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Der Mensch ist dem Affen ein Wolf
#1
Der Mensch dürfte wohl das "schlimmste Raubtier der Welt" sein....... >Sad
.......sorry: aber da lob` ich mir die Haltung in Zoos........ und militante Tierschützer mögen ihre " Aktionen" dahingehend einmal etwas mehr " überdenken".............


Zitat:13. AUGUST 2008, 18:23 UHR
ZDF-DOKU ÜBER ORANG-UTANS
Der Mensch ist dem Affen ein Wolf
Von Birgit Frank
Als Schauspieler spielt er Rechtsmediziner oder andere harte Kerle, jetzt entdeckt Hannes Jaenicke den realen Krimi: Für das ZDF spürt er in einer Dokumentation der aussterbenden Spezies der Orang-Utans nach - mit Einfühlungsvermögen und mitreißendem Engagement.
Prominent sein kann jeder. Seine Berühmtheit effektiv für hehre Zwecke zu nutzen, ist die neue Herausforderung. George Clooney ist UN-Friedensbotschafter, Al Gore hat mit dem Klima-Dokumentarfilm \"Eine unbequeme Wahrheit\" gar einen Oscar gewonnen. Ganz so weit wird der deutsche Schauspieler Hannes Jaenicke mit seinem ZDF-Umweltkrimi \"Hannes Jaenicke: Einsatz für Orang-Utans\" wohl nicht kommen. Das schmälert aber nicht seinen überzeugenden Auftritt für das Überleben der roten Affen.
Die Idee für den Film stammt von dem 48-Jährigen selbst. Der Schauspieler, der zuletzt als Rechtsmediziner in der RTL-Serie \"Post Mortem\" zu sehen war, wollte am Beispiel eines aussterbenden Tieres einen Film über Umweltzerstörung drehen. Dafür eignen sich Orang-Utans bestens: Sie sind telegener als gefährdete Großkopfschildkröten oder die ebenfalls gefährdeten Seekühe. Wegen ihrer großen Ähnlichkeit mit den Menschen hat Jaenicke sie zu Protagonisten seines Projekts auserkoren.
Die vielen Gemeinsamkeiten von Menschenaffen und Menschen - bis zu 97 Prozent Übereinstimmung der Gene – setzt die Dokumentation gleich ins Bild: Von den Augen des Orang-Utans wird auf die Jaenickes übergeblendet. Der Schauspieler sitzt im Flugzeug nach Borneo, guckt ein Fotoalbum voller mißhandelter Affen an und reibt sich verzweifelt das Gesicht. Besorgt fragt man sich, was er erst tun wird, wenn er leibhaftigen Orang-Utans gegenübersteht. Im Laufe des Films stellt sich Jaenicke jedoch als gute Besetzung heraus.
Die Dokumentation ist gedreht wie ein Thriller, die Schnitte sind schnell, die Ortswechsel häufig, die Musik treibt voran. Die Produktionsfirma spricht von \"Doku-Crime\": Echte Verbrechen, echte Tatorte, echte Opfer. Unmissverständlich wird darin klar gemacht, dass es hier um alles geht: \"Wenn nicht bald etwas geschieht, wird es in zehn Jahren keine Orang-Utans mehr auf unserem Planeten geben.\"
Nur manchmal schießen die Macher in ihrer Lust an der Dramatik übers Ziel hinaus. Als ein Orang-Utan für den Transport der Tierschützer betäubt werden soll, die eigentliche Gefahr schon vorüber ist, wird mit der Musik die die Spannung noch einmal hochgedreht. Dazu erklärt Jaenicke aus dem Off, ein Bauchschuss des Betäubungspfeils \"könnte tödlich sein\".
Affen im Bordell
Die Szenen sind auch ohne Ton mehr als dramatisch: Affen-Retter Jaenicke dringt zu Orang-Utans vor, die von einer reichen Indonesierin zu ihrem Privatvergnügen in dunkle Keller gesperrt wurden, er besucht Tiere, deren Gliedmaßen abgehackt wurden, und er dokumentiert die Geschichte eines Orang-Utan-Weibchens, das, so unglaublich und pervers das klingen mag, aus einem Bordell befreit wurde, wo es jahrelang kahlrasiert und auf einem Bett angekettet Männern zu Diensten sein musste.
Jaenicke begleitet auf Borneo die Tierschützer der Orang-Utan Rettungsorganisation BOS (Borneo Orangutan Survival Foundation). Gründer Willie Smits hat dort fast 2000 Hektar Boden gekauft, aufgeforstet und ein Schutzgebiet für über 400 Orang-Utans errichtet. Mit dem Niederländer und seinen Mitarbeitern ärgert sich Jaenicke über korrupte Beamte, steckt in Polizeikontrollen fest und schleppt junge Affen durch den Wald in den Tier-Kindergarten.
Mehrmals besucht der Schauspieler die \"Safari World\" in Bangkok, einen Vergnügungspark, der Orang-Utans für lukrative Kickbox-Aufführungen missbraucht. Von den Beschäftigten vertrieben lässt sich der 48-Jährige nicht abwimmeln, blickt hinter die Kulissen des absurden Freizeitparks.
\"Finger weg vom Tropenholz\"
Der in T-Shirt und Shorts durch den Dschungel stapfende Jaenicke vertritt den Fernsehzuschauer auf der Couch in seinem Entsetzen über die Grausamkeiten, in seiner Wut über die Safaripark-Betreiber und seinem bauchgefühlten \"Da muss man doch was tun!\" Stellvertretend knipst Jaenicke Beweisfotos von den gequälten Affen und geht auf den Schwarzmarkt in Jakarta, um die Machenschaften der Tiermafia zu demonstrieren. Mit versteckter Kamera fragt er nach einem Orang-Utan-Baby. Kein Problem, wie ihm gesagt wird, es würde nur einige Tage dauern.
Die Dokumentation zeigt die Zusammenhänge von illegalem Holzhandel, Vernichtung der Regenwälder und dem Sterben der Menschenaffen. Ihr Lebensraum wird gerodet, um die uralten Baumriesen beispielsweise zu billigen Gartenmöbeln zu verarbeiten. \"Finger weg vom Tropenholz\", mahnt der Schauspieler. Kein moralischer Zeigefinger, denn bis dahin hat man ihn schon als engagierten Kämpfer der guten Sache akzeptiert.
Angedacht ist die Dokumentation als erster Teil einer Serie über aussterbende Tierarten. Eine Umweltkrimireihe soll es werden, so die Produktionsfirma, mit dem Titel \"Die letzten Zeugen\". Bären könnten die nächsten sein, oder Wale. \"Es wird grundsätzlich um ein Tier gehen, dass im Laufe der nächsten zehn Jahre ausstirbt\", so Jaenicke. Davon gibt es einige. Ob die Folgen tatsächlich gedreht werden, hängt nicht zuletzt von der Einschaltquote des Orang-Utan-Films ab.

Hannes Jaenicke: \"Einsatz für Orang-Utans\": Mittwoch, 13. August, 23.15 Uhr, ZDF


URL:
· http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaf...58,00.html



Uli
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