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Normale Version: Milch sichert Evolution
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Zitat:26.02.07, 23:00 |


Die meisten Steinzeitmenschen in Europa konnten noch keine Milch verdauen, wie Erbgutanalysen an Skeletten aus der Jung- und Mittelsteinzeit belegen.


Während heute 70 Prozent aller Nordeuropäer Milch verarbeiten können, waren die erwachsenen Menschen in Europa vor 8000 Jahren noch nicht dazu in der Lage, so Professor Joachim Burger von der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität. Zusammen mit Kollegen des University College London (UCL) hat das Paläogenetikerteam um Burger Erbgutproben von neun Skeletten aus der Jung- und Mittelsteinzeit untersucht. Das Ergebnis stellte er jetzt zusammen mit britischen Kollegen in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften vor: Keiner dieser frühen Europäer war in der Lage, Laktase zu bilden.

Beginn einer Erfolgsgeschichte

Im Körper ist dieses Enzym dafür verantwortlich, Milchzucker und damit Milch zu verdauen. Während es im Säuglingsalter zunächst in ausreichender Menge vorhanden ist, wird es nach dem Abstillen bei den meisten Menschen auf der Welt nur noch in geringem Maße produziert. Eine Ausnahme bilden Europäer und einige wenige Bevölkerungsgruppen in Afrika.

Als vor rund 8000 Jahren die ersten domestizierten Ziegen, Schafe und Rinder nach Europa gebracht wurden, konnte die Mehrzahl der Bauern deren Milch nicht vertragen, schließt Joachim Burger aus den Ergebnissen seiner Studie. Jedoch habe für die kleine Minderheit, deren Körper auch im Erwachsenenalter Laktase produzierte, eine „evolutionäre Erfolgsgeschichte“ begonnen


Viehbauern als Vorfahren

„Mit Milch konnte die hohe Rate der Kindersterblichkeit nach dem Abstillen reduziert werden“, so der Mainzer Professor. Außerdem konnten Jahre mit schlechter Ernte besser überlebt werden. Die Fähigkeit zur Milchverdauung habe somit den „entscheidenden Vorteil bei der Entwicklung sesshafter Ackerbauern und Viehzüchter im mittleren und nördlichen Europa“ gebracht. „Nun scheint es wahrscheinlich, dass die heutigen Nord- und Mitteleuropäer eine kleine Gruppe von Milch trinkenden Viehbauern des fünften vorchristlichen Jahrtausends als ihre Vorfahren bezeichnen können“, schließt Burger.
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/...45365.html
Na- ob das ein solch großer Vorteil war/ ist, Milch konsumieren zu können, das wage ich angesichts der vielen LI`ler / "Milchallergiker" schlicht zu bezweifeln.
Denn die Frage sei erlaubt, wie denn andere Ethnien auf anderen Kontinenten die Evolution ähnlich "locker/lässig" wie wir absolvieren konnten – und das ohne einen Tropfen >fremder Säuglingsnahrung<. Hier sei China erwähnt: deren "angeblich wundertätige Medizin" aus alten Kulturfolgen feiert bei uns – dem Milchland – fröhliche Urständ. Und China hat lange vor "uns Milchtrinkern" Hochkulturen entwickelt.........

Ich fürchte, diese sogenannte" Studie" ist hauptsächlich >Milchindustrie-Interesse- gesteuert< ( wenn nicht gar gesponsert ) – noch dazu erweckt sie falsche Vorstellungen:
es gab keine jungsteinzeitlichen Supermärkte mit dem Angebot an Milchprodukten wie wir es jetzt kennen....und uns ( vor allem die Jüngeren) auch gar nicht vorstellen können, dass es einmal anders war.
"Wir" Milchtrinker haben zusätzlich zur LI und zur Milchallergie/-unverträglichkeit mit Zöliakie / Sprue zu kämpfen – bisher noch nahezu unbekannt in "Nicht-Milchländer" – wo – bitte- soll da ein Vorteil sein??? Letztendlich sind wir / nordeuropäischen Milchtrinker) "Mutanten" – und ob diese ausschließlich Vorteile haben, das sei dahingestellt.....
" Hoch lebe die Milchwerbung"..... X( :evil:

Uli
das ist ja ein ganz interessanter artikel. wie kann es
nur kommen, dass vor 8000 jahren die menschen
noch keine milch vertrugen? tstststs
vielleicht noch keine hochleistungskühe im stall.
die milch stand den kälbern zur verfügung und
sonst nix. die kühe hatten nur milch, wenn sie
ein kalb hatten.
und wo kommt die zahl her, dass 70 % aller nordeuropäer milch verarbeiten können? genauer
gesagt das was molkereien nach zig bearbeitungsschritten als milch bezeichnen?


kühe geben keine milch - man nimmt sie ihnen weg.

liebe grüße
rantanplan


hab ich irgendeinen entwicklungsschritt ausgelassen?
milchzucker tät ich vertragen. aber die kuhmilch nicht.
grübel
Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin
Na - unsre "Alt-Altvorderen" hätten sich auch ziemlich schwer getan, Wiesente oder Mammuts zu melken Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin
...und bis ca 5000 v. Ch. ist die Evolution auch ziemlich gut ohne Milch ausgekommen, oder........ Rolleyes

Uli

PS
Der Spiegel greift dieses Thema auch auf.....
Zitat:GEN- ANALYSE
Steinzeit- Europäer vertrugen keine Milch
Neun von zehn erwachsenen Europäern können heutzutage Milch verdauen. Das verdanken sie vermutlich einer kleinen Gruppe von Nomaden aus dem Ural. Die verbreiteten erst die Gen-Mutation, die nötig ist, um Milchzucker spalten zu können. Steinzeit-Europäer verdarben sich mit Milch noch den Magen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...41,00.html

...und jetzt verderben sich wieder die Leut`den Magen- oder besser: den Darm! Und das mit den 9 von 10 erwachsenen Europäern -> da dürfte eher der Wunsch der Vater des Gedanken sein!
"Europäer" ein wohl etwas "sehr weit gestreuter Begriff" sein dürfte....... ?(

Siehe hier:
Finns 18
Europeans, middle 15
Greek Cypriots 85
Mediterraneans 80
Greenland Eskimos 80
Swiss 7
Northern Europeans 5
Danes 2
http://niazi.com/Milk/bitter.htm
müßte man nicht um zu solchen aussagen zu kommen die leute auch erst alle untersucht haben?

Smile)

es lebe die fröhliche schätzerei.
Hallo Rantanplan,
nachdem Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts das Problem der Laktoseintoleranz überhaupt erst erkannt worden war, wurden in den nachfolgenden Jahren weltweit die verschiedenen ethnischen Gruppen dahingehend untersucht – natürlich nicht ein gesamtes Volk, sondern immer nur eine repräsentative Gruppe.
Dabei wurde ja auch versucht ( z.B. in Israel), bei "Freiwilligen" durch tägliche Laktosegaben die Laktaseproduktion wieder anzukurbeln – Versuch ist leider fehlgeschlagen Big Grin !

Wenn Du mal Lust und Zeit hast, kannst Du hier ja `mal stöbern.......

Hauptseite auf medline:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query...uid=578795

hier werden alle – weltweit- erfolgten Messungen/Erhebungen zur LI im jeweiligen Land gesammelt....

Nun – nach 40 Jahren – gehörte wohl der eine oder andere Wert "überprüft" –
"Insider" ( Ärzte / Betroffene) in Finnland z.B. gehen nämlich von einer LI- Prävalenz von etwa 30% aus....was mit den "alten" Ergebnissen nicht so recht zusammenpasst.

Wie aber bei Dir auch: die meisten dürften auch mehr Kummer mit den Proteinen haben – die LI ist da wohl eher eine "Beigabe" , einfach durch ein "Zuviel des Guten"....
LG
Uli
Ui du bist schnell Uli Big Grin !

Wollte den Link auch grad reinstellen weil genau derselbe Artikel heute bei uns im standard war....ein Kollege hat mich drauf aufmerksam gemacht.
Ich find´s ja toll das das jetzt schon in allen Zeitungen steht, mich hab sie alle mit rollenden Augen angesehen wenn ich ihnen erzählt hab das die meisten Menschen auf der Welt keine Laktose verdauen können und die wenigen die´s wirklich können (wenn wahr ist Wink ) die Ausnahme sind...
lg
Birgit

V2Martin

diese Aussage
Zitat:„Mit Milch konnte die hohe Rate der Kindersterblichkeit nach dem Abstillen reduziert werden“
halte ich fuer voellig hergesucht. Ich sehe es eher so, dass durch den Milchkonsum die Kindersterblichkeit solange in die Hoehe getrieben wurde, bis durch "unnatuerliche Auslese" der Anteil der Mutanten, die Laktose vertragen, so hoch war, dass diese Sterblichkeit wieder zurueckging. Die Gewissenlosigkeit dieser Quasi-Werbung macht mich fassungslos.

Viele Gruesse, Martin

skippy

.
Haaaalt!
Hier meldet sich der "Archäologe in mir"........... Wink
Die Kindersterblichkeit war gerade zur "Neolithischen Revolution" nicht gerade niedrig: das enge Zusammenleben von Mensch und Tier unter unzulänglichen hygienischen Maßnahmen war der Gesundheit nicht grundsätzlich förderlich –Milch hin oder her.......
Ich denke, dass diese "Milch" das allerkleinste und zu vernachlässigende Kriterium war, das bei Hungersnöten "hilfreich" war – wenn gehungert wurde ( aufgrund von Missernten oder feindlichen Übergriffen), dann waren die Viecher gleichermaßen davon betroffen wie die Menschen......
Abfallgrubenfunde ( Schatzkästle eines jeden Archäologen) zeigen einen hohen Anteil von Tierknochenfunden – und zwar junger Tiere! Meiner "Logik" zufolge war es unsren Altvorderen mehr an einem Kalbsbraten gelegen als an "Müsli mit Milch"....außerdem verwendeten sie ja auch Sehnen als Nahtmaterial, Knochen ( noch) als Werkzeuge, Felle als Kleidung......und ob die Neolithiker bereits ihren "Zwergen" Milch in Massen angeboten haben – das wage ich schwer zu bezweifeln.......( erste schriftliche Meldungen darüber gibt es aus dem 18. Jahrhundert aus Frankreich...)
Wenn man bedenkt, dass man z.B. für 1 Pfund Butter 30 L Milch gebraucht hat ( vor der Hochtechno-Zeit) – eine Kuh aber wirklich nur 2-4 l / Tag gegeben hat ( für`s Kalb) - dann kann man sich vielleicht ausrechnen, was für 2-Beiner übrig geblieben ist.......
Ich fürchte, bei all`den "Überlegungen und Deutungen" haben unsre Herren Wissenschaftler die "aktuellen" Milchangebote vor Augen........
Und wer sagt mir denn, dass der "berühmt-berüchtigte Furor Germanicus" ( Ausraster der Germanen) nicht allergische Reaktionen auf Milch waren * hihihi *Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin Big Grin

Das alles hat ( in dieser Weise) weder mit Darwinismus noch mit Kreatinismus zu tun – sondern hauptsächlich mit der – etwas verbogenen - Sichtweise der Wissenschaftler zu tun.......( die in der Regel die ellenlangen Regale für Milchprodukte im Supermarkt kennen.....)
Und für höchst "gefährlich" halte ich die Interpretationen, die da auch gerne mal auf "den Rassenvorteil" hinweisen möchten......( auch schon gelesen – und gleich dem Kachelofen übergeben!).

Wichtig sind Fakten :
LI ist mit die älteste Genvariante!
L-Verträglichkeit ist eine Mutation, die irgendwann während der Jungsteinzeit aufgetreten ist – und zwar bei einer klitzekleinen Minderheit der Weltbevölkerung!
LI trifft – bei unsrer Milch-lastigen Ernährung – immer mehr Mitbürger – und sie macht krank!!!!!
Alles andre sind "Hypothesen", Interpretationen, Wunschgedanken........
Uli
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