25.08.2005, 09:43
Ärzte Zeitung, 25.08.2005
Jedes neunte Kind ist bei der Einschulung zu dick
Alarmierende Befunde im Saarländischen Gesundheitsbericht / Viele Kinder leiden auch unter Haltungsschäden
SAARBRÜCKEN (kin). Das saarländische Gesundheitsministerium hat beunruhigende Zahlen über den Gesundheits-Zustand von Einschulkindern veröffentlicht: Jedes zehnte Kind im Saarland hat bei der Einschulung Haltungsschwächen, jedes neunte ist zu dick und jedes sechste kann für sein Alter nicht gut genug sprechen.
"Die Befunde sind zum Teil alarmierend", sagte der saarländische Gesundheitsminister Josef Hecken (CDU) bei der Vorstellung des ersten "Berichts zur Gesundheit von Einschulkindern im Saarland". Basis des Berichts sind die Einschul-Untersuchungen bei allen rund 10 000 saarländischen Jungen und Mädchen im vergangenen Jahr.
Besonders erschreckend ist nach Heckens Darstellung die steigende Zahl von zu dicken Kindern. Bei der Einschulung seien inzwischen 6,1 Prozent übergewichtig, 5,5 Prozent adipös. "Im weiteren Schulverlauf wird das eher noch schlimmer", berichtete der Gesundheitsminister. Im vierten Schuljahr liege der Anteil der Übergewichtigen schon bei 19 Prozent, in der achten Klasse seien es sogar 22 Prozent.
Eine der Folgen sind Haltungsschwächen. Jedes zehnte Einschul-Kind leidet darunter. Auch hier ist die Tendenz nach Angaben des Gesundheitsministeriums steigend. "Rund 50 Prozent der Kinder sind im Sportverein", erläuterte Hecken. Doch ein großer Teil des Nachwuchs verbringe seine Zeit nicht mehr im Freien, sondern lieber vor TV, Playstation oder Gameboy.
Das Gesundheitsministerium hat deshalb bereits erste Konsequenzen gezogen. Hecken kündigte für den Oktober das Projekt "Kids Check" an, bei dem flächendeckend im Saarland bei allen Kindergarten-Kindern Wirbelsäule und Haltung überprüft werden sollen.
Noch dramatischer sind die Steigerungsraten bei Kindern mit behandlungsbedürftigen Sprachentwicklungs-Verzögerungen. Konnten 1996 über acht Prozent für ihr Alter noch nicht gut sprechen, so liegt dieser Anteil inzwischen bei fast 17 Prozent.
An die Kinderärzte appellierte Hecken, bei den Eltern mit mehr Nachdruck auf Verhaltens- und Ernährungsänderungen zu drängen. "Mir sind viele Fälle bekannt, wo sehr wohl die richtige Diagnose gestellt wurde", so Hecken, "aber eben nicht gesagt wurde, ihr müßt jetzt etwas ändern".
Der Gesundheitsbericht kommt auch zu dem Schluß, daß Kinderärzte und Geburtskliniken für Migrantenfamilien mehr Informationen in deren Muttersprache bereitstellen sollen. Denn das Problem Übergewicht betreffe immer öfter Kinder aus ausländischen Familien.
An den Kindervorsorge-Untersuchungen U1 bis U9 hatten 74,2 Prozent der Kinder teilgenommen. Regelmäßig Medikamente nahmen 2,8 Prozent - meist gegen Allergien. Fast jedes zehnte Einschulkind im Saarland leidet unter Allergien. Mehr als elf Prozent haben Attacken von Pseudo-Krupp durchgemacht.
"Darüber hinaus hat sich der Impfschutz in den letzten Jahren signifikant verbessert", sagte Hecken. Inzwischen seien 65 Prozent der Schulkinder mit Impfbuch gegen alle neun von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Infektionskrankheiten geimpft. Positiv zudem: Der Anteil der Einschulkinder mit Neurodermitis ist auf 3,7 Prozent, der Anteil der Kinder mit Heuschnupfen auf 1,7 Prozent gesunken.
Das Saarland ist nach Brandenburg und Schleswig-Holstein das dritte Bundesland, das einen Bericht zur Gesundheitslage von Einschulkindern vorgelegt hat. Der Bericht soll alle zwei Jahre erscheinen.
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/08...s&bPrint=1
Für Erwachsene gibt es immerhin ein „Programm“
http://www.mobilis-project.de/
und für Kinder?????
Da sollten erst mal weniger die Sportstunden aus dem Lehrplan gestrichen werden, sondern die in den letzten Jahren dem >Rotstift-zum-Opfer-gefallenen< wieder eingesetzt werden!!!!! ( Neben einer richtigen Umstellung der Ernährung-........)
Uli
Jedes neunte Kind ist bei der Einschulung zu dick
Alarmierende Befunde im Saarländischen Gesundheitsbericht / Viele Kinder leiden auch unter Haltungsschäden
SAARBRÜCKEN (kin). Das saarländische Gesundheitsministerium hat beunruhigende Zahlen über den Gesundheits-Zustand von Einschulkindern veröffentlicht: Jedes zehnte Kind im Saarland hat bei der Einschulung Haltungsschwächen, jedes neunte ist zu dick und jedes sechste kann für sein Alter nicht gut genug sprechen.
"Die Befunde sind zum Teil alarmierend", sagte der saarländische Gesundheitsminister Josef Hecken (CDU) bei der Vorstellung des ersten "Berichts zur Gesundheit von Einschulkindern im Saarland". Basis des Berichts sind die Einschul-Untersuchungen bei allen rund 10 000 saarländischen Jungen und Mädchen im vergangenen Jahr.
Besonders erschreckend ist nach Heckens Darstellung die steigende Zahl von zu dicken Kindern. Bei der Einschulung seien inzwischen 6,1 Prozent übergewichtig, 5,5 Prozent adipös. "Im weiteren Schulverlauf wird das eher noch schlimmer", berichtete der Gesundheitsminister. Im vierten Schuljahr liege der Anteil der Übergewichtigen schon bei 19 Prozent, in der achten Klasse seien es sogar 22 Prozent.
Eine der Folgen sind Haltungsschwächen. Jedes zehnte Einschul-Kind leidet darunter. Auch hier ist die Tendenz nach Angaben des Gesundheitsministeriums steigend. "Rund 50 Prozent der Kinder sind im Sportverein", erläuterte Hecken. Doch ein großer Teil des Nachwuchs verbringe seine Zeit nicht mehr im Freien, sondern lieber vor TV, Playstation oder Gameboy.
Das Gesundheitsministerium hat deshalb bereits erste Konsequenzen gezogen. Hecken kündigte für den Oktober das Projekt "Kids Check" an, bei dem flächendeckend im Saarland bei allen Kindergarten-Kindern Wirbelsäule und Haltung überprüft werden sollen.
Noch dramatischer sind die Steigerungsraten bei Kindern mit behandlungsbedürftigen Sprachentwicklungs-Verzögerungen. Konnten 1996 über acht Prozent für ihr Alter noch nicht gut sprechen, so liegt dieser Anteil inzwischen bei fast 17 Prozent.
An die Kinderärzte appellierte Hecken, bei den Eltern mit mehr Nachdruck auf Verhaltens- und Ernährungsänderungen zu drängen. "Mir sind viele Fälle bekannt, wo sehr wohl die richtige Diagnose gestellt wurde", so Hecken, "aber eben nicht gesagt wurde, ihr müßt jetzt etwas ändern".
Der Gesundheitsbericht kommt auch zu dem Schluß, daß Kinderärzte und Geburtskliniken für Migrantenfamilien mehr Informationen in deren Muttersprache bereitstellen sollen. Denn das Problem Übergewicht betreffe immer öfter Kinder aus ausländischen Familien.
An den Kindervorsorge-Untersuchungen U1 bis U9 hatten 74,2 Prozent der Kinder teilgenommen. Regelmäßig Medikamente nahmen 2,8 Prozent - meist gegen Allergien. Fast jedes zehnte Einschulkind im Saarland leidet unter Allergien. Mehr als elf Prozent haben Attacken von Pseudo-Krupp durchgemacht.
"Darüber hinaus hat sich der Impfschutz in den letzten Jahren signifikant verbessert", sagte Hecken. Inzwischen seien 65 Prozent der Schulkinder mit Impfbuch gegen alle neun von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Infektionskrankheiten geimpft. Positiv zudem: Der Anteil der Einschulkinder mit Neurodermitis ist auf 3,7 Prozent, der Anteil der Kinder mit Heuschnupfen auf 1,7 Prozent gesunken.
Das Saarland ist nach Brandenburg und Schleswig-Holstein das dritte Bundesland, das einen Bericht zur Gesundheitslage von Einschulkindern vorgelegt hat. Der Bericht soll alle zwei Jahre erscheinen.
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/08...s&bPrint=1
Für Erwachsene gibt es immerhin ein „Programm“
http://www.mobilis-project.de/
und für Kinder?????
Da sollten erst mal weniger die Sportstunden aus dem Lehrplan gestrichen werden, sondern die in den letzten Jahren dem >Rotstift-zum-Opfer-gefallenen< wieder eingesetzt werden!!!!! ( Neben einer richtigen Umstellung der Ernährung-........)
Uli