Hallo Neo,
da hast Du ihn aber gewaltig ueberfahren, das wird schwierig. Da wird wohl nicht viel passieren. So einen hab ich auch an der Angel. Meine Internist scheint ein bestimmtes Programm zu haben, das er durchgeht. Und er moechte "oben" sein bei den Verhandlungen und Behandlungen. Deine unterschwellige Aussage "Du nix wissen" hat deinen Doc sichtlich veraergert.
Mein Fall (Internist) liegt aehnlich, er hat nicht das getestet, was ich wollte, weil er von der Problematik nichts kennt, und es muss wohl der Schein gewahrt bleben, dass er wenigstens "etwas oben" ist - kann ja nicht sein, dass der Patient den Arzt belehrt. Da ist viel Psychologie im Spiel!
Beim letzten Mal war ich noch sauer drueber. Diesmal hab ich so ein wenig getrickst:
Ich hatte in meinem Fall gesagt, dass ich einen gewissen Verdacht habe (Duenndarmfehlbesiedelung) und wie ich darauf kam. Dabei hatte ich sehr betont, dass mich das Ergebnis seiner Sonografie darauf brachte. Ich haette die Idee eines speziellen Atemtests - als er so ein wenig komisch guckte, hab ich gesagt "letztlich bin ich nicht auf einen bestimmten Test fixiert, ich moechte nur gerne die Ursache meines Unwohlseins herausbekommen bzw. eingrenzen".
Damit habe ich seine Macht zum Schein anerkannt. Letztlich wurden Spiegelungen mit Probenentnahme gemacht, aber mein Anliegen ging etwas unter. Dafuer habe ich ein paar andere Sachen gesagt bekommen - manch positve Nachricht, aber auch unerwartet Schlechtes. Aber ich habe recht viel herausbekommen und es laeuft wohl darauf hinaus, dass ich meinen neugewonnenen Hausarzt (andere Person) erst mal an mir etwas verdienen lasse (so dicke haben die's nicht) und mich dann irgendwann in mein "Wunschkrankenhaus" einweisen lasse fuer die richtigen Tests. Dahin kann ich diese Befunde mitnehmen, dann fabgen die nicht bei Null an.
Klingt umstaendlich und unschoen, aber letztlich kann ich mich auf die Art ueberlegen fuehlen, und er kann es auch - die Kaufleute nennen das Win-Win-Situation oder so aehnlich. Ich denke, diesmal haben wir beide tatsaechlich gewonnen - beim Abschlussgespraech war er richtig aufgeschlossen. Ich habe Informationen gewonnen, aber ncoh lang nicht alle. Aber ich weiss jetzt, dass ich da noch mal hinkann, wenn ich noch was getestet haben will. Ich hab ihm sogar ne Befunkopie vom grossen Blutbild mitgebracht, die hat er jetzt in meine Akte bei ihm gesteckt...
Letztlich habe ich die Situation unter Kontrolle und er hat das Gefuehl, dass er mit seinem Wissen und seinen Untersuchungen geholfen hat. Er ist "Handwerker" (so hat ihn ein anderer Dioc charakterisiert) und man muss ihn dann mit seinen Werkzeugen machen lassen. Wenn es annaehernd in die richtige Richtung geht, dann "stimmt die Chemie".
Ich hoffe, der Marathon-Beitrag nervt nicht zu sehr...
Viele Gruesse, Martin
Nachtrag:
Upps, sehe gerade Ulis Antwort - sie hat mich ueberholt.
Wenn e sgar zu sehr Bockmist ist, kann man sich den "psychologischen Tanz" natuerlich sparen - aber bevormunden laesst sich keiner der Docs gern.
Martin