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Allergieauslöser:Socken mit Erdbeerduft
#1
Socken mit Erdbeerduft 27.12.05 |

Klingt clever: Perlonstrümpfe, die die Haut pflegen oder T-Shirts, die üble Gerüche einfach einkapseln. Doch die so genannten Biofunktionstextilien sind umstritten. Manche Hersteller kommen auf ausgefallene Ideen, um die Konkurrenz auszustechen: Unterwäsche, die nach Vanille duftet, T-Shirts mit Vitamin C und Strumpfhosen mit Aloe Vera. Nachdem die Lebensmittelindustrie mit „Functional Food“ den Anfang machte, ziehen die Bekleidungshersteller mit Biofunktionstextilien nach – Kleidungsstücken, die neben ihrem herkömmlichen noch einen Zusatznutzen haben. Sie sollen pflegen, duften oder schlechte Gerüche schlucken. Ob die Wellness-Kleidung allerdings hält, was sie verspricht, ist umstritten. Auch fürchten Experten, dass es zu allergischen Reaktionen kommen kann.

Mit Pflegestoffen beschichtet Biofunktionstextilien lassen sich auf unterschiedliche Weise herstellen. Eine Möglichkeit ist die Oberflächenbeschichtung. „Einfach gesagt, wird die pflegende Substanz auf das Textil aufgetragen“, erklärt Hans-Jürgen Buschmann, Chemiker am Deutschen Textilforschungszentrum Nord-West in Krefeld. Aloe Vera oder Jojoba finden so ihren Weg auf das Kleidungsstück. Der Haken: Die Substanzen gehen nach wenigen Waschgängen verloren. «Deshalb wird das Verfahren beispielsweise für Nylonstumpfhosen verwendet, die eine kurze Lebensdauer haben.»

Vitamine über die Haut aufnehmen
Waschbeständiger sind Kleidungsstücke, deren Faser bereits den zugesetzten Stoff enthalten. Ein japanischer Hersteller hat zum Beispiel Fasern mit einer Vitamin-C-Vorsubstanz entwickelt, die der Hautkontakt zu Vitamin C umwandelt. In einem anderen Verfahren haben findige Textilentwickler Algen in eine Faser eingebracht. Sie geben während des Tragens Mineralien, Proteine und Vitamine ab. „Es wurde nachgewiesen, dass die Stoffe über die Haut aufgenommen werden“ , erklärt Uta-Christina Hipler, Laborleiterin an der Klinik für Dermatologie der Universität Jena, die die Faser dermatologisch untersuchte.

Im Handel verbreitet sind Kleidungsstücke mit Mikrokapseln, die bestimmte Pflege- oder Duftstoffe enthalten, etwa Vitamin E, Lavendel- oder Orangenöl. Die Kapseln bestehen aus unterschiedlichen Materialien, die sich durch Reibung, Druck oder Wärme öffnen und den Inhaltsstoff abgeben. Durch das Tragen und Waschen verringert sich mit der Zeit die Zahl der geschlossenen Mikrokapseln – das Kleidungsstück verliert seine Zusatzeffekt.

Verschluckter Gestank

Eine Doppelfunktion erfüllen Kleidungsstücke mit Cyclodextrinen: Sie können nicht nur Düfte und pflegende Substanzen freisetzen, sondern auch unangenehme Gerüche wie Schweiß und Zigarettenqualm absorbieren. So ist das Sakko nach dem Kneipenbesuch noch tragbar. Cyclodextrine können auf Gewebe verankert werden. Auch sie enthalten molekulare Hohlräume, in sich die gewünschte Substanz einlagert. Durch die Hautfeuchtigkeit wird der Wirkstoff abgegeben. Gleiches passiert in der Waschmaschine. Das Besondere: Die Cyclodextrine werden dabei nicht zerstört und können nach jeder Wäsche neu beladen werden, etwa indem das Lieblingsparfüm auf den Pulli gesprüht wird. Bei Schweiß oder Zigarettenqualm funktioniert das Prinzip umgekehrt. Die Cyclodextrine nehmen den Geruch auf und speichern ihn bis zur nächsten Wäsche.
Für die Verbraucher ist kaum erkennbar, nach welchem Verfahren ein Wellness-Kleidungsstück hergestellt wurde. „Da steht dann nur ‚feel fresh’ oder Ähnliches drauf“, erklärt Hans-Jürgen Buschmann. Dadurch sei die Auswahl schwierig. Auch die Inhaltsstoffe sind oft unklar. „Auf den Kleidungsstücken steht nur Aloe Vera, aber Aloe Vera enthält extrem viele Wirkstoffe“, sagt Brigitte Ahrens von der Verbraucherzentrale Niedersachsen in Hannover. „Welche davon verwendet wurden und wie sie wirken, ist unklar.“

Kontaktallergien befürchtet

Menschen mit Hautproblemen rät Hipler grundsätzlich von diesen Produkten ab: «Deren Haut braucht Wirkstoffe, deren Nutzen man genau kennt.» Für gesunde Haut seien die Produkte aber unbedenklich. Verbraucherschützerin Ahrens weist jedoch darauf hin, dass die Aromakomponenten bei duftenden Kleidungsstücken zur Gruppe der sensibilisierenden Stoffe gehören. „Sie können Kontaktallergien auslösen“. Und ob die pflegenden Produkte überhaupt einen Nutzen haben, sei zweifelhaft.

Quelle: dpa
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/...m?id=23016

Nicht nur Menschen mit "Hautproblemen" sollten einen Bogen um diese "Teile" machen: nachdem diese Substanzen ja nachweislich resorbiert werden, dürfte es sich hier um eine "weitere Büchse der Pandora" handeln

Uli X(
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#2
...Kleidung, die Marketingstrategen "einkapselt und unschaedlich macht", und zwar endgueltig?

Martin
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#3
Erdbeergeschmack ?????? Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin
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#4
Zitat:Erdbeergeschmack ?????? Big GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig Grin
Ich denke, "mit Geschmack" macht Sinn, daran mangelt es den Strategen ja!!!!! Big GrinBig GrinBig GrinBig GrinBig Grin
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