16.09.2006, 18:50
Liebe Uli,
ich war während meiner über 20 jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit auch sehr, sehr viele Jahre "Leithammel" und damit gutmütiger "Oberdepp vom Dienst", wenn auch in einer ganz anderen Sparte... Angesichts dieser Tatsache mag ich diesbezüglich mal ein bissle "Tacheles" reden - vielleicht magst Du Dir ja das eine oder andere herauspicken, was Dir hilfreich erscheint. Manches wurde hier ja auch schon angeschnitten. (mein Geschreibsel ist mal wieder ein bissle unkoordiniert - sorry)
Eine ehrenamtliche Tätigkeit mit Leithammelfunktion beinhaltet auch eine Lernaufgabe: Nein zu sagen, Grenzen setzen und sich emotional von der ehrenamtlichen Tätigkeit zu distanzieren .
Sicher, es gibt sehr viele Menschen, die Deiner Hilfe bedürfen, deren einzige Chance es ist, über Dich/die SHG an brauchbare Informationen zu kommen. Und mit Sicherheit sind Dir sehr viele Menschen sehr dankbar, dass Du diese Aufgabe übernommen hast. Und nur selten werden sie Dir das auch mitteilen. Deine ehrenamtliche Arbeit wird für jederman/-frau als selbstverständlich hingenommen, solange Du Dich weiter so aufopferst und der "Horde" das nicht ständig unter die Nase reibst. Kennst Du den Spruch: "Tu gutes und rede darüber" ??? Mir geht dieser Spruch eigentlich "gegen den Strich" - ich selber habe lernen müssen, dass man ihn als Leithammel aber leider im eigenen Interesse regelmässig zum eigenen Schutz "anwenden" muss. Solange es einen "(Ober-)Deppen" gibt, der sich die Arbeit macht, das Geld "rausschmeisst" (und sei es bis zur Bedrohung der Exixtenz) "geht es die anderen nix an" . Und immer mal wieder gibts dann auch das "Phänomen" Du reichst den hilfsbedürftigen den kleinen Finger und Dir wird dann gleich der ganze Arm rausgerissen...Harter Tobak, ich weiss.
Uli, Du kannst niemandem helfen, wenn Du völlig ausgepowert, krank bist. Also achte - falls Du es es nicht für Dich selber so richtig ohne Gewissensbisse tun kannst - wenigstens in diesem Sinne auf Dich. Zieh endlich mal die (Not)-bremse.
Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich folgendes tun:
- Klärung Deiner Aufgabe innerhalb der SHG und die der anderen , dem sog. harten Kern
- sofern es diesbezüglich keine Klarheit gibt: die rechtliche und finanzielle Situation der SHG klären (Verein etc) wobei ich persönlich von der Vereinsmeierei sofern möglich immer absehe, da es immenser Aufwand ist und heirfür erstmal jemand gefunden werden muss, der diesen Bürokratiekram auch zuverlässig erledigt
- wenn es sich "nur" um eine "lockere" Gruppe handelt, würde ich meine private Telefonnummer nicht mehr rausrücken, und darum bitten (sofern Du im Telefonbuch stehst) Dich auch nicht daheim anzurufen. (Für ein paar Leutchen aus dem harten Kern kann man ja durchaus durch persönliche Absprache ne Ausnahme machen). Von der Sache mit dem Anrufbeantworter kann ich Dir aus Erfahrung nur abraten. Haste einen drin, quasseln Dir die Leutchen aufs Band und bitten (meist) um sofortigen Rückruf - häufig wird dann ne Handynummer angegeben. Das führt dann zwangsläufig zu ner Menge Frust - weil die Telefonrechnung explodiert, wenn Du tatsächlich immer zurückrufst - oder es gibt ne "miese Stimmung" gegen Dich, weil man Dich als unzuverlässig bezeichnet, wenn Du nicht zurückrufst und Du ständig in der situatuion bist, Dich verteidigen zu müssen. Du bist nicht der seelische Mülleimer der Nation! Also lass Dich auch nicht dazu machen. Wenn denn mal jemand anruft, bei dem es so "richtig brennt" - den musst Du ja eh an einen Arzt oder ein Krankenhaus verweisen... Also, kein schlechtes Gewissen (und auch nicht einreden lassen!), wenn Du ausserhalb der SHG-Treffen nicht für jederman ereichbar bist!
Die Sache mit Deinen Unterlagen, im Gegensatz zu Martin, glaube ich schon, dass die geklaut wurden. Und ich befürchte derjenige/diejenige wird nicht mehr kommen. Ich hoffe, Du hastr die Möglichkeit, dass alles wieder zusammenzutragen. In diesem zusammenhang mag ich Dir kurz noch einmal von einem meiner Weisskittel berichten. Jener hat auch viele Bücher in seiner Praxis. U.a. die Schleip-Bücher. Da hat er ein Loch in die obere linke Ecke gebohrt und eine Kette durchgezogen und das ganze an einem sehr schweren Tisch befestigt... So würde ich es auch machen (diese recht dünne Kette habe ich bei uns im Baumarkt als Meterware gesehen). und beim nächsten Treffen würde ich ein grosses Glas aufstellen und darum bitten, dass die Leutchens was zu Wiederbeschaffung (Kopierkosten für die Vorlage) reinschmeissen. Und bevor der dafür nötige Betrag nicht zusammen ist, gibt es eben nix. Auf nachfrage würde ich sehr wohl sagen, dass die Kopiervorlage geklaut wurde und Du keinen Dukatenesel hast, welcher Dir die Neufinanzierung der Vorlage ermöglicht.
Liebe Uli, ich wünsche Dir von ganzem Herzen die Kraft, die Du brauchst (und noch ein bissle mehr) um in erster Linie an Dich (plus Familie) zu denken, Deinen Mitmenschen gegenüber NEIN zu sagen - auch wenn sie Dich brauchen (die gibts ja immer) und Dich abzugrenzen.
Ganz viele liebe Grüsse
Bubi
ich war während meiner über 20 jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit auch sehr, sehr viele Jahre "Leithammel" und damit gutmütiger "Oberdepp vom Dienst", wenn auch in einer ganz anderen Sparte... Angesichts dieser Tatsache mag ich diesbezüglich mal ein bissle "Tacheles" reden - vielleicht magst Du Dir ja das eine oder andere herauspicken, was Dir hilfreich erscheint. Manches wurde hier ja auch schon angeschnitten. (mein Geschreibsel ist mal wieder ein bissle unkoordiniert - sorry)
Eine ehrenamtliche Tätigkeit mit Leithammelfunktion beinhaltet auch eine Lernaufgabe: Nein zu sagen, Grenzen setzen und sich emotional von der ehrenamtlichen Tätigkeit zu distanzieren .
Sicher, es gibt sehr viele Menschen, die Deiner Hilfe bedürfen, deren einzige Chance es ist, über Dich/die SHG an brauchbare Informationen zu kommen. Und mit Sicherheit sind Dir sehr viele Menschen sehr dankbar, dass Du diese Aufgabe übernommen hast. Und nur selten werden sie Dir das auch mitteilen. Deine ehrenamtliche Arbeit wird für jederman/-frau als selbstverständlich hingenommen, solange Du Dich weiter so aufopferst und der "Horde" das nicht ständig unter die Nase reibst. Kennst Du den Spruch: "Tu gutes und rede darüber" ??? Mir geht dieser Spruch eigentlich "gegen den Strich" - ich selber habe lernen müssen, dass man ihn als Leithammel aber leider im eigenen Interesse regelmässig zum eigenen Schutz "anwenden" muss. Solange es einen "(Ober-)Deppen" gibt, der sich die Arbeit macht, das Geld "rausschmeisst" (und sei es bis zur Bedrohung der Exixtenz) "geht es die anderen nix an" . Und immer mal wieder gibts dann auch das "Phänomen" Du reichst den hilfsbedürftigen den kleinen Finger und Dir wird dann gleich der ganze Arm rausgerissen...Harter Tobak, ich weiss.
Uli, Du kannst niemandem helfen, wenn Du völlig ausgepowert, krank bist. Also achte - falls Du es es nicht für Dich selber so richtig ohne Gewissensbisse tun kannst - wenigstens in diesem Sinne auf Dich. Zieh endlich mal die (Not)-bremse.
Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich folgendes tun:
- Klärung Deiner Aufgabe innerhalb der SHG und die der anderen , dem sog. harten Kern
- sofern es diesbezüglich keine Klarheit gibt: die rechtliche und finanzielle Situation der SHG klären (Verein etc) wobei ich persönlich von der Vereinsmeierei sofern möglich immer absehe, da es immenser Aufwand ist und heirfür erstmal jemand gefunden werden muss, der diesen Bürokratiekram auch zuverlässig erledigt
- wenn es sich "nur" um eine "lockere" Gruppe handelt, würde ich meine private Telefonnummer nicht mehr rausrücken, und darum bitten (sofern Du im Telefonbuch stehst) Dich auch nicht daheim anzurufen. (Für ein paar Leutchen aus dem harten Kern kann man ja durchaus durch persönliche Absprache ne Ausnahme machen). Von der Sache mit dem Anrufbeantworter kann ich Dir aus Erfahrung nur abraten. Haste einen drin, quasseln Dir die Leutchen aufs Band und bitten (meist) um sofortigen Rückruf - häufig wird dann ne Handynummer angegeben. Das führt dann zwangsläufig zu ner Menge Frust - weil die Telefonrechnung explodiert, wenn Du tatsächlich immer zurückrufst - oder es gibt ne "miese Stimmung" gegen Dich, weil man Dich als unzuverlässig bezeichnet, wenn Du nicht zurückrufst und Du ständig in der situatuion bist, Dich verteidigen zu müssen. Du bist nicht der seelische Mülleimer der Nation! Also lass Dich auch nicht dazu machen. Wenn denn mal jemand anruft, bei dem es so "richtig brennt" - den musst Du ja eh an einen Arzt oder ein Krankenhaus verweisen... Also, kein schlechtes Gewissen (und auch nicht einreden lassen!), wenn Du ausserhalb der SHG-Treffen nicht für jederman ereichbar bist!
Die Sache mit Deinen Unterlagen, im Gegensatz zu Martin, glaube ich schon, dass die geklaut wurden. Und ich befürchte derjenige/diejenige wird nicht mehr kommen. Ich hoffe, Du hastr die Möglichkeit, dass alles wieder zusammenzutragen. In diesem zusammenhang mag ich Dir kurz noch einmal von einem meiner Weisskittel berichten. Jener hat auch viele Bücher in seiner Praxis. U.a. die Schleip-Bücher. Da hat er ein Loch in die obere linke Ecke gebohrt und eine Kette durchgezogen und das ganze an einem sehr schweren Tisch befestigt... So würde ich es auch machen (diese recht dünne Kette habe ich bei uns im Baumarkt als Meterware gesehen). und beim nächsten Treffen würde ich ein grosses Glas aufstellen und darum bitten, dass die Leutchens was zu Wiederbeschaffung (Kopierkosten für die Vorlage) reinschmeissen. Und bevor der dafür nötige Betrag nicht zusammen ist, gibt es eben nix. Auf nachfrage würde ich sehr wohl sagen, dass die Kopiervorlage geklaut wurde und Du keinen Dukatenesel hast, welcher Dir die Neufinanzierung der Vorlage ermöglicht.
Liebe Uli, ich wünsche Dir von ganzem Herzen die Kraft, die Du brauchst (und noch ein bissle mehr) um in erster Linie an Dich (plus Familie) zu denken, Deinen Mitmenschen gegenüber NEIN zu sagen - auch wenn sie Dich brauchen (die gibts ja immer) und Dich abzugrenzen.
Ganz viele liebe Grüsse
Bubi