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Histaminintoleranz und weitere Unverträglichkeiten oder Allergien
#1
Hallo,

ich habe seit kurzem die Diagnose aus der Allergologieambulanz der Uni-Klinik, dass ich wahrscheinlich eine Histaminintoleranz habe.

Die Diagnose erhielt ich fast unmittelbar vor einem Krankenhausaufenthalt, bei dem ich wegen einer Hiatushernie operiert worden bin.
Nachdem ich jahrelang Omeprazol genommen hatte und dennoch immer Bauchweh hatte bin ich jetzt schrittweise dabei abzuklären, was eigentlich los ist.

Letzes Jahr war ich schon mal im Krankenhaus und habe da stationär Eiseninfusionen bekommen. Es ging einfach nicht mehr ohne Eisen, dachte ich, da ich immer erschöft war, bin ich leider immer noch. Ein paar Jahre zuvor hatte mich eine Eiseninjektion schon mal umgehauen und ich war mit tagelangem Schwindel und Herzrasen ins Krankenhaus gekommen. Diesmal hatte ich das Eisenpräparat zuvor besorgt und von einer Allergologin testen lassen. Als ich eins hatte, auf das ich nicht reagierte waren da - oh Wunder - keine Konservierungsstoffe drin und das hat gut funktioniert.

Die kürzliche Magen-OP habe ich gut weggesteckt und das kam so: bei der stationären Aufnahme ins Krankenhaus hatte ich auch ein Vorgespräch mit einer Anästesistin. Die fragte mich nach Allergien und da habe ich aufgezählt: Penizillin, Alternaria, Lanolin, Perubalsam, Hausstaub und Milben, Katze, Wegerich, Laktoseintoleranz, Histaminintoleranz. (Allerdings sind Wegerich und Katze beispielsweise nicht sehr ausgeprägt. Die Gastroenterologin, die die Laktoseintoleranz festgestellt hat, meinte sie sei grenzwertig, also gerade so vorhanden und ich solle Sahne und Eis meiden. An die Histaminintoleranz glaubt sie gar nicht - das sei zu exotisch. Aktuell war ich bei einer Allergologin, die sich meine Befunde angesehen hat und die davon ausgeht, dass ich keine Laktoseintoleranz habe (die Reaktionszeit war ihr viel zu lang). Sie tippt eher auf eine Zuckerunverträglichkeit, vielleicht Sorbit.) Ich habe zu der letzten Allergologin gesagt, dass ich schon seit vielen Jahren annehme, dass ich weitere Allergien oder Unverträglichkeiten habe. Habe aber nie jemanden gefunden, der sich mit mir dahinterklemmt und testet. Die o. g. Allergien sind Ergebnisse aus mindestens 25 Jahren, ich habe schon richtig dämliche Allergologen und Hautärzte erlebt. Es war auch schon mal eine gute darunter, die hat z. B. das Eisenpräparat getestet. Aber als ich darüber hinaus noch weitere Tests wollte, meinte sie, ich müsse ein Jahr warten.

Aber ich sollte der Reihe nach erzählen. Die Anästesistin war sehr nett und hat gemeint, dass man bei Histaminintoleranz gut aufpassen muss wegen der Narkose, aber da sie das selbst habe (und ihre Kinder auch) kenne sie sich gut aus und sie könne mir auch noch ein paar Tips geben. Das hat sie dann abends, als es ruhiger in ihrem Dienst wurde, auch getan. U. a. hat sie mir eine Klinik genannt, wo ich unbedingt versuchen solle, stationär aufgenommen zu werden um weitere Tests zu machen. Ich habe mich dahinter geklemmt und bin über die Hotline der Klinik auf die Allergologin (s. o.) gestoßen, die zwar weit von mir entfernt ist, aber doch nicht so weit wie die Klinik und die früher in dieser Klinik gearbeitet hat. Sie hat mir angeboten vorstationär weitere Tests zu machen, aber das hätte ich selbst bezahlen müssen und wenn´s in der Klinik gemacht wird, dann muss ich es nicht bezahlen. Also habe ich jetzt eine Einweisung und einen Aufnahmetermin für den 02.03.2009. Ich weiß nicht so recht, ob ich hier das Krankenhaus usw. nennen darf, deshalb habe ich es nicht getan.

In dem Krankenhaus mit der Magen-OP waren sie sehr nett, besonders die Anästesistin, aber dass man trotzdem gut aufpassen muss, habe ich gemerkt, als ich gegen "epigastrisches Völlegefühl und Übelkeit" ein Medikament auf dem Nachttisch hatte, das ich als Histaminliberator genannt gefunden hatte. Das habe ich dann nicht genommen. Die Diätassistentin war zu der Zeit erkrankt, jemand aus der Küche hat sich meine Ausdrucke ausgeliehen und danach haben sie mir dann das Essen zusammengestellt. Allerdings waren da auch so merkwürdige Vanillesoßen (wohl aus der Tüte ) dabei und noch ein paar andere leicht schluckbare Sachen, die mir aber unheimlich waren und die ich deshalb nicht gegessen habe. Zur OP-Kontrolle bekam ich noch eine Röntgenaufname mit Kontrastmittel und davon hatte ich drei Tage erst Bauchweh und dann Durchfall und Blähungen.

Ich hatte im Internet schon vor dem Test in der Allergologieambulanz nachgelesen und weiß ungefähr, in welchen Lebensmitteln viel Histamin enthalten ist. Allerdings habe ich in den Listen auch sehr viele Nahrungsmittel nicht gefunden und bin entsprechend doch unsicher. Habe dann bekannten Histaminbomben gemieden und hatte beim Test eine 7 (Histaminintoleranz wahrscheinlich). Beim Lesen zum Thema habe ich dann herausgefunden, dass manche Patienten als "gesund" dastehen (ergo wie Simulanten) wenn sie vor den Tests kein Histamin zu sich nehmen und vielleicht obendrein noch Antihistaminika. Das und die offensichtliche Erfolglosigkeit der nur auf Histamin ausgerichteten Diät hat mich zu dem Entschluss gebracht, die Diät noch mal auszusetzen und die Klinik-Tests abzuwarten. Natürlich übertreibe ich es nicht allzusehr und esse nicht alles, was mir so quer kommt. Aber derzeit versuche ich die Vorräte an "bösen" Lebensmitteln aufzuessen, die ich nachher wahrscheinlich eh nicht mehr essen darf.?

Ich habe die Informationen, die ich bisher verarbeiten konnte, so verstanden, dass die Histaminintoleranz eine Folge und nicht die Ursache weiterer Nahrungsmittelintoleranzen oder -allergien ist. Wenn das so ist, dann ist es ja schon sträflich, dass ich z. B. in der Uniklinik nicht weiter ausgetestet wurde, obwohl ich mehrmals bei verschiedenen Ärzten danach gefragt habe. Und überhaupt waren die sehr schlecht organisiert, ständig hat was gefehlt, sie hatten was vergessen, haben mich falsch geschickt und wussten nicht Bescheid über ihren eigenen Laden. Dabei aber tragen sie die Nasen oben und verhalten sich als wären sie eine Behörde. Ich selbst arbeite in einer Behörde, aber bei uns werden die Leute besser behandelt.

A pro pos Arbeit: ich bin vollzeitbeschäftigt und habe jeden Tag 2 Stunden Fahrt zur Arbeit und 2 Stunden wieder zurück. Ich kann das auch nicht so einfach ändern und umziehen, denn davon hängen verschiedene familiäre Dinge ab. Ich esse sämtliche Mahlzeiten im Büro weil mein Arbeitstag so lang ist und ich bis vor kurzem abends nicht mehr hätte essen können wegen dem Reflux. Ich erhoffe mir von der Klinik zweierlei: erstens genauere Diagnosen und zweitens praktische Hinweise für die alltägliche Lebensweise, insbesondere den Speiseplan, den ich auch an der Arbeit umsetzen kann. So lange ich nach der OP krankgeschrieben war, war es ja vergleichsweise einfach, aber in einer kleinen Teeküche mit nur 2 Platten und anderen Kollegen, die auch kochen wollen ist es schon schwieriger. Außerdem weiß ich gar nicht, wo ich ständig frische Lebensmittel herkriegen könnte. Bilden denn die histaminarmen Sachen wie Kartoffeln, Haferflocken, Reis und Hirse auch Histamin, wenn sie liegen?

Und dann hätte ich noch eine wichtige Frage: kann mir hier jemand aufzählen, welche Tests sinnvollerweise in dieser Klinik gemacht werden sollten? Ich will die Gelegenheit ja nutzen und so viel wie möglich rausfinden, auch wenn ich jetzt schon begriffen habe, dass ich mich vielleicht noch jahrelang mit dem Thema werde beschäftigen müssen. Und das will ich ja auch gerne tun. Aber bei so viel ärztlicher Arroganz, die mir schon begegnet ist, will ich wenigstens wissen, wonach ich fragen kann, auch wenn ich die Auswertungen der Tests selbst nicht immer lesen kann. Aber ich habe einen guten Heilpraktiker (der ist auch weit weg und wir kommunizieren per Mail oder Telefon). Bei dem laufen die ganzen Ergebnisse zusammen und von dem erhoffe ich mir auch, dass er durch homöopathische Behandlung an den Ursachen? der Allergien was ändern kann. Das erhoffe ich mir von den Leuten in der Klinik ja schon gar nicht mehr.

Inzwischen plane ich allerdings schon weiter und habe rausbekommen, dass ich eine Reha-Maßnahme im Eilverfahren von der Dt. Rentenversicherung Bund (ehemals BfA) kriegen kann, wenn der Sozialdienst den Antrag mit Befunden direkt aus der Klinik an die BfA faxt und es in dem Antrag heißt, dass ohne die Reha meine Arbeitsfähigkeit dauerhaft gefährdet sei. Ich hatte eine sehr nette Reha-Beraterin am Telefon, die mir genau erklärt hat, wie´s beantragt werden muss, damit die Sache Aussicht auf Erfolg hat. Ich hatte mir im Internet auch schon eine Rehaklinik rausgesucht und von denen Infomaterial zugeschickt bekommen. Da hat sie mal eben nachgesehen und eingeschätzt, dass das eine empfehlenswerte Rehaklinik sei. Von ihr habe ich auch erfahren, dass mit Allergien keine Anschlussheilbehandlung (AHB), wohl aber eine Reha.

Falls in der ersten Klinik die Zeit nicht ausreicht für alle sinvollen Tests, dann werde ich versuchen, in der Rehaklinik an weitere Diagnosen zu kommen. Ich bin zur Zeit nicht in der Stimmung, mich von denen noch länger vertrösten zu lassen. Vor etwa vier Jahren war ich schon mal zur Kur, einer psychosomatischen, weil meine Hausärztin meinte, meine "Seele schreit"? - und sicher hat mir die damalige Kur nicht geschadet und auch partiell weitergeholfen. Aber nach der Grunderkrankung für meine Beschwerden hat einfach niemand gefragt. Psychologen sind halt keine Allergologen. Ich komme so langsam drauf: man muss sein eigener Arzt werden!

Ehe das hier zu einem Roman ausartet schreibe ich jetzt noch meine aktuellen Symptome auf und komme dann mal so langsam zum Schluss:
Hautrötung
Flush
Hitzewallungen
Kopfschmerzen
Migräne
Erschöpfungszustände
Schwellungen der Augenlieder
rinnende/verstopfte Nase
Blähungen
aufgeblähter Bauch
Bauchschmerzen
Magenstechen
Durchfall/Verstopfung
Heißhunger
Gliederschmerzen
Rückenschmerzen
Dysmenorrhoe
Warzen, besonders an den Füßen

Vor einem Jahr habe ich ohne was dafür tun zu müssen 5 kg abgenommen und sie sind auch nicht "wiedergekommen". Wegen der aktuellen OP waren es dazu noch mal 4 kg, worum ich aber nicht traurig bin, siehe Heißhunger. Früher hatte ich auch noch Ekzeme, Juckreiz, Schwindel, Übelkeit, Magenkrämpfe, Herzrhytmusstörungen und Schleimhautreizungen.

Noch was ist mir in letzter Zeit klargeworden: dass es mir vor zwei Jahren bei meiner Myomoperation so ganz und gar schlecht ging, hat wohl nicht nur an dem Bauchschnitt gelegen sondern auch am Histamin in den Medikamenten.

Und zum Schluss noch eine Frage: kennt jemand ein Buch zu Histaminintoleranz von Thiel? Das war ein Tip von der netten Anästesistin, aber ich kann´s nicht finden.


Liebe Grüße<br />Gloria
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Histaminintoleranz und weitere Unverträglichkeiten oder Allergien - von Gloria - 14.02.2009, 17:34

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