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NASH - nichtalkoholische Steatohepatitis
#1
Dancygier, Henryk
Die nichtalkoholische Steatohepatitis
Deutsches Ärzteblatt 98, Ausgabe 39 vom 28.09.2001, Seite A-2511 / B-2143 / C-2007
MEDIZIN

Zusammenfassung
Die nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) ist eine Leberkrankheit mit den histologischen Zeichen einer alkoholischen Hepatitis, bei Patienten ohne nennenswerten Alkoholkonsum. Bis zu 20 Prozent der Patienten mit einer Transaminasenerhöhung unklarer Ursache sollen eine NASH aufweisen. In circa 80 Prozent ist die NASH mit Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 assoziiert. Besonders betroffen sind Frauen im mittleren Lebensalter. Pathogenetisch sind Steatose, Hyperinsulinämie, Endotoxine, proinflammatorische Zytokine, oxidativer Stress und genetische Faktoren bedeutsam. Histologische Kennzeichen der NASH sind Leberzellschaden, entzündliche Zellinfiltrate und Fibrose. Die meisten Patienten sind beschwerdefrei oder klagen über uncharakteristische rechtsseitige Oberbauchbeschwerden. Die Transaminasenwerte liegen unter 100 U/l, die Alaninaminotransferase ist gegenüber der Aspartataminotransferase erhöht. Die Langzeitprognose ist gut, bei einzelnen Patienten ist die Erkrankung jedoch progredient, und hinter mancher kryptogenen Zirrhose verbirgt sich eine NASH. Therapeutisch ist eine behutsame Gewichtsreduktion und eine optimale Einstellung der Zuckerkrankheit anzustreben. Viel versprechende erste Studien wurden mit Ursodesoxycholsäure, Vitamin E und Thiazolidindionen durchgeführt.

Schlüsselwörter: Lebererkrankung, Nichtalkoholische Steatohepatitis, Fettleberhepatitis, Übergewicht
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/arti...e&id=28821



Ein höchst interessanter Leserbrief zu dem o.g. Beitrag

Schwabedissen, Otto Meyer zu
Die nichtalkoholische Steatohepatitis: Nahrungsmittelallergie ursächlich
Deutsches Ärzteblatt 99, Ausgabe 11 vom 15.03.2002, Seite A-729 / B-592 / C-557
MEDIZIN: Diskussion

zu dem Beitrag Prof. Dr. med. Henryk Dancygier in Heft 39/2001

Die nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) ist die häufigste Krankheit, beziehungsweise das häufigste Begleitsymptom der funktionellen und algetischen Störungen in der Praxis (2). Bei 1 648 neu untersuchten Patienten (4), innerhalb von 16 Jahren, (unterteilt in drei Perioden; zwei mal sechs Jahre und ein mal vier Jahre) zeigt sich, dass 76,5 Prozent eine Fettleber hatten, davon etwa die Hälfte mit Transaminasenerhöhung, die andere lediglich palpatorisch tastbar. Ähnliche Ergebnisse berichtete auch der Kanadier Naylor 1936 in der Münchner Medizinischen Wochenschrift. Bei der Untersuchung von 1 000 gesunden Rekruten fand er bei 43 Prozent palpatorisch vergrößerte Lebern.
1968 habe ich wegen des Zusammenhangs mit Virusinfekten und dem schubweisen Verlauf, wie er in Wochenstatistiken zum Ausdruck kommt und auch von der Blutspendezentrale bestätigt wurde, die Krankheit katarrhalische Hepatose genannt (3). Die unterschiedliche Intensität von Transaminaseschüben mit und ohne leichter Bilirubinerhöhung bis 3 mg Prozent Gesamtbilirubin, lassen vermuten, dass unterschiedliche Virusinfekte die Krankheit bedingen. So gab es 1966 deutliche Bilirubinerhöhungen, während 1967/68 vom September 1967 bis August 1968 nur ganz vereinzelt Bilirubinerhöhungen bei den Transaminasenschüben nachweisbar waren.
In ihrer Publikation stellen Kaufmann und Hahn (1) 1982 fest, dass intrazelluläre Infektionen beispielsweise mit Chlamydien aber auch mit Viren, eine Typ-3-Allergie nach sich ziehen. Daraus schließe ich, dass diese Typ-3-Allergie sich wahrscheinlich auf eine sich entwickelnde Intoleranz gegen Nahrungsmoleküle bezieht. Es handelt sich also bei der Mitbeteiligung der Leber um eine Intoleranz oder vielleicht auch um eine echte Allergie auf Nahrungsmittel. Jedenfalls hat sich eine Ernährungstherapie mit Austestung der Nahrung bewährt. Die Parameter, die die Nahrungsauswahl als zweckmäßig bestätigen, sind sowohl klinische Daten, wie Besserung des Befindens, Nachlassen der algetischen Zustände wie Rückenschmerzen und Kopfschmerzen als auch das Verschwinden der Transaminasenerhöhung und auch eine schnelle Gewichtsabnahme, wenn vom „Richtigen“ viel gegessen wurde. So war der Gewichtsverlust von 100 unausgewählten Patienten in drei Tagen durchschnittlich 2,2 Kilo, in vier Wochen 6,3 Kilo, in 6 Wochen 8,2 Kilo. Der Nahrungsstoffwechsel wird als therapeutische Maßnahme in der Klinik schon aus Organisationsgründen (Großküche) zu wenig beachtet. Zu den im Textkasten 2 aufgeführten Ursachen der NASH ist zu bemerken, dass Adipositas und Typ-2-Diabetes Ausdruck dieser Nahrungsintoleranz sind und dass eine Nahrungsintoleranz im Einzelfall ausgetestet werden muss. Es gibt keine „gesunde“ Kost sondern nur ausgesuchte verträgliche Nahrung. Dies gilt besonders für Diabetiker und auch für die Adipositas, die ebenso wie die NASH zur Nahrungsintoleranz gehört.
( dürfte einigen von uns ziemlich bekannt vorkommen)
Dr. med. Otto Meyer zu Schwabedissen
Am Stadtgarten 25
77855 Achern
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/arti...p?id=30802

und Antwort ( und Schlusswort!)des Autors:

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/arti...p?id=30803


Uli
Antworten
#2
...es wäre wirklich wünschenswert, wenn Ursachen erkannt und Prävention betrieben würde....


http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/arti...p?id=48517


Auszüge:
Die Bezeichnung „nichtalkoholische Fettlebererkrankung“ ist ein Oberbegriff für verschiedene Formen der Leberverfettung, die nicht auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind, aber typischerweise durch die histologischen Merkmale einer alkoholischen Lebererkrankung charakterisiert sind. Atypische Formen, die histologisch schwierig gegenüber anderen chronischen Lebererkrankungen abzugrenzen sind, kommen ebenfalls vor. In den 1980er-Jahren wurde für diese Erkrankung, die in der Regel bei Adipositas auftritt, der Begriff der nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH) geprägt. Heute wird meist der umfassendere Ausdruck der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung verwendet. Als NASH werden nur noch die aggressiveren Formen mit Hepatozytendegeneration und Fibrose bezeichnet (Abbildung 1). Eine Differenzierung der verschiedenen Formen, die prognostisch bedeutsam ist, lässt sich nur durch eine histologische Untersuchung der Leber vornehmen.
Bei etwa 80 Prozent aller betroffenen Kinder und Jugendlichen mit NAFLD ist die Erkrankung ein Nebenbefund von Übergewicht oder Adipositas. Die übrigen Patienten sind normalgewichtig und oftmals Diabetiker.
****

Ein erhöhtes Risiko findet man insbesondere für die hispanische und asiatische Bevölkerung. Diese Daten stammen allerdings hauptsächlich aus Amerika; das Risikoprofil für Europa wurde noch nicht ausreichend untersucht.

Uli
Antworten
#3
Ohne Panik verbreiten zu wollen, aber dieses Thema dürfte bei so einigen NMU`ler / FM`lern & Co relevant sein.
Wichtig : der Hinweis auf NICHT –ALKOHOLISCH !
Wichtig: der Hinweis auf? „Fruchtzucker“ – wobei wohl eher der Glucose-Fructose-Sirup? als Mit( Haupt?) -Verdächtiger im Vordergrund stehen sollte !
Wichtig : Auswirkungen desselben auf? Körper(über-)gewicht, Diabetes-Neigung und Komorbidität.
siehe auch? http://www.lebensmittelallergie.info/ind...ic=709.135
http://www.lebensmittelallergie.info/ind...on=search2
http://www.lebensmittelallergie.info/ind...pic=3980.0
http://www.lebensmittelallergie.info/ind...pic=3546.0
http://www.lebensmittelallergie.info/ind...pic=2866.0
? sooo neu ist diese „Erkenntnis“ , wie sie im >Spiegel< dargestellt wird, nun allerdings wirklich nicht ...ich würde meinen: nicht beachtet!

...und ich würde mich der Forderung des Herrn Dr. Schwabedissen anschließen und eine eingehende Abklärung von NMU`s / NMA`s? fordern.......
Uli

Zitat:31. Oktober 2012,? ? Fettleber? ? Die unterschätzte Gefahr? ( NASH)
Von Gerlinde Gukelberger-Felix
Jeder dritte Erwachsene hat eine Fettleber, doch längst nicht alle Betroffenen wissen das - sie haben zunächst kaum Beschwerden. Langfristig können aber Diabetes und Leberkrebs entstehen. Ärzte fordern jetzt, die Fettleber als Vorzeichen für Krebs einzuordnen.
Es klingt nach einer Erkrankung, die nur Alkoholiker betrifft: An einer Fettleber leidet Schätzungen zufolge jeder dritte Erwachsene - Tendenz steigend. Doch während früher Alkohol die Hauptursache für die sogenannte Steatose war, gehören heute fette und süße Nahrung, mit Fruchtzucker gesüßte Softdrinks und Bewegungsmangel zu den wichtigsten Auslösern.

Zitat:Die nicht-alkoholische Fettleber und Typ-2-Diabetes gehören beide als Folgeerkrankungen zum sogenannten \"metabolischen Syndrom\", dem Quartett aus Insulinresistenz, Bluthochdruck, einer gestörten Zusammensetzung der Blutfette und vor allem bauchbetontem Übergewicht. Insbesondere bei starkem Übergewicht ist das Risiko einer Fettleberbildung hoch - nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Jugendlichen. Laut einer in der Fachzeitschrift \"Diabetes Care\" publizierten Untersuchung an der Kinderklinik der US-amerikanischen Yale-Universität gilt gerade bei übergewichtigen Jugendlichen die Fettleber als wichtigster Faktor für die Entwicklung einer Glukoseintoleranz und eines Typ-2-Diabetes in jungen Jahren.
· http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehr...64183.html

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