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Kinder: Riskante Medikamente
#1
Spiegel 1/ 2006

Riskante Medikamente

Mit jahrelanger Verzögerung hat die Eu jetzt eine Verordnung auf den Weg gebracht, die einen skandalösen Zustand beenden soll:
Über die Hälfte aller in Europa bei der Behandlung von Kindern verwendeten Arzneimittel sind für den Einsatz weder geprüft noch zugelassen worden. Das geht aus Unterlagen des EU-Parlaments hervor. Fehlende oder unpräzise Informationen zur Dosierung erhöhen demnach das Risiko von Nebenwirkungen , gelegentlich mit tödlichen Folgen. Insbesondere bei der Intensivbehandlung für Früh- oder Neugeborene fehlen probate Mittel.
Setzt der Arzt ein womöglich lebenswichtiges, aber nicht für Kinder zugelassenes Medikament ein, macht er sich unter Umständen strafbar ( Spiegel 23/1999). Setzt er es nicht ein, stirbt vielleicht ein Patient, weil es legale Alternativen nicht gibt.
Der Markt von rund 110 Millionen Kindern in der Europäischen Union ist den Pharma-Konzernen bisher nicht groß und profitabel genug, um ein ausreichendes Arzneimittelsortiment für die unter 18-Jährigen anzubieten.
Die EU hat 8 Jahre gebraucht, bis nun in Brüssel ein Maßnahmepaket mit Auflagen und Finanziellen Anreizen für die Medikamentenhersteller sowie Förderprogramme für die wissenschaftliche Forschung und deren Umsetzung geschnürt werden konnte.
Das werde für „ Innovation bei der Entwicklung von Kinderarzneimitteln“ sorgen, so der Vizepräsident der EU-Kommission, Günther Verheugen, „ und die Gesundheit der Kinder verbessern“.
Wenn das Europäische Parlament die Verordnung großzügig durch die zweite Lesung bringt, könnte sie 2007 in Kraft treten.


Ein wohl sehr „zweischneidiges Schwert“ : erprobt werden müssen Medikamente ja „am lebenden Objekt“....wer übernimmt da die Verantwortung einer Zustimmung für Testreihen?????

Uli
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