lebensmittelallergie.info

Normale Version: Moderne Diagnostik der Zöliakie und relevante Differenzialdiagnosen bei Getreideunver
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Moderne Diagnostik der Zöliakie und relevante Differenzialdiagnosen bei Getreideunverträglichkeiten

http://www.springermedizin.de/moderne-di...12390.html

Leider ist der Artikel nicht in der gesamten Länge verlinkt - das wichtigste möchte ich aber zusammenfassen.

z. B. dies` hier:
Zitat:Die Diagnose der Zöliakie muss vor Einleitung einer glutenfreien Kost definitiv und sicher gestellt sein.

Sollte der Verdacht auf eine Zöliakie im Raume stehen , dann bitte n i e ohne entsprechende Diagnostik „versuchsweise“ auf glutenfreie Ernährung umstellen!
Diesem Rat begegnet man leider nur allzu häufig - auch wenn er gut gemeint ist und man sich eine Besserung seiner Beschwerden wünscht ; bitte nicht befolgen!

Zitat:
Zitat:Die DZG empfiehlt bei vertretbarer Klinik eine Belastung mit mindestens 20 g Gluten ( 2- 4 Scheiben Brot pro Tag) für mindestens einen Monat, um das Krankheitsbild richtig positiv zu erkennen.
Auf >>Gluten-frei<< umstellen - das kann oder muss man nach erfolgter Diagnostik tun:
- bei nachgewiesener Zöliakie ist es ein MUSS
- bei anhaltenden Beschwerden trotz negativem Befund versuchsweise, ob es unter glutenfrei zu einer Besserung kommt.

Aber weiter zum Artikel selbst : in meinen Augen >Wichtiges< nur stichpunktweise kurz zitiert
( die Autoren mögen es mir bitte nachsehen : es sind leider immer noch (!) zu viele „Märchen“ über die Zöliakie im Umlauf!)

Zitat:- Die Zöliakie kann ein breites Spektrum gastrointestinaler Symptome, aber auch extraintestinaler Krankheitserscheinungen ( z.B. Drmatitis herpetiformis Duhring), verschiedener oligo- oder symptomatischer Verläufe ( z.B. Anämie, Osteoporose, Depression ) bis hin zur refraktären Kollagenen Zöliakie induzieren.

Später im Text werden diese atypischen Symptome noch einmal aufgeführt:

Zitat:- Anämien ( Eisenmagel)
- Osteoporose
- chronische Transaminasenerhöhungen
- atrophische gerötete Zunge
- Arthritis
- psychiatrische und neurologische Störungen ( depressive Episoden)
- chronische Müdigkeit

Zitat:-Historisch gesehen war die Zöliakie zunächst als Malabsorptionserkrankung entdeckt worden, dann als Hypersensitivitätsreaktion einer Typ-IV- Allergie gegenüber Weizen, bzw. dessen Inhaltsstoffen aufgefasst worden . Heute wird sie schließlich nach der exakteren Klärung ihrer Pathogenese aufgrund der charakteristischen Bildung der Transglutaminase(TG)-Autoantikörper als Autoimmunreaktion klassifiziert.

Zitat:- Einige Krankheiten treten gehäuft mit der Zöliakie assoziiert auf ( Autoimmunerkrankungen wie autoimmune Thyreoiditis , Laktosemalabsorption -(oft auch konsekutiv durch Zottenatrophie) , Diabetes mellitus Typ I, selektiver Immunglobulin-A-Mangel ( IgA), Turner- Syndrom, Down-Syndrom)

Zitat:- Bei negativer IgA - und/oder IgG- basierter Zöliakieserologie kann die HLA- Typisierung wertvolle Informationen zu der Frage liefern, ob überhaupt eine Prädisposition vorliegt.

HLA -DQ2 und HLA-DQ8 wären die hier wichtigen Parameter!

Zitat:Wichtige Differentialdiagnosen bei V. a. Zöliakie oder Getreideunverträglichkeit
Typ I- Allergie: z.B. Weizenmehl, Weizenpollen, Gluten, Gliadin , andre Allergene ( Differentialdiagnose :Glutenersatz - z.B. Lupinenmehl, Mais)
Typ IV -Allergie- z.B. Weizenmehl, Weizenpollen, andre Allergene
( hier denke ich, dass o.g. für viele „Allergiker-an-sich“ zutrifft !)

Zitat:Grundsätzlich werden neben der ausführlichen Anamnese prinzipiell Laboruntersuchungen ( Serologie und HLA-Diagnostik), transabdomineller Ultraschall, Endoskopie und Histologie herangezogen.
Serologie: Nachweis von IgA-Antikörpern gegen Transglutaminase , Endomysium, Gliadin.

Noch eine private Anmerkung meinerseits:
Auf einem Überweisungsschein zur Gastroskopie muss immer explizit die Zöliakie-Diagnostik vermerkt werden - einschl. Histologie !
Ich weiß von vielen Betroffenen, die ( wegen „Reizdarm/Reizmagen/unklarer Magen-/Darmbeschwerden“) schon mehrmals gastroskopiert worden waren - aber es war nie die entsprechende Zöliakie-Diagnostik durchgeführt worden……..man hätte den Pat. so einiges ersparen können………..

Uli