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Vasculitis: Allergie, oder ...?
#31
Herzlichen Dank.
Ich habe mich sehr über Deine supergute Aufstellung der einzelnen Ursachen gefreut.
Die Aufstellung habe ich mir gleich mal ausgedruckt, werde ich das nächste mal zu meinem Hausarzt mitnehmen. der ist sehr aufgeschlossen und mit dem kann man alles besprechen.

Ach so, vom Artikel weiter oben: Eine gute phlegologische Praxis gibts hier in B.N leider nicht. Das macht eine Ärztin unseres Hautarztes mit. Die nächste wäre in Würzburg. Da bin ich aber in den letzten Jahren nicht mehr in der Lage hinzufahren.

Einen schönen Sonntag wünsche ich Dir noch, und viele liebe Grüsse von gesiba.
Antworten
#32
Hallo Lena,

Vasculitis ist im www nicht sehr vertreten, hab ich auch schon gemerkt. Bei mir kommt noch am ehesten Histamin und Nahrungsmittel - Unverträglichkeit als möglicher Auslöser in Frage. Danke für die Medikamenten – Info, werd bei meinem nächsten Termin versuchen, ob man nicht doch noch was machen kann.

Danke, liebe Grüße Jutta
Antworten
#33
Guten Morgen, Gesiba und Jutta,

zu `Vaskulitis allgemein´ findet sich schon einiges, bloß zum Thema `allergische Vaskulitis´ gibt es - jedenfalls auf den ersten Blick - kaum Fundstücke im http://www.

Nun bin ich noch auf diesen Link gestoßen:

Forum Vaskulitis:
http://f3.webmart.de/f.cfm?id=1262119

Ob er was "taugt", weiß ich natürlich nicht, aber vielleicht kann in dem Forum jemand die spezielleren Vaskulitis-Fragen beantworten, oder weiß, wohin man sich damit wenden kann.

An Dich, Gesiba, noch diese Frage: Ich weiß nicht, ob es - egal ob mit oder ohne FahrerIn - an der Entfernung bzw. der Dauer der Fahrt nach Würzburg liegt, daß es nicht möglich ist, oder daran, daß die Fahrt allein dorthin zu strapaziös und riskant ist. - Wenn letzteres zutreffen sollte, dann wird sich doch hoffentlich im Bedarfsfall jemand finden, die/der Dich dorthin fahren könnte???
(Und noch nebenbei zu Venenschwäche: vielleicht können Kompressionsstrumpfhosen bzgl. der Bauchvenen Linderung bieten??? - Wobei das, noch dazu im Hochsommer, wohl kein besonderes Tragevergnügen sein dürfte. - Also bitte nicht ärgern über diese blöde Idee...)

Viele Grüße von Lena
Antworten
#34
Hallo Lena,

ich hab eine Frage vielleicht hast du eine Idee dazu. Wenn ich Fleisch esse, egal von welchem Tier, außer bei Fisch da nicht, auch die Zubereitung spielt keine rolle, bekomme ich nach ca. 1 Stunde einen Heißhunger auf Süß, ca. nach 2 Stunden einen flauen Magen, so als hätte ich am Vortag zu viel getrunken. Dieses Phänomen hat meine Mutter, mein Sohn und ich, meine Tochter nicht. Hab dieses Problem schon seit ich denken kann. Das mit dem Alkohol ist auch so eine Sache, ich vertrag keinen, hab diesen noch nie vertragen, nicht einmal wenn dieser in irgend welchen Sprays vorkommt.

Ich denk mir wenn ich mit den Altlasten aufräum, komm ich vielleicht jetzt leichter voran. Manchmal kommt mir vor das sich bei mir die Probleme in laufe der Jahre überlagert haben und ich habs nicht gemerkt.

Wenn dir dazu was einfällt, oder was ließt und mir dann bescheid gibt’s, das wäre ganz lieb, danke

LG
Jutta
Antworten
#35
Würzburg ist schwierig für mich, wegen meiner starken Autoabgasallergie und der Abgasglocke über dieser Stadt in Kessellage.
da knicke ich vor Erschöpfung und Kopfschmerz so in mir zusammen, dass ich nicht mehr piep noch papp sage. FahrerIn hätte ich schon, das ist nicht das Problem.

Kompressionsstrumphosen ist eigentlich eine gute Idee, bloss ich bin 1,80 m gross, und die Dinger sind alle zu kurz und vor allem zu eng, leider auch die Massangefertigten.Iich habe auch nicht die Kraft, die anzuziehen. Bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz darf der Druck auch nicht sehr gross sein, auf jeden Fall nach zwei Versuchen habe ich entnervt aufgegeben.

Viele liebe Grüsse von gesiba.
Antworten
#36
Guten Morgen, Jutta,

zu Deinen Fragen bzgl. Fleisch- und Alkoholunverträglichkeit:

Zitat:Wenn ich Fleisch esse, egal von welchem Tier, außer bei Fisch da nicht, auch die Zubereitung spielt keine rolle, bekomme ich nach ca. 1 Stunde einen Heißhunger auf Süß, ca. nach 2 Stunden einen flauen Magen, so als hätte ich am Vortag zu viel getrunken. Dieses Phänomen hat meine Mutter, mein Sohn und ich, meine Tochter nicht. Hab dieses Problem schon seit ich denken kann.


Die Unverträglichkeitsreaktionen auf Fleisch beruhen möglicherweise auf einer Fleischallergie (dies ließe sich evtl. z.B. per PRICK- oder SCRATCH-Test mit Nativpräparaten feststellen), auf einer Fleisch(protein)intoleranz , auf Unverträglichkeiten der im Fleisch u.U. vorhandenen Substanzen oder auf einer mangelnden Eiweißverdauung , bei der möglicherweise nicht-abgebaute Stoffwechselprodukte zu Reaktionen führen (prinzipiell ist Fischeiweiß wesentlich leichter verdaulich als Fleischeiweiß; dies könnte der Grund oder ein Mitgrund dafür sein, warum Du Fisch, im Gegensatz zu Fleisch, verträgst).


Zum Thema Fleischallergie bzw. -unverträglichkeit habe ich im Internet folgende Infos gefunden:

"(...)Fleischallergie

Bei einer Fleischallergie ist besonders eingehend darauf zu achten, dass es sich tatsächlich um eine Allergie gegen eine bestimmte Fleischsorte handelt. Häufig sind andere Auslöser (Konservierungsmittel, Pökelhilfsmittel, Gewürze, Kräuter, Kutterhilfsmittel bei Wurst- und Fleischwaren, Penicillin oder Tierarzneimittelrückstände) die Ursache der Unverträglichkeit.

Allergien gegen Rindfleisch sind häufiger als gegen Schweinefleisch, Pute und Lamm wird meist sehr viel besser vertragen. Häufig werden nur bestimmte Fleischsorten nicht vertragen, z.B. Huhn oder Kalb. Durchgebratenes Fleisch ist oft besser, da die Eiweiße im Fleisch hitzelabil sind. (...)"

Quelle: http://www.gugk.de/publikationen/gesundh...challergie


Zu Fleischallergie siehe auch hier:
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...ostid=4132


"(...) In der Literatur findet man noch am häufigsten Allergien gegen Rind- und Schweinefleisch, seltener treten Allergien gegenüber Hühner- und Lammfleisch auf.
(...) Weniger verträglich:
Rind-, Schweinefleisch
Innereien (Leber, Niere)

Bitte beachten: Bei Kuhmilchallergikern kann eine gleichzeitige Allergie auf Kalb- und Rindfleisch bestehen, wenn eine Allergie gegenüber dem Milcheiweiß ß-Lactoglobulin besteht."

Quelle: http://www.dr-latzke.de/diaetfuerallergiker15.htm


"Allergologischer Hauttest: Pricktest

Der Pricktest - englisch prick = Nadelstich - ist der gebräuchlichste Hauttest, um herauszufinden, ob bestimmte Substanzen als Allergene in Frage kommen. Der Pricktest wird standardmäßig zum Nachweis allergischer Sofortreaktionen durchgeführt.
Für die häufigsten Allergene stehen kommerzielle Fertiglösungen der jeweiligen Extrakte zur Verfügung, mit denen sich unter anderem eine Sensibilisierung (Empfindlichkeit) auf Hausstaubmilben, Pollen und einzelne Nahrungsmittel, wie z. B. Ei oder Fisch, gut nachweisen lassen. Besteht ein Verdacht auf eine Obst-, Gemüse- oder Fleischallergie , ist es hingegen sinnvoll, das verdächtige Nahrungsmittel unverändert (nativ), das heißt frisch, für die Testung zu verwenden, da sich mit entsprechenden Fertiglösungen nur zu unzureichenden Ergebnisse erzielen lassen. (...)"

Quelle: http://allergie.qualimedic.de/Allergien_pricktest.html


"(...) Nahrungsmittelintoleranz

Nahrungsmittelintoleranzen (oder auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten genannt) sind durch Nahrungsmittel oder Nahrungsmittelinhaltsstoffe ausgelöste Unverträglichkeitsreaktionen, an denen das Immunsystem nicht beteiligt ist. Man unterteilt sie in primäre und sekundäre Formen.

primäre Form
Primäre Nahrungsmittelintoleranzen beruhen auf angeborenen oder erworbenen Fehlleistungen in Verdauung, Absorption oder Stoffwechsel von Nahrungsbestandteilen. Der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel ruft bei vorher beschwerdefreien Personen Krankheitssymptome hervor, ohne dass eine Allergie gegen die betreffenden Nahrungsmittel besteht. Dazu zählen Intoleranzen gegen Nahrungskohlenhydrate (Fructoseintoleranz, Galactoseintoleranz, Glucoseintoleranz, Laktoseintoleranz, Trehaloseintoleranz, Saccharoseintoleranz, Stärkeintoleranz), Intoleranzen gegen Nahrungsproteine (Tryptophanintoleranz, Methioninintoleranz, Zöliakie, unspezifische Proteinintoleranz) und Intoleranzen gegen Nahrungsfette.

sekundäre Form
Sekundäre Nahrungsmittelintoleranzen treten als Folgeerscheinungen oder Begleitsymptome verschiedener Krankheiten auf. (...)"

Quelle: http://www.ernaehrung.de/tipps/nahrungsm...rgie10.htm


Zitat:Das mit dem Alkohol ist auch so eine Sache, ich vertrag keinen, hab diesen noch nie vertragen, nicht einmal wenn dieser in irgend welchen Sprays vorkommt.


Zum Thema `Alkohol und Allergien – Alkoholintoleranz´ siehe hier:

http://www.lebensmittelallergie.info/thr...#post10815


Bzgl. der Unverträglichkeit alkoholhaltiger Sprays (Atemwege, Haut) kann ich Dich leider nur auf die Eigenrecherche im Internet verweisen. - Sicher findest Du dort etwas unter den Stichwörtern `Kontakt-/Haut-/Inhalationsallergene und `Alkohol´. - Viel Erfolg bei der Suche!


Viele Grüße von Lena
Antworten
#37
Hallo Lena,

zu erst einmal vielen Dank für die vielen Infos. Hab mich länger nicht gemeldet, habe versucht soweit als möglich alles nachzulesen und zu verstehen. Bezüglich Fleisch, alles was von Kuh ist kann ich nicht, nicht einmal die Gelatinekapseln bei Medikamenten, wobei in manchen ist auch noch Sorbit drin. Es gibt diese Kapseln auch für Vegetarier nur weis ich noch nicht aus was die bestehen. Die diversen Fleischsorten habe ich durch wobei Lamm und Pute noch am besten war. Bei allen Fleischsorte hatte ich mehr oder weniger einen Heußhunger auf Süß nur bei Fisch nicht. Ideal und am verträglichsten ist Fisch, Lachs Dorsch usw. Teichfische und Fische aus den Fließgewässern, die waren nicht so toll. Wenn ich jeden Tag Fisch esse bleibt mein Blutzuckerspiegel, höher als für normal, aber stabil und diese wahnsinnigen Schwankungen sind weg. Ich kann mir darauf keinen Reim machen.

Deinen Betrag bezüglich Alkohol hab ich gelesen, war mir neu das es so etwas wie Alkohol - Unverträglichkeit gibt.

Nächste Woche habe ich Kotrolluntersuchung und ich weis nicht was ich anstreben soll, die Enzymangelegenheit dachte ich sei vielleicht als erstes zu checken, dann weis ich ob ich das überhaupt von dieser Seite her kann, oder was meinst du ?

LG Jutta
Antworten
#38
Hallo Jutta ,

gleich vorweg: Bitte nicht erschrecken angesichts der Beitragslänge und der damit verbundenen Lesearbeit! (Ein kleiner Trost: es liest sich sicher schneller, als es sich schreiben und recherchieren ließ ;-) - Und ich kann ja ohnehin nicht durchgehend einen derartigen Aufwand betreiben, so daß dieser Beitrag in seiner Länge auch eine Ausnahme bleiben wird).

Aufgrund Deiner Frage

Zitat:Nächste Woche habe ich Kotrolluntersuchung und ich weis nicht was ich anstreben soll, die Enzymangelegenheit dachte ich sei vielleicht als erstes zu checken, dann weis ich ob ich das überhaupt von dieser Seite her kann, oder was meinst du ?


habe ich noch einmal in verschiedenen Deiner Threads „geschmökert“. - Also bitte nicht wundern, daß hier jetzt einige Zitate „kunterbunt-zusammengewürfelt“ erscheinen.

Zitat:Bin mir gar nicht mehr so sicher ob mir nicht Fructose und Sorbit ein bisschen Kummer macht. Alles andere hast du richtig verstanden.

Bezüglich Polysaccharide – Disaccharide – Monosaccharide , da suche ich gerade eine Klinik oder ein Institut wo man sich mit diesen Sachen auskennt. Pankreas-Amylase die wurde gemacht und man hat mir gesagt das der Wert in Ordnung sei.

Nachdem also offenbar kein Pankreasamylasemangel (betrifft Stärkeverdauung; Stärke = Amylum) besteht, käme bzgl. der Probleme mit Stärke bzw. Polysacchariden ein Mangel der Dünndarm- bzw. Bürstensaumdisaccharidasen Maltase und (des Komplexes) Saccharase-Isomaltase in Betracht. Da Du ja auch Disaccharide schlecht bzw. nicht verträgst, würde ich Dir empfehlen, die Aktivität sämtlicher Disaccharidasen (Saccharase-Isomaltase, Maltase, Trehalase (zuständig für die Trehalosespaltung in Hefe und Pilzen) sowie Lactase) bei einer ÖGD prüfen zu lassen – unabhängig davon, welche Gründe für einen evtl. Enzymmangel bestehen.

Natürlich können neben diversen anderen möglichen Ursachen für einen Enzymmangel auch durch Medikamente die Bürstensaumenzyme vermindert und / oder deren Funktion gestört werden. Allergien gegen Nahrungsmittel oder Substanzen können dazu führen, daß es im Intestinaltrakt zu Entzündungsreaktionen oder sonstigen Veränderungen kommt (diese müssen nicht massiven Ausmaßes sein; es genügen bereits sehr diskrete Schleimhautveränderungen um eine Beeinträchtigung des Enzymsystems und der Absorption von Nährstoffen hervorzurufen). Die Malabsorption von Nährstoffen selbst kann wiederum ebensolche Störungen verursachen; außerdem kann es durch Malabsorption umgekehrt zu vermehrten allergischen Reaktionen kommen, da die Nährstoffe nicht in der üblichen Weise verdaut und verstoffwechselt werden können und somit u.U. Nährstoffpartikel übrig bleiben, die vom Immunsystem quasi als Fremdkörper „bewertet“ und somit mittels gesteigerter Antikörperbildung abgewehrt werden.

Da gibt es also keinen einseitigen Ursache-Wirkungs-Mechanismus, sondern es spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die sich jeweils wechselseitig beeinflussen und dadurch gegenseitig noch verstärken können.

Und nachdem Du die Medikamente ja offenbar dauerhaft nehmen mußt, ist diese Untersuchung in jedem Fall sinnvoll. Etwas anderes wäre es, wenn Du die Medikamente nur kurze Zeit zu nehmen gehabt hättest, unterdessen die Kohlenhydratintoleranzen aufgetreten wären und man noch darauf hoffen könnte, daß nach Absetzen der Medikamente evtl. wieder Kohlenhydrattoleranz einkehrt. - Durch diese Untersuchung hättest Du wenigstens Klarheit darüber, ob es an den Dünndarmenzymen hapert. Wenn ja, könnte dann weiter nach den Ursachen hierfür „geforscht“ werden. Jedenfalls kann dieser Test nicht durch Medikamente zu einem falsch-negativen Ergebnis führen (außer vielleicht, wenn vor der Untersuchung größere Mengen eines Lactasepräparats eingenommen würden – das weiß ich aber nicht genau).

Und bzgl. der Fructose-Sorbit-Malabsorption mußt Du – v.a. , wenn Du keinen diesbzgl. “amtlichen“ Untersuchungsbeleg für irgendwelche Zwecke benötigst - nicht unbedingt einen H2-Atemtest durchführen, wenn Deine Erfahrungen mit diesen Substanzen und deren Weglassen Dir schon bewiesen haben, daß diese Stoffe für Dich unverträglich sind. - Denn H2-Atemstests können auch bei bestehender Intoleranz falsch-negativ ausfallen, so daß letztlich immer die eigene Verträglichkeit oder Unverträglichkeit entscheidend ist. - Ob es im Rahmen einer ÖGD auch die Möglichkeit gäbe, die GLUT-5-Transporter-Proteine hinsichtlich ihres Vorhandenseins und ihrer Funktionsfähigkeit zu prüfen, weiß ich nicht. - Falls ja, könntest Du dies bei einer Spiegelung nebenbei noch mituntersuchen lassen.

Alles, von dem Du aus Erfahrung weißt, daß Du es nicht verträgst (Lactose, Milch/Milchprodukte, Fructose, Fleisch, Getreidesorten, Zucker, Stärke etc.), bitte unbedingt meiden.

Was mir sonst noch bzgl. eventuell sinnvoller Untersuchungen bzw. zu möglichen Ursachen für die Intoleranzen einfiel, im folgenden:

Bzgl. Glutenenteropathie wäre neben den sonstigen diesbzgl. üblichen Untersuchungen auch unbedingt auf Zählung der IEL bzw. intraepitheliale Lymphozyten zu achten (Untersucher nehmen es mitunter diesbzgl nicht so genau, deshalb der Hinweis). Denn: Manche bewerten bereits eine Vermehrung der IEL über 25/100 Epithelzellen als pathologisch (Caspary, siehe unten, nennt allerdings einen Normwert von bis zu 40/100).

Caspary, Wolfgang F.
Sprue – die vielen Gesichter der glutensensitiven Enteropathie
Deutsches Ärzteblatt 98, Ausgabe 49 vom 07.12.2001, Seite A-3282 / B-2769 / C-2572
MEDIZIN: Editorial

Zitat:\"(...) Von einer potenziellen Sprue spricht man, wenn Sprue-Antikörper (IgA-
anti-Gliadin, IgA-anti-Endomysium, IgA-anti-Gewebstransglutaminase) bei gleichzeitig normaler Mukosa (bis auf erhöhte intraepitheliale Lymphozyten [IEL]) vorliegen. Diese Patienten werden wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt aufgrund ihrer Glutenüberempfindlichkeit einmal eine Sprue entwickeln.
Diagnose
Von Pathologen und Gastroenterologen wurden auf der Grundlage der Marsh-Kriterien (6) Richtlinien zur Beurteilung der Dünndarmbiopsie erstellt. Als Basisdiagnostik gilt dabei der Nachweis einer Vermehrung der intraepithelialen Lymphozyten (IEL) um mehr als 40/100 Epithelzellen. Ohne IEL-Vermehrung gibt es keine Sprue. Der Gastroenterologe kann heute vom Pathologen eine exakte Angabe über die Anzahl der IEL in der Duodenalbiopsie erwarten sowie eine Klassifizierung nach den modifizierten Marsh-Kriterien. Bei der typischen Sprue besteht nach Marsh 3 a bis 3 c eine Vermehrung der IEL um mehr als 40/100 Epithelzellen, eine Kryptenhyperplasie sowie eine Zottenreduktion (3a: leichte Atrophie, 3b: schwere Atrophie, 3c: völliges Fehlen) (6). (...)\"

Quelle: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/arti...p?id=29755
(Hier findest Du rechts neben dem Artikel auch dessen PDF-Version mit Tabellen und Bildern).

Bei nicht-klassischen bzw. atypischen Zöliakie-Formen sind die IEL möglicherweise nicht so stark erhöht.

Empfehlungen zur Zölliakie-/Spruediagnostik
Arbeitsgemeinschaft für gastroenterologische Pathologie der Deutschen Gesellschaft für Pathologie

G. Oberhuber A1, W.F. Caspary A2, T. Kirchner A3, F. Borchard A4, M. Stolte A5

A1 Institut für Pathologie der Universität Wien
A2 Universitätsklinik für Innere Medizin II, Frankfurt/Main
A3 Institut für Pathologie der Universität Erlangen
A4 Institut für Pathologie des Klinikum Aschaffenburg
A5 Institut für Pathologie des Klinikum Bayreuth


Zitat:\"Auszug : Zusammenfassung

Die Diagnose der Zöliakie basiert immer noch auf dem histologischen Nachweis von typischen Veränderungen in Biopsaten aus dem Duodenum oder oberen Jejunum. Man weiß heute, dass die Entwicklung der Zöliakieläsion ein dynamischer Prozess ist der sich histologisch in verschiedenen Läsionstypen präsentieren kann. An einem Ende des Spektrums findet man eine Mukosa mit normaler Architektur und einer Vermehrung der intraepithelialen Lymphozyten (IEL), am anderen Ende ist die flache Schleimhaut. Histologisch ist die Beurteilung der Architektur der Zotten und Krypten, eine Vermehrung der Plasmazellen in der Lamina propria und die Zunahme der Anzahl der IEL differenzialdiagnostisch bedeutend. Für das Monitoring der Patienten ist die exakte Klassifikation der Läsion wichtig. Hier hat sich die Anwendung einer modifizierten Marsh-Klassifikation bewährt. In der folgenden Arbeit werden die histologische Präsentation der Zöliakie, die Marsh-Klassifikation und die wichtigsten Differenzialdiagnosen diskutiert. (...)\"

Quelle: http://www.springerlink.com/(q5ok1h55mmb31q45k0mx0y45)/app/home/contribution.asp?referrer=parent&backto=issue,11,13;journal,35,79;linkingpublicationresults,1:101175,1

D.h. die Dünndarmmucosa kann einen völlig normalen Eindruck machen trotz bestehender Glutenunverträglichkeit. Also muß trotzdem eine Zählung der IEL stattfinden, auch wenn das auf den ersten Blick gar nicht notwendig erscheinen sollte!

Zitat:Bezüglich Fleisch, alles was von Kuh ist kann ich nicht, nicht einmal die Gelatinekapseln bei Medikamenten, wobei in manchen ist auch noch Sorbit drin. Es gibt diese Kapseln auch für Vegetarier nur weis ich noch nicht aus was die bestehen. Die diversen Fleischsorten habe ich durch wobei Lamm und Pute noch am besten war. Bei allen Fleischsorte hatte ich mehr oder weniger einen Heußhunger auf Süß nur bei Fisch nicht. Ideal und am verträglichsten ist Fisch, Lachs Dorsch usw. Teichfische und Fische aus den Fließgewässern, die waren nicht so toll. Wenn ich jeden Tag Fisch esse bleibt mein Blutzuckerspiegel, höher als für normal, aber stabil und diese wahnsinnigen Schwankungen sind weg. Ich kann mir darauf keinen Reim machen.


Fleisch also lieber meiden und von den Fischsorten nur diejenigen verwenden, die Du verträgst. - Wie schon gesagt, können NMA/NMI neben vielem anderen auch zu BZ-Schwankungen führen.

Fortsetzung siehe nächster Beitrag
Antworten
#39
Ich habe Deine Beiträge jetzt nicht alle von A bis Z gelesen, so daß ich nach wie vor nicht weiß, ob Du irgendwo einmal erwähnt hattest, welche Medikamente im einzelnen genau Du einnehmen mußt. - Diesbzgl. sind bei mir noch ein paar Fragen aufgetaucht:

Zitat:Eine Frage, kann man auf Jod, bzw. Spurenelemente – Mineralstoffe (...) eine Unverträglichkeit bzw. Allergie haben?


Uli schrieb Dir damals zu Jodallergie. - Meine Frage ist nun: Mußt Du irgendwelche Jod- oder jodhaltigen Präparate einnehmen? - Bzgl. Jodunverträglichkeit wäre natürlich auch der zum Teil sehr hohe Jodgehalt von Fisch zu berücksichtigen.- Bei manchen Untersuchungen ist auch darauf zu achten, daß jodhaltige Diagnostika (bspw. jodhaltige Röntgenkontrastmittel) evtl. zu anaphylaktischen Reaktionen führen können. Also, sofern etwas in dieser Richtung geplant wäre, ÄrztInnen bitte vorher auf eine Jodunverträglichkeit hinweisen!

Die unverträglichen Medikamentenfüll- und zusatzstoffe hattest Du ja bereits mehrfach erwähnt. Ebenso, daß aufgrund der Dauermedikation bzw. der unbedingt einzunehmenden Medikamente Allergietests zwecklos seien:

Zitat:Zu den Test´s die du immer ansprichst, das habe ich schon gemacht vor nicht all zu langer Zeit, rausgekommen ist nichts absolut nichts, kann ja gar nicht mit der täglichen Medikamenteneinnahme, bin erst danach darauf gekommen.

Die Medikamente nehme ich heute noch und das wird auch so bleiben, absetzten ist nicht, folglich kann ich nur Test´s oder Untersuchungen machen die nicht durch Medikamenten beeinflusst werden. Mein nächstes Betätigungsfeld ist Cholesterin und Blutzucker, die Werte sind mir ein bisschen in die Höhe gegangen.

Noch mal zur Diabetis, man hat eine Untersuchung gemacht und mir gesagt das ich nicht Zuckerkrank, im herkömmlichen Sinn, bin sonder das dass vom Medikament kommt.


Was Du aber per Allergietest prüfen lassen könntest, ist, ob Du gegen den Wirkstoff des Medikaments bzw. das Präparat allergisch bist. - Denn möglicherweise liegt hier noch eine der Ursachen für die vielfältigen sonstigen Unverträglichkeiten und gesundheitlichen Probleme verborgen. - Falls dies zutreffen sollte, kann auch ein noch so notwendiges Medikament evtl. der eigentlich beabsichtigten Wirkungsweise zuwiderlaufen und evtl. zwecklos sein. - Vielleicht kannst du dies mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin einmal besprechen.

Die BZ-Erhöhungen gehören also offenbar zu den allgemein bekannten Nebenwirkungen Deiner Medikamente. Vielleicht sind auch die erhöhten Cholesterinwerte und sonstige gesundheitliche Probleme Folge dieser Medikamente.

Bzgl. Cholesterin: Wenn die Werte nicht extrem hoch sind, mußt Du Dir deswegen keine allzu große Sorgen machen. (Die Normwerte hierfür wurden relativ willkürlich auf Werte bis maximal 200 mg/dl festgelegt). - Der Cholesterinwert allein sagt im übrigen auch nicht besonders viel aus: Wurde bei Deinen Blutuntersuchungen differenziert zwischen HDL- und LDL-Cholesterin? (HDL gilt als positiv und dessen Werte sollten möglichst hoch sein; LDL gilt als eher negativ und dessen Werte sollten bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Zu berücksichtigen sind bei der Beurteilung des Gesamt- sowie des LDL-Cholesterinwerts außerdem die Triglyceridwerte und andere Parameter und Faktoren.

Zitat:Von den die ich unbedingt nehmen muss hab ich eins mit Süßstoff, eins in einer Kapsel und eins mit Lactose, soweit funktioniert das auch, ich hoff wenn sich mein Verdauungssystem wieder aufgebaut hat, hab gelesen das dass so ab 3 Monaten bis zu einem Jahr dauern kann, das ich die Dinger wieder besser vertrag.


Bzgl. Gelatinekapseln: Hier wäre mit Arzt oder Ärztin zu klären, ob Du die verordneten Kapseln evtl. öffnen und den Inhalt so schlucken könntest. - Allerdings gibt es Medikamente bzw. Wirkstoffe, die erst in bestimmten Abschnitten des Intestinaltrakts freigesetzt werden sollen, da sie sonst nicht wirken können. Also bitte nicht einfach diese Methode anwenden, sondern unbedingt vorher medizinischen Rat einholen. - Falls es ginge, wärest Du wenigstens das Problem `Gelatine´ los. - Bzgl. der Füll- und Zusatzstoffe hatte ich Dir ja schon den Link zu den Möglichkeiten von alternativen Präparaten bzw. Individualrezepturen genannt.

Zu Bohnen schriebst Du u.a. folgendes:

Zitat:Ich vertrag keine Stangenbohnen (in Österreich – Fisolen) (...) - Weiße Bohnen – und mit Hülsenfrüchten im allgemeinen


Bzgl. Ulis Hinweis: „Hülsenfrüchte nicht roh verzehren!“ schriebst Du:

Zitat:Das kann ich nur bestätigen, ist mir vor Jahren passiert, mit einer ganz ganz kleinen Menge, aber es hat gereicht das ich bis heute keine Grünen Bohnen mehr sehen kann, geschweige essen.

Ist mir einmal vor Jahren mit rohen Stangenbohnen passiert, kann seither diese nicht einmal sehen, riechen geschweige essen.


Nun kam mir dazu noch folgender Gedanke: Abgesehen von Allergien auf Bohnen bzw. Hülsenfrüchte kommt für eine Unverträglichkeit speziell von Bohnen evtl. auch ein leichter G-6-PD-Mangel oder etwas ähnliches in Frage. Vielleicht gibt es das auch nicht nur auf Favabohnen bezogen. Ob das in Deinem „Fall“ (oder überhaupt) sein kann, weiß ich aber nicht; ich mußte nur beim Lesen Deiner Beiträge an Favismus denken. Vielleicht sind diesbzgl. meine Überlegungen also völlig abwegig, deshalb bitte mit entsprechender „Vorsicht“ lesen, denn es ist nur als Anregung hinsichtlich der Ursachensuche gedacht und nicht zum Erschrecken!!!

Unter http://www.tk-online.de/rochelexikon/ro2...9.000.html folgendes zum KH-Stoffwechsel:

Zitat:\"Kohlenhydrat|stoffwechsel - carbohydrate metabolism

die Aufnahme u. Resorption sowie der Ab-, Um- und Aufbau der Kohlenhydrate (KH) im Organismus als Vorgang der Energieversorgung der Zelle (s.a. Adenosintriphosphat, NADPH), bei der Glucose u. Glucose-6-phosphat eine zentrale Bedeutung besitzen. Steht unter Kontrolle von Insulin, Glucagon u. STH. Beginnt mit der hydrolytischen Spaltung von Di- u. Polysacchariden zu Monosacchariden u. der Resorption dieser Zucker durch die Darmwand (Kohlenhydratverdauung). Die Nutzung erfolgt durch aerobe u. anaerobe Glykolyse sowie durch direkte Oxidation im Pentosephosphatzyklus. Über Zwischenprodukte der Glykolyse u. des Citratzyklus besteht Verbindung zum Stoffwechsel der Aminosäuren (Transaminierung von Brenztraubensäure, ±-Ketoglutarsäure u. Oxalessigsäure zu Alanin, Glutaminsäure, Asparaginsäure) u. der Lipide (über ±-Glycerophosphat u. Acetyl-CoA; s.a. Gluconeogenese). Die Speicherung erfolgt in Form von Glykogen, aus dem durch Abbau (mittels Phosphorylasen) im Bedarfsfall Glucosefreisetzung erfolgt. Krankhafte Störungen äußern sich in Diabetes mellitus, als Galaktosediabetes, Galaktosämie, Fructose-, Lactose- u. Saccharoseintoleranz, Fructos- u. Pentosurie, Favismus, Glykogenose.\"

Unter http://gripsdb.dimdi.de/rochelexikon/ro1...11359.html zu Favismus / Fabismus:

Zitat:\"Fa|vis|mus: Fabismus, Bohnen-, CIPRIANI* Krankheit; engl.: favism; fabism
(...)
v.a. im Mittelmeerraum vorkommende X-chromosomal vererbte Krankheit mit Mangel an aktiver Glucose-6-phosphat-dehydrogenase u. Unterproduktion von NADPH u. reduziertem Glutathion in den Erythro- u. Thrombozyten. Es treten einige Std. bis 2 Tg. nach Genuß roher Saubohnen (Vicia faba) oder nach Einatmen des Blütenstaubes krisenhafte Hämolysen (mit Anämie) auf sowie allgemeines Unwohlsein, Fieber, Erbrechen, Durchfälle, Leberschmerz, Subikterus, Hämoglobinurie (in 8% letale Anurie), Haut-Schleimhaut-Blutungen. – Auslösung der Krisen außer durch das Aglykon des Convicins u. durch Anthrachinone (?) der Fababohne auch durch best. Heilmittel, z.B. Malariamittel, Sulfonamide, Nitrofurane, Chloramphenicol, Phenacetin.

Verwandte Themen: Bohnengift; Fabismus; Vicia\"


Unter http://gripsdb.dimdi.de/rochelexikon/ro02500/r4385.html zu Bohnengift:

Zitat:\"Bohnengift
1) Phasin:; engl.: phasin
ein giftiger Eiweißkörper der Gemüsebohne Phaseolus vulgaris; ein dem Rizin nahestehendes, durch Kochen zerstörbares hämagglutinierendes Toxalbumin, das eine – u.U. tödl. – hämorrhag. Gastroenteritis verursacht.
2) toxische Stoffe der »Saubohne« Vicia faba (s.u. Favismus = »Bohnenkrankheit«).

Verwandte Themen: Favismus; Gastroenteritis; Phaseolus vulgaris; Phasin; Vicia\"


Unter http://gripsdb.dimdi.de/rochelexikon/ro4...41011.html zu Vicia:

Zitat:\"Vicia
(...)
Gattung »Wicken« der Leguminosen. Medizinisch wichtig die »Bohnengift« enthaltende V. faba (»Puff-, Sau-, Dicke Bohne«) wegen des nach Verzehr frischer Bohnen einsetzenden Favismus.

Verwandte Themen: Bohnengift; Favismus\"


Unter http://www.kliniken.de/lexikon/Medizin/K...ismus.html zu Favismus:

Zitat:\"(...) Favismus ist ein krankhafter Verlauf eines G6PD-Mangels . Favismus ist die häufigste Enzym-Krankheit des Menschen; ca. 400 Millionen Personen sind weltweit erkrankt, vornehmlich im Mittelmeerraum, mittleren Osten, Afrika und Südostasien. Ein Vorteil der Merkmalsträger ist die Resistenz gegen Malaria.

Aufgrund des Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangels (kurz: G6PD-Mangel) kann durch den Genuß von Ackerbohnen (Vicia faba) sowie einigen Medikamenten oder durch das Einatmen von Pollen eine Hämolyse ausgelöst werden, welche in seltenen Fällen bis zum Tod führen kann:

Anmerkung: andere Hülsenfrüchte sind genießbar (um sicher zu gehen, sollten Betroffene generell Bohnen vermeiden).

Erst bei dem krankhaften Verlauf des G6PD-Mangels spricht man von Favismus. (...)\"

Fortsetzung siehe nächster Beitrag
Antworten
#40
Unter http://de.medicle.org/inhalt/109/artikel/40/1/TALL zu G-6-PD-Mangel:

Zitat:\"Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel

Englisch: glucose-6-phosphate dehydrogenase deficiency

ICD10

Definition

X-chromosomal vererbte Störung der roten Blutzellen, bei ca. 200 - 400 Millionen Menschen. Klinische Manifestation durch hämolytische Syndrome, meist jedoch asymptomatisch.

Klassifikationen

Klasse I: sehr selten, weniger als 10% Restaktivität, chronische hämolytische Anämie
Klasse II: schwere Enzymdefizienz, jedoch nur intermittierende Hämolyse
Klasse III: moderate Enzymdefizienz (10 - 60 % Restaktivität) mit intermittierender Hämolyse durch Infektionen oder Medikamente
Klasse IV: keine Defizienz oder Hämolyse
Klasse V: erhöhte Enzymaktivitität

(...)

Epidemiologie:

Geschlecht: M
Ethnologie: v.a. Afrika, Asien, Mittelmeerländer, bei Kurden und Einwohnern Sardiniens ca. 40%, geographisches Verteilungsmuster ähnelt der Sichelzellanämie

Pathologie: Ätiologie:

Auslösefaktoren

(sind z.B. Infektionen, Medikamente, diabetische Ketoazidose mit Hyperglykämie, Favabohnen, Medikamente, Erreger; Anm. der besseren Übersicht halber: L.):

Infektionen

diabetische Ketoazidose mit Hyperglykämie

Saubohnen (Favabohnen, Favismus)
v.a. April und Mai (Saison), bei männlichen Kindern zwischen 1 und 5, Italien und Griechenland, 5 - 24 Stunden nach Aufnahme der Favabohnen mit akuter intravaskulärer Hämolyse; nur wenige G6PD-defiziente Individuen reagieren auf Favabohnen; toxische Komponente whs. Aglycon, Divicin und Isouramil

Medikamente, die nicht bei Klasse I, II und III angewendet werden sollten bzw. eine akute hämolytische Krise auslösen können:
Analgetika: Aspirin, Phenacetin
Antimalariamittel: Primaquin, Pyrimethamin, Chloroquin, Chinin
Antibakterielle Substanzen: Phenothiazine (Sulfonamindderivate, auch Cotrimoxazol), Vitamin K, Probenicid, Chinidin, Nalidixinsäure
Dapson ( = Antibiotikum mit bakteriostatischer Wirkung gegen Lepraerreger; Anm. L.)

Erreger : Salmonellen, Escherichia coli, Beta-hämolysierende Streptokokken, Rickettsien, virale Hepatitis

(...)

Vererbung: X-chromosomal rezessiv; Chromosom XR

Pathogenese

durch Mangel an reduziertem Glutathion kommt es bei erhöhtem oxidativen Stress, z.B. im Rahmen einer Entzündung, zu einer akuten hämolytischen Krise.
Das im Erythrozyten mittels u.a. im Pentosephosphatweg hergestellte ATP (die Glc-6-P-DH ist ein Enzym dieses Stoffwechselweges) wird unter anderem für die Biosynthese des Glutathion benötigt. Diese Substanz gehört zu den Sulfhydrylverbindungen und schützt die Sh-Gruppen verschiedener Enzyme (und des Hb) vor Oxidation. Eine weitere Rolle spielt es bei Entgiftung von Peroxiden [Löffler 1997].

(...)

Diagnostik

Anamnese
Blutbild
G-6-P-DH-Aktivität im Erythrozyten (beweisend): enzymatischer Test mit Gluc-6-Phosphat und NADP; spektrophotometrische Messung der NADPH-Entstehung; falsch negativ bei ausgeprägter Hämolyse
Screening-Test: fluoreszierender Spot-Test als sensitivster Test

(...)

Blut
Im \"Anfall\"
akuter Hkt-Abfall
Retikulozytose
Heinz-Innenkörper (in der Brillantkreylblau-Supravitalfärbung = denaturiertes Hämoglobin)
Poikilozytose
Anstieg von Methämoglobin und Sulfhämoiglobin oder andere denaturierte Formen aufgrund oxidativer Schäden am Hämoglobin

(...)

Symptome und Befunde

oft asymptomatisch, kein pathologisches Blutbild

Akute Hämolyse
2-4 Tage nach Medikamenteneinnahme
Ikterus
dunkler Urin
Bauch- und Rückenschmerzen
Fieber, Schüttelfrost
akuter Hb-Abfall auf 3 - 4 g/dl, Zellfragmente, Mikrosphärozyten

kongenital

bei Klasse I G6PD, Hämolyse auch in Abwesenheit von Triggern; Anämie und Gelbsucht in der Neugeborenenperiode; später subtile und inkonstante hämolytische Manifestation; sehr selten auch Dysfunktion der neutrophilen Granulozyten bei katalasepositven Infektionen

(...)

Differentialdiagnosen


andere Formen der Arzneimittelunverträglichkeit und der hämolytischen Anämien

Therapien

1. Noxe vermeiden; heterozygote Schwangere und Stillende sollen alle Medikamente mit oxidativem Potential vermeiden (=> Übertritt in die fetale Zirkulation)
2. frühzeitig mit einer Therapie möglicher Infekte beginnen
3. Splenektomie, Vitamin E-Gabe meist ohne Nutzen
4. Bluttransfusionen nur bei Hämolysen unter eingeschränkter Erythropoese
Neugeborene
Neugeborenen-Ikterus (auch mit Kernikterus) bei Klasse II-Defizienz: Phototherapie (Isomerisierung des IX-alfa-ZZ-Bilirubin), prophylaktische Phenobarbitalgabe, ggf. Austauschtransfusion bei Serumbilirubin > 20 mg/dL (342 µmol/L)

Referenze: Lehrbuch Renz-Polster 2000, Löffler 1997

(...)

Autor: Helmar Weiss; Erstellt: 23.11.2002 (...) / Überarbeitet: Tobias Schäfer, 06.07.2004

(...)\"


Quelle: http://de.medicle.org/inhalt/109/artikel/40/1/TALL

Ergänzend zu Favismus lt. Heepe 1998, S. 242:

Zitat:\"(...) Prävention bei bekanntem G-6-PD-Mangel:
Verzicht auf den Genuß von Saubohnen (= große Bohnen, Pferdebohnen, Puffbohnen, Speckbohnen; Vicia faba) und allen daraus oder mit Saubohnenmehl hergestellten Speisen. Keine Ascorbinsäuremedikation in Megadosen (Grammbereich). Prävention empfehlenswert auch für gesunde stillende Mütter potentiell von G-6-PD-Mangel betroffener Säuglinge.\"


Quelle: Heepe, Fritz: Diätetische Indikationen. Basisdaten für die interdisziplinäre Ernährungstherapie. 3. Aufl., Springer Verlag, Berlin - Heidelberg 1998

Und Kasper 2004, S. 335 f.:

Zitat:\"Favismus: (...) Die Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Schwindelgefühl, in schweren Fällen hämolytische Anämie, Fieber, Oligurie und Anurie. Diese Symptome treten 5 bis 24 Stunden nach der Nahrungsaufnahme auf (...). Auch der eingeatmete Blütenstaub der Saubohne kann die gleiche Symptomatik auslösen. In Mitteleuropa ist dieser angeborene Enzymdefekt extrem selten (...).\"


Quelle: Kasper, Heinrich: Ernährungsmedizin und Diätetik. 10. Aufl., Elsevier – Urban & Fischer, München – Jena 2004

Aller Wahrscheinlichkeit nach leidest du also zwar nicht unter Favismus im klassischen Sinne bzw. einer schweren Form davon. - Möglicherweise besteht jedoch ein Problem mit G-6-PD oder einem ähnlichen Mechanismus, der für Deine Bohnen-Unverträglichkeit (mit)verantwortlich ist. - Ich will Dich also mit diesen Infos nicht erschrecken oder in die Irre führen. Ich kenne mich diesbzgl. auch nicht aus, es hat mich nur manches an die von Dir geschilderten Beschwerden und Symptome erinnert, so daß ich auf den Gedanken kam, daß es evtl. gewisse Parallelen zu dieser Erkankung geben könnte. Außerdem könnte es evtl. neben einem erblichen G-6-PD-Mangel auch eine erworbene Form davon geben. - Wer weiß... - Es scheint jedenfalls (so gut wie) nichts zu geben, das es nicht gibt... Vielleicht kannst und möchtest Du Deine/n Arzt/Ärztin ja auch mal bzgl. dieser (wenn auch vielleicht verrückten) Idee „interviewen“.

So, nun kannst Du Dir das Ganze bis zu Deinem nächsten Arzttermin ganz in Ruhe durch den Kopf gehen lassen; vielleicht auch noch das ein oder andere dazu hier im Forum nachlesen oder im Internet recherchieren und evtl. eine Ideenliste für Deine/n Arzt/Ärztin anfertigen.

Viele Grüße,

Lena
Antworten


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