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"Vollwert"-Kost
#3
Fortsetzung "Vollwert"-Kost (siehe vorheriger Beitrag)


Volles Korn – volles Risiko

Die folgende Liste zeigt die problematischen Inhaltsstoffe von Getreide auf. Sie erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit – weder im Hinblick auf die Verbindungen noch auf deren Effekte. Die aufgeführten Stoffe spiegeln den evolutionären Wettlauf zwischen den ausgefeilten Abwehrtechniken von Pflanzen und den spezialisierten Verdauungssystemen ihrer Fraßfeinde wider.

Lektine

stark toxische und schwer abbaubare Eiweiße, die insbesondere in Getreide und Hülsenfrüchten enthalten sind. Besonders problematisch ist das so genannte Weizenkeimlektin WGA.
gelangen durch die Darmwand in den Blutkreislauf bzw. in das Lymphsystem und ermöglichen die Translokation von Antigenen bzw. Bakterien. WGA kann die Blut-Hirn-Schranke passieren und ist in der Lage, Viren ins Gehirn zu transportieren.
reagieren mit Kohlenhydraten auf der Oberfläche von Körperzellen. Da diese wichtige immunologische Funktionen erfüllen, sind gesundheitliche Folgen zu erwarten.
Im Tierversuch lagerte sich WGA in den Blutgefäßen ab und führte zu Schäden der Darmschleim-haut (Overgrowth-Syndrom), Wachstumsstörungen, Thymusatrophie und einer vergrößerten Bauchspeicheldrüse
WGA kann vermutlich entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Zöliakie) und Allergien aus-lösen. Daneben wird es als Ursache von Autoim­munerkrankungen wie Rheumatoider Arthritis und Diabetes mellitus diskutiert.
Im Gegensatz zu Lektinen in Hülsenfrüchten ist WGA hitzestabil. Während es in Vollkornprodukten erhalten bleibt, wird es bei weißem Mehl weitgehend mit dem Keimling abgetrennt.

vgl. EU.L.E.n-Spiegel 2001/H.1/S.9, 2002/H.2-3/S.10ff;
Concon JM et al: Lectins in wheat gluten proteins. Journal of Agricultural and Food Chemistry 1983/31/S.939-941 Cordain L: Cereal Grains: Humanity´s double-edged sword. World Review of Nutrition and Diet 1999/84/S.19-73;
Cordain L et al: Modulation of immune function by dietary lectins in rheumatoid arthritis. British Journal of Nutrition 2000/83/S.207-217; Pusztai et al: Antinutritive effects of wheat-germ agglutinin and other N-acetylglucosamine-specific lectins. British
Journal of Nutrition 1993/70/S.313-321

Gliadin

ist Bestandteil des Eiweißes von Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel und Gerste.
löst bei genetischer Disposition Zöliakie (eine schwere Darmerkrankung) aus, wobei Lektine an der Entstehung beteiligt sein können.
Diskutiert wird seine Rolle bei der Ätiologie weiterer Autoimmunerkrankungen wie Dermatitis, Diabetes oder Rheumatoider Arthritis, sowie neurologischer Krankheiten wie Epilepsie, Demenz oder Schizophrenie.
Ein vollständiger Abbau des Gliadins ist nur durch eine traditionelle Sauerteigführung möglich. Dies gilt auch für weizenhaltige Mischbrote. Die Wirk­samkeit des Sauerteigs wird bei Verwendung von Vollkornschrot oder ganzen Körner vermindert bzw. aufgehoben.
Die Enzyminhibitoren des Vollkorns hemmen die Stärkeverdauung, was ist eine massive Freisetzung von Glucose durch die Darmflora im Colon zur Folge hat. Bei regelmäßigem Konsum kann es dabei zu Verpilzungen kommen. Namentlich Candi­da albicans wird als Auslöser für das Entstehen von Zöliakie angesehen, weil sein Zellwandprotein HWP1 mit den allergenen Abschnitten (Epitopen) von Gliadin identisch ist. Da sich der Pilz mit HWP1 an die Darmwand anheftet, reagiert der Organismus mit der Bildung von Antikörpern.

vgl. EU.L.E.n-Spiegel 2002/H.2-3/S.38;

Cordain L: Cereal Grains: Humanity´s double-edged sword. World Review of Nutrition and Diet 1999/84/S.19-73;

Di Cagno R et al: Sourdough bread made from wheat and nontoxic flours and started with selected Lactobacili is tolerated in celiac sprue patients. Applied and Environmental Microbiology 2004/70/S.1088-1096;

Hydjivassilou M: The humoral response in the pathogenesis of gluten ataxia. Neurology 2002/58/S.1221-1226;

Nieuwenhuizen WF et al: Is Candida albicans a trigger in the onset of coeliac disease? Lancet 2003/361/S.2152-2154

Enzyminhibitoren

a -Amylase-Hemmer

An der gesamten Albuminfraktion des Weizens haben die unverdaulichen a -Amylase-Inhibitoren einen Anteil von bis zu 80 (!) Prozent.
sind häufig Auslöser von Allergien (insbesondere gegen Mehlstaub).
führen im Tierversuch langfristig zu einer Hypertrophie des Pankreas.
können beim Menschen eine intestinale Autointoxikation hervorrufen.
Wie WGA sind auch sie hitzestabil, lassen sich also nur mechanisch entfernen.

Lipase-Hemmer

kommen vor allem in Aleuronschicht und Keimling von Weizen- und Hirsearten vor.
Da sie die Fettverdauung beeinträchtigen, sind sie vermutlich für die „Normalisierung” der Blutfette durch Vollkorn verantwortlich.
werden bei der Weißmehlherstellung weitgehend abgetrennt und zusätzlich durch den Backprozess abgebaut.

Quelle:

http://www.das-eule.de/eulenspiegel0404_...tkost.html


(Fortsetzung siehe nächster Beitrag)
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Nachrichten in diesem Thema
"Vollwert"-Kost - von Lena - 21.07.2006, 06:59
Re: "Vollwert"-Kost - von Uli - 17.08.2012, 12:38
Re: "Vollwert"-Kost - von Uli - 19.10.2012, 09:49
"Vollwert"-Kost - von Lena - 21.07.2006, 07:03
"Vollwert"-Kost - von Lena - 21.07.2006, 07:08
"Vollwert"-Kost - von Lena - 21.07.2006, 07:12
"Vollwert"-Kost - von Uli - 29.11.2006, 08:38
"Vollwert"-Kost - von Uli - 23.09.2007, 16:01
"Vollwert"-Kost - von Uli - 11.02.2008, 22:33

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