Zitat:Das große Zucker-Versteckspiel
Von Susanne Amann
Die großen Lebensmittelkonzerne kennzeichnen ihre Produkte seit Neuestem mit ausführlichen Nährstoffangaben. Die sind allerdings umstritten - und keineswegs freiwillig: Denn Kraft, Nestlé und Co. wollen damit nur strengere EU-Richtlinien verhindern.
Hamburg - Was die Lebensmittelkonzerne seit kurzem als Beitrag zur gesünderen Ernährung und besseren Verbraucherinformation verkaufen, klingt nach Fortschritt. Seit kurzem finden sich auf Cornflakes-Packungen, Cola-Dosen oder Fertiggerichten klare Nährwertangaben. Schon auf der Vorderseite der Packung erfährt der Kunde, wie viel Fett oder Zucker eine Portion des jeweiligen Produktes hat - wenn auch sehr klein und in der Ecke. Prozentangaben weisen darauf hin, welchem Prozentsatz des Tagesbedarfs dieser Anteil entspricht.
Allein: Die Angaben überzeugen nicht viele - und vor allem nicht jene, die sich dem Kampf gegen Übergewicht und dem Verbraucherschutz verschrieben haben. \"Eine Flasche Müller-Milch Schoko beispielsweise enthält umgerechnet 16 Stück Zucker, bei 100 Gramm der 'Cini Minis'-Cerealien von Nestlé sind es sogar 25\", sagt Barbara Hohl von der Verbraucherorganisation Foodwatch.