22.09.2004, 21:40
Balsamum peruvianum – Perubalsam: ein hochpotenter Allergieauslöser!
Stammpflanze: Myroxylon balsamum (L.) HARMS var. pereirae (ROYLE) HARMS [bis 26 m hohe Bäume mit ausladender, rundlicher Krone (Verzweigung der Äste erst in 13-19 m Höhe!) und glatter, gelblich-grau bis brauner, von zahlreichen hellen Lentizellen bedeckter Rinde und unpaarig gefiederten Blättern]
Verbreitung: Guatemala, Venezuela, Equador, Kolumbien
Droge: der aus geschwelten Stämmen mindestens 10 Jahre alter Bäume gewonnene zähflüssige, dunkelbraune, schwach bitter, dann kratzend schmeckende und entfernt nach Vanille und Benzoe riechende Balsam, der weder klebrig noch fadenziehend ist und an der Luft nicht eintrocknet (Bildung des Balsams nur nach Verletzung der Pflanze)
Herkunft der Droge: San Salvador; neuerdings Kulturen auch auf Jamaika und Sri Lanka
Inhaltsstoffe: 50-70 % eines Gemisches von Benzoesäureestern (ca. 2/3 Benzylbenzoat und 1/3 Benzylcinnamat), 20-30 % eines aus Benzoesäure- und Zimtsäureestern zusammengesetzten Harzes sowie eine Reihe weiterer, in geringer Menge vorkommender Substanzen
Einsatz in der Kosmetikherstellung:
Früher war Perubalsam in Kosmetika nur als Riechstoffkomponente mit einem Höchstgehalt von 0,1 Prozent zugelassen. Damals musste der Hinweis „enthält Perubalsamöl“ auf der Verpackung deutlich sichtbar angebracht sein. Im Jahre 1999 wurden die Bestimmungen an die EU-Richtlinien angeglichen. Seitdem ist die Zugabe von Perubalsam zu Kosmetika uneingeschränkt möglich. Allerdings wird dieser Stoff kaum noch verwendet. Falls doch Perubalsam eingesetzt wird, muss er als „Myroxylon Pereirae“ in der Bestandteilsliste angeführt sein. Diese Kennzeichnung der Inhaltstoffe ist für Kosmetika verpflichtend.
Kreuzallergien
Perubalsam – Gewürze – Konservierungsstoffe
Streptocarpus Hybriden (Drehfrucht-Pflanzen) werden gerne als Zimmerpflanzen gehalten.
Perubalsam wird aus dem geschwefelten Holz eines Baumes gewonnen, der in Süd- und Mittelamerika beheimatet ist (Myroxylon balsamum var. pereirae – Perubalsambaum; engl.: Balsam of Peru, Peru balsam tree). Verwendung findet Perubalsam als Duftstoff z.B. in Putzmitteln, als Aromastoff in Lebensmitteln und als Ölzusatz in Polituren sowie – wenn auch nur noch selten – in Medikamenten (Salben) und Kosmetika. Er gilt als häufiger Auslöser von Allergien. Das Hauptallergen ist Coniferylbenzoat, zusätzlich sind mindestens noch 15 andere Nebenallergene bekannt. ( z.B. Zimtsäureester) Da Benzoate auch in Lebensmitteln als Konservierungsstoffe (E 210 bis E 219) eingesetzt werden, haben Perubalsam-Allergiker ein hohes Risiko, konservierte Nahrung ebenfalls nicht zu vertragen.
Und: Benzoesäure ist ein regelmäßiger Bestandteil in Milch und Milcherzeugnissen und ist schon in handvermolkener Rohmilch nachweisbar .Der Gehalt an Benzoesäure steigt während des Fermentationsprozesses kontinuierlich an . In unbehandelter Milch werden 3-5 ppm Benzoesäure gemessen, in sauren Milchprodukten jedoch bis zu 50 ppm Benzoesäure.
Früchte, wie Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Pflaumen und bestimmte Gewürze enthalten bis zu o,o6%, Preiselbeeren sogar bis zu 0,24% Benzoesäure. Werden diese früchte dem z.B. Joghurt beigesetzt, dann steigt der Gehalt an Benzoesäure noch einmal beträchtlich. Benzoesäure ist übrigens auch ein natürlicher Bestandteil des Honigs!
Laut einer im »Journal of the American Academy of Dermatology« veröffentlichten Studie können aber auch Tomaten, Zitrusfrüchte und scharfe Gewürze die Allergie verschlimmern. Die Studiendurchführenden weisen aufgrund ihrer Ergebnisse darauf hin, dass der Aspekt der Ernährung bei Perubalsam-Allergikern stärker in die Therapie miteinbezogen werden sollte.
Weiters können sich Kreuzallergien gegen Vanillin und andere Aromastoffe entwickeln. Bei den Pflanzen gelten neben der Vanille auch die Zimmerpflanze mit dem Namen »Drehfrucht« (Streptocarpus sp., Blüten ähnlich Becherprimel) als Kreuzallergene.
Wer auf Perubalsam reagiert, der sollte ebenfalls Propolis meiden, denn auch hier besteht eine 50%ige Gefahr einer Kreuzallergie. Sehr ähnlich ist auch Tolubalsam (Myroxylon balsamum var. balsamum – Tolubalsambaum). Perubalsam und Tolubalsam werden, wie man weiß, auch zur Herstellung mikroskopischer Dauerpräparate verwendet, weniger bekannt dürfte sein, dass daraus durch Zugabe von Olivenöl auch »Chrisam« (ein Salböl der katholischen Kirche) gemacht wird.
Hauptsächliche Vorkommen
Medizinische Crèmes, Salben, Balsame ( hauptsächlich in sogen. Naturheilmitteln)
Hämorrhoidalzäpfchen
Kosmetika (Haarwasser, Rasierwasser, Seifen)
Pflegemittel (Lippenpomadenstift, Zahnpasta, Mundwasser, Deodorants)
Gebäck, Schokolade, Eiscreme, Kaugummi , Aromen, Bonbons, Gummibärle, )
Gewürze (Zimt, Nelken, Vanille, Curry, Zitrusfruchtschalen) Parfümierte Tees und Tabake
Getränke: Colagetränken, Orange, Aperitive (z.B. Wermut, Magenbitter) Hustensirup, Hustenbonbons ,aromatisierten Teesorten,
Zahnzement (Eugenol)
Schädlingsbekämpfungsmittel
Risikoberufe
Laborpersonal
Bäcker, Konditor
Zahnarzt, Zahnarztgehilfin, Zahntechniker
Imker
Hinweise
Kreuzreaktionen können mit anderen Harzen, Duftstoffen, Holzteeren und Terpentin auftreten.
Uli
Stammpflanze: Myroxylon balsamum (L.) HARMS var. pereirae (ROYLE) HARMS [bis 26 m hohe Bäume mit ausladender, rundlicher Krone (Verzweigung der Äste erst in 13-19 m Höhe!) und glatter, gelblich-grau bis brauner, von zahlreichen hellen Lentizellen bedeckter Rinde und unpaarig gefiederten Blättern]
Verbreitung: Guatemala, Venezuela, Equador, Kolumbien
Droge: der aus geschwelten Stämmen mindestens 10 Jahre alter Bäume gewonnene zähflüssige, dunkelbraune, schwach bitter, dann kratzend schmeckende und entfernt nach Vanille und Benzoe riechende Balsam, der weder klebrig noch fadenziehend ist und an der Luft nicht eintrocknet (Bildung des Balsams nur nach Verletzung der Pflanze)
Herkunft der Droge: San Salvador; neuerdings Kulturen auch auf Jamaika und Sri Lanka
Inhaltsstoffe: 50-70 % eines Gemisches von Benzoesäureestern (ca. 2/3 Benzylbenzoat und 1/3 Benzylcinnamat), 20-30 % eines aus Benzoesäure- und Zimtsäureestern zusammengesetzten Harzes sowie eine Reihe weiterer, in geringer Menge vorkommender Substanzen
Einsatz in der Kosmetikherstellung:
Früher war Perubalsam in Kosmetika nur als Riechstoffkomponente mit einem Höchstgehalt von 0,1 Prozent zugelassen. Damals musste der Hinweis „enthält Perubalsamöl“ auf der Verpackung deutlich sichtbar angebracht sein. Im Jahre 1999 wurden die Bestimmungen an die EU-Richtlinien angeglichen. Seitdem ist die Zugabe von Perubalsam zu Kosmetika uneingeschränkt möglich. Allerdings wird dieser Stoff kaum noch verwendet. Falls doch Perubalsam eingesetzt wird, muss er als „Myroxylon Pereirae“ in der Bestandteilsliste angeführt sein. Diese Kennzeichnung der Inhaltstoffe ist für Kosmetika verpflichtend.
Kreuzallergien
Perubalsam – Gewürze – Konservierungsstoffe
Streptocarpus Hybriden (Drehfrucht-Pflanzen) werden gerne als Zimmerpflanzen gehalten.
Perubalsam wird aus dem geschwefelten Holz eines Baumes gewonnen, der in Süd- und Mittelamerika beheimatet ist (Myroxylon balsamum var. pereirae – Perubalsambaum; engl.: Balsam of Peru, Peru balsam tree). Verwendung findet Perubalsam als Duftstoff z.B. in Putzmitteln, als Aromastoff in Lebensmitteln und als Ölzusatz in Polituren sowie – wenn auch nur noch selten – in Medikamenten (Salben) und Kosmetika. Er gilt als häufiger Auslöser von Allergien. Das Hauptallergen ist Coniferylbenzoat, zusätzlich sind mindestens noch 15 andere Nebenallergene bekannt. ( z.B. Zimtsäureester) Da Benzoate auch in Lebensmitteln als Konservierungsstoffe (E 210 bis E 219) eingesetzt werden, haben Perubalsam-Allergiker ein hohes Risiko, konservierte Nahrung ebenfalls nicht zu vertragen.
Und: Benzoesäure ist ein regelmäßiger Bestandteil in Milch und Milcherzeugnissen und ist schon in handvermolkener Rohmilch nachweisbar .Der Gehalt an Benzoesäure steigt während des Fermentationsprozesses kontinuierlich an . In unbehandelter Milch werden 3-5 ppm Benzoesäure gemessen, in sauren Milchprodukten jedoch bis zu 50 ppm Benzoesäure.
Früchte, wie Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Pflaumen und bestimmte Gewürze enthalten bis zu o,o6%, Preiselbeeren sogar bis zu 0,24% Benzoesäure. Werden diese früchte dem z.B. Joghurt beigesetzt, dann steigt der Gehalt an Benzoesäure noch einmal beträchtlich. Benzoesäure ist übrigens auch ein natürlicher Bestandteil des Honigs!
Laut einer im »Journal of the American Academy of Dermatology« veröffentlichten Studie können aber auch Tomaten, Zitrusfrüchte und scharfe Gewürze die Allergie verschlimmern. Die Studiendurchführenden weisen aufgrund ihrer Ergebnisse darauf hin, dass der Aspekt der Ernährung bei Perubalsam-Allergikern stärker in die Therapie miteinbezogen werden sollte.
Weiters können sich Kreuzallergien gegen Vanillin und andere Aromastoffe entwickeln. Bei den Pflanzen gelten neben der Vanille auch die Zimmerpflanze mit dem Namen »Drehfrucht« (Streptocarpus sp., Blüten ähnlich Becherprimel) als Kreuzallergene.
Wer auf Perubalsam reagiert, der sollte ebenfalls Propolis meiden, denn auch hier besteht eine 50%ige Gefahr einer Kreuzallergie. Sehr ähnlich ist auch Tolubalsam (Myroxylon balsamum var. balsamum – Tolubalsambaum). Perubalsam und Tolubalsam werden, wie man weiß, auch zur Herstellung mikroskopischer Dauerpräparate verwendet, weniger bekannt dürfte sein, dass daraus durch Zugabe von Olivenöl auch »Chrisam« (ein Salböl der katholischen Kirche) gemacht wird.
Hauptsächliche Vorkommen
Medizinische Crèmes, Salben, Balsame ( hauptsächlich in sogen. Naturheilmitteln)
Hämorrhoidalzäpfchen
Kosmetika (Haarwasser, Rasierwasser, Seifen)
Pflegemittel (Lippenpomadenstift, Zahnpasta, Mundwasser, Deodorants)
Gebäck, Schokolade, Eiscreme, Kaugummi , Aromen, Bonbons, Gummibärle, )
Gewürze (Zimt, Nelken, Vanille, Curry, Zitrusfruchtschalen) Parfümierte Tees und Tabake
Getränke: Colagetränken, Orange, Aperitive (z.B. Wermut, Magenbitter) Hustensirup, Hustenbonbons ,aromatisierten Teesorten,
Zahnzement (Eugenol)
Schädlingsbekämpfungsmittel
Risikoberufe
Laborpersonal
Bäcker, Konditor
Zahnarzt, Zahnarztgehilfin, Zahntechniker
Imker
Hinweise
Kreuzreaktionen können mit anderen Harzen, Duftstoffen, Holzteeren und Terpentin auftreten.
Uli