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The Milk Imperative
#1
Neue Bücher


The Milk Imperative

A ticking bomb inside your body
1.
von Russel Eaton

ISBN 1-903339-16-2

veröffentlicht im September 2005 in Großbritannien und den USA, Paperback.

http://www.milkimperative.com

Das Buch kostet im Direkt-Versand etwa 17-18 €.
( in englischer Sprache)

Der schon etwas ältere Autor – Alter wird im Buch nicht verraten, schätzungsweise um die 60 Jahre nach einem Bild zu urteilen – kommt aus der Computerbranche und veröffentlicht Bücher zu Themen die ihn berühren. Nach der Aufzählung im o.g. Buch, handelt es sich um Ratgeber zu Finanzthemen, Management und Gesundheitsfragen.

Wie für diese Computer-Managerleute typisch, wenn sie mal eine Erkenntnis haben, muss dann gleich ein Buch draus werden. Die Machart ist typisch amerikanisch und für unsere Büchergewohnheiten erscheint die gesamte Aufmachung ungewohnt in Schrift und Darstellung. Auch das Titelbild, Waschbrettbauch einer jungen Frau und Zentimetermaß um ihren Bauch hat eigentlich nichts mit dem Inhalt zu tun.

Der Inhalt des Buches ist jedoch durchaus erfreulich, wenn auch nicht sehr übersichtlich gegliedert, so dass es zu häufigen Wiederholungen kommt. Man hat allerdings den Eindruck, dass das durchaus beabsichtigt ist, um den Lesern die erstaunliche Botschaft, dass Milch ungesund ist, immer wieder einzubläuen.

Positiv ist, dass die gesamte Milch-Kalzium-Osteoporose-Frage ausführlich und verständlich dargestellt wird und zwar nicht nur von dem Autor, sondern auch von einer amerikanischen Ärztin,
Carolyn Becker, die erklärt, wie Osteoporose entsteht und welche Rolle Kalzium und Milch dabei spielen. Der sogenannte Kalzium-jo-jo-Effekt, der durch zu viel Kalzium im Blut entsteht und die Osteoplastenproduktion im Knochen ermüdet, wird gut nachvollziehbar beschrieben.

Das Vorwort ist von Amy Lanou, einer Ernähungswissenschaftlerin, die dem „Physicians Committee for Responsible Medicine (PCRM)“ etwa „medizinisches Komitee für eine verantwortliche Medizin“, angehört. Das PCRM ist eine in den USA durchaus bekannte Nicht-Regierungs-Organisation, in Washington D.C. angesiedelt, die sich besonders den Themen Präventivmedizin, Ernährung und verbesserten Forschungsstandards widmet. Der ärztliche Vorsitzende des PCRM – Neal Barnard, hält Milch in der Ernährung für ungesund und äußert dies auch öffentlich. Die Anfeindungen sind entsprechend.

Aktuell wird das PCRM von konservativen Konsumentenorganisationen und der Milchindustrie hart angegangen, weil es die Klage mehrerer von Laktoseintoleranz betroffener Amerikaner gegen Molkereien und Supermarktketten unterstützt, die fordern, dass die Verpackung von Milchprodukten mit einer Warnung vor Laktoseintoleranz gekennzeichnet werden müsse. Das PCRM hat in diesem Jahr schon eine andere Klage wegen falscher Werbeversprechen der Milchindustrie in Bezug auf eine Gewichtsreduzierung durch Milchprodukte eingereicht.
Amy Lanou ist in diesem Jahr als Mitautorin einer 'unbotmäßigen' Studie zu Milchkonsum, Kalzium und der Knochengesundheit von Kindern und jungen Erwachsenen aufgefallen, die böse Kommentare der Milchindustrie heraufbeschworen hat, siehe http://www. milchlos.de unter der Rubrik Neuigkeiten, Neues im Mai 2005 (Klonmilch).

Vor diesem Hintergrund kann man sich dem Eindruck nicht ganz verschließen, dass Mediziner und Ernährungswissenschaftler für einen Rundumschlag gegen das falsche Dogma von der „gesunden Milch“ noch immer auf „Nicht-Mediziner“ wie Russel Eaton oder die Autorin dieses Beitrages zurückgreifen und diese die Milch-kritischen Bücher schreiben lassen, siehe: http://www.milchbessernicht.de während sie selbst noch nicht ganz aus der Reserve kommen wollen.
Mit den Klagen hat sich das PCRM jedoch einen gewaltigen Schritt vorgewagt. Mehr zu den Klagen und Beschwerden auf http://www.pcrm.org

Zurück zum Buch.
Nach der Buchwerbung geht der Autor auf die angebliche Verwicklung von Nanobakterien in die Entstehung von schweren Zivilisationserkrankungen wie Herz- und Krebserkrankungen ein.
Nach seiner Auffassung wird die Kalzifizierung von Arterien und Geweben durch Nanobakterien verursacht, die sich vom Kalzium und Phosphor ernähren, die bei unseren heutigen Konsumgewohnheiten meist aus Milchprodukten stammen.
Wer hier Aufklärung über Grundsätzliches zu Nanobakterien in unserem Körper erwartet hatte, wird enttäuscht. Außer zu der unterstellen Tatsache, dass Nanobakterien in unseren Körpern ihr Unwesen treiben, wird nichts erhellendes beigetragen. Auch die Fundstellen, die sonst oft wissenschaftliche Studien zitieren, sind zu diesem Thema dürftig. Vielleicht ist die Wissenschaft aber auch noch nicht so weit, dass es viel zu zitieren gäbe.
Dass Herz- und Krebserkrankungen mit Milchkonsum in Verbindung stehen können, ist ein alter Hut. Ob die Verwicklung der Milch in die Entstehung dieser Krankheiten nun über Nanobakterien läuft oder irgendwie anders, kann den Betroffenen eigentlich egal sein. Wichtig ist, dass sie Milchprodukte meiden.
Wer also das Buch unter dem Aspekt Nanobakterien erwerben möchte, sollte keine Neuigkeiten erwarten. Das Buch ist ein klassisches kritisches Buch zur Milch, das alle besprochenen Bereiche richtig beleuchtet und unter dem Aspekt Milch-Kalzium-Osteoporose besonders lesenswert ist.

Der Autor hat noch einen praktischen Teil über die Herstellung verschiedener Arten von Pflanzenmilch aus Nüssen, Leguminosen und Getreide beigefügt. Er legt Wert darauf, dass die Produktion ganz einfach sei und ohne Apparatur im Haushalt in kürzester Zeit erledigt werden könne. Tipp´s und Trick´s werden verraten.

Maria Rollinger
Antworten
#2
noch Links zu diesem Buch:


http://www.milkimperative.com

http://www.milkimperative.com/pages/buybook.htm

http://themilkblog.blogspot.com


Uli
Antworten


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