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Muttermilchunverträglichkeit nach ca. 2 Jahren bei Kleinkind wegen Enzymmangel?
#2
Hallo Claire,

Menschen sind auch nur Säugetiere. Säugetiere haben als erste Nahrung für ihre Neugeborenen die Milch. Diese vom Muttertier selbst produzierte Nahrung ist notwendig, um das Neugeborene in der Phase zu ernähren, in der es noch nicht in der Lage ist, fremde Stoffe aus der Umwelt als Nahrung zu verwerten. Das Jungtier kommt eigentlich zu früh auf die Welt. Aber "technisch" geht das nicht anders, weil im Körper der Mutter ja nur begrenzt Platz ist. Bevor es zu groß wird, muss das Kind raus. Die Mutter hat zwar in sich keinen Platz mehr, kann ihm aber weiterhin Nahrung bieten. Die Milch. Das Säugen oder Stillen ist also im Grunde ein biologischer Kompromiss.

Alle Säugetiere haben von den wesentlichen Bestandteilen her die gleiche Milch. Die Unterschiede bestehen in der Gewichtung der Bestandteile und in der Beimischung von "Hilfsstoffen". Die Natur hat also ein Grundrezept für Milch, das für jede Säugetierart ein bisschen abgewandelt wird. Diese Unterschiede sind für Neugeborene wichtig.

Zum Grundrezept einer jeden Säugermilch gehört der Milchzucker (Laktose). Um den zu verwerten wird ein spezielles Enzym gebraucht, das in der ersten Lebensphase des Jungtiers im Darm bereitgestellt wird. Menschenmilch enthält mehr Milchzucker als Kuhmilch. Sie ist also süßer. Der Menschenmilch am ähnlichsten ist die Eselsmilch, dann kommt die der Pferde. Weil Pferde so viel Zucker in ihre Milch tun, lässt sie sich schön vergären. Daher kennen die Nomadenvölker Eurasiens Getränke aus vergorener Stutenmilch (Kumys).

An diesen Getränken siehst du, dass da ziemlich viel Zucker im Spiel ist. Aber eben kein Rohrzucker, sondern Milchzucker. Den braucht so ein Säugetier nach der Säuglingsphase in seinem ganzen Leben nicht mehr zu verwerten. Und wie das so ist mit Dingen, die man nicht braucht, sie verschwinden. Das Programm zur Produktion des speziellen Enzyms Laktase wird eingestellt. Die Natur denkt da ökonomisch.

Nun sind einige Menschenvölker in grauer Vorzeit auf den Dreh gekommen, Milchkühe zu halten und ihr Leben lang Milch zu trinken. Sie haben sich genetisch an das Leben mit Milch angepasst und produzieren auch als Erwachsene Laktase. Wer aber das Enzym nicht hat, und das ist global gesehen der Normalfall, leidet an Laktoseintoleranz (LI), wenn er trotzdem Milch zu sich nimmt. Dazu haben wir hier ein ganzes Board. Da findest du unzählige Informationen.

Schon nach den ersten Lebensmonaten muss beim Menschen mit dem Beikostaufbau begonnen werden, weil die Muttermilch dann nicht mehr die ideale Nährstoffversorgung des Säuglings gewährleisten kann. Das ist das Programm der Natur. Das Jungtier wächst, seine Bedürfnisse ändern sich. Wenige Monate nach Beginn des Beikostaufbaus ist die Beikost zur Hauptkost geworden. Die Aufnahme von Milch ist nun überflüssig. Die Produktion des Spezialenzyms wird eingestellt.

Wenn du selber Kuhmilch nicht verträgst, dann kannst du davon ausgehen, dass dein Kind diese Eigenschaft, schon relativ kurze Zeit nach der Geburt die Laktaseproduktion einzustellen, von dir geerbt hat. Das heißt, in dem - auf das Stillen bezogen - sehr hohen Alter verträgt es die Muttermilch nicht mehr. Denn Muttermilch ist eben auch nur Milch und kein Wundermittel. Im Gegenteil: Sie enthält besonders viel Milchzucker.

Das bedeutet, dass es höchste Zeit ist für dich abzustillen.

Kinder entwickeln sich, verändern sich, alles hat seine Zeit. Eine Zeit, die man nicht beliebig ausdehnen kann. So schön sie auch sein mag, man kann die Zeit nicht anhalten. Die Natur ist da unerbittlich. Die biologische Uhr tickt.

Und beim nächsten Kind, würde ich sagen, stillst du nur ein Jahr. Auch nach dem Abstillen hält das Zusammensein mit den Kindern schöne intensive Momente bereit. Sei einfach neugierig auf das, was danach kommt.

Fazit: Dein Osteopath hat recht.

Dass über Muttermilchunverträglichkeit kaum berichtet wird, liegt wohl daran, dass die meisten Mütter viel früher abstillen. Schon bevor die Milch unverträglich wird, ist sie ja nicht mehr die geeignete Nahrung für das Kind.

Lieber Gruß von
Bolek
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Re: Muttermilchunverträglichkeit nach ca. 2 Jahren bei Kleinkind wegen Enzymmangel? - von Bolek - 06.11.2009, 05:08

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