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Stiefkinder der Allergologie
#1
Nahrungsmittelallergien : Stiefkinder der Allergologie

...so lautet die vielversprechende Überschrift einer 14-seitigen Fortbildung in der >> Ärztliche Praxis DermatologieAllergologie 2_2008 <<
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_d...108622.htm
....leider sind die Beiträge selbst nicht "lesbar".....


Ein paar "Highlights " ( positive wie negative ) möchte ich Euch nicht vorenthalten – nur in kurzen Zitaten......

Der erste Autor ist: Dr. Roland R. Riedl- Seifert, Pädiatrische Pneumologie, Allergologie –Kassel

Zitat:...Umfragen ergeben immer wieder dasselbe Bild: Etwa jeder 5. glaubt, unter einer Nahrungsmittelallergie zu leiden. Tatsächlich sind aber weniger als 3 % der Bevölkerung betroffen. Bei Kleinkindern liegt die Rate eventuell ein bisschen höher.


Der Autor erzählt dann von diversen Studien, die man durchgeführt habe und bei denen sich die Vermutungen der Eltern nicht durch Test, Blutergebnisse und Provokationen nicht bestätigen ließen.

Zitat:....Häufigste Auslöser sind beim Kind Ei, Milch, Weizen und Soja, beim Erwachsenen kommen Sellerie, Nüsse , Früchte, Fleisch und Fisch hinzu .....


Zitat:.....Entgegen der allgemeinen Tendenz haben Nahrungsmittelallergien in den zurückliegenden Jahren nicht die gleiche Hausse erlebt wie beispielsweise die allergische Rhinokonjunktivitis ( ...vielleicht würde diese Aussage anders lauten , wenn man die \"Reizdarm\"- Patienten mit berücksichtigen würde????? )
Allerdings steht Letztere in engem Zusammenhang mit dem oralen Allergie-Syndrom, das als pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie gesehen wird und entsprechend der Grunderkrankung Pollinosis häufiger zu beobachten ist.
Keine zuverlässigen Daten gibt es zu Pseudoallergien , bzw. Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Eine Laktoseintoleranz haben etwa 10% der Erwachsenen, im Kleinkindalter kommt sie kaum vor. ( die 10 % dürften \"untertrieben\" sein .....)

Zitat:Die immunologischen Grundlagen sind nur theoretisch bekannt
Die pathophysiologischen Grundlagen der Nahrungsmittelallergie sind nur theoretisch bekannt. Welche Bedingungen tatsächlich erfüllt sein müssen, um im Darm die Toleranz gegenüber den tagtäglich zu Tausenden und Abertausenden anströmenden Antigenen- und dann nur auf ein spezifisches – zu zerstören bleibt unklar.
....Die Darmschleimhaut enthält auch reichlich Mastzellen und eosinophile Granulozyten, bei Allergikern wahrscheinlich mehr als bei Nichtallergikern



Und dann steht da in einem Kasten die Symptomatik bei Nahrungsmittelallergie

Zitat:gastrointestinal : Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Meteorismus, Koliken
kutan : Urticaria, Ekzem, Juckreiz, Flush, Verschlechterung eines atopischen Ekzems, Angioödem
respiratorisch : Rhinitis, Husten, Heiserkeit, Bronchialobstruktion
neurologisch: Kopfschmerzen, Schwindel, Reizbarkeit
systemisch: Tachycardie, Kollaps, Hypotension


Zitat:...Auch bei Erwachsenen lassen sich IgE- Spiegel gegen alles Mögliche nachweisen. (Aber in den seltensten Fällen auf Nahrungsmittel.....) . Daher sollten breite Screening – oder Suchtests bei Verdacht auf Nahrungsmittelallergie obsolet sein. Eine gezielte IgE- Bestimmung hingegen gilt als wichtige diagnostische Zusatzinformation. IgG- Bestimmungen haben keinen Stellenwert .


Zitat:...Warum äußern sich Nahrungsmittelallergien auch an Haut oder Lunge?
Wie für alle allergischen Erkrankungen ist unklar, wieso sie sich bevorzugt an bestimmten Organsystemen manifestieren. Auch wenn der Auslöser eindeutig oral aufgenommen wird, bleiben die Reaktionen einer NMA keineswegs auf den Gastrointestinaltrakt beschränkt, wo sie als Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe , Meteorismus in Erscheinung treten. So kann eine Erdnussallergie beispielsweise ein OAS auslösen oder aber einen Herz- Kreislauf- Stillstand bewirken. Eine Sojaallergie kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen oder einen schweren Asthmaanfall.
Besonders schwierig zu beurteilen ist die Verschlechterung eines atypischen Ekzems durch Nahrungsmittel. Die typische Spätreaktion zeigt sich erst nach Tagen , weswegen die Patienten anders als bei Sofortreaktionen oft keinen Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme herstellen können. Oder sie tritt gelegentlich auch erst nach wiederholter Allergenexposition auf. ( ....da würde ich `mal meinen, dass die immer geforderten \"Provokationen\" nichts bringen, besonders dann, wenn ein \"Mix aus versch. Allergenen\" für Reaktionen verantwortlich ist und es zudem noch zu \"Spätreaktionen\" kommt......... )
Dabei lösen Nahrungsmittelallergien häufiger Reaktionen der Haut ( Ekzem, Urticaria) als solche des Gastrointestinaltraktes aus.

...Fortsetzung folgt
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Stiefkinder der Allergologie - von Uli - 06.05.2008, 10:53
Stiefkinder der Allergologie - von Uli - 06.05.2008, 10:57

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