastroenterologie wenden wollest. - Das ist jedoch ein Anliegen,
dessen Verwirklichung Dir ohne Wenn und Aber zusteht! Es handelt sich schließlich nicht um irgendwelche völlig
abwegigen Vermutungen, sondern es geht um die Klärung sehr naheliegender, weil wohlbekannter möglicher
Zusammenhänge! Und was soll der Einschüchterungsversuch durch Äußerungen bzgl. angeblich privat zu finanzierender
Untersuchungen? - Soll das heißen, Du solltest Dich mit dem Status quo als unabänderlich abfinden, oder was?
Oder wird Dir der Wunsch nach gezielterer Ursachenabklärung als mangelnde Krankheits-"Einsicht" bzw. Fehleinschätzung
ausgelegt? - ÄrztInnen sollten froh um PatientInnen sein, die sich mit so viel Verständnis und Engagement aktiv
um eine Klärung und Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation bemühen!

Wie Uli schon sagte, sämtliche der in den vorherigen Beiträgen genannten Allergietests - bis auf serologische
IgG-Allergietests und -Screenings, die privat zu finanzieren sind - und Untersuchungen bzgl. Zöliakie und
Kohlenhydratintoleranzen sind ganz normale GKV-Leistungen.

Ich hoffe und wünsche Dir sehr, daß Deine Hausärztin Dir die den adäquaten Fachrichtungen entsprechenden
nötigen Überweisungsscheine ausstellt und Dich in Deinem Bemühen um Ursachenklärung und gesundheitliche
Besserung wirklich unterstützt. - Ansonsten bliebe, eine/n andere/n Arzt/Ärztin aufzusuchen, die Allergieproblematik
und den begründeteten Verdacht bzgl. anderer Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu schildern, um
jeweils eine Überweisung für Allergologie und für Gastroenterologie zu erhalten.

Daumendrückenderweise viele Grüße von
Lena
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Nachrichten in diesem Thema
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