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Salicylsäure
#2
Salicylsäure – Unverträglichkeit / Pseudoallergie

http://www.talkingcells.org

Salicylat kommt in Obst und Gemüse vor und wird nicht von jedem vertragen
(Bericht von Johanna Kallert im Wochenendteil der Tageszeitung vom 11. 2. 2006)

Er kommt in Arzneimitteln wie Aspirin ( ASS) und in vielen Pflanzen vor, doch nicht jeder verträgt ihn. Der (Wirk-)Stoff Salicylat löst bei manchen Menschen schon in geringen Mengen Überempfindlichkeitsreaktionen aus. Diese Unverträglichkeit wird als Salicylat-Intoleranz bezeichnet.
„ Bekannt ist das in der Medizin schon seit fast 100 Jahren, doch wird heute kaum mehr daran gedacht“, weiß Prof. Dr. Hanns Baenkler, der diese Unverträglichkeit an der Universität Erlangen erforscht. Dabei kommt sie gar nicht so selten vor. Vor allem bei chronischen Haut- oder Schleimhautproblemen – ob im Atemtrakt oder im Magen-Darmbereich- können Salicylate in manchen Fällen die Krankheitssymptome auslösen oder verstärken. Daran denken sollten Arzt oder Patient vor allem, wenn für derartige Beschwerden sonst keine klare Ursache wie eine Allergie oder Infektion auszumachen ist. Untersuchungen von Lungenfachärzten haben ergeben, dass immerhin bei etwa jedem 5. Asthmatiker die Salicyl-Intoleranz eine Rolle spielt, und die HNO-Ärzte wissen, dass dies`auch bei jedem 4. Menschen mit chronischen Nasennebenhöhlenproblemen ( und Polypen) der Fall ist.
Mit einer stark ausgeprägten Salicylat-Unverträglichkeit ist nicht zu spaßen. Im Extremfall kann sie heftige Reaktionen bis hin zu schockähnlichen Zuständen hervorrufen. Gerade in der Notfallmedizin wirkt sich dies` unter Umständen fatal aus. „ Bekommt ein Patient mit unklaren Herzbeschwerden vom Arzt Aspirin, kann das seine Situation weiter verschlimmern“, warnt prof. Baenkler. Deshalb sollten Ärzte nach einer möglichen Unverträglichkeit fragen, bevor sie diesen Wirkstoff anwenden, oder Patienten sollten von sich aus darauf hinweisen, so sein eindringlicher Appell.
Vorraussetzung dafür aber ist, dass die Unverträglichkeit von Salicylat diagnostiziert wird.
Früher erfolgte das mit Hilfe von Provokationstests, die aber für den Patienten unangenehm, manchmal sogar gefährlich sein können. Heute steht dafür ein einfacher Bluttest zur Verfügung. Steht die Diagnose fest, sollte sich der Betroffene möglichst salicylatarm ernähren.
Viel Salicylat ist in Trauben, Beeren- und Steinobst, in Gewürzen, Tomaten(-produkten), Gurken und Zucchini enthalten. Selbst die Kartoffel ist nicht ohne...
Der Salicylatgehalt ist aber nicht einheitlich. Er hängt stark von Anbauart ( Bio-Gemüse!), Lagerung und Zubereitung ab.( siehe oben...)
Stark zerkleinertes , wie z.B. Ketchup, ist salicylatreicher als das Ausgangsprodukt ( neben Histamin und Pollenkreuzreaktionen !) Biogemüse, so haben Messungen ergeben, kann deutlich mehr Salicylat enthalten als konventionell angebautes.
Da eine passende Diät oft schwer durchführbar ist, gibt es die Möglichkeit einer so genannten Deaktivierung. Der Patient bekommt unter ärztlicher Aufsicht zuerst geringste Mengen, dann langsam sich steigernde Mengen Aspirin verabreicht. Damit soll allmählich die Toleranzschwelle erhöht, der Körper also an die Substanz gewöhnt werden.
Diese Toleranzdosis muss dann dauerhaft eingenommen werden. Bei 2 von 3 Patienten , so die Erfahrung von Hanns Baenkler, gelingt das. Sie können wieder mehr Salicylate ohne Beschwerden vertragen.


Uli
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Nachrichten in diesem Thema
Salicylsäure - von Uli - 19.06.2005, 22:57
RE: Salicylsäure - von Uli - 01.07.2014, 08:57
Salicylsäure - von Uli - 11.02.2006, 09:55

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