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Normale Version: B 3 ; >> Sprechstunde << FM
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Gestern hatte Frau Kühnemann u.a. das Thema >> Fructosemalabsorption<< auf dem Programm – sie hatte bei der Anmoderation sichtbare Schwierigkeiten zu erklären, dass manche Leute Obst nicht vertragen würden.....
O-Ton: >> Es gibt Menschen, die vertragen Obst schlecht – und das sind mehr als wir denken <<.
Sie konnte es sich allerdings nicht verkneifen , all`die Vorzüge von frischem Obst aufzuzählen – u.a. würde es das Risiko, an Diabetes zu erkranken , um 70% senken!!!!
Die Ursache dieser Unverträglichkeit sei Fruchtzucker; der aber in Fertigprodukten nicht aus Früchten hergestellt würde, sondern aus Mais. ( oder was auf dem Weltmarkt gerade günstig zu bekommen ist ....)
Der auch viele Kalorien habe......z.B. in einer Apfelschorle- die viele Kalorien hätte........ ?(

Ein kleiner Beitrag zeigte einen Patienten, der nach 20-jähriger Odyssee endlich hinter die Ursachen seiner unerträglichen Kopfschmerzen und seines „Reizdarmes“ gekommen war: Fruchtzucker. In einem Kaffee in Innsbruck bestellte er sich dann auch eine >Sachertorte< - keinen „gesunden Obstkuchen“ – was bei Frau Kühnemann fast körperliche Beschwerden hervor rief!!!

Dann durfte Ledo ( PD. Dr. med. Maximilian Ledochowski, Innsbruck) ein paar wenige Worte zu dem Thema sagen:
1) Etwa 30- 40% Betroffene gäbe es in Europa ( nebenbei bemerkt: dem kann ich nur zustimmen !! Noch ein bissl mehr aber haben Kummer mit Sorbit!!!)
2) Saccharose ( stinknormaler- aber verpönter!!! Haushaltszucker ) – Sucrose – sei sehr viel bekömmlicher, da die Glucoseteile die Resorption des Monosaccharides Fructose erleichtern!
3) Patienten mit FM würden zu einer Insulin-Resistenz und metabolischem Syndrom neigen ( öhem....wie war das doch gleich, dass Obst und Gemüse Das Diabetes-Risiko um 70% senken würde????? Diese Logik möge mir mal jemand erklären!!!)
4) Ballaststoffe seien für FM`ler absolut kontraindiziert, da sie die Stoffwechselstörungen noch verstärken würden ( das hieße ja im Klartext: für 30-40% der Bewohner Europas wären die segensreichen Ernährungsempfehlungen eher nicht „segensreich“- eher „Beschwerdenreich“!!!) 5) Patienten mit FM würden zu Depressionen neigen...würden versuchen, ihr Serotonindefizit mit Süßem auszugleichen und wohl deswegen auch „Gewichstprobleme“ haben........

Frau Kühnemann aber konnte es sich nicht verkneifen, zum Abschluss noch zu raten, auf das „Reifwerden der Äpfel“ zu warten und ihn dann zu genießen......wie bitte??????????

Positiv fand ich:
- > Dass das Thema überhaupt einmal erwähnt wurde!
- Dass die im Moment gar so beworbenen „Kinderlebensmittel“ mit dem „natürlichen Zucker“, also ohne Saccharose, gar nicht sooo gesund sind!!!
- Dass auch die Diabetiker-Lebensmittel mit Sorbit, Fructose und Co absolut unnütz sind- Diabetiker sollte essen wie sonst auch – nur weniger (Einspruch: sie sollten ihre möglichen „Allergene“ kennen und diese meiden!!!)

Negativ: dass Ledo viel zu wenig Zeit eingeräumt worden war ( wie auch seinen „Kollegen“ vorher, deren Antworten wohl „zensiert“/ bzw. vorgegeben waren) ;
Dass kein Hinweis auf Obstunverträglichkeit bei Pollenkreuzreaktionen erfolgte.......( das wären dann noch`mal etwa 25% der Bewölkerung!!!)
Dass leider keine Erwähnung fand, dass FM nie alleine kommt, sondern mit anderen Unverträglichkeiten einhergeht.....
Und dass Frau Kühnemanns größte Sorge die „Kalorien“ waren.....

Aber wir kennen das leider ja schon: Berichte über die Kümmernisse, Sorgen und Beschwerden von „Nahrungsmittelallergikern“ ( mit all`ihren verschiedenen Ursachen) gehen in der Regel „haarscharf an der Wirklichkeit“ vorbei: Informieren sich die Berichterstatter zu wenig darüber??? Z. B. den Foren der Betroffenen, in der _ Fachliteratur_ ???
Oder sind Tatsachen schlichtweg nicht erwünscht?????????

Fragt
Uli

V2Martin

Hi Uli,

Zitat:...gehen in der Regel „haarscharf an der Wirklichkeit“ vorbei

Aehem, :haarscharf? Klingt eher nach "meilenweit"...

Zitat:Informieren sich die Berichterstatter zu wenig darüber??? Z. B. den Foren der Betroffenen, in der _ Fachliteratur_ ???
Oder sind Tatsachen schlichtweg nicht erwünscht?????????

"Informieren?? Fuer TV oder Radio??" fragt Martin...

Ich glaube nicht daran. Es wird wohl eher ein Pflichtbeitrag ohne Sorgfalt gewesen sein - warum der in's Programm kam, ich weiss es nicht. Engagierte Recherche ist doch nur bei BOOM- und IN-Themen angesagt... hoffen wir mal (im Sinne der Presse), dass es ein BOOM-Thema wird - und hoffen wir es nicht im Sinne unserer Gesundheit. Obwohl - wir sind ja mittendrin...

Gruebelt...

Martin
SPIEGEL ONLINE - 29. Juli 2005, 19:01
URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...06,00.html
Dick und durstig

Fruchtzucker fördert Fettpolster

Getränke mit Fruchtzucker, also Säfte oder Schorlen, machen dicker als Getränke mit herkömmlichem Zucker. Das fanden amerikanische Forscher nun in Experimenten mit Mäusen heraus. Die Fruktose scheint die Hormone zu beeinflussen, die die Nahrungsaufnahme steuern.
"Unsere Studie weist nach, wie der Aufbau von Körperfett im direkten Zusammenhang mit dem Konsum von Fruchtsaftgetränken steht", erklärte Matthias Tschöp von der University of Cincinnati.

In Fütterungsversuchen wurde den Mäusen einfaches Wasser, mit Fruchtzucker gesüßtes Wasser und mit Kristallzucker (Saccharose) gesüßtes Wasser angeboten. Mäuse, die Getränke mit Fruchtzucker zu sich nahmen, reduzierten zwar ihre Kalorienzufuhr. Doch sie nahmen trotzdem mehr zu, als die anderen Mäuse. "Wir waren zunächst überrascht, dass die Mäuse, die die Fruktose-Getränke bevorzugten weniger aßen", berichtete Tschöp, "Trotzdem legten sie innerhalb weniger Wochen deutlich an Körperfett zu."

Die Versuchsmäuse wogen zu Beginn der Experimente im Durchschnitt 39 Gramm. Nach einigen Wochen brachten die, die das Fructosewasser bevorzugten, schon 48 Gramm auf die Waage. Die Mäuse, die sich mit Wasser begnügten oder das mit Kristallzucker gesüßte Wasser bevorzugten, waren durchschnittlich nur 44 Gramm schwer, schreibt Tschöp im Fachmagazin "Obesity Research".

Die Ursache für den Effekt liegt vermutlich im Hormonhaushalt: Die Hormone Leptin, Insulin und Ghrelin kontrollieren im Körper die Nahrungsaufnahme. Auf Fruktose reagieren sie jedoch anders, als auf die Kohlenhydrate des üblichen Kristallzuckers. Das zeigten vorangegangene Versuche. Möglicherweise verarbeitet auch die Leber Fruktose anders als andere Kohlenhydrate.

Ob die Studie, an der auch deutsche Institute beteiligt waren, direkt auf den Menschen übertragen werden kann, muss nun untersucht werden. Schon lange wird vermutet, dass der übermäßige Konsum von Fruchtsäften oder mit Fruktose gesüßten Lebensmitteln ein Hauptgrund für Übergewicht ist.

*****
Aber nein - was wird Diabetikern in der Regel empfohlen???? Auf Fruchtzucker umzustellen....( da sind Reformhäuser gaaaanz schnell mit dem Rat)...und abzunehmen!!!
Wie denn???????
Und nun wird auch noch Werbung dafür gemacht, dass kein "ach so böser weißer Zucker" in den wertvollen "Milchprodukten" sei.......
Aber man bekommt es trotz all`der "Erkenntnisse" nicht auf die Reihe, Zusammenhänge zu erkennen... ?( ?( ?( ?( ?(

Uli
Die XXXL-Leute sind die "eine Seite" .....es gibt aber noch eine andere: nämlich die XXS -Leute!
Die, die man lt. Volksmund "in Schmalz rausbacken "könnte, ohne dass sie in Gramm zunehmen !Diejenigen, die immer nahe am "Untergewicht" und einer "Einweisung zur Zwangsernährung" stehen.......

So unverständlich das auch sein mag : auch die "Dünnen" können typsiche NMU`ler sein - wegen "Malabsorption", wegen Schilddrüsenüberfunktion.......
und da würde ich nun nicht unbedingt den o.g. Artikel beherzigen und mich mit Fruktose vollstopfen - der Schuss könnte nach hinten losgehen- im wahrsten Sinne des Wortes.

LG
Uli