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Besser verträgliche Medikamente
#1
Alternativen zu unverträglichen Arzneimittelpräparaten



Wenn ein Medikament unbedingt nötig ist, aber in der Zusammensetzung (unverträgliche Zusatz-, Hilfs- und / oder Füllstoffe) ungeeignet ist:

Alternativen suchen zu Präparaten mit unverträglichen Zusatz-/Hilfs-/Füllstoffen:
  • 1) Klären, ob es hierzulande ein Präparat mit demselben Wirkstoff, aber ohne unverträgliche Zusatz-/Hilfs-/Füllstoffe gibt. Dies kann entweder beim Arzt / bei der Ärztin oder in der Apotheke erfragt werden. (Sollte das verträgliche Präparat teurer sein als das ursprünglich verordnete, läßt sich eine Rezeptierung des teureren mit bestehenden Allergien / Intoleranzen begründen, denn Allergien / Intoleranzen gehören eindeutig zu den Kontraindikationen für Präparate mit den betreffenden unverträglichen Substanzen). Möglicherweise läßt sich das Problem auch einfach durch eine für den Wirkstoff geeignete verfügbare andere Darreichungsform beheben: bspw. Tabletten statt gelatinehaltiger Kapseln oder alkoholhaltiger Tropfen, Kapseln statt lactose- oder macrogolhaltiger Tabletten etc. - Wenn nicht,

    2) Klären, ob es im Ausland ein Präparat mit demselben Wirkstoff, aber ohne unverträgliche Zusatz-/Hilfs-/Füllstoffe gibt: Dies kann bei Internationalen Apotheken erfragt werden. Ggf. können diese dann ein geeignetes Präparat aus dem Ausland bestellen. - Wenn nicht,

    3) Klären, ob Apotheken die Möglichkeit haben, den Wirkstoff des betreffenden Medikaments allein (d.h. den Wirkstoff pur) zu beziehen. (Hierzu empfiehlt es sich, sich an ApothekerInnen zu wenden, deren Interesse und Engagement über das Verkaufen „bunter Schachteln“ hinausgeht, bzw. eine Apotheke „des Vertrauens“ zu wählen). ApothekerInnen müssen dazu klären, ob der betreffende Wirkstoff als Monosubstanz bei Firmen, die Pharmagrundstoffe vertreiben, wie bspw. Caelo (siehe Link weiter unten) oder andere Händler, oder bei Pharmafirmen, die Präparate mit dem betreffenden Wirkstoff herstellen, erhältlich ist. (Als PatientIn, sofern man nicht zufällig selbst ApothekerIn oder Arzt/Ärztin ist, erhält man dort bei eigener Nachfrage i.d.R. keine oder unzureichende Auskunft, so daß eine Klärung von seiten der Apotheke vorzuziehen ist. Die betreffenden Firmen scheuen sich davor, detailliertere Informationen über pharmakologische Wirkstoffe an jedermann/frau herauszugeben). - Wenn ja,

    4) Klären, ob die Apotheke die Möglichkeiten dazu hat, den Wirkstoff allein oder mit individuell verträglichen Füllstoffen zu dosieren und in eine geeignete Darreichungsform (Tropfen, Saft, Tabletten, Kapseln oder ...) zu bringen. - Wenn ja,

    5) Spezialrezept von Arzt / Ärztin ausstellen lassen, das die Notwendigkeit zu einer speziellen Medikamentenrezeptur aufgrund bestehender Allergien / Intoleranzen attestiert, damit die Apotheke den Wirkstoff einzeln bestellen und adäquat aufbereiten kann. Ob und welche sonstigen ärztlichen Bescheinigungen für eine individuelle Rezeptur bei einer Apotheke und möglicherweise auch bei der Krankenkasse vorgelegt werden müssen, sollte ebenfalls geklärt werden.

Langfristig wichtig für ein Umdenken der Pharmahersteller:

Nicht nur ÄrztInnen und ApothekerInnen auf das Problem von Medikamentenunverträglichkeiten aufgrund bestimmter Zusatz-/Hilfs-/Füllstoffe aufmerksam machen, sondern auch Pharmafirmen anrufen oder anschreiben. Es geht schließlich nicht (immer) um seltene Ausnahmen, sondern bspw. von Lactoseintoleranz ist sogar die große Mehrheit der Weltbevölkerung betroffen, und trotzdem gehört Lactose zu den mit am häufigsten verwandten Medikamentenzusätzen. Ebenso sind Sorbitol-, Mannitol-, Xylitol-, Macrogol-, Povidon- und andere Unverträglichkeiten keine seltenen Einzelfälle. - Je mehr dies publik wird und je weniger Betroffene dies kommentarlos hinnehmen bzw. die Einnahme unverträglicher Präparate akzeptieren, desto eher besteht die Chance darauf, daß Medikamente von vornherein in verträglicherer Zusammensetzung auf dem Markt erhältlich sind.

Oft heißt es ganz lapidar, ein Präparat könne ohne die ganzen, angeblich genau aufeinander abgestimmten Zusatzstoffe gar nicht „richtig wirken“. - Dabei stellt sich jedoch die Frage, wie ein Präparat (im positiven Sinne) wirken soll, das aufgrund unverträglicher Bestandteile zu allergischen Reaktionen, zu Malabsorption oder sonstigen Intoleranzerscheinungen führt.


http://www.caelo.de/unternehmen
„Die Caesar & Loretz GmbH (Caelo) bietet (...) ein(...) umfangreiche(s) Sortiment von verschiedenen Produkten zur Herstellung und Abfüllung von Individual-Rezepturen in Apotheken, Krankenhäusern, Laboratorien und Industrie (...).“


Natürlich gibt es noch weitere Lieferanten dieser Art; im Moment habe ich jedoch keine weiteren konkreten Firmennamen parat.

Lena
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#2
Besserverträgliche Medikamente wären auch ganz in meinem Sinne. Wink

Uli hatte mir schon mal eine schöne Liste mit Austauschmöglichkeiten zusammen gestellt. Vieles hat gut geklappt, einiges geht nicht wegen der Dosierung und bei anderem gibts nix, z. B. Cortison.

Wüsstest Du evt. ein Mariendistelpräparat ohne die üblichen belastenden Zusatzstoffe? da habe ich leider noch nichts gefunden.

Übrigens hatte ich die Fa. Merck wegen dem Cortison angeschrieben. Lapidare Antwort: 10 mg Laktose pro Tag werden problemlos vertragen X( . Ja, was soll man da als medizinischer Laie noch sagen????? :evil:

Viele liebe Grüsse gesiba.
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#3
Guten Morgen, Gesiba,

zu Deiner Frage nach einem Mariendistelpräparat:

Ein fertiges Präparat ohne den üblichen "Schrott" an Zusatzstoffen ist auch mir nicht bekannt. Vielleicht hast Du die Möglichkeit Dir eine Individualrezeptur herstellen zu lassen (wie im obigen Beitrag beschrieben).

Wenn nicht, gäbe es noch folgende Möglichkeit:
Mariendistelfrüchte in DAB-Qualität bekommst Du in jeder Apotheke (zumindest nach Bestellung); sie sind nicht teuer. Diese können nach Zerkleinerung (dadurch wird mehr Silibinin frei als bei Verwendung der ganzen Früchte) im Mörser oder in einem elektrischen Küchenhäcksler (heißt das Gerät so?) mit kochendem Wasser aufgebrüht werden (ca. 1 Eßlöffel für einen Becher oder eine große Tasse). Nach 10 Minuten Ziehenlassen, abseihen und trinken (leicht mandelartiger Geschmack). - Ob durch diese Methode die Menge des Wirkstoffs `Silibinin´ allerdings auch nur annähernd die von fertigen Präparaten erreicht, weiß ich nicht.

Zu den Inhaltsstoffen der Mariendistelfrüchte hatte ich vor langer Zeit aus verschiedenen Nachschlagewerken einiges zusammengetragen. Diese Aufstellung hatte ich damals auch Uli gegeben. Da ich sie bei mir im Augenblick leider nicht mehr auffinden kann, könntest Du b.B. Uli fragen, ob sie die Mariendistel-Infos noch hat. - So könntest Du auch überprüfen, ob die natürlich enthaltenen Stoffe für Dich verträglich sind.

Herzliche Grüße von Lena
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#4
Vielen Dank für den guten Tipp.
Werde ich in Kürze mal ausprobieren, vielleicht ergibt sich auch noch ein wohlsmeckender Tee!!! Smile

Mit lieben Grüssen gesiba.
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