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Warenkunde : Vanillin
#1
Vorkommen:
Der Duftstoff kommt in der Natur vielfach vor, man kennt ihn als Bestandteil von ätherischen Ölen, Absolues (u.a. Jasmin) und von natürlichen Aromen. Nicht bei jeder Pflanze, in der er enthalten ist, ist er auch bestimmend für den jeweiligen Duft bzw. Aroma, doch dominiert der Aldehyd ganz eindeutig den wohlbekannten Geruchs- und Geschmackseindruck bei den Vanillearten; insbesondere sind hier zu nennen Vanilla planifolia ANDR. und Vanilla tahitensis (Familie Orchidaeae).
Vanillin kommt in den Früchten dieser Schlingpflanzen gebunden an Glucose vor (Vanillosid, ein sog. Glucosid); die unreifen Früchte werden durch Eintauchen in heißes Wasser oder Anwelkenlassen abgetötet um danach für 1-2 Wochen in einer feucht-warmen Umgebung fermentiert zu werden.
Das Glucosid wird dabei unter Bildung von Vanillin aufgespalten. Bemerkenswert ist auch sein Einfluß auf den Duft von Tolubalsam, Perubalsam und Benzoe Siam/Sumatra. Im Tierreich erscheint Vanillin als Insektenlockstoff (Pheromon) männlicher Wanzen der Art Eurygaster integriceps.

Verwendung:
Vanillin wird in der Parfumerie weithin verwendet, und zwar nicht nur als Fixateur, sondern auch als Modifikateur und zur Abrundung von Kompositionen der Richtung süß-balsamisch. Der Riechstoff harmoniert gut mit Heliotropin ("Heliotrop"- und "Sweet Pea"-Düfte), Cumarin und Benzylisoeugenol.

Vanillin ist ein wichtiger Aromastoff in der Lebensmitteltechnologie (z.B. Schokoladenprodukte, Speiseeis, Liköre, Backwaren, Süßigkeiten, Vanillinzucker) und für Arzneimittel. Die Substanz ist daher in den entsprechenden Vorschriftensammlungen monographiert (Food Chemicals Codex 3rd ed., Pharmacopoea Europaea 1997).
Aufgrund der vielseitigen Umsetzbarkeit ist Vanillin auch Ausgangsstoff bzw. Zwischenprodukt für die Synthese von pharmazeutischen Produkten, zu nennen ist vor allem die Herstellung von L-DOPA, Methyldopa und Papaverin. Technische Verwendung: Als Glanzzusatz beim galvanischen Verzinken.
In der analytischen Chemie dient Vanillin u.a. zum Nachweis von freier Salzsäure im Magensaft (Bestandteil von GÜNZBURGS Reagenz [5]) und als Reagenz für die Clemmensen-Reduktion von Aldehydgruppen [20].
Weitere infos hierzu:
http://www.omikron-online.de/cyberchem/a...41-aro.htm

etwas "Hintergrund"
http://www.umweltstation-iffens.de/c-vanill.htm


Aromastoffe
Natürlich, naturidentisch oder künstlich?
Lebensmittel enthalten eine Vielzahl von Aromastoffen; meist mehr als 100 verschiedene.
In Kaffee sind sogar bereits 700 Aromastoffe nachgewiesen. Aromastoffe verleihen Lebensmitteln eine besonderen Geruch oder Geschmack. Werden sie einem Lebensmittel bei der Herstellung zugesetzt, muss dies gekennzeichnet werden.
Im Zutatenverzeichnis muss der Begriff "Aroma" oder "natürliches Aroma" und eine genauere Bezeichnung oder Beschreibung des Aromas angegeben werden, zum Beispiel "Aroma Vanillin". "Natürlich" dürfen Aromen genannt werden, wenn sie aus natürlichen Aromen oder Aromaextrakten bestehen. Der Gesetzgeber unterscheidet natürliche, naturidentische und künstliche Aromastoffe sowie Aromaextrakte, Reaktionsaromen und Raucharomen. Natürliche Aromastoffe (z.B. Vanille) werden aus pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen gewonnen. Naturidentische Aromastoffe (z.B. Vanillin) sind natürlichen Aromastoffen von ihrer Struktur her gleich, sind aber synthetisch hergestellt. Künstliche Aromastoffe (z.B. Äthylvanillin) sind rein synthetisch hergestellt und auch von ihrer Struktur her keinem natürlichen Aromastoff gleich. Aromaextrakte sind Extrakte aus natürlichen Aromastoffen. Reaktionsaromen werden durch Erhitzen verschiedener Ausgangserzeugnisse hergestellt. Raucharomen sind Zubereitungen aus Rauch.

Und noch`n link:
http://www.das-eule.de/schwerp898.html

Aus dem Buch > Vorsicht Geschmack< ISBN 3-7776-0804-1 Pollmer/Hoicke/Grimm
Zitat: ...Deshalb wird Vanillin synthetisch hergestellt. Ursprünglich löste man damit ein Umweltproblem: als Ausgangsstoffe dienten die Sulfitablaugen der Papierherstellung. Inzwischen gelang es der Aromenindustrie, biotechnische Verfahren mit Bakterien zu entwickeln, so dass heute wieder mehr " natürliches Vanillin" zur Verfügung steht . Zitatende

Und last but not least ist Vanillin selbst ein Allergen – es gehört in den Kreis von Perubalsam, Duftstoffmix und Benzoesäure bei jedem herkömmlichen Epikutantest.

Man sollte einen "Bogen um Nahrungsmittel mit synthetischem Vanillin" machen – sondern "bei Bedarf" - den Zucker selbst mit echter Vanille ( entweder schon "zerkleinert, oder die Schoten auskratzen) aromatisieren. Hat man allerdings eine bekannte Allergie auf o.g. "Verwandte" wie Benzoesäure, Perubalsam & CO, kann auch echte Vanille möglicherweise zu Reaktionen führen.

Zu Allergien:
Duftstoffe
· Vanillin: in vielen Kosmetika
· Zimtaldehyd (z.B. Hyazinthenöl, Zimtblattöl, Cassiaöl, Lavendelöl, Weintraubenöl, Teeblätteröl): in vielen Kosmetika
· Perubalsam (Indianischer Wundbalsam): Haarwasser, Rasierwasser, Seifen, Lippenpomadenstift, Zahnpasta
· Eichenmoosöl: Parfüms, Rasierwasser, Deodorantien, Körperlotionen
http://www.netdoktor.de/allergie/kosmetika.htm


Perubalsam ist ein häufig verwendeten Duft- und Aromastoff mit einem ausgeprägten aromatischen Geruch, der aus dem Harz eines südamerikanischen Baumes (Myroxylon balsamum) stammt.
Es handelt sich um ein Gemisch von mehreren Substanzen, z.B. sind darin Zimtsäure, Vanillin und Benzoesäure enthalten. Eine enge Verwandtschaft besteht auch zu einer Reihe von Gewürz-, Duft- und Geschmacksstoffen.
Hauptsächliche Vorkommen
Medizinische Crèmes, Salben, Balsame
Hämorrhoidalzäpfchen
Kosmetika (Haarwasser, Rasierwasser, Seifen)
Pflegemittel (Lippenpomadenstift, Zahnpasta)
Gebäck, Schokolade, Eiscreme, Kaugummi
Gewürze (Zimt, Nelken, Vanille, Curry, Zitrusfruchtschalen) Parfümierte Tees und Tabake
Getränke: Cola, Orange, Aperitive (z.B. Wermut) Hustensirup, Hustenbonbons
Zahnzement (Eugenol)

http://www.martinpletscher.ch/dermatolog...e_n-z.html

und noch eine interessante Seite:
http://ww.jugendumwelt.de/juckreiz/jr21/06chemie.htm

Uli
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