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Gluten- Diabetes I und Zöliakie - Druckversion

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Gluten- Diabetes I und Zöliakie - Uli - 17.05.2007

Eine etwas "merkwürdige" Publikation , ein paar Bemerkungen von mir – oder seh` nur ich das so "eng" ??????

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=54687

Marienfeld, Sabine; Hummel, Sandra; Ziegler, Anette-Gabriele; Hummel, Michael
Frühkindliche Ernährung und Typ-1-Diabetes
Infant nutrition and type 1 diabetes
Deutsches Ärzteblatt 104, Ausgabe 9 vom 02.03.2007, Seite A-570 / B-501 / C-482
MEDIZIN: Übersichtsarbeit


Ein paar Ausschnitte
Zitat:Prospektive Studien konnten hingegen keine Beziehung zwischen der frühen Gabe von Kuhmilchprotein und Insel-Autoantikörpern erkennen. Vitamin D- und Fischöl-Supplemente im ersten Lebensjahr werden als protektive Faktoren diskutiert
.

Ein paar Abschnitte weiter aber steht:

Zitat:Modulation des Kuhmilchproteins in der frühkindlichen Ernährung – Primärpräventionsstudie TRIGR
Inwiefern Kuhmilchprotein in der frühkindlichen Ernährung für die Entwicklung von Inselzellautoimmunität und Typ-1-Diabetes eine Rolle spielt, untersucht gegenwärtig das internationale „Trial to Reduce Diabetes in the Genetically at Risk“ (TRIGR). Nach dem Abstillen erhalten die Kinder der Interventionsgruppe bis zum sechsten Lebensmonat eine spezielle Hydrolysatnahrung, die kein intaktes Kuhmilchprotein mehr enthält. Die Kinder der Kontrollgruppe werden nach dem Abstillen mit einer herkömmlichen Säuglingsformula auf Kuhmilchbasis ernährt. In einem Pilotprojekt zur TRIGR-Studie mit 242 Kindern war die Gabe der Hydrolysatnahrung mit einer signifikant verringerten kumulativen Inzidenz von Insel-Antikörpern verbunden. Im mittleren Beobachtungszeitraum von 4,7 Jahren wurden bei 13 % der Kinder der Interventionsgruppe und bei 22 % der Kinder der Kontrollgruppe mindestens ein Insel-Antikörper nachgewiesen (16).

Was denn nun???? Milch scheint "blind" zu machen........
Denn hier schreiben die Autoren:


Zitat:In diesem Zusammenhang ist auch die Stilldauer von entscheidender Bedeutung, da gestillte Kinder nicht nur das Immunsystem günstig beeinflussende Substanzen aufnehmen, sondern sie erhalten erst zu einem späteren Zeitpunkt Beikost, die potenziell nachteilig wirkende Bestandteile, wie zum Beispiel Kuhmilch- oder Weizenprotein, enthalten kann. Da in den ersten Lebensmonaten die Permeabilität des Darms für Makromoleküle erhöht ist, kann es insbesondere in diesem Zeitraum zur Sensibilisierung gegen Nahrungsbestandteile kommen.

Naja – lt. Jorde und Schata können diese Makromoleküle auch später aufgrund der Persorption "den Darm verlassen"
http://www.lebensmittelallergie.info/thread.php?threadid=1242&sid=


Das hier allerdings ist sehr wichtig:
Zitat:Gluten – nicht nur bei Zöliakie pathophysiologisch bedeutsam?
Gluten ist das auslösende Antigen der Zöliakie (e17) und wird auch als möglicher Trigger von Inselzellautoimmunität und Typ-1-Diabetes diskutiert (11). Die Erkrankung Zöliakie tritt gehäuft sowohl bei Typ-1-Diabetikern als auch bei Kindern von Typ-1-Diabetikern auf, vor allem in Form einer silenten Zöliakie, die häufig erst spät diagnostiziert wird (e18–e20).

...wenn überhaupt !!!

Zitat:Modulation der Getreideproteine in der frühkindlichen Ernährung – Primärpräventionsstudie BABYDIÄT
Auf den oben dargestellten Ergebnissen der BABYDIAB-Studie aufbauend – frühzeitige Glutengabe erhöht das Risiko für den Entstehung von Insel-Antikörper – wird seit 2001 in Deutschland die BABYDIÄT-Studie durchgeführt. Mit der BABYDIÄT-Studie wird versucht, durch verzögerte Glutenexposition, das heißt Elimination von Gluten bis zum Ende des ersten Lebensjahres, die Entwicklung von Inselzellautoimmunität und Typ-1-Diabetes zu verzögern oder sogar zu verhindern. Dazu werden Kinder, die nicht älter als drei Lebensmonate sind und Verwandte ersten Grades mit Typ-1-Diabetes haben, rekrutiert. Kinder der Interventionsgruppe werden bis zum ersten Geburtstag glutenfrei ernährt, Kinder der Kontrollgruppe erhalten gemäß der in Deutschland gültigen Empfehlungen zu Ernährung von Säuglingen (Nationale Stillkommission) glutenhaltige Beikost nach dem sechsten Lebensmonat.* Erste Ergebnisse erwartet die Arbeitsgruppe für das Jahr 2008.

*...ja, und dann auch noch am besten Mehrkorn-Vollkorn!
"Genial" finde ich auch diese "Überlegung".......

Zitat:Vitamin D als Immunmodulator
Aufgrund seiner immunmodulatorischen Wirkung wird Vitamin D (1,25-Dihydroxycholecalciferol = Kalzitriol) als protektiver Faktor für Erkrankungen wie Typ-1-Diabetes, Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen, Morbus Addison, Morbus Basedow und Hashimoto-Thyreoiditis diskutiert (e26–e29). Saggese et al. (e30) konnten zeigen, dass Kalzitriol immunsuppressiv wirkt, indem es in vitro*** die Proliferation humaner Lymphozyten unterdrückt und die Zytokinproduktion beeinflusst. Die Identifizierung von Vitamin-D-Rezeptoren auf nahezu allen Zellen des Immunsystems, insbesondere auf antigenpräsentierenden Zellen und aktivierten T-Lymphozyten, unterstützt die Hypothese von Kalzitriol als potenziellen Immunmodulator (e31). Ergebnisse der Multicenterstudie EURODIAB zeigten, dass eine Vitamin-D-Supplementierung im ersten Lebensjahr mit einem verminderten Risiko (Odds Ratio [OR] 0,7; 95-%-KI 0,5–0,9) verbunden ist, an Typ-1-Diabetes zu erkranken (17).

*** In Vitro = im Reagenzglas! Nicht im Organismus selbst – und ein Reagenzglas kann schlecht "allergisch reagieren.......
Siehe:
http://www.lebensmittelallergie.info/thread.php?threadid=2323&sid=


Uli