07.07.2009, 12:54
Dr. Kofler hat seine Seite aktualisiert:
Uli
Zitat:Die Bestimmung der DAO aus dem Blut war anfänglich ein zusätzlich interessanter Befund, da man die Konzentration des Enzyms DAO messen kann. Aus einer erniedrigten Serumkonzentration schloss man daher auf einen Mangel( und vice versa) Leider trifft das in der Realität selten zu: in meiner Allergieambulanz, und an anderen Zentren in Österreich und der Schweiz wurden seit 2004 viele Patienten mit Histaminunverträglichkeit untersucht, und die DAO werte mit der klinischen Symptomatik korreliert. Die derzeit gültigen Referenzwerte der DAO stimmten – zumindest nach unserer Erfahrung - überhaupt nicht mit der Diagnose einer Histaminunverträglichkeit überein. Das wurde inzwischen in 2 rezenten Publikationen bestätigt. Daraus ist der Schluss zulässig, dass die Diagnose einer Histaminunverträglichkeit mit Hilfe einer sorgfältigen Anamnese für den täglichen Routinebetrieb ausreichend ist! Die vielfach noch durchgeführte Bestimmung der DAO aus dem Blut sollte- weil ohne Aussagekraft- nicht mehr durchgeführt werden! NB: Es gibt wahrscheinlich neben der klassischen Histaminintoleranz (Beschwerden, Anamnese und erniedrigte DAO) eine (häufigere?) Form mit Beschwerden, passender Anamnese und unauffälliger (eventuell erhöhter) DAO Konzentration. Für manche Fragestellungen ist zusätzlich die Bestimmung des Histaminspiegels, des MethylHistamin im Urin und der sogenannte Histaminreleasetest- die Messung der spontanen Histaminfreisetzung - und die Bestimmung anderer histaminabbauender Enzyme sinnvoll.http://kofler-haut.at/pdf/HistaminNMMerkblatt.pdf
Das ist zur Zeit an wenige Labors gebunden, die diese Techniken anbieten, und deutlich aufwändiger. Befunderweiterung über eine sorgfältige Anamnese ist damit nicht/selten verbunden!
Behandlung
• besteht im Meiden Histamin-reicher Nahrungsmittel und Histamin freisetzender
Medikamente und Lebensmittel-zunächst möglichst genau- über mehrere Wochen,
•? in einer fallweise erforderlichen symptomatischen Therapie mit Antihistaminika,
•? NB Vitamin C (Ascorbinsäure) kann Histamin chemisch inaktivieren - dieser Weg, es
durch tägliche Zufuhr von Vit C Tabletten zu neutralisieren wurde von Prof. Jarisch
und seinen Mitarbeitern wissenschaftlich untersucht. Die zusätzliche Gabe von Vit C
stellt nach dieser Arbeitsgruppe eine gute therapeutische Maßnahme dar. Allerdings
sind eigene Erfahrungen damit ohne Ergebnis geblieben, eine Bestätigung dieser
Hypothese durch eine Publikation steht weiterhin aus.
•? Die immer noch empfohlene Vit B 6 Gabe ist hingegen definitiv falsch.Vit B 6 ist
kein Kofaktor der die DAO unterstützt( wenn schon dann das
Histaminproduzierende Enzym Histidindecarboxylase)!
Uli


