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Alkohol & Allergien - Alkoholintoleranz - Druckversion

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Alkohol & Allergien - Alkoholintoleranz - Lena - 02.08.2006

Fundstücke der Internetrecherche zum Thema `Alkohol & Allergien - Alkoholintoleranz´:


was-wir-essen / aid / Foren > Lebensmittelallergien:

"(...) Es gibt Unverträglichkeiten auf Alkohol, die verschiedene Ursachen haben können:

Die echte Ethanolallergie ist in der Literatur beschrieben, tritt allerdings eher selten auf.

Allergische Reaktionen auf Bestandteile alkoholischer Getränke (Getreide, Malz, Hefen etc.)

Histamin-Intoleranz: Enzymmangel des Histamin abbauenden Enzyms Diaminoxidase. Dieses Enzym wird im Darm gebildet und inaktiviert größere Mengen des biogenen Amins Histamin (zum Beispiel Rotwein).

Pseudoallergische Reaktionen auf Sulfit , speziell im Wein

Alkohol kann außerdem die Resorption anderer allergener Stoffe fördern , die zusammen mit dem Alkohol aufgenommen werden z.B. aus Speisen. (...)"

Quelle: http://www.was-wir-essen.de/fusetalk/messageview.cfm?catid=11&threadid=6337


Nahrungsmittel-Allergie/Intoleranzen

"(...)

Ursache
Die häufigsten Nahrungsmittelallergene:
Milch und Milchprodukte, Ei, Weizen, Zucker, Schokolade, Zitrusfrüchte, Hefe, Kartoffeln, Tomaten, Kaffee, Cola, Krustentiere und Rindfleisch sowie Nahrungsmittelzusatzstoffe wie Geschmacksverstärker (MSG), künstliche Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Schwefeldioxyd, Aspartam, Saccarin und Alkohol .

Symptome
Nahrungsmittelallergien bzw. - Intoleranzen können die
Lebensqualität in vielfältiger Weise beeinträchtigen:
Physisch, emotional oder mental.

Folgende Symptome können durch Nahrungsmittel
hervorgerufen werden:

Arthritis, Colitis, Durchfall, Insomnie, Asthma,
Erschöpfung, Depressionen, Hautveränderungen,
Schnupfen, Kopfschmerzen/Migräne, Übergewicht,
Candida, Naselaufen, Hyperaktivität, Aggression,
Ekzeme, Ausschlag, intestinale Probleme oder
mentale Verwirrung, etc. Schwere Reaktionen können
bis zu einem anaphylaktischen Schock führen.

Zusammenhänge
Wie eine Allergie und süchtiges Verlangen (Food graving) nach bestimmten Lebensmitteln
(z. B. Süßes, Milchprodukte, Alkohol , Fast Food, etc.) eng miteinander verbunden sind:
- Haben Sie starkes Verlangen nach bestimmten
Nahrungsmitteln?
- Fühlen Sie sich euphorisch, stimuliert, wenn Sie
ein bestimmtes Lebensmittel essen?
Willkommen im Adaptionsstadium einer Nahrungsmittelallergie. Unser cleverer Körper schafft Verlangen, um Entzugserscheinungen von Nahrungsmittelallergien zu verhindern. Idealerweise sollten Sie nach dem Essen weder ein „Hoch“ noch ein „Tief“ verspüren. Falls dies der Fall ist, könnte eine Sensibilität auf ein bestimmtes Nahrungsmittel bestehen. Je „süchtiger“ Sie nach einem bestimmten Nahrungsmittel sind, desto stärker die Sensibilität. Meiden Sie ein verdächtiges Nahrungsmittel für 4-10 Tage. Danach werden die bisher maskierten Symptome nach einem Verzehr deutlich erkennbar.

(...)

Welche Folgen kann der Verzehr von allergieauslösenden Lebensmitteln haben?
Die Symptome verstärken sich mit der Zeit bzw. neue Allergien kommen dazu. Die maskierten Reaktionen können das Immunsystem weiter schwächen, was letztendlich zu chronischen Erkrankungen, vermehrten Infektionen bis hin zu Endorganschäden führt. Enzymfunktionsstörungen sind irreversibel, was zur Folge hat, dass der gesamte Verdauungsprozess in Mitleidenschaft gezogen wird und degeneriert. Nicht vollständig verdaute Nahrung ist ein Antigen und führt mit der Zeit zum Anstieg von Nahrungsmittelallergien.

(...)"

Quelle: http://www.purenature.de/inhalt/allergie_info_nahrungsmittel.html


Wissenschaft und Forschung: Alkohol Allergie

" Menschen weltweit berichten von plötzlich auftretenden Symptomen nach dem Genuss von geringen Mengen Wein oder anderen alkoholischen Getränken .

Die Symptome umfassen Gesichtsröte ( auch 'Flushing' genannt ), Schnupfen, Herzklopfen und Steigerung der Herzfrequenz oder Hitzegefühl. Berichten zufolge kann diese so genannte 'Alkohol-Allergie' sogar einen Asthma Anfall auslösen.

Die allgemeine Frage ist, gibt es eine Alkoholunverträglichkeit und was genau ist nun diese Alkoholunverträglichkeit, was löst dieses merkwürdige Phänomen aus und gibt es eine Behandlungsmöglichkeit? (...)

Prinzipiell können Menschen die darunter leiden ein Abbauprodukt des Ethanol (Azetaldehyd ) nicht schnell genug abbauen. Dieses Azetaldehyd geht im Körper unverträgliche Eiweißverbindungen ein und wird von unserem Immunsystem als Fremdkörper identifiziert und angegriffen. So kommt es zu allergieähnlichen Symptomen.

Genetische Veranlagungen spielen dabei auch eine Rolle. Weiters können auch spezielle Medikamente solche Reaktionen auslösen beziehungsweise verstärken. Lesen sie daher immer die Packungsbeilagen und fragen sie bei Bedarf ihren Arzt oder Apotheker. (...) Im Zweifelsfall hilft nur eins – Alkoholabstinenz!"

Autorin: Tamara Schirmbrand / 2006-03-30

Quelle: http://www.wissen-news.de/artikel.php/15/49


Fragen & Antworten / Allergologie

(...)

"Alkohol selbst führt nicht zur Allergie. Allerdings verbessert Alkohol die Aufnahme von Allergieauslösern in der Nahrung und kann zudem allergische Beschwerden verstärken.Und: Viele alkoholische Getränke, zum Beispiel Wein oder Bier , enthalten das Gewebehormon Histamin. Dieses kann allergie-ähnliche Unverträglichkeits-Reaktionen an Haut oder Schleimhaut auslösen. Abhilfe: Verzicht auf alkoholische Getränke."

Quelle: http://www.top-fit-gesund.de/fragen/10472-Gibt-es-eine-Alkohol-Allergie.htm


Fördert Alkohol Allergien?

" Spanische Forscher behaupten, dass schon mäßiger Genuss von Alkohol das Immunsystem beeinflusst. Ob das auch die Anfälligkeit für Allergien erhöht, ist noch nicht klar.

Wer mehr als einen Alkohol-Drink pro Tag trinkt, dessen Immunsystem reagiert mit erhöhter Produktion von Antikörpern, sagt Dr. Arturo Gonzalez-Quintela zu den Ergebnissen seiner Studie an der Universität Santiago in Spanien.

Er fand heraus, dass sich bei Leuten, die mehr als 70 Gramm Alkohol pro Woche tranken, die Menge des Antikörpers IgE im Blut erhöht. IgE, das Immunglobulin E, ist verantwortlich für allergische Reaktionen auf harmlose Stoffe wie Pollen, Hausstaub und ähnliches.

Für seine Studie untersuchte Gonzalez das Blut von 325 Patienten, die an Heuschnupfen, Asthma oder Ekzem-Bildung litten. Er befragte sie auch zu ihren Trinkgewohnheiten. Das Ergebnis: "bei Patienten, die allergisch auf Hausstaub reagierten, und regelmäßig Alkohol tranken, war der IgE-Spiegel im Blut erhöht," schreibt der Forscher im Fachmagazin Alcoholism: Clinical and Experimental Research (Alkoholismus: Klinische und experimentelle Untersuchungen).

(...)"

Quelle: http://www.menshealth.de/health/foerdert_alkohol_allergien.38798.d_mh_05_dossier_artikel.htm?article_id=6106



Fortsetzung siehe nächster Beitrag


Alkohol & Allergien - Alkoholintoleranz - Lena - 02.08.2006

Fortsetzung des vorhergehenden Beitrags:
Fundstücke der Internetrecherche zum Thema



`Alkohol & Allergien - Alkoholintoleranz´


HEALTH CENTER: ALLERGIE
In Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft f. Dermatologie & Venerologie

"Anaphylaktischer Schock

Der anaphylaktische Schock ist die schwerste Form einer allergischen Reaktion. Bei dieser Reaktion sind lebenswichtige Organe betroffen, unter Umständen kann sie infolge eines Kreislaufversagens tödlich enden.

Was sind die häufigsten Auslöser?

Insekten: Biene, Wespe, Hornisse
Antibiotika: bekanntestes Beispiel ist Penicillin
Nahrungsmittel (...)
Viele andere Substanzen wie Pollen, Tierhaare, Nüsse, Kern- und Steinobst, Schmerzmittel oder Latex können ebenfalls zu anaphylaktischen Reaktionen führen, diese sind in den meisten Fällen aber milder.

Wie kommt es zum anaphylaktischen Schock?

Hauptverantwortlich ist eine körpereigene Substanz namens Histamin: Diese wird lawinenartig aus Blutzellen freigesetzt, wenn der Organismus in Kontakt mit einem Stoff tritt, auf den er allergisch reagiert. Histamin wird beispielsweise aber auch bei starken Schmerzen sowie Infekten freigesetzt und kann über die Nahrung (Alkohol! ) sogar von außen zugeführt werden. Häufig sind daher mehrere Faktoren gleichzeitig verantwortlich.

Beispiel: Jemand bekommt auf Grund eines eitrigen Zahnes Penicillin und Aspirin verschrieben. Er nimmt die Medikamente mit einem kräftigen Rumtee ein, damit sie (vermeintlich) besser wirken. Eine halbe Stunde später reagiert er anaphylaktisch.

Wie äußert sich der anaphylaktische Schock?

Das erwähnte Histamin führt zu einer Erweiterung und erhöhten Durchlässigkeit der Gefäße.

Die Folgen sind:

zunächst
Hautrötungen, Quaddeln
Kribbeln im Mund, an Handflächen, Kopfhaut oder Genitalien

es folgen
Schwindel
Übelkeit und Erbrechen
Herzjagen
Schweißausbruch
Atemnot

und schließlich
Bewusstlosigkeit und eventuell Tod.

In welchem Zeitraum erfolgt die anaphylaktische Reaktion?

Der anaphylaktische Schock ist dadurch gekennzeichnet, dass er sofort (innerhalb von Minuten) nach dem Kontakt mit dem Auslöser einsetzt, z.B. unmittelbar nach einem Bienenstich.

Bei der Einnahme von Medikamenten und Nahrungsmitteln, die vom Körper infolge noch abgebaut werden, können die Allergie-auslösenden Produkte erst nach einigen Stunden entstehen. Die Schocksymptomatik wird dann erst später und langsamer einsetzen, diese Reaktionen sind aber sehr selten.

Wie reagiere ich im Fall der beschriebenen Beschwerden?
Wichtigste Erstmaßnahme ist - soweit möglich - das Erkennen des auslösenden Allergens und das Verhindern der weiteren Zufuhr.

(...)

Vermeidung (Prophylaxe) des anaphylaktischen Schocks

Eine genaue Allergietestung muss die Ursache für den Zwischenfall klären. Bei Insektengiftallergie ist eine Impfkur die Behandlung der Wahl und somit die Vorsorge gegen neuerliche Schockereignisse. Im Fall von Medikamenten und Nahrungsmitteln ist Meidung die effektivste Prophylaxe.

(...)"

Autoren: Prof. Dr. Christof Ebner, Dr. Norbert Reider

Quelle: http://www.netdoktor.at/health_center/allergie/anaphylaktischer_schock.htm


Histamin-Intoleranz

"(...) Unabhängig von einer allergischen Reaktion können die vorgenannten Symptome jedoch auch bei einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit (Pseudoallergie), der so genannten Histamin-Intoleranz, auftreten.

Histamin ist in unterschiedlichen Konzentrationen in fast allen Nahrungsmitteln nachweisbar. Histaminreich sind beispielsweise verschiedene Käsesorten, Gemüse, Rotwein , Fisch sowie Rohwurstsorten.

Ursache für eine Histamin-Intoleranz ist wahrscheinlich eine Störung beim Histaminabbau, der physiologisch durch das Enzym Diaminoxidase erfolgt.

Gründe für eine Hemmung des Histaminabbaus können der Verzehr histaminreicher Lebensmittel oder exogener Histaminliberatoren wie Fisch, verschiedene Obstsorten sowie Alkohol sein. Darüber hinaus kann auch der Verzehr von anderen biogenen Aminen wie Serotonin oder Tyramin (deren Abbau bevorzugt erfolgt), eine Hemmung der Diaminoxidase, Magen-Darm-Infekte oder ein angeborene Enzymdefekt eine Störung des Histaminabbaus zur Folge haben. (...)"

Quelle: http://www.medizin.de/gesundheit/deutsch/2219.htm


Begünstigt Alkohol Allergien? -
Das tägliche Glas Bier reicht aus


" Aus einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Santiago ergab sich, dass durch beständigen Alkoholkonsum eine schon bestehende Allergie verschlimmert werden kann. Die Forscher um Arturo Gonzáles-Quintela berichten in der Fachzeitschrift „Alcoholism: Clinical and Experimental Research“. (...) Die vollständige Studie ist in der amerikanischen Zeitschrift Alcoholism: Clinical and Experimental Research nachzulesen."

Quelle: http://www.allergien-ratgeber.de/news_links/beguenstigt_alkohol_allergien.php

Histaminintoleranz

" Histamin wird im menschlichen Organismus enzymatisch durch die Diaminoxidase (DAO) abgebaut. Bei erhöhter Zufuhr von biogenen Aminen kann es (...) zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Fließschnupfen oder verstopfter Nase, Magen-Darm-Beschwerden oder auch Nesselsucht und Juckreiz der Haut kommen.

Als Ursache einer Histaminintoleranz wird derzeit ein Mangel des Enzyms (DAO) und/oder eine verminderte Aktivität dieses Enzyms diskutiert. Eine Verstärkung der Histaminbelastung entsteht dann, wenn gleichzeitig eine "echte" Allergie vorliegt und deshalb erhöhte Plasmahistaminspiegel zu erwarten sind, außerdem bei entzündlichen Darmerkrankungen oder bei Enzymhemmung durch Alkohol , verschiedene Medikamente und andere biogene Amine. (...)

Die häufigsten Auslöser sind Lebensmittel, die Histamin in großen Mengen enthalten oder zu einer Histaminausschüttung führen:
  • Alkoholische Getränke,

    vor allem Rotwein (die Wirkung wird durch den Alkohol verstärkt,
    da die Durchlässigkeit der Magen-Darmschleimhaut erhöht wird )

    Käse, besonders lang gereifte Käsesorten wie Emmentaler

    Schokolade/Kakao

    Rohwurstsorten, z. B. Salami

    Nüsse, besonders Walnüsse

    Tomaten (große Mengen von Ketchup!!)

    Sauerkraut und andere milchsauer eingelegte Gemüsesorten

    Spinat

    Fischzubereitungen (z. B. Konserven)

    Selten z. B. sehr reife Bananen, Zitrusfrüchte, Himbeeren, Erdbeeren"

Quelle: http://www.allergie-centrum-charite.de/index.php?id=844


Alkohol Allergie

" "Wenn ich Alkohol trinke passiert es mir oft, daß ich nach einem halben Glas Wein oder bereits nach einem Schluck schon Beschwerden bekomme. Die Muskeln am Hals und unterhalb der Ohren werden steif und ich kann meinen Kopf kaum noch bewegen." (...)

Früher war man davon überzeugt, daß es eine derartige Allergie nicht gibt. Heute aber wissen wir, daß es diese Allergie doch gibt, selten zwar, aber immerhin.

Alkohol[/I] wird im Körper zu Azetaldehyd abgebaut und dieser Stoff kann dann Verbindungen eingehen mit bestimmten Eiweißstoffen. Und diese "unnatürliche" Kombination bewertet das Immunsystem als Fremdkörper, den es zu bekämpfen gilt. Diese Allergien sind wie gesagt selten. Die Symptome sind: Mundtrockenheit, Juckreiz, Herzrasen, asthmatische Beschwerden und migräneähnliche Kopfschmerzen.

Häufiger ist eine sogenannte Alkohol-Unverträglichkeit . Und damit meine ich nicht Überkonsum, also Mißbrauch! Das Azetaldehyd, daß im Körper aus Alkohol gebildet wird, ist sehr giftig. Darum wird es auch schnell wieder abgebaut. Dieses bewirkt ein Enzym. Nun haben viele Menschen, durch genetische Veranlagung, zu wenig von diesem Enzym und dadurch wird das Azetaldehyd zu langsam abgebaut. Das führt bei Betroffenen zu Herzrasen, manche laufen rot an und es wird ihnen übel.

Zu Wein kann man übrigens noch sagen, daß nicht nur der Alkohol unangenehme Reaktionen bewirken kann. In jedem Wein gibt es mehrere Stoffe, meistens Histamine, die Allergien auslösen können. (...) Und schließlich will ich hier noch Schwefel erwähnen. Jeder Wein enthält etwas schweflige Säure. (...) Aber bei Menschen mit einer entsprechenden Empfindlichkeit kann schweflige Säure Asthmaanfälle auslösen. (...)"

Quelle: ARD-Buffet / Alle Sendetermine:
07.03.2000, 12.15 Uhr, ARD-Buffet, Das Erste
Letzte Änderung am: 07.03.2000, 00.00 Uhr

Quelle: http://www.swr.de/buffet/teledoktor/allergien/-/id=257034/nid=257034/did=285736/wj6xml/index.html


Alkohol & Allergien - Alkoholintoleranz - Lena - 03.08.2006

Ethanolintoleranz (absolute Alkoholunverträglichkeit)


"Nicht ganz seltene (insbesondere im Rahmen defektgeheilter Hepatitiden (sog. Posthepatitissyndrome) verbleibende) Unverträglichkeit für schon kleinste Alkoholmengen (...). Erfordert systematische Ausschaltung nicht nur aller alkoholischen Getränke (...) einschließlich sogenannten „alkoholfreien“ Biers und Weins, Weinbrandkirschen, Cognacbohnen und ähnlichem, sondern auch sämtlicher Ethylalkohol nur in sehr viel geringerer Menge enthaltenden Produkte wie etwa Kefir und alkoholversetzter Zubereitungen aller Art (...).
Zur Geschmacksverbesserung den Speisen zugesetzter Alkohol (Weine, Spirituosen) verkocht nicht hundertprozentig! Problematisch die (im Gegensatz zu ethanolhaltigen Arzneimitteln) meist fehlende Deklaration des für den Konsumenten nicht immer (...) wahrnehmbaren Alkoholzusatzes zu Lebensmitteln und (...)Gerichten. Auch bei handelsüblichen Fruchtsäften und Fruchtsaftgetränken ist ein geringer Ethanolgehalt deklarationsfrei zulässig (bis zu 0,3 g / 100 g) (...)."

Ethanol (Ethylalkohol): 1 g = 21,71 mmol; 1 mmol = 46,07 mg


Alkohol- bzw. Ethanolgehalt in (vermeintlich alkoholfreien) Getränken (g Ethanol / 100 ml)
  • Malzbier 0,6 – 1,5
    sog. alkoholfreie Biere, Weine, Schaumweine 0,3 – 0,5
    Fruchtsäfte, Fruchtsaftgetränke bis zu 0,3 %
Quelle: Heepe, Fritz: Diätetische Indikationen. Basisdaten für die interdisziplinäre Ernährungstherape. 3. Aufl., Springer Berlin – Heidelberg 1998, S. 19, 225

"Ein Alkoholgehalt von mehr als 5 % Vol.-% ist nach dem Lebensmittelgesetz kennzeichnungspflichtig.* Das heißt umgekehrt, daß auch „alkoholfreie“ Getränke geringe Mengen Alkohol enthalten dürfen. Beim sog. alkoholfreien Bier und Malzbier können das bis zu 5 g pro Liter sein."

* Das spezifische Gewicht von Alkohol liegt bei etwa 0,8 g/cm3 .
Der Alkoholgehalt in Gramm errechnet sich nach folgender Formel:
Alkoholgehalt in Vol.-% x Volumen in cm3 x 0,8 g/cm3

Kasper 2004, S. 69 f.

Ebenso kann sich Alkohol in nicht deklarationspflichtigen Mengen in diversen Produkten der Nahrungsmittelindustrie befinden, bspw. in Süßigkeiten (in den Medien wurde bspw. über den Alkoholgehalt von `„Kinder“milchschnitten´ berichtet; 5 Stück davon können den Blutalkoholspiegel eines Erwachsenen so weit erhöhen, daß die bei einer Verkehrskontrolle maßgeblichen Richtwerte überschritten werden – für Kinder also „bestens“ geeignet...), Süßspeisen, Fruchtspeisen und vielem anderen mehr.

Alkoholgehalte ausgewählter Lebensmittel
Dateiformat: Microsoft Powerpoint - HTML-Version
Ethanol oder Ethylalkohol, auch `Alkohol´ genannt, ist ein Gärungsprodukt, das in Lebensmitteln unter bestimmten Voraussetzungen gebildet wird.
(Unter http://www.google.de - Suche: `Ethanol in Lebensmitteln´: HTML-Version verfügbar)


Alkoholabbau und Alkoholintoleranz/-unverträglichkeit


"(...) Zwei enzymatische Systeme, die Alkoholdehydrogenase (ADH) (Achtung: Nicht zu verwechseln mit dem antidiuretischen Hormon ADH! Anm. L.) und das mikrosomale, Alkohol oxidierende System (MEOS = microsomal ethanol oxidizing system) stehen für den Alkohlabbau zur Verfügung. (...) Beide Enzyme oxidieren Äthanol zu Acetaldehyd, der dann unter der Wirkung von Acetaldehyddehydrogenase (ALDH) zu Acetat oxidiert wird (...). Acetat wird in der üblichen Weise im Zitronensäurezyklus weiter abgebaut. (...) Da die ALDH (...) in den Mitochondrien der Hepatozyten gebildet wird, kommt es bei chronischem Alkoholmißbrauch, bedingt durch eine Mehrproduktion von Acetaldehyd und gleichzeitige Verminderung der ALDH, zu einer Anhäufung dieses lebertoxischen Alkoholabbauprodukts."

Als Ursache für die individuell unterschiedliche Empfindlichkeit gegenüber Alkohol werden unterschiedliche Aktivitäten von Isoenzymen der Alkoholdehydrogenase in der Leber angenommen.

"Die beiden Enzyme ADH und ALDH liegen in verschiedenen molekularen Formen vor. Bei Europäern ist das wesentliche Enzym für den ersten Schritt des Alkoholabbaus ADH 3. (...) Es lassen sich drei verschiedene Typen der ADH 3 nachweisen, die in unterschiedlicher Häufigkeit in der Bevölkerung vorkommen, den Alkohol unterschiedlich schnell zu dem toxischen Acetaldehyd abbauen und folglich für die individuell unterschiedliche Toxizität von Alkohol mitverantwortlich sind."

"Eine atypische ADH besitzt eine 3- bis 5-fach höhere spezifische Aktivität. Dies hat zur Folge, daß beim Vorhandensein dieser Enzymvariante nach Alkoholaufnahme sehr schnell große Mengen Acetaldehyd anfallen, die eine Rötung des Gesichtes (Flush), Herzrasen, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit etc. auslösen können."

"Genotypen wie z.B. die schnell metabolisierende ADH 3/1, die zelltoxische Acetaldehydkonzentrationen bedingt, begünstigen offenbar die Karzinogenese im oberen Aerodigestivtrakt und im Ösophagus. Sie findet sich vermehrt bei diesen Karzinomen und könnte die individuell unterschiedliche Häufigkeit dieser Neoplasien bei Alkoholmißbrauch erklären."

"(Bei) sehr schnell einsetzende® überschießende® Bildung von Acetaldehyd als Folge einer atypischen ADH und auch von bestimmten Isoenzymen (...) (stellen sich) Intoleranzerscheinungen nach Alkoholgenuß (...) sehr schnell ein."

"Auch die nach Alkoholaufnahme in der Schwangerschaft und bei Einnahme von Ovulationshemmern nicht selten zu beobachtenden Unverträglichkeitserscheinungen sind Folge einer schnell einsetzenden, gesteigerten Acetaldehydbildung."

"In der Magenmucosa findet sich eine relativ hohe Aktivität der ADH. Dies hat zur Folge, daß der von der Magenschleimhaut resorbierte Alkohol einem First-pass-Stoffwechsel unterliegt. (...)"

"Signifikant vermindert ist der First-pass-Stoffwechsel bei Frauen, im höheren Lebensalter, bei chronischer Alkoholzufuhr, während des Fastens und unter dem Einfluß bestimmter Medikamente, so z.B. des H2-Blockers Cimetidin (...). Weiterhin ist die Aktivität der ADH bei Befall der Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori und bei atrophischer Gastritis reduziert. (...)"

"Berücksichtigt werden muß weiterhin, daß sich (...) (bei verzögerter) Magenentleerung (...) die Kontaktzeit des Alkohols mit der Magenschleimhaut verlängert (...) (und) Mikroorganismen bei der bakteriellen Fehlbesiedelung des anaziden Magens Alkohol abbauen. (...)"

Kasper 2004, S. 71 ff., 229


Auswirkungen des Alkoholkonsums auf die Gesundheit:


Neben den bekannten (insbesondere leber-)toxischen Wirkungen des Alkohols, seien hier noch einige andere negative Auswirkungen erwähnt:

Alkohol und Krebsentstehung:

Krebs in Mund, Kehlkopf, Speiseröhre:
Es gilt als gesichert, daß Alkohol die Krebsentstehung in Mund, Larynx (Kehlkopf) und Ösophagus (Speiseröhre) steigert.

vgl. Kasper 2004, S. 75

(Umso erstaunlicher, daß bspw. Mundwässer i.d.R. Alkohol enthalten...)

Rektum-/Kolonkarzinom/-adenom und Alkoholkonsum:
"Zum Teil konnte bereits bei moderatem (Alkoholgenuß) (...) ein erhöhtes Risiko nachgewiesen werden. Nach Daten der Nurses' Health Study und der Health Professionals Study kommt es bereits ab einer Alkoholmenge von mehr als 30 g pro Tag sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu einer Steigerung des Adenom- und Karzinomrisikos im linken Kolon und Rektum um etwa 70 %."

vgl. Kasper 2004, S. 464

Alkoholkonsum und gastroösophagealer Reflux (Rückfluß von Mageninhalt in die Speiseröhre):

Alkohol verstärkt die Symptomatik der Refluxösophagitis (Rückflußkrankheit mit Entzündung und Beschwerden). Es konnte gezeigt werden, daß der gastroösophageale Verschluß nach Alkoholaufnahme nicht optimal ist.

Kasper 2004, S. 135

Alkoholkonsum und Psoriasis (Schuppenflechte):
Eine große Anzahl von Studien zeigt im Vergelich zu gesunden Kontrollen bei Psoriasiskranken einen vermehrten Alkoholkonsum. Es muß davon ausgegangen werden, daß es in bis zu 20 % der Fälle unter vermehrtem Alkoholkonsum zu einer Exazerbation (Verschlimmerung) der Erkrankung kommt.

vgl. Kasper 2004, S. 424


Quelle: Kasper, Heinrich: Ernährungsmedizin und Diätetik. 10. Aufl., Elsevier - Urban & Fischer, München – Jena 2004