Hallo Roger,
ich hab nochmal recherchiert und unter anderem in meiner Rewe-Filiale eine Hausdurchsuchung gemacht.
Das Ergebnis: Zwischen uns gab es deutsch-deutsche Verständigungsschwierigkeiten. Du lebst nämlich in den alten Bundesländern, ich bin in Ostdeutschland zu Hause.
Bei uns im Osten sind Matzen (außerhalb des Judentums) wirklich unbekannt, und Rewe hat sie nicht. Bei euch im Westen gibt es die erwähnten Matzen. Der Hersteller hat folgende Internetadresse:
www.matsot.com
Paul Heumann war ein Elsässer Jude und hat 1907 eine Bäckerei gegründet. Heumann's Matzen kommen also trotz des deutschen Namens aus Frankreich.
Im Allgemeinen sind Matzen wirklich - wie ich bereits geschrieben habe - eine rein jüdische Angelegenheit. Für die Niederlande gibt es eine Matzenfabrik in Enschede, die unter Aufsicht des Rabbinats, also koscher produziert. Für Mitteleuropa soll es einen koscheren Hersteller in der Slowakei geben.
Heumann produziert koschere Matzen (unter Aufsicht des Straßburger Großrabbinats) und solche, die nicht koscher sind. Diese werden, weil sie in der Regel nur Weizenmehl und Wasser enthalten, vom Hersteller Nichtjuden als gesundes Diätlebensmittel empfohlen. Allerdings: Wer? nur Hefe meiden muss, hat viele Alternativen, und wer fast nichts verträgt, kann mit Matzen wegen des enthaltenen Weizens nichts anfangen. So gesehen ist der Wert der Matzen für Nichtjuden gering.
Juden essen Matzen auch außerhalb des Pessachfestes. Dann gelten weniger strenge Regeln für die Herstellung. Die Sepharden backen manchmal Matzen mit Wein statt Wasser. Es kann auch ein anderes glutenhaltiges Getreide verwendet werden.
Die wenigen Juden, die es in Ostdeutschland gibt, besorgen sich ihre Lebensmittel irgendwie und mit Hilfe der Gemeinde, aber nicht aus dem Supermarkt. In Berlin gibt es mehrere koschere Lebensmittelgeschäfte. Außerdem führen dort die Kaufhäuser KaDeWe und Wertheim Matzen.
Enthält Knäckebrot Hefe? - Je nach Hersteller.
Knäckebrot der Westmarke Wasa enthält immer Hefe. Insofern hattest du Recht. Bei einigen anderen Herstellern ist vielleicht auch Hefe drin.
Bei uns im Osten ist aber die Marke "Burger Knäcke" sehr populär. Gemeint ist Burg bei Magdeburg. Alle Knäckebrotsorten dieser Firma sind hefefrei. Ich hatte also auch Recht. Bio-Knäckebrot der Firmen "Naturata" und "Allos" enthält ebenfalls keine Hefe. Das ist bundesweit in Bioläden erhältlich.
Bei den Ossis ist auch das hefefreie Waffelbrot "Filinchen" beliebt. Der Hersteller sitzt in Apolda (bei Weimar).
www.filinchen.de
Inhalt: Weizenmehl, Weizenvollkornmehl, Weizenstärke, Butter, Vollmilchpulver, Zucker, Natriumcarbonat
Die traditionellen Ostmarken sind im Westen kaum bekannt. Die Wessis unter uns können ja mal, wenn sie Lust haben, ihre Läden nach Ostprodukten durchforsten - und anschließend über den Stand der deutschen Einheit nachdenken. :
Wir hier im Forum, die wir mit NMAs und NMUs "gesegnet" sind ;D können allerdings mit Ostprodukten wenig anfangen, weil sie im Allgemeinen die gleichen unverträglichen Stoffe enthalten wie die Westwaren.
Unter den abgepackten Brotsorten bei Rewe habe ich keine hefefreie gefunden. In diesem Punkt hattest du also Recht. Allerdings kommen wir hier im Forum nicht darum herum, auch außerhalb der Supermärkte, die ja auf ein Massenpublikum zugeschnitten sind, unser Futter zu suchen. Ich habe die Listen meiner regionalen Biobäcker durchgesehen. Die bieten viele hefefreie Brote an. Du müsstest dich nur mal bei den (Bio-)Bäckern in deiner Nähe erkundigen, um hefefreies Brot zu finden.
Im Osten gibt es für fast alle Produktgruppen (z.B. Knäckebrot, Getreidekaffee, Geschirrspülmittel) eine, manchmal mehrere starke Ostmarken. Doch auch innerhalb Ostdeutschlands sind die Supermärkte einer Handelskette nicht einheitlich bestückt. Es gibt regionale Unterschiede. Logischerweise habt ihr im Westen dafür andere regionale Produkte, die die Ossis nicht kennen.
Bolek
ich hab nochmal recherchiert und unter anderem in meiner Rewe-Filiale eine Hausdurchsuchung gemacht.
Das Ergebnis: Zwischen uns gab es deutsch-deutsche Verständigungsschwierigkeiten. Du lebst nämlich in den alten Bundesländern, ich bin in Ostdeutschland zu Hause.
Bei uns im Osten sind Matzen (außerhalb des Judentums) wirklich unbekannt, und Rewe hat sie nicht. Bei euch im Westen gibt es die erwähnten Matzen. Der Hersteller hat folgende Internetadresse:
www.matsot.com
Paul Heumann war ein Elsässer Jude und hat 1907 eine Bäckerei gegründet. Heumann's Matzen kommen also trotz des deutschen Namens aus Frankreich.
Im Allgemeinen sind Matzen wirklich - wie ich bereits geschrieben habe - eine rein jüdische Angelegenheit. Für die Niederlande gibt es eine Matzenfabrik in Enschede, die unter Aufsicht des Rabbinats, also koscher produziert. Für Mitteleuropa soll es einen koscheren Hersteller in der Slowakei geben.
Heumann produziert koschere Matzen (unter Aufsicht des Straßburger Großrabbinats) und solche, die nicht koscher sind. Diese werden, weil sie in der Regel nur Weizenmehl und Wasser enthalten, vom Hersteller Nichtjuden als gesundes Diätlebensmittel empfohlen. Allerdings: Wer? nur Hefe meiden muss, hat viele Alternativen, und wer fast nichts verträgt, kann mit Matzen wegen des enthaltenen Weizens nichts anfangen. So gesehen ist der Wert der Matzen für Nichtjuden gering.
Juden essen Matzen auch außerhalb des Pessachfestes. Dann gelten weniger strenge Regeln für die Herstellung. Die Sepharden backen manchmal Matzen mit Wein statt Wasser. Es kann auch ein anderes glutenhaltiges Getreide verwendet werden.
Die wenigen Juden, die es in Ostdeutschland gibt, besorgen sich ihre Lebensmittel irgendwie und mit Hilfe der Gemeinde, aber nicht aus dem Supermarkt. In Berlin gibt es mehrere koschere Lebensmittelgeschäfte. Außerdem führen dort die Kaufhäuser KaDeWe und Wertheim Matzen.
Enthält Knäckebrot Hefe? - Je nach Hersteller.
Knäckebrot der Westmarke Wasa enthält immer Hefe. Insofern hattest du Recht. Bei einigen anderen Herstellern ist vielleicht auch Hefe drin.
Bei uns im Osten ist aber die Marke "Burger Knäcke" sehr populär. Gemeint ist Burg bei Magdeburg. Alle Knäckebrotsorten dieser Firma sind hefefrei. Ich hatte also auch Recht. Bio-Knäckebrot der Firmen "Naturata" und "Allos" enthält ebenfalls keine Hefe. Das ist bundesweit in Bioläden erhältlich.
Bei den Ossis ist auch das hefefreie Waffelbrot "Filinchen" beliebt. Der Hersteller sitzt in Apolda (bei Weimar).
www.filinchen.de
Inhalt: Weizenmehl, Weizenvollkornmehl, Weizenstärke, Butter, Vollmilchpulver, Zucker, Natriumcarbonat
Die traditionellen Ostmarken sind im Westen kaum bekannt. Die Wessis unter uns können ja mal, wenn sie Lust haben, ihre Läden nach Ostprodukten durchforsten - und anschließend über den Stand der deutschen Einheit nachdenken. :
Wir hier im Forum, die wir mit NMAs und NMUs "gesegnet" sind ;D können allerdings mit Ostprodukten wenig anfangen, weil sie im Allgemeinen die gleichen unverträglichen Stoffe enthalten wie die Westwaren.
Unter den abgepackten Brotsorten bei Rewe habe ich keine hefefreie gefunden. In diesem Punkt hattest du also Recht. Allerdings kommen wir hier im Forum nicht darum herum, auch außerhalb der Supermärkte, die ja auf ein Massenpublikum zugeschnitten sind, unser Futter zu suchen. Ich habe die Listen meiner regionalen Biobäcker durchgesehen. Die bieten viele hefefreie Brote an. Du müsstest dich nur mal bei den (Bio-)Bäckern in deiner Nähe erkundigen, um hefefreies Brot zu finden.
Im Osten gibt es für fast alle Produktgruppen (z.B. Knäckebrot, Getreidekaffee, Geschirrspülmittel) eine, manchmal mehrere starke Ostmarken. Doch auch innerhalb Ostdeutschlands sind die Supermärkte einer Handelskette nicht einheitlich bestückt. Es gibt regionale Unterschiede. Logischerweise habt ihr im Westen dafür andere regionale Produkte, die die Ossis nicht kennen.
Bolek