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Arztbudget
#1
Mein Sohn hat Asthma und braucht natürlich regelmäßig sein Medikament.
Jetzt wurde mir bei der letzten Bestellung gesagt, er bekommt es nun nicht mehr, weil das Budget das nicht mehr erlaubt.
Soll ich nun ´nen Sarg bestellen, oder ne Pistole kaufen, oder was??? X(

ratlose Grüße
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#2
Guten Morgen, ADo !

Wenn Medikamente lebensnotwendig, aber zu teuer bzw. nicht über das normale Budget finanzierbar sind, haben ÄrztInnen, soweit mir bekannt ist, die Möglichkeit, einen Antrag für die Bereitstellung eines Sonderbudgets zu stellen.

Für Medikamente, die nicht oder nicht mehr zu der Gruppe verschreibungs- bzw. erstattungsfähiger Präparate zählen, kann bei deren medizinischer Notwendigkeit ein Antrag bei der Krankenkasse gestellt werden, dem ein entsprechendes ärztliches Attest beigefügt wird. So kann evtl. erreicht werden, daß die Kosten hierfür doch von der Krankenkasse übernommen werden, und sei es wenigstens über Rückerstattung der von PatientInnen ausgelegten Kosten.

Es gibt also schon Möglichkeiten, allgemeine Regelungen je nach Einzelfall zu gestalten bzw. eine individuelle Ausnahmeregelung zu finden.

Vielleicht können andere Forummitglieder Dir noch konkretere Tips geben und genaueres zu Ausnahmeregelungen sagen. - Jedenfalls sollte eine auf den "Normalfall" bezogene Ablehnung nicht einfach hingenommen werden, wenn der Individualfall eine andere Entscheidung erfordert. - Wenn Dein Sohn sein bisheriges Asthma-Medikament unbedingt weiterhin benötigt und es also keine Alternative hierzu gibt, ist "Kämpfen" angesagt.

Wenn der/die behandelnde Arzt/Ärztin schon von vornherein die Mühe scheut, eine notwendige medikamentöse oder sonstige Behandlung durchzusetzen, kann es an der Zeit sein, sich nach einer anderen Praxis umzusehen, denn derlei Unmotiviertheit zeugt nicht gerade von besonders ausgeprägtem ärztlichen Engagement.

Ich wünsche Euch viel Erfolg bei der Durchsetzung des Anliegens!

Viele Grüße,
Lena
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#3
Hallo, ADo!

Wenn ein Arzneimittel im Rahmen der Therapie notwendig ist, darf ein Rezept nicht verweigert werden. Wenn der Arzt mit seinem Budget nicht auskommt, ist das in erster Linie eigentlich mal sein Problem und nicht das des Patienten.

Du hast die Möglichkeit, Dich an Deine Krankenkasse zu wenden.

Vom Bundesgesundheitsministerium gibt es im Internet ein Papier zu "Fragen und Antworten zur Arzneimittelversorgung" und zwar hier:

http:///www.die-gesundheitsreform.de/pre...orgung.pdf

Auf Seite 9 findest Du den für Dich wesentlichen Absatz. Auch auf Seite 19 gibt es noch Info unter "Kann mein Arzt nur noch in festgelegten Mengen verordnen?"

Gruß,
Aeryn
Entweder man lebt oder man ist konsequent
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#4
Hallo,

der von mir eingestellte Link funktioniert aus mir unerfindlichen Gründen nicht. Wer sich für das Papier interessiert findet es im Internet unter

die-gesundheitsreform.de/presse/pressethemen/avwg/pdf/fragen_antworten_arzneimittelversorgung.pdf

Bitte im Internetexplorer selber eingeben und das www nicht vergessen (nur wenn ich es hier mit dazu schreibe, kommt hier wieder ein nicht funktionierender Link dabei raus ?( ?( ?( Ich check das jetzt nicht so ganz.

Gruß,
Aeryn
Entweder man lebt oder man ist konsequent
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#5
das will ich jetzt aber auch genau wissen ( ich dacht, gestern wäre der Tag der nicht-funzenden Links gewesen...)
http://www.die-gesundheitsreform.de/pres...orgung.pdf


Uli
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#6
Hallo!

ADo, warst du beim Hausarzt oder beim Facharzt? Fachärzte haben normalerweise ein besseres Budget. Außerdem lassen sich einige Asthmamittel durch ihre billigeren Kopien ersetzen. ZB Viani durch Atmadisc.

@Uli: Dein Link ist ok!

Kleine Anekdote zum Thema Medikamentenbudget der Allgemeinmedizinder:
Der Vater meines ehemaligen Kollegens hat eine Landarztpraxis in berühmter, teurer bayerischer Wohngegend. Daher auch viele Privatpatienten. Wie's der Zufall aber so wollte hatten letzten Herbst 4 KassenpatientInnen gleichzeitig eine sehr schwere(Krebs-) Erkankung und brauchten entsprechend viele und teure Medikamente, auch Chemotherapeutika. Da der nächste Facharzt bzw. onkologische Ambulanz für die schwer kranken, älteren Patienten einfach zu weit weg war stellte er als Hausarzt die Rezepte aus. Dabei hat er, aus Mangel an Alternativen sein Arzneimittelbudget um über 1000€ überzogen. Die Folge waren mehrere Termine in München bei Ärztekammer, KV usw, an diesen Tagen mußte die Praxis zu bleiben, Anwaltskosten für ein paar nette Briefchen und einige verärgerte Patienten, die genau an einem dieser Tage einen Arzt gebraucht haben.
Ehret das Alter und schützt die Kranken, oder wie?

LG Marion
When life hands you a lemon, bring out the tequila and the salt!
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#7
Ui, danke für die vielen Antworten Smile

Den Link schaue ich gleich mal an.

Wir sind hier auf dem Dorfe, also nur Hausarzt. Zum Facharzt müssen wir mindestens 40 min in die nächste Stadt fahren. Außerdem ist da Urlaub und unser nächster Termin erst Ende September. Solange reichts nicht.

Ich werde also morgen mal bei der KK anrufen und um Schützenhilfe bitten Big Grin

Das war übrigens gerade ein Arztwechsel, weil die bisherige Ärztin aus der Praxis ausgeschieden und umgezogen ist. Es war das erste Rezept bei dem X(

Ich denke eigendlich auch, dass ein überlebenswichtiges Medi nicht so einfach versagt werden kann, obwohl mir die Frau des Arztes, die dort auch arbeitet genau das weismachen wollte 8o

So, nun schaue ich mir mal den Link an... und wech Wink

LG
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#8
... und wieder da Smile

Habs mir ausgedruckt und werde eine Kopie in der Praxis hinterlegen! :]

Danke euch
LG
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#9
Hallo ADo!
Noch ein Tip: "Erzieh" dir die Arzthelferinnen von deinem Lungenarzt doch so, dass sie dir auf Anruf ein Rezept schicken. Das funktioniert! Ich geh da nur noch 1x im Quartal hin und lasse meine 10€ dort, muß nämlich auch fast 40 min dort hin fahren und Sprechstunde ist nachmittags bis um 16:00, da geh ich selbst gerade aus der Arbeit.

LG Marion
When life hands you a lemon, bring out the tequila and the salt!
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