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"Gesundheitspolitik"
#1
Merkels bittere Pille
Das Gesundheitswesen muss teurer werden, sagt die Kanzlerin – weil die Gesellschaft altert und neue Technik auf den Markt kommt. Die meisten Experten widersprechen ihr
http://www.zeit.de/2006/15/Irrtmer?page=all
Von Elisabeth Niejahr
Ausschnittsweise:
Doch die Kanzlerin scheint das nicht zu beeindrucken. Im Gesundheitswesen gelten, wenn man Angela Merkel glaubt, ganz andere Gesetze. »Es wird tendenziell teurer werden«, kündigte die Bundeskanzlerin vergangene Woche in ihrer Haushaltsrede an. Der medizinisch-technische Fortschritt und die Alterung der Gesellschaft würden zwangsläufig zu höheren Ausgaben führen, wenn die Deutschen in der Versorgung nicht zurückfallen wollten. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt verkündet neuerdings überall die gleiche Botschaft. »Wir stehen beispielsweise in der Krebstherapie vor großen Durchbrüchen, das wird teuer«, sagt sie. »Da kann das, was wir aufbringen müssen, nicht weniger werden.«
.........
Heute gibt es in Ostdeutschland viel mehr Krebspatienten als vor der Wende.
****...also nicht nur Allergiker!!!!!!!
An beiden Theorien sei etwas dran, sagt Friedrich Breyer, Ökonomieprofessor an der Universität Konstanz, der das Thema seit langem erforscht. »Die Bedeutung der Demografie für die Kosten im Gesundheitswesen wurde bisher stark überschätzt«, sagt er. Nach seiner Kalkulation fallen in den letzten vier Lebensjahren etwa 20 Prozent der Kosten an. Rechnet man diesen Kostenblock heraus, so treibt die Alterung zwar immer noch die Kosten im Gesundheitswesen hoch, aber bis 2030 nur um etwa 14 Prozent. Die Kassenbeiträge stiegen dadurch von heute durchschnittlich 13,3 Prozent des Lohns auf etwa 15 Prozentpunkte, was so dramatisch nicht wäre.
Kassenvertreter wie Wilfried Jacobs, Vorstandschef der AOK Rheinland, fordern ein »Innovationsmanagement, das auch alte, überholte Methoden aus der medizinischen Versorgung ausgrenzt«. Der Wissenschaftler Breyer wünscht sich Auszeichnungen für kostensenkende Erfindungen: »In der Medizin verdienen sich Wissenschaftler Meriten ausschließlich durch neuartige Behandlungsmethoden, nie dafür, dass jemand eine bekannte Krankheit plötzlich zum halben Preis kuriert.« Andere wollen mehr Wettbewerb auf dem Pharmamarkt und innerhalb der Ärzteschaft.
*****....na, das wär`s doch !!!!! Die Prävention zum einen, eine ordentliche „Anfangsdiagnose“ zum andren : was glaubt Ihr, wie viel wir unsren Kassen „hätten ersparen/ sparen“ können, wenn wir gleich zu Beginn unsrer Allergiker-Karriere gewusst hätten, wer oder was uns die „Dauerkrankheiten“ bescherte....... DIE ZEIT 06.04.2006 Nr.15


Uli
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#2
Ärzte.....
Wer kann es ihnen verdenken zu streiken??????
Wer kann ihnen ein gewisses > L-m-a-A-Gefühl< verdenken......
( welcher Handwerker steht für 7,50 € für einen „Hausbesuch“ überhaupt von seinem Stuhl auf???? )

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/19/0,1872...35,00.html


Und wird hier an der richtigen Stelle > gespart < ?????...ich denke: nein!!!!!!

Wieder die 2 Stühle, zwischen denen man sitzt – oder die 2 Seiten der Medaille!
Prävention –> absolutes NEIN ; „Ursachenforschung“ -> Fehlanzeige! Verwaltung und „Unterhalt“ von Krankheiten – so schaut die „Medizin“ im Moment aus.....

Uli
stinkesauer X( X( X( X( X( X( X(
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#3
SPD-Fraktionschef Struck will Ärzten, Apothekern, Arzneimittelhersteller an die Geldbörse: Die geplante Gesundheitsreform erfordere drastische Einsparungen - auch gegen den zu erwartenden Widerstand: "Der Speck im System muss konsequent abgebaut werden".
Berlin - Hamburg - "Die Koalition muss in dieser Frage Mut vor Fürstenthronen beweisen", sagte Struck der "Bild am Sonntag": "Ich rechne mit einem Proteststurm von Ärzten, Apothekern und Pharmaindustrie, weil wir gewachsene Besitzstände und Pfründe angreifen werden."
Einen "Gesundheits-Soli" oder eine "Gesundheits-Prämie", wie sie von Unions-Fraktionschef Volker Kauder ins Spiel gebracht worden war, lehnt Struck noch ab. "Wir wollen erst über Einsparungen reden, bevor wir über Handlungsbedarf bei den Einnahmen reden", sagte der SPD-Fraktionschef. "Erst einmal muss der Speck im System konsequent abgebaut werden." Langfristig werde der Krankenbeitrag trotz aller Sparanstrengungen ansteigen, sagte Struck voraus.
Der Koalitionspartner müsse bei den bevorstehenden Kürzungen mitzuziehen: Weil es in kaum einem Bereich so viele Lobbyisten gebe, "müssen SPD und Union sich unterhaken, standhaft sein und ihre Beschlüsse durchsetzen".
Besonders wandte sich Struck gegen die zuletzt drastisch gestiegenen Kosten für Arzneimittel. Sie seien im ersten Quartal um 500 Millionen Euro stärker angewachsen als geplant. "Dagegen muss die Koalition wirksame Beschlüsse fassen. Die Kosten für Arzneimittel müssen runter."
nach einer aktuellen Umfrage kauft heute schon jeder zweite Krankenversicherte regelmäßig Medikamente auf eigene Rechnung. Mehr als 50 Prozent der Menschen erwerben mindestens ein Mal pro Quartal Mittel gegen Erkältungskrankheiten oder Schmerzen, Vitamine, Mineralstoffe oder Stärkungsmittel zur Selbstmedikation, ergab die Erhebung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, die der dpa vorliegt.
Frauen greifen der Umfrage unter 3000 gesetzlich Versicherten zufolge mit rund 58 Prozent stärker zur Selbstmedikation als Männer (rund 41 Prozent). Preisvergleiche würden dabei in der Apotheke kaum angestellt, obwohl es für nicht rezeptpflichtige Arzneimittel keine Preisbindung gibt.
jul/ddp/dpa SPIEGEL ONLINE - 21. Mai 2006, 08:04
URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...63,00.html

Solange immer an den „Folgen“ herumge“doktert“ wird und man die Ursachen nicht erkennt/ erkennen will, wird sich nicht allzu viel ändern – und da nützen auch all`die „Reformen“ nichts! X(

Uli
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#4
Zitat:VERBÄNDE
Die Feinde der Patienten
Von Grill, Markus und Hackenbroch, Veronika
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-92537005.html
......2? Zitate:
Zitat:Das Gesundheitswesen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem 300 Milliarden Euro schweren Wirtschaftszweig entwickelt, in dem längst nicht mehr die Patienten, sondern die Profite im Mittelpunkt stehen. Auch wenn Daimler und die Deutsche Bank bekannter sind als Sanofi oder Fresenius - im Gesundheitswesen verdienen mehr Menschen ihr Geld als in der Autoindustrie oder bei Banken.
Zitat:Sawicki sagt: \"Als Wissenschaftler musste ich lernen, dass Politiker nicht auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse entscheiden, sondern in einer Welt des Interessensausgleichs leben.\" Das sei auch der Grund, warum sie an Lobbyisten oft nichts Schlimmes finden könnten. Lobbyisten, so Sawicki, würden für viele Politiker eben einfach ihre Interessen vertreten - so wie alle anderen Menschen auch.
Fazit:
Zitat:Doch was ist, wenn am Ende nicht das bessere Argument, sondern der bessere Redner oder der teurere Anwalt gewinnt? Seit der griechischen Antike rühmen sich Rhetoren damit, die schwächere Sache als die stärkere erscheinen lassen zu können. Ein Pharmakonzern kann sich gutbezahlte, redegewandte Lobbyisten leisten. Ein Patientenverein aber nicht.
Spahn sieht dieses Problem gar nicht. Peter Sawicki, der Gesundheitswissenschaftler, dagegen sehr wohl. \"Meine Hauptsorge ist\", sagt der Mediziner, \"dass die Patienten, um die es eigentlich gehen sollte, im Vergleich zur Industrie, zur Ärzte- und Apothekerschaft, zu Krankenhäusern und Krankenkassen lobbymäßig keine Chance haben.\"
Da braucht man sich als Patient wohl eher nicht zu wundern – oder?
Man bekommt höchstens das „kalte Grausen“........

Uli

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