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Die Vollkornlüge
#1
Die Vollkornlüge
......der Titel klingt "gut"? Wink ;D

http://www.weltbild.de/die-vollkornluege...l?b=060878

Und die Leseprobe erst recht::

Zitat:Die Vollkornlüge und andere Ernährungsmärchen von Kathrin Burger? LESEPROBE?

Appetizer: Die Mär von der gesunden Ernährung

Sitzen Sie bequem? Ich frage das, weil ich Ihnen nun einige Fakten über Ernährung und Gesundheit auftischen werde, die Ihr Weltbild gehörig durcheinander wirbeln könnten. Ich formuliere das so drastisch, weil es bei mir tatsächlich so war. Ich habe nicht nur Ernährungswissenschaft (Ökotrophologie) studiert, ich habe auch als Kind in den frühen 1980ern schon Vollkornnudeln und Fleisch-Ersatz aus Soja vorgesetzt bekommen und als Teenager - absolut freiwillig - eine strenge Diät mit Verzicht auf Fleisch, Milchprodukte, Zucker, Kaffee, Kartoffeln und Tomaten befolgt. Kurzum: Ich war jahrelang überzeugt, dass ich mich durch gesunde Ernährung vor diversen Krankheiten schützen könnte. Doch dem ist nicht so. Keinem Menschen kann man mit gutem Gewissen versprechen: „Ernähre dich gesund, dann wirst du nicht krank.\" Was manche Skeptiker schon immer geunkt haben, liegt nun auch Wissenschaftlern seit rund drei Jahren als Studien vor. Und die Liste der Hiobsbotschaften ist noch nicht am Ende. Wenn überhaupt, dann hat das, was wir essen, auf unsere Gesundheit nur einen marginalen Einfluss. Der Harvard- Wissenschaftler Hsin-Chia Hung berechnete im Jahr 2004 aus einer Studie mit 109000 gesunden Krankenschwestern, dass eine obst- und gemüsereiche Kost das Risiko für chronische Krankheiten gerade mal um 5 Prozent senkte - und das nicht einmal statistisch signifikant, was bedeutet: die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass bei diesem Ergebnis Zufall im Spiel ist.

Gerade was Krebserkrankungen anbelangt, macht sich große Ernüchterung breit. Sie haben richtig verstanden: Obst, Gemüse, Ballaststoffe und Fettarmes schützen nicht vor Krebs; Fettarmes und Rotwein beugen nicht Herzkrankheiten vor, Leibesfülle kommt nicht von zu wenig Obst und zu viel Fettem; reichlich Vollkornprodukte beugen weder Diabetes, Dickdarmkrebs noch Herzkrankheiten vor; Soja feit nicht gegen Krebs; grüner Tee auch nicht, Essen mit der Extraportion Vitaminen oder Omega-3-Fettsäuren hält ebenso wenig gesund; Vegetarier leben nicht wegen ihres Fleischverzichts länger; wer auf Kartoffeln, Weißbrot und Zucker verzichtet (Low-Carb), beugt nicht Diabetes vor und nimmt auch nicht langfristig ab; ob man viel oder wenig Milch trinkt, ist einerlei, und Osteoporose rührt nicht von einer Übersäuerung des Körpers durch eiweißreiche Nahrung her. Organe und Blutbahnen werden auch nicht mit „Stoffwechselschlacken\" zugekleistert, deren man nur mit Entgiftung durch alljährliches Fasten Herr wird. Und zur Prävention mittels Ernährung gegen Alzheimer oder Rheuma gibt es bislang überhaupt nichts Greifbares.

Es ist also weitgehend egal, ob Sie sich morgens Butter oder Margarine aufs Brot schmieren, ob Sie Vollkornbrot oder Graubrot essen, ob Sie lieber schwarzen als grünen Tee trinken, ob Sie Rindfleisch favorisieren oder Hühnerbrust, ob Sie täglich Sojajoghurt löffeln oder probiotischen, ob Sie Nudel-Fanatiker oder Kartoffel-Fan sind, ob Sie Vollmilch- oder 85%-Bitterschokolade vorziehen. Wichtig ist lediglich, dass Sie sich abwechslungsreich ernähren.

Sicher: Nur sehr wenige Ernährungswissenschaftler sagen klar „Ernährung alleine bringt's nicht\", trauen sich einzuräumen, dass „man sich wohl etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt\" oder „zu viel versprochen\" hat. Schließlich haben sie sich der Erforschung von Pflanzenstoffen mit seltsamen Namen verschrieben oder mehreren Tausend Probanden beim Essen zugesehen und notiert, wer von ihnen krank wurde und wer gesund blieb. Und schließlich hat es lange gedauert, bis sich die Ernährungswissenschaft Ansehen auch bei anderen Disziplinen erkämpft hatte. Andere Ess-Forscher sind auch heute noch überzeugt, dass eine Diät aus Obst, Gemüse, Nüssen, Vollkorn und Hülsenfrüchten, ergänzt um magere Milchprodukte, Fisch und Geflügel geeignet ist, um chronisch-degenerativen Erkrankungen vorzubeugen. Manche von ihnen schreiben pseudowissenschaftliche Bücher etwa mit dem Titel „Krebszellen mögen keine Himbeeren\". Was zeigt, wie schwer es ist, sich von der Ernährung als Heilmittel zu distanzieren. Trotzdem resümierten Wissenschaftler auf dem im März 2007 abgehaltenen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): „Die Ernährungswissenschaft muss sich künftig als Wissenschaft von der Rettung der Volksgesundheit lösen und sollte keine Heilsversprechen mehr abgeben.\" Und die DGE gilt eher als konservativ und übervorsichtig, was Stellungnahmen anbelangt. Befragt man Gesundheitswissenschaftler, die nicht zur Riege der Ökotrophologen zählen, dann heißt es deutlich: „Die Ernährung wurde im Vergleich zu anderen Lebensstil-Faktoren wie Rauchen, Bewegung und Stress überschätzt.\"

Nun ist zwar nur etwas passiert, was in der Wissenschaft systemimmanent, also ganz normal ist, nämlich: Man hat Hypothesen aufgestellt, hat diese verfolgt bis zu dem Zeitpunkt, als sie sich nicht mehr belegen ließen. Trotzdem wird es in Zukunft schwierig für die Wissenschaftler und die für „Public Health\" zuständigen Experten in den Bundesinstituten, dies den Menschen beizubringen. Denn die Meisten sind mittlerweile zutiefst vom Gesundheitspotential der Nahrung überzeugt. Schließlich hat man ihnen jahrzehntelang eingetrichtert, dies oder jenes sei der Gesundheit zu- oder abträglich. Und zwar nicht nur seitens der Wissenschaft. Auch die Rohköstler, Trennköstler, Vegetarier, Makrobioten, Wasser-Päpste und Vertreter der „Milch-verschleimt-Theorie\" dieser Welt haben erheblich dazu beigetragen, dass Lebensmittel heute geradezu als Arzneien oder Krankmacher angesehen werden, dass Essen als einzig möglicher Weg gilt, einer schicksalhaften Krankheit wie Krebs oder einem Schlaganfall zu entkommen.

Seit ein paar Jahren haut zudem die Industrie in die gleiche Kerbe, indem angeblich gesundheitsfördernde Stoffe in Brot, Ei oder Margarine gemixt und als „Functional Food - Essen mit Zusatznutzen\" verkauft werden. Deswegen löffelt der Bruder ja auch täglich probiotischen Joghurt, trinkt der Kollege Grüntee selbstverständlich ohne Zucker (Vitaminräuber!), schwört die Tante auf den Verzicht von Butter, weil die doch gesättigte Fette liefert, ernährt sich die Nachbarin hauptsächlich von Salat, obwohl sie seit Jahren unter Verstopfung leidet. Manche Mitmenschen verfolgen ihre Ernährungsweise so verbohrt, dass jedes Zipperlein auf eine zuvor begangene „Sünde\" zurückgeführt wird. Plagt sie eine Grippe, kann nur das Fest am vergangenen Wochenende schuld sein, bei dem sie sich übergessen haben, oder die Orangen-arme Kost der vergangenen Wochen. So werden die abstrusesten Symptome auf dem Konto „ungesunde Ernährung\" verbucht, auch wenn die Ursachen ganz woanders liegen.

Dass Essen und Gesundheit für den modernen Mensch unwiderruflich zusammengehören, bestätigt auch eine Umfrage: Fast drei von vier Deutschen kaufen Lebensmittel, weil sie gesund seien, bei den anderen entscheiden Sättigung und Preis. Wie viel Fett in einer Mahlzeit steckt, ist für rund die Hälfte der Bundesbürger (47 Prozent) ein Thema, 39 Prozent wollen über den Vitamingehalt, 38 Prozent über die Kalorien Bescheid wissen. Schließlich ist jeder Zweite von uns überzeugt, dass Gemüse vor Krankheiten schützt - zumeist Frauen. Und die Lehren haben Wirkung gezeigt, auch wenn trotzdem ständig über die ungesunde Ernährungsweise der Deutschen geklagt wird. Laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes essen wir heute mehr Obst und Gemüse, trinken mehr Wasser und antialkoholische Getränke und haben unseren Fettkonsum im Vergleich zu den 1990er Jahren reduziert.

Dieses Buch ist allerdings kein Plädoyer für Pizza und Cola tagein, tagaus - womöglich noch allein und vor dem Fernseher. Absolut gesichert ist, dass einseitige Ernährung zu Mangelkrankheiten führt. Auch wer jeden Tag nur Äpfel isst, bekommt irgendwann die typischen Symptome, mit denen der Körper Mangel meldet: entzündete Mundwinkel, Haarausfall oder Antriebslosigkeit. Der Mensch braucht eine gewisse Menge Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Doch was darüber hinaus dem Menschen guttut - etwa wie viele Carotinoide aus Gemüse oder Phytoöstrogene aus Bohnen und Samen -, weiß man nicht. Zugegeben, meine These dreht sich um ein Luxusproblem. Es geht hier nicht um verarmte Kinder und ihre Eltern, die mit dem wenigen Hartz-IV-Geld keine ausgewogene Kost bezahlen können, weil Industrie-Essen mittlerweile billiger zu haben ist als die einfachen Grundnahrungsmittel. Und es geht hier schon gar nicht um Kinder in Entwicklungsländern, die Wasserbäuche mit sich herumtragen und erblinden, weil sie kaum etwas auf dem Teller haben. Laut der Deutschen Welthungerhilfe sollen derzeit 854 Millionen Menschen hungern

http://www.weltbild.de/index.html?p=pprod.read&b=060878

.......nur ist nun die Frage, ob die Autorin NMA`s / NMU`s mit berücksichtigt hat! Denn dann wäre(n)? die? wohl etwas zynisch gemeinte Bemerkung über >>„Milch-verschleimt-Theorie"<< und mehr? wohl eher deplaziert! :o
Hat jemand das Buch schon gelesen? Wäre spannend zu wissen, was Betroffene davon halten...........
....ich werd`s demnächst lesen.......... ;D Wink ;D

Uli
Antworten
#2
Smile Smile Smile....empfehlenswert! Auf jeden Fall.... Wink

Nun nicht unbedingt für "uns Allergiker-Gemeinde", sondern für all` diejenigen , die auf die diversen Ernährungsratschläge hören – selbst wenn sie noch so unsinnig sind - , um sich ( angeblich!) vor jedweden Gebrechen zu schützen, die einen im Laufe seines Lebens so treffen können!
Die Autorin räumt so ziemlich mit allen gängigen Klischees auf, an denen es bei "Ernährungsratgebern" nicht mangelt..........
O.k. – beim Thema >Milch< habe ich leise vor mich hin protestiert -> sie hat nur Jane Plant zitiert.? Wink

Vielleicht hat ja der eine oder andre Leser hier im Bekanntenkreis Betroffene, die sich nach dem Diktat falscher Ratschläge kasteien – für diejenigen wär`s wohl eine befreiende Lektüre! Big Grin

In diesem Sinne
Uli

Siehe auch hier:
http://www.lebensmittelallergie.info/ind...n#msg21107

( Schlank werden ohne Diät)
Antworten
#3
.....auch dieses Buch ist höchst empfehlenswert:

Lizenz zum Essen!


Schade, dass dieses Buch erst 2008 herausgekommen ist – vielleicht wäre dann so mancher Artikel über die "Dicken" anders ausgefallen?

http://lizenz-zum-essen.de/

Ich kann das Buch wirklich nur jedem empfehlen, räumt es doch gründlich mit all` den Schauermärchen über "gesundes Essen", Auswirkungen von "schlechtem Essen" und den unsäglichen Ratschlägen der sogenannten Ernährungsexperten auf.
Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich anzubringen : Der Autor erklärt "Gewicht" zu sehr über genetische Anlagen. Nicht, dass ich sie anzweifle – ganz gewiss nicht! Aber alles der "Genetik" überlassen? Bei sehr vielen Betroffenen mag das zutreffen – ich kenne aber auch "Leut`chens", die am Tag ca 3 L Cola(- Getränke) trinken, ständig was Süßes naschen und die pro Mahlzeit die Menge verputzen, die sonst eine 3-köpfige Familie verzehrt........ein klein wenig differenzieren sollte man da schon.
Sehr positiv fällt auf, dass er die (absoluten) Nachteile von Vollkorn, 5 x Obst und Gemüse am , Rohkost und sonstiger "hipper" Ernährungsformen darlegt – und auch begründet!
Positiv ist, dass er KH- Malabsorptionen erwähnt – aber leider scheinen dem Autoren NMU`s / Pseudoallergien , Kreuzallergien und deren Auswirkungen auf unsere Darmgesundheit und auch das Gewicht nicht soooo bekannt zu sein.
Er führt oft die "Erfahrungsmedizin" an ( z.B. TCM, Ayurveda, aber auch die alten Römer und Griechen....) – und da können / könnten viele NMU´ler ihre Erfahrungen mit > Abnehmen durch Meidung (individuell) unverträglicher Lebensmittel < beisteuern!
Er schreibt, dass man die Auswirkungen der vielen E- Nummern (noch) nicht kennt .....Betroffene könnten wohl auch hier mit ihren Erfahrungen weiterhelfen.

Dieses Buch sollte eigentlich zur Pflichtlektüre von Erziehern, Lehrern, Krankenkassenmitarbeitern, Ärzten und Profs an den Unis gemacht werden......
.........Nachdem dieser Wunsch wohl eher ein "Traum" bleibt ( vorerst jedenfalls), würde ich wünschen, dass so viele "Mitleser in diesem Forum " wie möglich dieses Buch lesen.....und womöglich auch Freunden/ Verwandten weiterempfehlen .
Ich kann`s? z.B. nicht glauben,
- dass Reizdarmpatienten zu noch mehr Ballaststoffen geraten wird........
- und "Abnehmwilligen" Vollkorn +? 5 x Obst &Co + Magermilchprodukten / fettarm empfohlen wird........wider besseres Wissen – ohne "Hirn und Verstand" !

Es ist an der Zeit, dass solche Bücher wie die o.g. mehr "Gewicht" bekommen als all` die "Diät"-Bücher? oder Bücher über "spinnerte" Ernährungsformen ( z.B. Rohkost, Vollwert, Low-Carb und wie sie alle heißen mögen.......


In diesem Sinne
Uli
Antworten
#4
Übrigens, ohne Milch ist das Ideal-Gewicht völlig problemlos zu halten. Und die Figur hat sich verändert. Die Hüften sind schlanker geworden. Fett setzt sich wenn dann am Bauch ab.
Nur so mal als Anregung für die Reiterhosen-Geplagten. Schwenkt mal auf Olivenöl als einzige Fettquelle um....
Antworten


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