04.11.2004, 13:56
1) Dioxinaffäre weitet sich auf Deutschland aus
Nach Belgien und den Niederlanden hat sich eine Dioxinaffäre auf Nordrhein-Westfalen ausgeweitet. Drei Bauernhöfe wurden gesperrt, weil sie mit verseuchten Kartoffelschalen beliefert worden sein sollen. Die Schalen sollten als Tierfutter dienen. Lieferant war ein niederländischer Pommes-frites-Hersteller. Das Dioxin fand sich in einem Spezial-Lehm, in dem die Kartoffeln gebadet werden. Ob nur die Schalen belastet sind, ist unklar. Fleisch von den betroffenen Höfen soll vorerst nicht in den Handel gelangen
www.rtl-news.de
die gleiche Meldung- nur etwas ausführlicher:
DIOXIN IM TIERFUTTER
Bauernhöfe in Deutschland müssen schließen
Der Fall weitet sich aus: Nachdem auf niederländischen und belgischen Bauernhöfen Dioxin im Tierfutter entdeckt worden war, sind nun auch Fälle in Deutschland bekannt geworden. Das Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium erklärte, in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz würden mehrere Betriebe geschlossenKöln/Den Haag - Drei Bauernhöfe in Nordrhein-Westfalen ließ das Ministerium bereits schließen. In den Niederlanden sind seit gestern 140 Agrarbetriebe geschlossen, in Belgien acht. Bis zum Abschluss der Untersuchungen darf das Fleisch von Tieren dieser Höfe nicht verkauft werden, hieß es aus Den Haag.
Das Krebs erzeugende Dioxin sei in Kartoffelschalen entdeckt worden, die ein kanadischer Pommes-Frites-Hersteller an die Viehzucht-Betriebe verkauft hatte, erklärte eine Sprecherin des niederländischen Landwirtschaftsministers Jan Veerman. Den Angaben zufolge stammt das Gift aus einem Trennmittel, das zur Sortierung der Kartoffeln verwendet wird. Dieses Mittel habe der Pommes-Frites-Hersteller von einer deutschen Firma bezogen, deren Name Veermans Ministerium nicht nannte. Die Kartoffelprodukte selbst sollen nicht mit Dioxin belastet sein, da sich das Trennmittel, ein spezieller Lehm, nur an der Außenseite der Kartoffeln festsetze.
Auf die Spur der Tierfutter-Verseuchung waren niederländische Kontrolleure gestoßen, als sie in der Milch eines Erzeugerbetriebs bei Lelystad unzulässig hohe Dioxin-Werte gemessen hatten. www.spiegel.de
Und 2.) Im Deutschen Ärzteblatt, Meldung vom 3. 11. 04
Schützen Obst und Gemüse doch nicht vor Krebs?
BOSTON. Dass die Ernährung die Entstehung von Krebserkrankungen beeinflusst, ist für Ernährungswissenschaftler unbestritten. Doch beweisen lässt sich der Zusammenhang nur schwer. Dies trifft auch auf den jüngsten Versuch im Journal of the National Cancer Institute (2004; 96: 1577–84) zu. Die Analyse von zwei großen Beobachtungsstudien ergab, dass der reichliche Verzehr von Obst und Gemüse zwar vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt, nicht aber vor Krebs.Zu den zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gehört die Forderung nach fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag. Dies würde “am besten vor Krebs” schützen, heißt es beispielsweise in dem 9. Ernährungsbericht der DGE. Dafür gibt es viele plausible Gründe, etwa den hohen Gehalt an Antioxidanzien in viele Früchten und grünen Pflanzen. Doch die Beweislage ist keineswegs sicher. Sie stützt sich im wesentlichen auf kleineren Fall-Kontroll-Studien, die fehleranfällig sind. Überzeugender wäre der Nachweis einer protektiven Wirkung in einer prospektiven Beobachtungsstudie. Die bekanntesten Langzeituntersuchungen dieser Art sind die Nurses' Health Study und ihr männliches Pendant, die Health Professionals' Follow-up Study.Die Teilnehmer beider Studien haben mehrfach Fragebögen zur Ernährung ausgefüllt, aus denen sich die Zufuhr von Obst und Gemüse berechnen lässt. Die Gruppe um Walter Willett von der Harvard School of Public Health in Boston hat die Daten von 71.910 Krankenschwestern und 37.725 männlichen “Health Professionals” aus gewertet, die zu Beginn der Studie noch frei von chronischen Erkrankungen waren. Ihre Daten lassen auf eine gewisse kardiovaskuläre Prävention einer reichlichen Zufuhr von Obst und Gemüse schließen. Im oberen Fünftel der Obst- und Gemüse-Zufuhr war das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um zwölf Prozent gesenkt (Relatives Risiko, RR 0,88; 95-Prozent-Konfidenzintervall 0,81–0,95). Für die Gruppe aller Krebserkrankungen wurde jedoch überhaupt kein Effekt festgestellt: RR 1,00 (0,95 bis 1,05). Die Autoren schließen aus ihrer Studie, dass die krebsprotektive Wirkung von Obst und Gemüse möglicherweise überschätzt würde.Diesem Urteil mögen sich die Editorialisten Arthur Schatzkin und Victor Kipnis vom National Cancer Institute nicht vorbehaltlos anschließen. Sie gestehen den Autoren zwar zu, dass eine Kohortenstudie weniger fehleranfällig sei als Fall-Kontroll-Studien. Sie habe aber ihre eigenen Fallstricke. Die größte Fehlerquelle seien die Ernährungs-Fragebögen. In beiden Studien wurden die Teilnehmer an bestimmten Stichtagen (viermal bei den Frauen, dreimal bei den Männern) ausführlich nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt.Die Angaben beruhen dabei stark auf den subjektiven Einschätzungen und dem Erinnerungsvermögen. Besser wäre es, wenn die Teilnehmer ein Ernährungstagebuch führen. Möglicherweise könne hierfür in Zukunft auch das Internet genutzt werden. Die Teilnehmer würden dann gebeten, einmal oder mehrmals täglich anzugeben, was sie tatsächlich gegessen haben. Mithilfe der Computertechnologie könnten dann relativ schnell “Updates” der Ernährung erstellt werden./rme
Tja- an FM, SI und Kreuzreaktionen scheint hier niemand auch nur einen einzigen Gedanken zu verschwenden!
Uli
Nach Belgien und den Niederlanden hat sich eine Dioxinaffäre auf Nordrhein-Westfalen ausgeweitet. Drei Bauernhöfe wurden gesperrt, weil sie mit verseuchten Kartoffelschalen beliefert worden sein sollen. Die Schalen sollten als Tierfutter dienen. Lieferant war ein niederländischer Pommes-frites-Hersteller. Das Dioxin fand sich in einem Spezial-Lehm, in dem die Kartoffeln gebadet werden. Ob nur die Schalen belastet sind, ist unklar. Fleisch von den betroffenen Höfen soll vorerst nicht in den Handel gelangen
www.rtl-news.de
die gleiche Meldung- nur etwas ausführlicher:
DIOXIN IM TIERFUTTER
Bauernhöfe in Deutschland müssen schließen
Der Fall weitet sich aus: Nachdem auf niederländischen und belgischen Bauernhöfen Dioxin im Tierfutter entdeckt worden war, sind nun auch Fälle in Deutschland bekannt geworden. Das Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium erklärte, in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz würden mehrere Betriebe geschlossenKöln/Den Haag - Drei Bauernhöfe in Nordrhein-Westfalen ließ das Ministerium bereits schließen. In den Niederlanden sind seit gestern 140 Agrarbetriebe geschlossen, in Belgien acht. Bis zum Abschluss der Untersuchungen darf das Fleisch von Tieren dieser Höfe nicht verkauft werden, hieß es aus Den Haag.
Das Krebs erzeugende Dioxin sei in Kartoffelschalen entdeckt worden, die ein kanadischer Pommes-Frites-Hersteller an die Viehzucht-Betriebe verkauft hatte, erklärte eine Sprecherin des niederländischen Landwirtschaftsministers Jan Veerman. Den Angaben zufolge stammt das Gift aus einem Trennmittel, das zur Sortierung der Kartoffeln verwendet wird. Dieses Mittel habe der Pommes-Frites-Hersteller von einer deutschen Firma bezogen, deren Name Veermans Ministerium nicht nannte. Die Kartoffelprodukte selbst sollen nicht mit Dioxin belastet sein, da sich das Trennmittel, ein spezieller Lehm, nur an der Außenseite der Kartoffeln festsetze.
Auf die Spur der Tierfutter-Verseuchung waren niederländische Kontrolleure gestoßen, als sie in der Milch eines Erzeugerbetriebs bei Lelystad unzulässig hohe Dioxin-Werte gemessen hatten. www.spiegel.de
Und 2.) Im Deutschen Ärzteblatt, Meldung vom 3. 11. 04
Schützen Obst und Gemüse doch nicht vor Krebs?
BOSTON. Dass die Ernährung die Entstehung von Krebserkrankungen beeinflusst, ist für Ernährungswissenschaftler unbestritten. Doch beweisen lässt sich der Zusammenhang nur schwer. Dies trifft auch auf den jüngsten Versuch im Journal of the National Cancer Institute (2004; 96: 1577–84) zu. Die Analyse von zwei großen Beobachtungsstudien ergab, dass der reichliche Verzehr von Obst und Gemüse zwar vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt, nicht aber vor Krebs.Zu den zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gehört die Forderung nach fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag. Dies würde “am besten vor Krebs” schützen, heißt es beispielsweise in dem 9. Ernährungsbericht der DGE. Dafür gibt es viele plausible Gründe, etwa den hohen Gehalt an Antioxidanzien in viele Früchten und grünen Pflanzen. Doch die Beweislage ist keineswegs sicher. Sie stützt sich im wesentlichen auf kleineren Fall-Kontroll-Studien, die fehleranfällig sind. Überzeugender wäre der Nachweis einer protektiven Wirkung in einer prospektiven Beobachtungsstudie. Die bekanntesten Langzeituntersuchungen dieser Art sind die Nurses' Health Study und ihr männliches Pendant, die Health Professionals' Follow-up Study.Die Teilnehmer beider Studien haben mehrfach Fragebögen zur Ernährung ausgefüllt, aus denen sich die Zufuhr von Obst und Gemüse berechnen lässt. Die Gruppe um Walter Willett von der Harvard School of Public Health in Boston hat die Daten von 71.910 Krankenschwestern und 37.725 männlichen “Health Professionals” aus gewertet, die zu Beginn der Studie noch frei von chronischen Erkrankungen waren. Ihre Daten lassen auf eine gewisse kardiovaskuläre Prävention einer reichlichen Zufuhr von Obst und Gemüse schließen. Im oberen Fünftel der Obst- und Gemüse-Zufuhr war das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um zwölf Prozent gesenkt (Relatives Risiko, RR 0,88; 95-Prozent-Konfidenzintervall 0,81–0,95). Für die Gruppe aller Krebserkrankungen wurde jedoch überhaupt kein Effekt festgestellt: RR 1,00 (0,95 bis 1,05). Die Autoren schließen aus ihrer Studie, dass die krebsprotektive Wirkung von Obst und Gemüse möglicherweise überschätzt würde.Diesem Urteil mögen sich die Editorialisten Arthur Schatzkin und Victor Kipnis vom National Cancer Institute nicht vorbehaltlos anschließen. Sie gestehen den Autoren zwar zu, dass eine Kohortenstudie weniger fehleranfällig sei als Fall-Kontroll-Studien. Sie habe aber ihre eigenen Fallstricke. Die größte Fehlerquelle seien die Ernährungs-Fragebögen. In beiden Studien wurden die Teilnehmer an bestimmten Stichtagen (viermal bei den Frauen, dreimal bei den Männern) ausführlich nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt.Die Angaben beruhen dabei stark auf den subjektiven Einschätzungen und dem Erinnerungsvermögen. Besser wäre es, wenn die Teilnehmer ein Ernährungstagebuch führen. Möglicherweise könne hierfür in Zukunft auch das Internet genutzt werden. Die Teilnehmer würden dann gebeten, einmal oder mehrmals täglich anzugeben, was sie tatsächlich gegessen haben. Mithilfe der Computertechnologie könnten dann relativ schnell “Updates” der Ernährung erstellt werden./rme
Tja- an FM, SI und Kreuzreaktionen scheint hier niemand auch nur einen einzigen Gedanken zu verschwenden!
Uli